Cortinarius 2024: Sektionen Laeti, Obtusi, Castanei, Megasporae, Flexipedes und völlig unklare Kollektionen

Hinweis: Alle Mikromerkmale und Mikrofotos basieren - sofern nicht anders angegeben - auf Exsikkatpräparaten in 3-4%iger Kalilauge. Die Bestimmungen orientieren sich überwiegend an den Schlüsseln und Beschreibungen in der Funga Nordica (FN), der Flora Photografica (CFP), Flora Agaricina Neerlandica 8 sowie verschiedenen Fachartikeln. Soweit möglich wurden die Funde mit sequenzierten Kollektionen verglichen, die im Abbildungsverzeichnis von Günter Saar aufgelistet sind.

Nr. 1: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Unklar. C. casimiri/decipientoides hat in der Regel mehr Velum, größere Sporen und dunklere HDS-Pigmente.

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Funddaten: 30.08.2024; MTB 8331-4-1-4, 1500 m; Koordinaten: 10° 56' 34,71'' E, 47° 38' 3,93'' N; D – By – Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Wildsteig, Unternogg, Hochwildfeuerberg; Fichtenwald in der Flyschzone (Hällritzformation: Sand- bis Kalkstein; Kalkmergelstein; Tonstein); saurer Fichtenhochwald mit kniehoher Heidelbeere und Sphagnum-Einsprengseln; im Moos (kein Sphagnum); gesellig (10 Fk);
Hut: bis 2,4 cm breit, kegelig mit stumpfem Buckel, fein filzig überfasert durch cremegraues, ziemlich persistentes Velum, kastanienbraun, zum Rand hin etwas heller; schwach hygrophan; Stiel: bis 9,5 x 0,4 cm, lang und schlank (durch das Wachstum tief im Moos) basal verjüngt, cremebeige; Velum völlig unauffällig, wohl weißlich; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, normal gedrängt, ockerbraun, Schneiden weißlich abgesetzt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: raphanoid (Kohlrabi); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutiszellen intakt, ziemlich breit (ca. 7-12 µm), teils farblos, teils blassgelb quergestreift inkrustiert; Hypoderm deutlich ausgeprägt, Zellen bis 15 µm breit, mit gelbem, sporadisch etwas körnelig wirkendem Dickwandpigment, an schmaleren Zellen mit querstreifigen groben Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne Cheilozystiden; Lamellentrama: in dicker Schicht blass bräunlich, einzelne Zellen farblos, ohne auffällige Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, 2- und 3-sporige eingestreut, reif oft kollabiert und gelbbräunlich pigmentiert; Maße: 31-34 x 8-9,5 µm; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal mäßig breit gerundet, fein warzig, im Umriss fast glatt, Warzen allenfalls am Apex leicht überstehend, deutlich dextrinoid (orangebraun in Melzers); Maße: 9,3 x 5,7 (8,1-10,5 x 5,0-6,0), Q=1,64 (1,45-1,80), 30 Sp. in der Cortina gemessen (kein Abwurf);

Nr. 2: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Sektion unklar.

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Funddaten: 30.08.2024; MTB 8331-4-1-4, 1475 m; Koordinaten: 10° 56' 40,98'' E, 47° 38' 4,94'' N; D – By – Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Wildsteig, Unternogg, Hochwildfeuerberg; Fichtenwald in der Flyschzone (Hällritzformation: Sand- bis Kalkstein; Kalkmergelstein; Tonstein); saurer Fichtenhochwald mit kniehoher Heidelbeere und Sphagnum-Einsprengseln; tief im Moos (teilweise Sphagnum); gesellig (4 Fk);
Hut: bis 2,3 cm breit, kegelig mit fast spitzem bis schmal abgerundetem Buckel, ockerbraun, mit cremegrauem Velum feinfilzig überfasert; schwach hygrophan; Stiel: bis 8 x 0,3 cm, lang und schlank, cremebeige; Velum am Stiel unauffällig, möglicherweise schwach rosabräunlich bis bräunlich verfärbt; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, normal gedrängt, lebhaft ockerbraun; Schneiden weißlich abgesetzt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis: Zellen intakt, relativ breit (ca. 7-11 µm), farblos oder feinst inkrustiert; Hypoderm entwickelt, Zellen bis 20 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment, in tieferen Schichten an schmaleren Zellen auch mit diskreten querstreifigen (blass gelbbraunen) Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dickerer Schicht blass gelbbraun, Zellen feinst inkrustiert, auch mit olivgelben Placken pigmentiert; Basidien: 4-sporig, 2-sporig häufig eingestreut, Maße: 27-37 x 7,5-9 µm; Sporen im Lamellenpräparat entsprechen stark streuend, in der Cortina (anderer Fk) aber homogen; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, unterm Apikulus konvex bis leicht abgeflacht, fein bis mittelgrob warzig, im Umriss fein rau, Warzen am Apex bis 0,5 µm überstehend; deutlich dextrinoid (orangebraun in Melzers); Maße: 8,8 x 5,4 (8,2-9,5 x 5,0-5,7), Q=1,62 (1,54-1,73), 30 Sp. in der Cortina gemessen (kein Abwurf);

Nr. 3: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Sektion unklar.

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Funddaten: 22.09.2024; MTB 8036-4-4-4, 635 m; Koordinaten: 11° 48' 58,46'' E, 47° 54' 38,21'' N; D – By – Landkreis Rosenheim, Gemeinde Feldkirchen-Westerham, Oberreit, Lehenholz; Mischwald (Fichte, Tanne) über Würmmoräne; bei Fichte und Tanne auf leicht abgesauertem Boden mit niedriger Heidelbeeere; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 3,4 cm breit, kegelig mit spitzem Buckel, alt bisw. mit hochgeschlagenem Rand, anfangs dunkelbraun, aber stark hygrophan und rasch haselnussbraun verblasst, anfangs mit dünnem weißem Velum komplett überfasert; Stiel: bis 6 x 0,4 cm, basal gleichdick, cremebeige; Velum weiß, bildet jung einen dichten faserigen Überzug, der reif etwas schütterer wird; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, rehbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis sehr dünn, Zellen teils intakt, teils kollabiert, ca. 6,5-8,5 µm breit, farblos oder fein und blass quergestreift inkrustiert; Hypoderm stark entwickelt, mehrschichtig aus typisch kastenförmigen, bis 25 µm breiten Zellen mit blassgelbem Dickwandpigment, in tieferen Lagen an schmaleren Zellen mit kräftigen querstreifigen und plackenartigen Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dickerer Schicht sehr blass bräunlich, einzelne Zellen feinst inkrustiert, bisw. auch schwach quergestreift, aber sehr blass; Basidien: 4-sporig, reife oft kollabiert und düster olivbraun pigmentiert; Maße: 23-32 x 7,5-9,5; Sporen: breit ellipsoid, unterm Apikulus schwach abgeflacht, ohne Depression, apikal breit gerundet, mittelgrob warzig, im Umriss kräftig rau, Warzen am ganzen Umriss schwach überstehend, sehr stark dextrinoid (dunkel rotbraun in Melzers); Maße: 7,5 x 5,4 (6,8-8,2 x 5,0-5,6), Q=1,41 (1,31-1,49), 30 Sp. in der Cortina gemessen (kein Abwurf);

Nr. 4: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Das marmorierte Fleisch und das starke Hutvelum erinnern an die Malachii, da passen aber die Sporen nicht. Im Kuyper-Schlüssel tendieren die breit ellipsoiden Sporen zu C. privignatus, der mir aber kein Begriff ist.

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Funddaten: 25.09.2024; MTB 8533-1-2-3, 1090 m; D – By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Kranzbach; Fichtenmoorwald am Rand eine nassen Wiese über Partnach-Formation (Kalkstein, Mergelstein); bei Fichten, nicht direkt im Sphagnum; gesellig (5 Fk);
Hut: bis 3,4 cm breit, jung stumpfkegelig, dann gewölbt und schwach gebuckelt, trocken, glatt, mit ziemlich persistentem weißem Velum komplett überfasert, Grundfarbe kastanienbraun, durch das Velum auch mit graubraunen Farben, hygrophan, bisw. schon jung konzentrisch gezont; Stiel: bis 6,5 x 0,7 cm, basal kräftig keulig erweitert, schmutzig cremefarben und seidig glänzend; Velum weiß, bildet eine deutliche Abrisszone, ansonsten einen eher unauffälligen Überzug; Lamellen: ziemlich gerade und breit angewachsen, normal gedrängt, jung braunbeige, reif rehbraun; Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: marmoriert, siehe Schnittbild; Geruch: schwach raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen großteils kollabiert, intakte ca. 5-7 µm breit, farblos und glatt oder diffus gelb pigmentiert; Hypoderm normal entwickelt, Zellen ca. 11-18 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment; schmalere Zellen in tiefere Lagen farblich dezent blass gelblich, aber deutlich quergestreift inkrustiert; stellenweise auch mit gelben, kaum lokalisierbaren Pigmentflecken; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dicker Schicht blass olivgelb pigmentiert, einzelne Zellen meist feinst inkrustiert, bisw. auch kräftiger und angedeutet quergestreift inkrustiert (olivgelblich); Basidien: 4-sporig, 2- und 3-sporige sporadisch eingestreut; Maße: 31-39 x 7,5-9 µm; Sporen: breit ellipsoid, apikal meist breit, bisw. auch mäßig breit gerundet, stachelwarzig, Warzen fein bis mittelgrob, manchmal nur apikal, oft am ganzen Umriss deutlich überstehend; mäßig stark dextrinoid (D2, ockerbraun in Melzers); Maße: 7,9 x 5,8 (7,1-9,1 x 5,4-6,3), Q=1,36 (1,25-1,49), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 5: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Sektion unklar.

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Funddaten: 07.10.2024; 540 m NN; Koordinaten: 9° 17' 49,26'' E, 47° 6' 46,37'' N; Schweiz, Quarten, Mols, Raischibe; Mischwald (Buche, Eiche, Kiefer) über Oberen Tonschiefern (Helvetikum, Mergelstein); bei Buche, Eiche und Kiefer (auch krüppelige Fichten in der Nähe); gesellig bis kleinbüschelig (4 Fk);
Hut: bis 2,8 cm breit, gewölbt und breit gebuckelt, trocken und glatt, kastanienbraun, am Scheitel silbrig glimmerig bereift; Stiel: bis 4,5 x 0,8 cm, basal keulig erweitert, schmutzig cremefarben; Velum weiß, sehr dünn und unauffällig, als feine Überfaserung entwickelt; Lamellen: abgerundet und breit angewachsen, gedrängt, mäßig gedrängt (ca. 50 erreichen den Stiel), kartonbraun; Fleisch: marmoriert, siehe Schnittbild; Geruch: raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutiszellen überwiegend intakt, ca. 4,5-9,5 µm breit, farblos und glatt; Hypoderm schwach entwickelt, Zellen länglich, mäßig breit (10-20) und mit sehr blass gelbem Dickwandpigment; kräftigere Pigmente erst in tieferen Lagen, diffus olivbräunlich und vermutlich intrazellulär (vakuolär), keine Inkrustationen beobachtet; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dicker Schicht sehr blass bräunlich, einzelnen Zellen farblos und glatt, keine Inkrustationen beobachtet; Basidien: 4-sporig, reife bald olivbraun, aber nicht stark kollabierend; Maße: 25-37 x 7-8 µm, Ausreißer bis 10 µm breit; Sporen: schlank ellipsoid, apikal mäßig breit gerundet, ohne Hilardepression, in Aufsicht ideal ellipsoid bis schlank ovoid, fein bis mäßig grob warzig, im Umriss grob rau, Warzen in Apexnähe auch deutlich überstehend, stark dextrinoid (orangebraun in Melzers); Maße: 7,8 x 4,9 (7,2-9,0 x 4,5-5,3), Q=1,59 (1,50-1,76), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 6: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Sektion unklar.

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Funddaten: 13.10.2024; MTB 7935-2-2-2, 540 m NN; Koordinaten: 11° 39' 50,07'' E, 48° 5' 34,75'' N; D – By – München, Waldperlach; ehemaliges Kieswerk; Mischwald (Quercus, Picea) über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei Eichen und krüppeliger Fichte; gesellig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 3,5 cm breit, gewölbt, meist mit deutlich vorgezogenem, oben etwas abgeflachtem oder abgerundetem Buckel, seltener nur schwach gebuckelt, trocken und glatt, schokoladenbraun, frisch komplett mit weißlichem Velum fein überfasert, erst spät verkahlend; Stiel: bis 5,5 x 0,5 cm, basal schwach verjüngt, auf beigebraunem Grund weißlich überfasert, seidig glänzend; Velum cremefarben, bildet meist eine deutliche Abrisszone und unvollständige Gürtel, aber insgesamt recht unauffällig; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, bisw. auch kurz ausgebuchtet, normal gedrängt (36-38 erreichen den Stiel), rehbraun; Fleisch: siehe Schnittbild, oft bis ins Hutfleisch rauf hohl, aber wohl kontaminiert; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen intakt, ca. 7-12 µm breit, kräftig quergestreift braun inkrustiert; Hypoderm stark entwickelt, Zellen ca. 10-26 µm breit, mit blass olivgelbem und braunem, körnelig wirkendem Dickwandpigment; Zellen in tieferen Schichten kräftig quergestreift braun inkrustiert; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dicker Schichte hellbraun, einzelne Zellen nur schwach pigmentiert, fein und nicht sehr auffällig inkrustiert; Basidien: 4-sporig, reife bisw. kollabiert und dann düster olivbraun pigmentiert; Maße: 31-38 x 8-10,5 µm; Sporen: ellipsoid, apikal breit gerundet, unterm Apikulus abgeflacht, bisw. auch mit schwach ausgeprägter Hilardepression, in Aufsicht ovoid bis ellipsoid, stachelwarzig, Warzen mittelgrob bis grob, stumpf bis abgerundet, am ganzen Umfang deutlich überstehend, in Apexnähe bis 0,5 µm; mäßig stark dextrinoid (D2-D3), ockerbraun bis orangebraun in Melzers (etwas inhomogen); Maße: 8,8 x 5,9 (7,9-10,0 – 5,5-6,5), Q=1,49 (1,41-1,62), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 7: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Sektion unklar. Im Schlüssel von Kuyper et al. (2024) gelangt man zu C. quercoflocculosus, der nur durch schwäche dextrinoide (D1-2) Sporen abweicht (laut Originalbeschreibung "moderately to fairly strongly dextrinoid"). Alternative Schlüsselwege führen zu C. pseudofistularis mit deutlich längeren und schlankeren (Q=1,9), schwächer ornamentierten Sporen oder C. incisior (mit längeren und schlankeren Sporen).

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Funddaten: 16.10.2024; MTB 7936-1-1-1, 545 m NN; Koordinaten: 11° 40' 11,91'' E, 48° 5' 36,41'' N; D – By – München, Waldperlach; ehemaliges Kieswerk; Mischwald (Quercus, Ulmus, Picea) über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; am Stammgrund einer großen Eiche, auch Fichte und Ulme in der Nähe; gesellig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 2,5 cm breit, kegelig bis ausgebreitet mit kleinem, papillenförmigem Buckel, trocken und glatt, rehbraun, zum Rand hin meist deutlich ausgeblasst, hygrophan, meist radialstreifig ausblassend; Stiel: bis 5 x 0,3 cm, basal schwach verjüngt, beigebraun, an der Spitze jung mit minimalem Blaustich, in der oberen Hälfte weißlich überfasert; Velum weiß, sehr dünn, als dünner faseriger Überzug ausgeprägt; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, eher entfernt (ca. 27 erreichen den Stiel), rehbraun; Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, vielleicht minimal säuerlich nach Zitronenmelisse; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Hyphen überwiegend kollabiert, intakte ca. 5-10 µm breit und fast farblos, ohne auffällige Inkrustationen; Hypoderm entwickelt, aber relativ dünn, Zellen subisodiametrisch, ca. 12-20 µm breit und mit sehr blass gelblichem Dickwandpigment; Hyphen in tieferen Lagen mit farblich sehr diskreten Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dicker Schicht blass bräunlich pigmentiert, einzelne Zellen schwach pigmentiert, ohne auffällige Inkrustationen, am ehesten mit gelblichen Wandpigmenten; Basidien: 4-sporig, reift überwiegend kollabierend und olivbraun pigmentiert; Maße: 22-34 x 7-8 µm; Sporen: ellipsoid, apikal meist mäßig breit gerundet, unterm Apikulus schwach abgeflacht bis konvex, ohne Hilardepression, in Aufsicht ovoid, fein bis mittelgrob warzig, im Umriss grob rau, Warzen meist nur in Apexnähe deutlich überstehend, sehr stark dextrinoid (D4, rotbraun in Melzers); Maße: 8,4 x 5,4 (7,8-9,2 x 5,2-5,7), Q=1,56 (1,47-1,63), 30 Sp. vom Abwurf gemessen, Ausreißer bis 9,8 x 5,7;

Nr. 8: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Sektion unklar. Im Schlüssel von Kuyper et al. (2024) landet man im Umfeld von C. incisior, der makroskopisch recht ähnlich ist, aber doch deutlich größere Sporen hat.

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Funddaten: 19.10.2024; MTB 7832-4-3-2, 645 m; 11° 6' 37,54'' E, 48° 7' 21,9'' N; D-By-Landkreis Fürstenfeldbruck, Gemeinde Kottgeisering, Forst Moorenweis, Schneiderbergeln; Mischwald (Buche, Eiche) über würmzeitlicher Moräne; bei Buche und Eiche; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 3 cm breit, kegelig bis gewölbt, am Scheitel sehr variabel, schwach bis deutlich gebuckelt, Buckel fast spitz bis abgerundet, trocken und glatt, jung komplett mit schwach filzigem weißem Velum überfasert, später verkahlend, eher kühl mittelbraun, am Scheitel auch wärmer braun, hygrophan, etwa ab der Mitte bis zum Rand streifig verblassend, um den Scheitel bisw. auch konzentrisch gezont, zuletzt beige verblassend; Stiel: bis 6 x 0,5 cm, basal verjüngt, hohl, auf hellbraunem Grund dicht silbrigweiß überfasert; Velum weiß, bildet jung eine flüchtige Abrisszone und dann eine dünne unauffällige Überfaserung; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (34-36 erreichen den Stiel), rehbraun; Schneiden weißlich abgesetzt und stellenweise flockig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen in der obersten Lage oft kollabiert, intakte ca. 3,5-9 µm breit, überwiegend farblos, einige sehr fein und farblich sehr diskret inkrustiert; Hypoderm sehr markant, Zellen subisodiametrisch, 16-30 µm breit, mit blassgelbem diffusem Dickwandpigment; in tieferen Lagen an schmaleren Zellen mit querstreifigen, farblich aber sehr unauffälligen Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dicker Schicht hellbraun pigmentiert, einzelne Zellen deutlich blassbräunlich fein inkrustiert; Basidien: 4-sporig, reife oft kollabiert und olivbraun pigmentiert, Maße: 28-38 x 6,5-8,5 µm; Sporen: schlank ellipsoid bis subamygdaloid, apikal mäßig breit bis schmal gerundet, unter Apikulus konvex bis schwach abgeflacht, ohne Hilardepression, in Aufsicht schlank ellipsoid bis subfusoid, fein warzig, im Umriss rau, Warzen überwiegend fein, vereinzelt mittelgrob, in Apexnähe sporadisch auch schwach überstehend; deutlich dextrinoid (D3, dunkel orangebraun in Melzers); Maße: 7,9 x 4,7 (6,8-8,7 x 4,2-5,0), Q=1,68 (1,59-1,81), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 9: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Sektion Laeti (?), EAP21 (?)

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Funddaten: 09.10.2024; 1035 m NN; Koordinaten: 9° 12' 6,71'' E, 47° 5' 31,61'' N; Schweiz, Quarten Murg, Murgtal, Schlagwald; Mischwald (Fichte, Buche, Tanne) über Sandstein, Konglomerat und Brekzie; an der Böschung bei alten Fichten; gesellig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 3,5 cm breit, anfangs stumpf kegelig, dann gewölbt mit breitem Buckel, trocken und glatt, rehbraun, anfangs ungestreift, dann bis zum halben Radius durchscheinend gestreift, anfangs mit feinfaserigem weißlichem Velum fast glimmerig überreift, dann verkahlend; hygrophan, sandgelb bis ocker verblassend; Stiel: bis 5 x 0,5 cm, basal gleichdick oder schwach verjüngt, beige; Velum weiß, dünn, als faseriger Überzug; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 30-34 erreichen den Stiel), lebhaft honigbraun, ockerbraun; Schneiden weißlich abgesetzt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen großteilst intakt, sehr variabel, 3,5-14 µm breit, blass gelblich pigmentiert und fein quergestreift (unauffällig) inkrustiert; Hypoderm normal entwickelt, Zellen ca. 14-27 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment; Zellen in tieferen Schichten kräftig bräunlichgelb quergestreift inkrustiert und zusätzlich stellenweise mit gelben Wandpigmenten; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dicker Schicht blass gelbbraun, einzelne Zellen fast farblos und feinst inkrustiert; Basidien: 4-sporig, reife oft kollabierend und sehr blass olivgelb pigmentiert; Maße: 26-32 x 8,5-11 µm; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, apikal mäßig breit bis schmal gerundet, unterm Apikulus konvex bis abgeflacht, ohne Hilardepression, in Aufsicht ovoid, fein bis mittelgrob warzig, im Umriss fein bis grob rau, Warzen am Apex auch deutlich überstehend, schwach dextrinoid (D2, ockerbraun in Melzers); Maße: 8,4 x 5,4 (7,3-9,3 x 5,0-5,8), Q=1,55 (1,45-1,72), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 10: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: EAP21 (Laeti) kann so große Sporen haben. Bei den Obtusi habe ich nichts Passendes gefunden.

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Funddaten: 26.10.2024; MTB 8130-2-1-2, 790 m; 10° 47' 10,15'' E, 47° 53' 41,64'' N; D-By-Landkreis Landsberg am Lech, Gemeinde Fuchstal, Aschthal, Naturwald Fuchstal-Leeder (ID 3146); mitten im Naturwald; Mischwald (Buche, Fichte, Tanne) über Decklehm (Lößlehm und Schotterverwitterungslehm, kryoturbat vermischt); bei Fichten; gesellig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 2,4 cm breit, kegelig, mit deutlich vorgezogenem, schmal abgerundetem bis fast spitzem Buckel, trocken und glatt, kastanienbraun, zum Rand hin deutlich heller und mit weißlichem Rand, bis zum halben Radius schwach durchscheinend gestreift; hygrophan, beige verblassend; Stiel: bis 7,5 x 0,4 cm, basal verjüngt, cremeweißlich, faserig; Velum cremeweißlich (farblich kaum abgesetzt), frisch als schwache Natterung oder wenige, angedeutete Gürtel ausgeprägt; Lamellen: steil aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, honigbraun; Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Hyphen überwiegend intakt, 3,5-8 µm breit und +/- glatt und farblos, einzelne auch sehr fein und unauffällig inkrustiert; Hypoderm stark entwickelt, Zellen ca. 15-33 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment; Zellen in tieferen Lagen grob gelbbraun quergestreift inkrustiert und mit bernsteinfarbenen plackenartigen Anlagerungen; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen überwiegend relativ breit, in dicker Schicht gelbbraun, einzelnen Zellen deutlich und grob quergestreift bräunlichgelb inkrustiert; Basidien: 4-sporig, mit großen Öltropfen, Maße: 31-41 x 9,5-11 µm; Sporen: ellipsoid, unterm Apikulus abgeflacht oder mit schwach ausgeprägter Hilardepression, apikal breit bis mäßig breit gerundet, in Aufsicht ideal ellipsoid bis ovoid, fein warzig, Warzen niedrig, selten zu kurzen Graten verbunden; schwach dextrinoid (D1-2, ockergelb bis hell ockerbraun in Melzers); Maße: 9,4 x 6,3 (8,6-10,6 x 6,0-6,8), Q=1,49 (1,41-1,59), 30 Sp. vom Abwurf gemessen; Bemerkung: Die Sporen wirkten im Lamellenpräparat etwas schlanker und etwas stärker ornamentiert!

Nr. 11: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Unklar. Sieht schon etwas anderes aus als die auch recht großsporige Kollektion Nr. 10 vom Vortag (Fuchstal).

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Funddaten: 27.10.2024; MTB 8134-1-4-3, 725 m; 11° 22' 50,98'' E, 47° 51' 25,99'' N; D-By-Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Eurasburg, Berg; Mischwald (Buche, Fichte, Linde, Lärche) über würmzeitlicher Seitenmoräne; bei jungen und alten Fichten, Ahorn und Esche, an etwas aufgelichteter Stelle zwischen Brombeeren; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 2 cm breit, kegelig bis gewölbt, stets mit stark vorgezogenem spitzem Buckel, trocken und glatt, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, am Scheitel kastanienbraun, zum Rand hin etwas aufgehellt, rehbraun bis haselnussbraun; Stiel: bis 8,5 x 0,25 cm, basal gleichdick, cremebeige, Velum cremeweiß, bildet eine leicht vorstehende Abrisszone und ist ansonsten sehr unauffällig; Lamellen: steil aufsteigend und mäßig breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 26 erreichen den Stiel), honigbraun; Schneiden feinst weißflockig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Hyphen großteils intakt, ca. 3-10 µm breit, im Wesentlichen glatt und farblos; Hypoderm entwickelt, Zellen ca. 15-30 mm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment; Hyphen erst in viel tieferen Lagen mit gelbräunlichen, aber nur schwer verortbaren Pigmenten; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: kräftig gelbbraun inkrustiert, teils quergestreift, teils polymorph; Basidien: 4-sporig, reife oft kollabierend und goldgelb pigmentiert; Maße: 31-40 x 9-11 µm; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, apikal meist mäßig breit gerundet, in Aufsicht schlank ovoid, fein bis mittelgrob warzig, im Umriss grob rau, Waren überwiegend dicht und fein, in Apexnähe auch mittelgrob und bis ca. 0,4 µm überstehend; schwach dextrinoid (D2, ockerbraun in Melzers); Maße vom Lamellenpräparat: 10,5 x 6,3 (9,9-11,6 x 6,0-6,9), Q=1,67 (1,49-1,78), 20 Sp. gemessen. Im Abwurfpräparat (wegen schwachem Abwurf direkt am Abwurfobjektträger mikroskopiert) wirkten die Sporen etwas "geplättet" und waren teils auch geplatzt, weshalb ein Kontrollpräparat von der Lamelle angefertigt wurde.

Nr. 12: Cortinarius cf. fulvescentoideus Kytöv., Niskanen & Liimat.

Zur Bestimmung: Sektion Fulvescentes (?). Habitus, Ökologie, schwach gefärbtes Velum und die schwach dextrinoiden Sporen passen zu dieser Art, allerdings waren die Sporen bei den bisherigen, sequenzierten Kollektionen nahezu indextrinoid.

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Funddaten: 25.09.2024; MTB 8533-1-2-3, 1080 m; D – By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Kranzbach; Fichtenmoorwald am Rand einer sehr nassen Wiese über Raibler Sand- oder Tonstein; bei Fichten und sehr junger Buche, teilweise direkt im Sphagnum; gesellig (5 Fk);
Hut: bis 3,5 cm breit, jung stumpf kegelig, reif flach gewölbt bis ausgebreitet mit abgerundetem bis flachem Buckel, trocken und glatt, jung mit graubeigem Velum überfilzt, schwarzbraun bis kastanienbraun, zum Rand hin etwas aufgehellt, ungestreift, kaum hygrophan; Stiel: bis 6,5 x 0,5 cm, basal verjüngt, cremebeige, durch blass bräunliches Velum ziemlich auffällig genattert; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (24-30 erreichen den Stiel, schwer zu zählen, weil die scheinbar nicht den Stiel erreichenden oft doch noch ganz schmal angewachsen sind), ockerbraun bis rehbraun; Schneiden weißlich abgesetzt und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis sehr dünn, Zellen intakt, ca. 6-8 mm breit, farblos oder sehr fein und unauffällig blass inkrustiert; Hypoderm stark entwickelt, vielschichtig, aus typisch kastenförmigen, ca. 15-30 µm breiten Zellen, mit blassgelbem Dickwandpigment, in tieferen Lagen auch mit körnelig wirkenden olivgelben Wandpigmenten und sporadischen Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil; Lamellentrama: in dickerer Schicht blass bräunlich, einzelne Zellen praktisch farblos und höchstens hauchfein inkrustiert; Basidien: 4-sporig, reife oft kollabiert und olivgelb pigmentiert; Maße: 29-38 x 8,5-9,5 µm; Sporen: (sub)amygdaloid bis ellipsoid, apikal schmal bis mäßig breit gerundet, oft mit Hilardepression, fein warzig, im Umriss rau, schwach dextrinoid (ockerbraun in Melzers); Maße: 9,0 x 5,5 (8,1-10,6 x 4,9-6,3), Q=1,65 (1,50-1,81), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 13: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Unklar. Vermutlich Sektion Obtusi. Mit dem Schlüssel in Kuyper et al. (2024) nicht zu knacken

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Funddaten: 25.09.2024; MTB 8533-1-2-3, 1090 m; D – By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Kranzbach; Fichtenmoorwald am Rand eine nassen Wiese über Partnach-Formation (Kalkstein, Mergelstein); bei Fichten direkt im Sphagnum; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 2,8 cm breit, jung stumpf kegelig, reif flacher kegelig mit abgerundetem bis fast spitzem Buckel, trocken und glatt, am Scheite kastanienbraun (bis schwarzbraun), zum Rand hin heller rehbraun bis rötlichbraun, ganz jung mit flüchtigem cremegrauem Velum schwach überfilzt, ganz jung ungestreift, bald bis zur Mitte oder zumindest am Rand durchscheinend gestreift, hygrophan, ockerbräunlich verblassend; Stiel: bis 7,5 x 0,4 cm, basal schlank keulig verdickt, beige; Velum weiß, sehr flüchtig, bildet eine Natterung; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 28 erreichen den Stiel), ockerbraun; Schneiden anfangs schwach weißlich abgesetzt, reif gleichfarbig und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen teils intakt, teils kollabiert, intakte schmal (3,5-6,5 µm), glatt und farblos oder gelblich pigmentiert; Hypoderm entwickelt, Zellen länglich-kastenförmig, ca. 10-17 µm breit,, mit gelbem Dickwandpigment und bernsteinfarbenen körnelig wirkenden Pigmenten und bernsteinfarbenen Placken, schmalere Zellen kräftig gelbbraun quergestreift inkrustiert; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dicker Schicht bräunlichgelb, einzelne Zellen teils fein, teils grob quergestreift bräunlichgelb inkrustiert, außerdem mit gelben Wandpigmenten; Basidien: 4-sporig, reife oft kollabierend und olivgelb pigmentiert; 25-32 x 7,5-8,5 µm; Sporen: ellipsoid, apikal mäßig breit bis breit gerundet, unterm Apikulus meist konvex, in Aufsicht ellipsoid bis ovoid, fein warzig, im Umriss fast glatt bis rau, Warzen nur in Apexnähe auch schwach überstehend, ganz schwach dextrinoid (D1, ockergelb in Melzers), Maße: 8,3 x 5,4 (7,1-9,3 x 4,8-6,2), Q=1,49 (1,39-1,57), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 14: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Unklar. Vermutlich Sektion Obtusi oder Laeti.

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Funddaten: 11.10.2024; 1060 m NN; Koordinaten: 9° 0' 31,27'' E, 47° 5' 24,77'' N; Schweiz, Näfels, Obersee, Türliboden/Ortwald; Mischwald (Fichte, Tanne) über Bergsturz/Blockschutt (oberhalb Wildflysch/Mergelstein/Tonstein); bei alten Fichten; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 4 cm breit, kegelig bis gewölbt, meist deutlich gebuckelt, trocken und glatt, kastanienbraun, zum Rand hin etwas heller und am Rand schwach durchscheinend gestreift; Stiel: bis 7 x 0,5, basal gleichdick, cremebeige; Velum sehr unauffällig, wohl weißlich, als Überfaserung; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 40 erreichen den Stiel), warm honigbraun; Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Hyphen teils kollabiert, teils intakt, intakte ca. 5-8,5 µm breit, fein gelblich inkrustiert; Hypoderm stark entwickelt, Zellen 15-30 µm breit, subisodiametrisch kastenförmig mit abgerundeten Ecken, mit blassgelbem Dickwandpigment; Zellen in tieferen Lagen kräftig goldgelb bis gelbbraun quergestreift inkrustiert; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dicker Schicht kräftig bräunlichgelb pigmentiert; einzelne Zellen sehr fein gelblich (diffus, nicht quergestreift) inkrustiert; Basidien: 4-sporig, reife selten kollabiert und dann blass olivgelb pigmentiert; Maße: 26-32 x 8-9 µm; Sporen: ellipsoid, apikal mäßig breit gerundet, unterm Apikulus konvex bis leicht verflacht, in der Regel ohne Depression, in Aufsicht ellipsoid bis ovoid, fein warzig, im Umriss rau, Warzen isoliert, fein, dicht stehend und niedrig, nur am Apex gelegentlich deutlich überstehend, sehr schwach dextrinoid (D1, ockergelb bis blass gelbbraun in Melzers); Maße: 8,2 x 5,2 (7,4-9,9 x 4,6-6,0), Q=1,59 (1,51-1,71), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 15: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Unklar. Vermutlich Sektion Castanei. Für C. falsosus und wohl auch für C. pulchripes sind aber die Sporen zu klein.

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Funddaten: 09.10.2024; 800 m NN; Koordinaten: 9° 12' 27,38'' E, 47° 5' 50,09'' N; Schweiz, Quarten Murg, Murgtal, Gelbberg; Mischwald (Fichte, Buche, Tanne, Haselnuss, Ahorn, Weide) über Sandstein, Konglomerat und Brekzie (Verrucano-Gruppe); an der Böschung an einem übermoosten Felsblock bei Salweide; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 3 cm, kegelig bis gewölbt, trocken und glatt, schwarzbraun, frisch komplett mit feinem weißlichem Velum überfasert, später am Scheitel verkahlend; Stiel: bis 5,5 x 0,25 cm, basal gleichdick oder schwach verjüngt, auf cremebeigem Grund weißlich überfasert; Velum weiß, eher dünn, als weißliche Überfaserung ausgeprägt; Lamellen: schwach aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, graubraun bis kartonbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Hyphen intakt, ca. 4-9 µm breit, überwiegend kräftig quergestreift braun inkrustiert; Hypoderm stark entwickelt, Zellen kastenförmig, ca. 11-20 µm breit und mit ziemlich dunkel olivbraunem Dickwandpigment; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dicker Schicht blass braun, einzelne Zellen fast farblos und ohne auffällige Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, reife bisw. kollabierend und olivgelb pigmentiert; Maße: 19-27 x 6-7,5 µm; Sporen: normal bis schlank ellipsoid, selten subamygdaloid, apikal breit bis mäßig breit gerundet, unterm Apikulus abgeflacht oder mit schwach ausgeprägter Hilardepression, in Aufsicht schlank ellipsoid, mittelgrob warzig, im Umriss grob rau, Warzen in Apexnähe auch gröber und bis 0,5 µm überstehend; schwach dextrinoid (D1-D2, ockergelb bis ockerbraun in Melzers); Maße: 7,3 x 4,3 (6,6-8,1 x 4,0-4,8), Q=1,70 (1,57-1,81), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 16: Cortinarius falsosus Moene-Loccoz & Reumaux

Zur Bestimmung: Sektion Castanei. Kuyper et al. (2024) erkennen nur C. decipiens als phylogenetisch variable Art an. Die Trennung von C. falsosus und C. decipiens ist mir in der Tat nicht klar, da ich keine sequenzierte Kollektion von C. decipiens habe. C. sertipes und C. pulchripes sind aber morphologisch und ökologisch recht gut unterscheidbar. Vgl. auch Nr. 17 und 18.

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Funddaten: 09.10.2024; 625 m NN; Koordinaten: 9° 12' 44,71'' E, 47° 6' 15,54'' N; Schweiz, Quarten Murg, Murgtal, Gelbberg, am Wissenbergweg; Mischwald (Fichte, Buche, Tanne) über Sandstein, Konglomerat und Brekzie; am Wegrand unter jungen Buchen und krüppeligen Fichten; gesellig bis büschelig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 2,7 cm breit, kegelig bis glockig, fast immer mit kleinem spitzem Buckel, trocken und glatt, schokoladenbraun, am Hutrand mit weißem, filzigem Velum überzogen; Stiel: bis 5,5 x 0,6 cm, basal verjüngt, schmutzig cremefarben; Velum weiß, dünn, als faseriger Überzug; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, jung kühl braun, kartonbraun, reif schokoladenbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach aromatisch, nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen eher schmal (ca. 2,5-6 µm breit), durchweg intakt, blass bis kräftig braun quergestreift inkrustiert; Hypoderm stark entwickelt, aus kastenförmigen bis abgerundeten, 15-30 µm breiten Zellen mit blassgelbem bis olivbraunem, diffusem Dickwandpigment; schmalere Zellen in tieferen Lagen grob quergestreift bräunlich inkrustiert; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dicker Schicht sehr blass bräunlich, einzelne Zellen praktisch farblos und glatt, höchstens hauchfein inkrustiert; Basidien: 4-sporig, reife teils kollabiert und sehr blass olivgelblich pigmentiert; Maße ca. 27-33 x 7,5-9 µm; Sporen: ellipsoid, basal zugespitzt und meist mit leichter Hilardepression, apikal breit gerundet, in Aufsicht ovoid, stachelwarzig, Warzen fein bis mittelgrob, am gesamten Umriss knapp überstehend, am Apex auch etwas gröber und bis 0,5 µm überstehend, ganz schwach dextrinoid (D1), ockergelb in Melzers; Maße: 8,3 x 5,2 (7,7-9,3 x 4,6-5,5), Q=1,62 (1,48-1,76), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 17: Cortinarius pulchripes J.Favre

Zur Bestimmung: Sektion Castanei. Eine relativ großsporige Kollektion. Sieht exakt so aus wie die Nadelwald-Kollektion 2022-15 vom Kirchsee. Kuyper et al. (2024) führen im decipiens-Clade nur eine Art (C. decipiens). Schwer zu glauben, dass Nr. 16 und 17 dasselbe sein sollen. Ein weiteres morphologisches Trennmerkmal: C. falsosus hat eine i.d.R. viel schwächer pigmentierte Lamellentrama als. C. pulchripes und entsprechend blasser gefärbte Lamellen.

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Funddaten: 13.10.2024; MTB 7936-1-1-1, 540 m NN; Koordinaten: 11° 39' 57,83'' E, 48° 5' 35,43'' N; D – By – München, Waldperlach; ehemaliges Kieswerk; offene Schotterfläche mit lockerem Baumbestand (Pinus, Salix, Betula, Picea) über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei Salweide, Kiefer und (weiter entfernt) sehr jungen Birken; gesellig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 1,8 cm breit, kegelig, fast immer mit spitzem Buckel, trocken und glatt, am Scheitel schwarzbraun, zum Rand hin heller kastanienbraun, ganz jung komplett, später nur noch am Rand mit weißlichem, dünnem Velum fein überfasert; Stiel: bis 5,5 x 0,3 cm, basal gleichdick, schmutzig creme bis cremebeige, seidig glänzend; Velum weiß, dünn, als schütterer faserige Überzug oder unvollständige Gürtel ausgeprägt; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen (bisw. auch kurz ausgebuchtet), mäßig gedrängt (ca. 26-30 erreichen den Stiel), ockerbraun bis rehbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen großteils kollabiert, intakte schmal (4-7 µm) und sehr fein blass olivgelblich inkrustiert; Hypoderm eher schmal, aus 3-4 Lagen eher länglicher, ca. 10-20 µm breiten Zellen, mit lebhaft olivgelbem, diffusem Dickwandpigment, an schmalen Zellen unterhalb des Hypoderms mit diskreten olivgelblichen Inkrustationen, aber insgesamt schwach pigmentiert; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen in dicker Lage kräftig ockergelb bis braungelb pigmentiert, einzelne Zellen kräftig quergestreift gelb pigmentiert; Basidien: 4-sporig, reife bisw. kollabiert und olivgelb pigmentiert, intakte oft mit auffällig großen Öltropfen; Maße: 27-37 x 8-9,5 µm; Sporen: schlank ellipsoid bis subamygdaloid, apikal mäßig breit gerundet, unterm Apikulus abgeflacht oder mit schwach ausgeprägter Hilardepression, fein bis mittelgrob warzig, im Umriss grob rau bis stumpfstachelig, Warzen in Apexnähe auch gröber und bis 0,5 µm überstehend, indextrinoid (D0, in Melzers heller als in KOH); Maße: 8,7 x 5,3 (8,1-9,9 x 4,7-5,9), Q=1,66 (1,48-1,81), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 18: Cortinarius pulchripes J.Favre

Zur Bestimmung: Sektion Castanei. Eine Kollektion ohne Salix!

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Funddaten: 13.10.2024; MTB 7936-1-1-1, 540 m NN; Koordinaten: 11° 39' 57,45'' E, 48° 5' 33,68'' N; D – By – München, Waldperlach; ehemaliges Kieswerk; Mischwald (Picea, Pinus, Betula, Populus) über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei Fichten, Birke und Zitterpappel; gesellig (ca. 25 Fk);
Hut: bis 2 cm breit, kegelig bis flach gewölbt, spitz bis stumpf gebuckelt (sehr variabel), trocken und glatt, am Scheitel schwarzbraun, zum Rand hin kastanienbraun; hauchfein mit grauweißlichem Velum überfasert, spät verkahlend; Stiel: bis 5,5 x 0,4 cm, basal gleichdick oder schwach verjüngt, creme bis cremebeige; Velum weißlich, mäßig dick, als mehrfache Gürtel oder Natterung ausgeprägt; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, normal gedrängt (ca. 30-34 erreichen den Stiel), ockerbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nach Zitronenmelisse; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen teils intakt, teils kollabiert, intakte eher schmal (4-8 µm) und meist blass, aber deutlich quergestreift inkrustiert; Hypoderm entwickelt, Zellen eher gestreckt, ca. 12-16 µm breit, mit ziemlich lebhaft olivgelbem diffusem Dickwandpigment; in tieferen Lagen ohne auffällige Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dicker Schicht kräftig ockergelb bis bräunlichgelb; einzelne Zellen blassgelb und grob quergestreift inkrustiert; Basidien: 4-sporig, einzelne mit sehr großen Öltropfen; Maße: 27-38 x 7-8,5 µm; Sporen: ellipsoid, apikal meist mäßig breit gerundet, bisw. mit schwach ausgeprägter Hilardepression, in Aufsicht ellipsoid bis ovoid, fein bis mittelgrob warzig, im Umriss fein rau, Warzen nur im Apexnähe auch gröber und oft deutlich überstehend, indextrinoid (D0, in Melzers heller als in KOH); Maße: 8,3 x 5,2 (7,6-9,3 x 4,8-5,9), Q=1,59 (1,49-1,71), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 19: Cortinarius casimiri (Velen.) Huijsman

Zur Bestimmung: Sektion Megasporae. Makroskopisch ungewöhnlich (sehr kräftig). Die großen, schwach ornamentierten Sporen lassen aber kaum Zweifel. Kuyper et al. (2024) führen C. decipientoides separat, aber ohne schlüssige morphologische Trennmerkmale.

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Funddaten: 09.10.2024; 1030 m NN; Koordinaten: 9° 12' 7,76'' E, 47° 5' 33,34'' N; Schweiz, Quarten Murg, Murgtal, Schlagwald; Mischwald (Fichte, Buche, Tanne) über Sandstein, Konglomerat und Brekzie (Verrucano-Gruppe); bei Fichte und Buche, gesellig bis kleinbüschelig (6 Fk), verges. mit C. caninus;
Hut: bis 4 cm breit, kegelig, trocken und glatt, kastanienbraun, jung mit weißlichem Velum überfasert und dadurch mit Grauanteil; hygrophan, bräunlichbeige verblassend; Stiel: bis 4,8 x 0,5 cm, basal gleichdick oder schwach spindelig-keulig erweitert, auf undefinierbar beigem Grund dicht weißlich überfasert; Velum weiß, dünn, als faseriger Überzug ausgeprägt; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt bis entfernt, ockerbraun, kartonbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: kräftig raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen kollabiert, sehr schmal (bis 5 µm), intrazellulär gelb bis olivgelb pigmentiert; Hypoderm entwickelt, Zellen ca. 11-25 µm breit, mit olivgelbem, stellenweise dunkler olivbraunem Dickwandpigment; in tieferen Lagen an schmalen Zellen mit markanten olivgelben querstreifigen Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, mit vielen sterilen Zellen durchsetzt, die aber kaum von Basidiolen unterscheidbar sind; Lamellentrama: in dicker Schicht blass bräunlich, einzelne Zellen fast farblos, glatt oder feinst (aber nicht quergestreift) inkrustiert; Basidien: 4-sporig, reife oft kollabiert und olivgelb pigmentiert, sehr groß; Maße: 33-41 x 9,5-13,5; Sporen: schlank ellipsoid, apikal mäßig breit bis breit gerundet, unterm Apikulus abgeflacht, ohne Depression, auch auf der Rückenseite oft ziemlich gerade, dann subzylindrisch, in Aufsicht ideal ellipsoid, fein warzig, im Umriss rau, Warzen niedrig und fein, bisw. zu kurzen Graten verbunden; deutlich dextrinoid (D3, orangebraun in Melzers); Maße: 10,3 x 6,3 (9,3-11,4 x 5,6-7,1), Q=1,63 (1,51-1,73), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

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