Cortinarius 2024, Teil 2, Sektionen Flexipedes, Safranopedes, Hinnulei, Verni, Atroalbi, Phaeosmi, Bovini, Brunnei, Anomali, Dermocybe, Callistei, Lustrati, Scauri, Vibratiles, Dionysae, Percomes und Renidentes
Nr. 20: Cortinarius cf. flabellus (Fr.) Fr.
Zur Bestimmung: Sektion Flexipedes. Wahrscheinlich C. flabellus oder lindstroemii, aber ich sehe noch keine einschlägigen Unterschiede.
Funddaten: 25.09.2024; MTB 8533-1-2-3, 1080 m; D – By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Kranzbach; anmooriger Fichtenwald am Rand einer sehr nassen Wiese über Raibler Sand- oder Tonstein; bei Fichten und sehr junger Buche, nicht direkt im Sphagnum, zwischen anderen Moosen und niedriger Heidelbeere; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 3,8 cm breit, anfangs spitzkegelig, dann gewölbt und mit fast spitzem oder auch abgerundetem Buckel, trocken und glatt, schokoladenbraun, ungestreift, hygrophan, radialstreifig ockerlich verblassend;
Stiel: bis 7 x 0,6 cm, basal schwach verjüngt oder gleichdick, kühl mittelbraun; Velum weiß, dick, bildet mehrere Gürtel und bisw. eine Natterung;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, bisw. mit Zahn kurz herablaufend, mäßig bis normal gedrängt (ca. 36 erreichen den Stiel), jung olivbraun, reif kastanienbraun; Schneiden gleichfarbig und glatt;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: sehr intensiv nach Perlargonium;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Epicutis dünn, Zellen teils intakt, teils kollabiert, ca. 3-7 µm breit, farblos oder sehr fein und blass inkrustiert; Hypoderm stark entwickelt, mäßig dick, aus kastenförmigen bis abgerundeten, 16-27 µm breiten Zellen mit blassgelbem und körnelig wirkendem, braunem Dickwandpigment; unterhalb des Hypoderms am intensivsten pigmentiert, mit dunkelbraunen plackenartigen und querstreifigen Inkrustationen;
Lamellenschneide: fertil;
Lamellentrama: in dicker Schicht kräftig purpurbraun, einzelne Zellen deutlich blassbraun quergestreift inkrustiert;
Basidien: 4-sporig, überwiegend recht schlank, reife oft kollabiert und düster olivbraun pigmentiert; Maße: 29-35 x 6,5-8 µm;
Sporen: breit ellipsoid, apikal breit gerundet, oft mit Hilardepression, in Aufsicht ellipsoid bis ovoid, stark dextrinoid (dunkel orangebraun in Melzers), fein bis mäßig grob warzig, im Umriss kräftig rau, Warzen in Apexnähe auch deutlicher überstehend; Maße: 7,6 x 5,1 (6,7-8,4 x 4,6-5,5), Q=1,51 (1,37-1,68), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 21: Cortinarius alboadustus Bidaud
Zur Bestimmung: Sektion Safranopedes. Erinnert sehr an diese Art und passt auch mikroskopisch.
Funddaten: 28.09.2024; MTB 7031-4-4-4, 465 m; Koordinaten: 10° 59' 41,53'' E, 48° 53' 58,79'' N; D – By – Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Gemeinde Solnhofen, Trudenleite; Wacholderheide mit lockerem Baumbestand (Kiefer, Eiche, Hainbuche, Buche, Birke) über Dolomitstein (Frankenalb-Formation); bei Eiche in der Wiese; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 3 cm breit, anfangs kegelig, dann flach gewölbt und schwach gebuckelt, trocken und glatt, schokoladenbraun, am Hutrand auffallend cremegrau aufgehellt; jung am Rand mit schwach filzigem weißlichem Velumbelag, dann verkahlend (aber die helle Farbe bleibt!), hygrophan (über Nacht beim Aussporen am Scheitel haselnussbraun, zum Rand hin beige verblasst);
Stiel: bis 5,5 x 0,5 cm, basal gleichdick, auf braunem Grund schwach silbrigweiß überfasert; Velum weiß, als schüttere Überfaserung ausgeprägt;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 36 erreichen den Stiel), rehbraun;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: raphanoid;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Epicutiszellen großteils kollabiert und blass gelblich, intakte bis ca. 10 µm breit, fein und blassbraun querstreifig inkrustiert; Hypoderm stark entwickelt, aus (sub)isodiametrischen, rundlichen bis kastenförmigen, 10-20 µm breiten Zellen mit blassgelbem Dickwandpigment, in tieferen Lagen auch mit bräunlichem körnelig wirkendem Dickwandpigment und an schmaleren Zellen mit braun quergestreift inkrustiert;
Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden;
Lamellentrama: in dicker Schicht blass braun pigmentiert, einzelne Zellen sehr fein und blass inkrustiert;
Basidien: 4-sporig, oft in der unteren Hälfte am breitesten, Maße: ca. 26-31 x 7-8,5 µm;
Sporen: ellipsoid bis dacryoid, apikal stets breit gerundet, meist mit deutlich ausgeprägter Hilardepression und angedeuteter Plage, ziemlich grob stachelwarzig, Warzen stumpf und am ganzen Radius deutlich überstehend, am Apex bis 0,5 µm, sehr stark dextrinoid (rotbraun in Melzers); Maße: 7,8 x 5,2 (7,1-8,6 x 4,8-5,7), Q=1,51 (1,43-1,61), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 22: Cortinarius safranopes Rob. Henry
Zur Bestimmung: Sektion Safranopedes. Die stark dextrinoiden, großen Sporen passen am besten zu C. safranopes. Sehr junge Kollektion, deshalb wohl ohne schwärzliche Verfärbungen am Hut.
Funddaten: 28.09.2024; MTB 7031-4-4-4, 480 m; Koordinaten: 10° 59' 48,2'' E, 48° 54' 24,82'' N; D – By – Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Gemeinde Solnhofen, Kohlschlag; Mischwald (Hainbuche, Kiefer, Buche) über Jurakalk (Treuchtlingen-Formation); bei alten Hainbuchen und einer Waldkiefer; gesellig bis büschelig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 3 cm breit, anfangs halbkugelig, dann kegelig bis gewölbt, schwach oder nicht gebuckelt, trocken und glatt, rehbraun bis haselnussbraun, sehr stark hygrophan, schon jung konzentrisch gezont, zu ockergelb verblassend; jung vor allem zum Rand hin mit weißlichem, fein faserfilzigem Velum überzogen;
Stiel: bis 4,5 x 1,2 cm, spindelig bauchig, basal dann verjüngt und wurzelnd, undefinierbar cremebeige, weißlich überfasert; Velum weiß, bildet eine deutliche Abrisszone (Stiel dadurch gestiefelt), darunter als dünner weißer, oft schütterer Belag ausgeprägt;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, entfernt (ca. 32 erreichen den Stiel), jung kartonbraun, reif ockerbraun; Schneiden weißlich abgesetzt und glatt;
Fleisch: marmoriert, siehe Schnittbild;
Geruch: nicht notiert, wohl unauffällig;
KOH (40%): Fleisch purpurbraun bis purpurschwarz;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Epikutiszellen teils intakt, teils kollabiert, intakte ca. 6-8,5 µm breit, farblos und glatt oder sehr fein inkrustiert; Hypoderm normal entwickelt, Zellen ca. 10-21 µm breit, subisodiametrisch, oft rundlich oder mit abgerundeten Kanten, mit blassgelbem Dickwandpigment; Zellen in tieferen Lagen auch mit diskreten Inkrustationen und dunkelbraunen, kaum lokalisierbaren Pigmentansammlungen;
Lamellenschneide: substeril, dominiert von keuligen bis zylindrischen sterilen Zellen, die zumindest teilweise eher nicht als Basidiolen durchgehen, sporadisch durchsetzt mit Basidien;
Lamellentrama: Zellen schmal und praktisch farblos und glatt;
Basidien: 4-sporig, reife oft kollabierend und dann düster olivbraun pigmentiert; Maße: 35-40 x 8-9,5 µm;
Sporen: dacryoid, basal zugespitzt, apikal breit gerundet, oft mit Hilardepression, stachelwarzig; Warzen fein bis mittelgrob, stumpf und sehr hoch, am Apex und in Apexnähe bis knapp 1 µm überstehend; stark dextrinoid (D3, orangebraun in Melzers); Maße: 9,1 x 6,0 (7,8-10,1 x 5,5-6,3), Q=1,51 (1,37-1,66), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 23: Cortinarius epipurrus Chevassut & Rob. Henry
Zur Bestimmung: Sektion Safranopedes. Sporenmaße und Makroskopie passen perfekt zu C. epipurrus. Im selben Waldstück stand Nr. 22 C. safranopes.
Funddaten: 28.09.2024; MTB 7031-4-4-4, 480 m; Koordinaten: 10° 59' 46,55'' E, 48° 54' 25,07'' N; D – By – Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Gemeinde Solnhofen, Kohlschlag; Mischwald (Hainbuche, Kiefer, Buche) über Jurakalk (Treuchtlingen-Formation); bei Hainbuchen; gesellig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 4 cm breit, flach kegelig bis gewölbt (variabel), trocken und glatt, kastanienbraun, ganz am Rand bisw. schwach durchscheinend gestreift, stark hygrophan, meist konzentrisch gezont, zuletzt strohocker verblassend; anfangs stellenweise mit sehr dünnem, flüchtigem weißlichem Velum überfasert;
Stiel: bis 5,5 x 0,9 cm, über der Basis spindelig-keulig verdickt, basal verjüngt und wurzelnd, undefinierbar cremebeige und weißlich überfasert; Velum weiß, sehr dünn, bildet weit unten eine undeutliche Abrisszone, ausgeprägt als dünner schütterer Belag;
Lamellen: meist kurz ausgebuchtet und breit angewachsen, mäßig gedrängt (44-70 erreichen den Stiel), jung kartonbraun, dann ockerbraun;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: nicht signifikant;
KOH (40%): schmutzig braun bis schwarzbraun, ohne deutlichen Purpurton;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Epicutis-Hyphen intakt, ca. 3,5-7,5 µm breit, Zellen farblos und glatt; Hypoderm in diesen Schnitten schleicht freigelegt, aber vorhanden; in tieferen Schichten mit groben braunen querstreifigen Inkrustationen und dunkelbraunen Pigmentplacken;
Lamellenschneide: heterogen, mit vielen sterilen Zellen, aber abschnittsweise auch völlig fertil;
Lamellentrama: In dicker Schicht blassbraun, einzelne Zellen nicht auffallend querstreifig, aber doch deutlich inkrustiert (blassbraun);
Basidien: 4-sporig; ca. 26-33 x 7-8,5 µm;
Sporen: ellipsois bis dacryoid, basal bisw. etwas zugespitzt, apikal meist breit gerundet, unterm Apikulus abgeflacht oder mit schwacher Hilardepression, in Aufsicht ellipsoid bis ovoid, mittelgrob stachelwarzig, Warzen mittelgrob, sehr unterschiedlich hoch, manchmal am gesamten Umfang, meist nur apikal deutlich und bis zu 0,5 µm überstehend; stark dextrinoid (D3-4, normal bis dunkel orangebraun in Melzers); Maße: 8,0 x 5,4 (7,2-9,2 x 5,2-6,1), Q=1,47 (1,35-1,71), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 24: Cortinarius cf. semiodoratus Rob. Henry
Zur Bestimmung: Sektion Hinnulei. Der fehlende Geruch würde zu C. hinnuleus s.str. passen. Meine sequenzierten Funde dieser Art hatten aber alle deutlich kleinere Sporen.
Funddaten: 03.10.2024; MTB 8034-2-2-1, 650 m; Koordinaten: 11° 28' 21,7'' E, 47° 59' 42,24'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Baierbrunn, Hohenschäftlarn, Birg; Laubmischwald über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei Roteiche und Buche; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 4,5 cm breit, jung kegelig-glockig, später gewölbt, nicht oder nur ganz schwach gebuckelt, trocken und glatt, anfangs kastanienbraun bis rehbraun, stark hygrophan, bald orangebraun bis sandgelb, jung mit silbrigweißem Velum überfasert, das am Rand länger erhalten bleibt;
Stiel: bis 6,5 cm lang und bis 0,8 cm dick, basal verjüngt (gelegentlich auch spindelig erweitert), cremebeige bis bräunlichbeige; Velum cremeweiß, bildet eine leicht abstehende Abrisszone (rudimentärer Ring) und darunter einen eher dünnen Überzug;
Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, sehr breit (bis 1 cm), jung honigbraun (ockerbraun), reif rehbraun;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: schwach, nicht signifikant;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Epikutis-Hyphe teils kollabiert, teils intakt, ca. 4-10 µm breit, farblos und glatt oder fein gelblich inkrustiert, evtl. auch mit gelben Wandpigmenten; Hypoderm normal bis schwach entwickelt, Zellen ca. 10-20 µm breit, länglich und mit lebhaft gelbem Dickwandpigment; schmalere Zellen in tieferen Schichten sehr grob goldgelb quergestreift oder plackenartig inkrustiert;
Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden:
Lamellentrama: in dicker Schicht sehr blass gelbbräunlich, einzelne Zellen praktisch farblos und glatt, nur sehr schmale Zellen hauchfein inkrustiert;
Basidien: 4-sporig, reife überwiegend kollabiert, olivgelb pigmentiert und oft auffallend lang gestielt und viel länger als intakte; Maße: 34-41 x 8-9 µm, kollabierte bis über 60 µm lang;
Sporen: breit ellipsoid bis dacryoid, basal oft etwas zugespitzt, apikal meist breit gerundet, unterm Apikulus abgeflacht oder mit schwacher Hilardepression, stachelwarzig, Warzen mittelgrob, stumpf und in der Regel sehr hoch, meist am ganzen Umfang deutlich überstehend (bis ca. 0,5 µm), schwach dextrinoid (D1, ockergelb bis hell ockerbraun in Melzers); Maße: 7,9 x 5,4 (7,2-8,6 x 4,8-6,0), Q=1,48 (1,33-1,64), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 25: Cortinarius cf. luridus Rob. Henry
Zur Bestimmung: Sektion Hinnulei. Die schwach, aber deutlich dextrinoiden Sporen passen auch in der Größe am besten zu C. luridus.
Funddaten: 09.10.2024; 950 m NN; Koordinaten: 9° 12' 12,67'' E, 47° 5' 33,39'' N; Schweiz, Quarten Murg, Murgtal, Schlagwald; Mischwald (Fichte, Buche, Tanne) über Sandstein, , Konglomerat und Brekzie (roter Fels, Verrucano-Gruppe); bei Fichte und Salweide; gesellig (ca. 20 Fk);
Hut: bis 7 cm breit, jung kegelig-glockig, dann flach gewölbt mit kleinem abgerundetem Buckel, trocken und glatt, ganz jung rehbraun, stark hygrophan, bald ockerbraun bis haselnussbraun, oft radial fein wasserstreifig, zuletzt komplett sandgelb verblassend;
Stiel: bis 8,5 x 1,2 cm, basal verjüngt oder gleichdick, bräunlichbeige mit weißlicher Überfaserung; Velum cremeweiß, dick, bildet eine ringartige häutige Abrisszone und einen mäßig dicken Überzug;
Lamellen: stark ausgebuchtet und breit angewachsen, entfernt (ca. 30-32 erreichen den Stiel), jung warm braunbeige, reif ockerbraun bis honigbraun;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: raphanoid, nicht erdartig stechend;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Epicutis-Hyphen großteils kollabiert und dann oft blass olivgelb pigmentiert, intakte ca. 5-7,5 µm breit, farblos und glatt; Hypoderm normal ausgeprägt, Zellen ca. 15-19 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment; Zellen in tieferen Schichten sporadisch auch mit blassen Inkrustationen;
Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden;
Lamellentrama: in dicker Schicht sehr blass gelbbräunlich; einzelne Zellen +/- farblos und glatt;
Basidien: 4-sporig, reife oft kollabierend und dann lebhaft olivgelb pigmentiert, bisw. deutlich länger als intakte; Maße: 26-35 x 7,5-8,5 µm, kollabierte bis knapp 50 µm;
Sporen: breit ellipsoid bis dacryoid, basal zugespitzt, apikal breit gerundet, unterm Apikulus abgeflacht oder mit schwacher Hilardepression, stachelwarzig, Warzen mäßig grob bis grob, stumpf und sehr hoch, am ganzen Umfang deutlich überstehend, apikal bis knapp 1 µm überstehend, gelegentlich kurzgratig verbunden; schwach dextrinoid (D2, ockerbraun in Melzers); Maße: 7,7 x 5,5 (6,9-8,7 x 5,0-6,3), Q=1,39 (1,30-1,47), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 26: Cortinarius helobius Romagn.
Zur Bestimmung: Sektion Verni. Makroskopie, Ökologie, indextrinoide Sporen und sterile Lamellenschneide mit Cheilozystiden sprechen klar für diese Art. Bei Kuyper et al. (2024) als C. galerinoides aufgeführt. Die Sporen sind etwas schlanker als bei meinen bisherigen Aufsammlungen.
Funddaten: 16.10.2024; MTB 7936-1-1-1, 545 m NN; Koordinaten: 11° 39' 58,14'' E, 48° 5' 38,03'' N; D – By – München, Waldperlach; ehemaliges Kieswerk; offene Schotterfläche mit lockerem Baumbestand (Pinus, Salix, Betula, Picea, Acer, Alnus) über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; an offener Stelle bei Fichte, Birke und Kiefer; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 2,6 cm breit, gewölbt mit kleinem, variabel stark vorgezogenem Buckel (bisw. warzenförmig, bisw. nur angedeutet), trocken und glatt, schokoladenbraun bis schwarzbraun, nicht oder nur ganz am Rand schwach durchscheinend gestreift, jung mit graubeigem Velum überfasert, nicht hygrophan;
Stiel: bis 4 x 0,3 cm, basal gleichdick, gelb/braun gestreift; Velum unauffällig, aber nicht weiß, am ehesten cremebeige bis gelblich, sehr dünn;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 27 erreichen den Stiel), sehr bauchig, jung kartonbraun, reif kastanienbraun, Schneiden auffallend weißflockig;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: nicht signifikant;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Epicutis-Hyphen überwiegend intakt, ca. 4,5-8 µm breit, kräftig quergestreift braun inkrustiert; Hypoderm stark entwickelt, Zellen ca. 12-20 µm breit, subisodiametrisch, mit dunkel olivbraunem bis braunem diffusem bis körneligem, oft wie einzementiert wirkendem Dickwandpigment; Zellen in tieferen Lagen grob quergestreift braun inkrustiert;
Lamellenschneide: steril, mit durchgehendem Band von großen, überwiegend keuligen, selten blasigen, farblosen und dünnwandigen Cheilozystiden; Maße: 23-60 x 9-20 µm;
Lamellentrama: in dicker Schicht kräftig braun, einzelne Zellen fein bräunlich inkrustiert;
Basidien: 4-sporig, reife oft kollabiert und düster olivbraun pigmentiert; Maße: 26-36 x 7,5-9,5 µm;
Sporen: schlank ellipsoid bis subamygdaloid oder subfusoid (dann an Ramaria-Sporen erinnernd), meist mit deutlich ausgeprägter Hilardepression und schwach abgegrenzter Plage, mittelgrob stachelwarzig, Warzen mittelgrob, stumpf und am gesamten Umriss überstehend, Wand (vor allem) im Lamellenpräparat leicht ablösend, indextrinoid (D0, gelb in Melzers und deutlich heller als in KOH); Maße: 9,1 x 5,2 (8,2-10,1 x 4,6-5,7), Q=1,78 (1,62-1,96), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 27: Cortinarius fuscoalbus Kytöv., Niskanen & Liimat.
Zur Bestimmung: Sektion Atroalbi. Diese Kollektion hat etwas gedrungenere Sporen als die sequenzierten Vergleichskollektionen, z.B. 2021-14. Kuyper et. al (2024) verwenden den Namen C. adalbertii und trennen fuscoalbus ab.
Funddaten: 19.10.2024; MTB 7832-4-3-2, 640 m; 11° 6' 41,47'' E, 48° 7' 26,57'' N; D-By-Landkreis Fürstenfeldbruck, Gemeinde Kottgeisering, Forst Moorenweis, Schneiderbergeln; Mischwald (Buche, Eiche, Linde) über würmzeitlicher Moräne; bei alten und jungen Buchen; gesellig (ca. 12 Fk);
Hut: bis 3,2 cm breit, kegelig bis gewölbt, meist mit fast spitzem Buckel, trocken und glatt, schokoladenbraun, zum Rand hin und am Rand deutlich aufgehellt, jung mit feinem weißlichem Velum überfasert, bald verkahlend, schwach hygrophan;
Stiel: bis 6,5 x 0,5 cm, basal schwach keulig bis spindelig-keulig erweitert, auf blassbraunem Grund dicht silbrigweiß überfasert; Velum cremeweiß, mit flüchtiger Abrisszone, als schütterer, unauffälliger Belag ausgeprägt;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 38 erreichen den Stiel), kühl dunkelbraun bis schokoladenbraun, Schneiden weißlich abgesetzt und feinst flockig;
Fleisch: siehe Schnittbild, kein auffälliges Röten beobachtet;
Geruch: schwach raphanoid;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Epicutis-Zellen teils intakt, teils kollabiert, teils farblos und glatt, teils fein inkrustiert, ca. 3,5-12 µm breit; Hypoderm normal ausgeprägt, Zellen ca. 13-22 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment, in tieferen Schichten ohne auffällige Inkrustationen;
Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden;
Lamellentrama: in dickerer Schicht bräunlich pigmentiert, einzelne Zellen blass bräunlich und feinst inkrustiert;
Basidien: 4-sporig, reife oft kollabiert und blass olivgelblich pigmentiert; Maße: 24-34 x 6,5-8,0 µm;
Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, mittelgrob warzig, im Umriss kräftig rau, Warzen am Apex auch deutlich überstehend, sehr stark dextrinoid (rotbraun in Melzers), Maße: 7,1 x 5,0 (6,3-8,0 x 4,6-5,5), Q=1,43 (1,31-1,56), 40 Sp. gemessen (20 vom Abwurf, 20 von dickem Sporenpulverbelag an Lamellen, letztere im Mittel ca. 0,5 µm länger als die vom Abwurf);
Nr. 28: Cortinarius fuscoalbus Kytöv., Niskanen & Liimat.
Zur Bestimmung: Sektion Atroalbi. Sicher identisch mit Kollektion Nr. 27.
Funddaten: 19.10.2024; MTB 7832-4-3-2, 640 m; 11° 6' 42'' E, 48° 7' 26,38'' N; D-By-Landkreis Fürstenfeldbruck, Gemeinde Kottgeisering, Forst Moorenweis, Schneiderbergeln; Mischwald (Buche, Eiche, Linde) über würmzeitlicher Moräne; bei Ulme und Buchen; gesellig (6 Fk);
Hut: bis 3,8 cm breit, kegelig bis gewölbt, meist mit fast spitzem Buckel, trocken und glatt, schokoladenbraun, zum Rand hin und am Rand deutlich aufgehellt, jung mit feinem weißlichem Velum überfasert, bald verkahlend, schwach hygrophan;
Stiel: bis 4,5 x 0,5 cm, basal schwach keulig bis spindelig-keulig erweitert, auf blassbraunem Grund dicht silbrigweiß überfasert; Velum weiß, dünn und unauffällig, als Überfaserung ausgeprägt;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 30-40 erreichen den Stiel), kühl dunkelbraun bis schokoladenbraun, Schneiden weißlich abgesetzt und feinst flockig;
Fleisch: siehe Schnittbild, kein auffälliges Röten beobachtet;
Geruch: schwach raphanoid;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Sporen: ellipsoid, apikal breit gerundet, unterm Apikulus abgeflacht, in Aufsicht ellipsoid bis ovoid, mittelgrob warzig, im Umriss grob rau, Warzen apikal auch deutlicher überstehend, sehr stark dextrinoid (D4, dunkel orangebraun bis rotbraun in Melzers); Maße: 7,0 x 4,9 (6,4-7,5 x 4,6-5,2), Q=1,44 (1,33-1,57), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 29: Cortinarius suboxytoneus Bidaud
Zur Bestimmung: Sektion Phaeosmi. Allein schon wegen den merkwürdig spindeligen Sporen sollte der per Sequenz abgesichert werden. C. phaeosmus ist außerdem auch nicht auszuschließen.
Funddaten: 19.10.2024; MTB 7832-4-3-2, 650 m; 11° 6' 34,76'' E, 48° 7' 22,6'' N; D-By-Landkreis Fürstenfeldbruck, Gemeinde Kottgeisering, Forst Moorenweis, Schneiderbergeln; Buchenwald über würmzeitlicher Moräne; bei alter Buche, gesellig bis kleinbüschelig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 4,5 cm breit, gewölbt bis flach ausgebreitet und dann mit scharfem Rand, trocken und glatt, kastanienbraun, mit deutlich heller abgesetztem Rand, meist bis zur Mitte schwach durchscheinend gestreift, bisw. auch ungestreift; ohne auffällige Velumreste;
Stiel: bis 7,5 x 0,8 cm, basal meist gleichdick, bisw. auch zugespitzt, beige; Velum weiß, bisw. mit undeutlicher Abrisszone, sehr dünn und unauffällig, als schüttere weißliche Überfaserung ausgeprägt;
Lamellen: meist kurz ausgebuchtet und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 32-40 erreichen den Stiel), dunkel kartonbraun, alt kastanienbraun; Schneiden gleichfarbig und glatt;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: nicht signifikant (vielleicht ganz schwach nach Petersilie);
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Epicutiszellen überwiegend intakt, ca. 3-10 µm breit, einige farblos und glatt, überwiegend sehr blass pigmentiert und fein quergestreift inkrustiert, kollabierte Zellen bisw. olivbraun pigmentiert; Hypoderm normal entwickelt, Zellen länglich, ca. 15-20 µm breit, mit blass cremegelbem Dickwandpigment; auch in tieferen Schichten ohne auffällige Pigmentierung;
Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden;
Lamellentrama: in dicker Schicht hellbraun, einzelne Zellen überwiegend farblos und glatt, einzelne feinst inkrustiert;
Basidien: 4-sporig, reife oft kollabierend und dann düster olivbraun pigmentiert; Maße: 23-29 x 6,5-8,0 µm;
Sporen: ellipsoid bis subfusoid, an der Basis zugespitzt, apikal mäßig breit bis schmal gerundet, oft mit schwach ausgeprägter Hilardepression, in Aufsicht breit fusoid, im Umriss fast glatt bis rau, fein warzig, Ornamentation inhomogen, Warzen in der Regel isoliert, sehr fein und niedrig, bisw. auch etwas höher und dann apikal schwach überstehend; mäßig stark und inhomogen dextrinoid (D2-D3, ockerbraun bis dunkel orangebraun in Melzers); Maße: 7,5 x 4,5 (6,8-8,4 x 4,1-4,8), Q=1,67 (1,55-1,88), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 30: Cortinarius lucandii Bidaud, Carteret & Reumaux
Zur Bestimmung: Sektion Bovini. Verdacht auf C. lucandii hat sich mikroskopisch bestätigt.
Funddaten: 11.10.2024; 1055 m NN; Koordinaten: 9° 0' 47,95'' E, 47° 5' 27,83'' N; Schweiz, Näfels, Obersee, Gwerb; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Bergsturz/Blockschutt (oberhalb Wildflysch/Mergelstein/Tonstein); bei alten Fichten, Tannen und junger Buche; gesellig bis kleinbüschelig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 6 cm breit, kegelig bis gewölbt, etwas irregulär polsterig, nur schwach oder nicht gebuckelt, kastanienbraun, nur am Rand durchscheinend gestreift;
Stiel: bis 5 x 1,1 cm, basal keulig, undefinierbar braun, silbrig überfasert; Velum weiß, eher dünn, bildet einen schüttern faserigen Überzug;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 48 erreichen den Stiel), kartonbraun bis kastanienbraun;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: nicht signifikant;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Epicutis eher dick, Epicutiszellen teils kollabiert, teils intakt, 2,5-6,5 µm breit, farblos und glatt oder fein inkrustiert, bisw. olivbraun pigmentiert, mit vielen Lochschnallen; Hypoderm schwach entwickelt, Zellen ca. 10-20 µm breit, mit sehr blassem cremegelblichem Dickwandpigment; auch in tieferen Lagen nur mit unauffälliger Pigmentierung;
Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden;
Lamellentrama: in dicker Schicht mittelkräftig braun pigmentiert, einzelne Zellen fein quergestreift bräunlich inkrustiert;
Basidien: 4-sporig, reife oft kollabierend und düster olivbraun pigmentiert; Maße: 31-36 x 7-8,5 µm;
Sporen: ellipsoid, apikal mäßig breit bis breit gerundet, unterm Apikulus konvex bis abgeflacht, ohne Depression, mittelgrob warzig, im Umriss stark rau, Warzen fein bis mittelgrob und isoliert, in Apexnähe auch sehr grob und zu kurzen Graten oder schollig verbunden, dort bis 0,5 µm überstehend; sehr stark dextrinoid (D3-4, dunkel orangebraun bis rotbraun in Melzers); Maße: 7,9 x 4,8 (7,3-8,7 x 4,6-5,1), Q=1,63 (1,49-1,83), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 31: Cortinarius brunneus (Pers.: Fr.) Fr.
Zur Bestimmung: Sektion Brunnei. C. glandicolor ist nicht gänzlich auszuschließen, bei dieser nicht ganz optimalen Kollektion braucht’s aber keine Sequenzierung.
Funddaten: 30.08.2024; MTB 8331-4-1-4, 1440 m; Koordinaten: 10° 56' 47,94'' E, 47° 38' 8,22'' N; D – By – Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Wildsteig, Unternogg, Hochwildfeuerberg; Fichtenwald in der Flyschzone (Hällritzformation: Sand- bis Kalkstein; Kalkmergelstein; Tonstein); saurer Fichtenhochwald mit kniehoher Heidelbeere und Sphagnum-Einsprengseln; im Moos (kein Sphagnum); gesellig (6 Fk);
Hut: bis 5,7 cm breit, jung kegelig, dann konvex mit flachem breitem Buckel, trocken und glatt, frisch schokoladenbraun, aber stark hygrophan und blad vom Scheitel her kastanienbraun bis ockerbraun ausblassend, frisch oft schön marmoriert;
Stiel: bis 9,5 x 1 cm, basal verjüngt und stark weißfilzig, bisw. mit schwach häutiger Velumabrisszone, braunbeige, im oberen Drittel meist dunkelbraun gestreift bis genattert (kein Velum), Velum unauffällig, vermutlich extrem dünn und flüchtig;
Lamellen: kurz aufsteigend bis ausgebuchtet und sehr breit angewachsen, entfernt, schokoladenbraun;
Fleisch: für die Brunnei auffallen hell, schmutzig cremebeige;
Geruch: stark raphanoid (Radi);
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Sporen: breit ellipsoid bis subglobos, stumpf stachelwarzig, im Umriss grob rau, Warzen fein bis mittelgrob, meist nur knapp oder kaum überstehend, am Apex bis 0,3 µm; Maße: 8,4 x 6,5 (7,8-9,1 x 6,0-7,0), Q=1,30 (1,25-1,36), 20 Sp. in der Cortina gemessen;
Nr. 32: Cortinarius lepidopus Cooke
Zur Bestimmung: Sektion Anomali. Das braune Velum und die kleinen Sporen deuten auf C. lepidopus hin.
Funddaten: 07.10.2024; 485 m NN; Koordinaten: 9° 17' 30,14'' E, 47° 6' 48,88'' N; Schweiz, Quarten, Mols, Raischibe; Mischwald (Buche, Eiche, Stechpalme) über Oberen Tonschiefern (Helvetikum, Mergelstein); bei Eiche, Buche und Stechpalme; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 4,5 cm breit, kegelig bis gewölbt, trocken und glatt, beigebraun;
Stiel: bis 8,5 x 0,5 cm, basal keulig erweitert, cremebeige; Velum braun, bildet eine recht dezente Natterung;
Lamellen: schwach aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, jung blau, sehr rasch entfärbend und dann kartonbraun;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: raphanoid;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Epicutis-Hyphen überwiegend intakt, +/ parallel und dicht angeordnet, ca. 3-8,5 µm breit, fein goldgelb inkrustiert, bisw. auch deutlich quergestreift inkrustiert; Hypoderm mit relativ schwach dickwandigen, ca. 10-18 µm breiten Zellen und blassgelbem Dickwandpigment; in tieferen Schichten ohne auffallende Pigmentierung;
Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden;
Lamellentrama: auch in dicker Schicht praktisch farblos, Zellen +/- farblos und glatt;
Basidien: 4-sporig, reife bisw. blass olivgelb pigmentiert; Maße: 28-34 x 7,5-8,5 µm;
Sporen: breit ellipsoid, unterm Apikulus konvex bis abgeflacht, stachelwarzig, Warzen fein bis mittelgrob und meist am gesamten Radius deutlich überstehend, bis maximal 0,5 µm, sporadisch kurzgratig verbunden, unterm Apikulus mit kleinem, schwach konturiertem Plage-Fleck; sehr schwach dextrinoid (D1, ockergelb in Melzers); Maße: 7,4 x 5,9 (6,6-8,6 x 5,1-7,0), Q=1,25 (1,18-1,33), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 33: Cortinarius caninus (Fr.: Fr.) Fr.
Zur Bestimmung: Sektion Anomali. Sollte passen.
Funddaten: 09.10.2024; 1030 m NN; Koordinaten: 9° 12' 7,76'' E, 47° 5' 33,34'' N; Schweiz, Quarten Murg, Murgtal, Schlagwald; Mischwald (Fichte, Buche, Tanne) über Sandstein, Konglomerat und Brekzie (Psephit, roter Fels, Verrucano-Gruppe); bei Fichte und Buche, gesellig bis kleinbüschelig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 7,2 cm breit, kegelig mit abgerundetem Scheitel;
Stiel: kräftig, keulig; Velum blass bräunlich, mit deutlicher Abrisszone, aber sonst sehr schwach ausgeprägt, ohne deutliche Gürtel oder Natterung;
Lamellen: mäßig gedrängt (eher etwas weit stehend), jung zart lila, bald kartonbraun;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: raphanoid;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Sporen: breit ellipsoid, mäßig grob warzig, Warzen fein bis mittelgrob, sehr dicht stehend, sporadisch kurzgratig verbunden, stumpf, meist nur knubbelig, bisw. aber auch kurzstachelig überstehend, sehr schwach dextrinoid (D0-D1, ockergelb in Melzers); Maße: 8,2 x 6,5 (7,5-8,9 x 6,2-7,2), Q=1,26 (1,17-1,32), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 34: Cortinarius cf. battaillei (M.M. Moser) Hoil.
Zur Bestimmung: Dermocybe. Der Schüssel in Huymann et al. (2024) ist keine wirkliche Hilfe. Da müssen ein paar Sequenzen her.
Funddaten: 30.08.2024; MTB 8331-4-1-4, 1490 m; Koordinaten: 10° 56' 37,69'' E, 47° 38' 4,01'' N; D – By – Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Wildsteig, Unternogg, Hochwildfeuerberg; Fichtenwald in der Flyschzone (Hällritzformation: Sand- bis Kalkstein; Kalkmergelstein; Tonstein); saurer Fichtenhochwald mit kniehoher Heidelbeere und Sphagnum-Einsprengseln; im Moos (teils Polytrichum, kein Sphagnum); gesellig (8 Fk);
Hut: 1,6 bis 5 cm breit, flach gewölbt bis ausgebreitet, mit kleinem oder ohne Buckel, trocken, filzig, ockerbraun, nicht hygrophan;
Stiel: bis 6 x 0,5 cm, basal gleichdick oder schwach verjüngt, gelb, basal bei einigen Fk orangegelb verfärbt; Velum wohl bräunlich, aber unauffällig, bildet keine deutliche Natterung aus;
Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, normal gedrängt, jung lebhaft gelb, später gelbbraun;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: raphanoid (Kohlrabi);
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Lamellenschneide: steril durch aus der Trama entspringende mehrfach kurz septierte Zellketten mit kurzen, meist keuligen oder zylindrischen Endzellen; gelblich pigmentiert;
Lamellentrama: stellenweise diffus und lebhaft gelb pigmentiert, oft auch blasser;
Basidien: 4-sporig; Maße: ca. 28-34 x 6,5-7,5 µm;
Sporen: schlank ellipsoid, apikal mäßig breit gerundet, in Aufsicht schlank ellipsoid, im Umriss grob rau, Warzen fein bis mittelgrob, bisw. verschmelzend, vor allem in Apexnähe knubbelig überstehend; indextrinoid (D0, gelb in Melzers); Maße: 9,0 x 5,2 (7,9-10,1 x 4,8-5,8), Q=1,74 (1,63-1,93), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 35: Cortinarius cf. huronensis Ammirati & A.H.Sm.
Zur Bestimmung: Dermocybe. Mit Kuyper et al. (2024) und Huymann et al. (2024) so zu schlüsseln. C. croceus und C. hadrocroceus sollten Sporen im Mittel unter 8 µm Länge haben.
Funddaten: 25.09.2024; MTB 8533-1-2-3, 1080 m; D – By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Kranzbach; anmooriger Fichtenwald am Rand einer sehr nassen Wiese über Raibler Sand- oder Tonstein; bei Fichten im Sphagnum; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 2,2 cm breit, jung glockig, dann gewölbt mit herabgebogenem Rand, trocken und +/- glatt, am Rand später bisw. schwach eingewachsen faserig, ungestreift, nicht hygrophan, olivbraun;
Stiel: bis 6,5 x 0,4 cm, basal gleichdick, gelb bis olivgelb; Velum blass bräunlich, bildet eine meist undeutliche Natterung;
Lamellen: schwach aufsteigend bis gerade und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 35 erreichen den Stiel), jung goldgelb, später olivgelb; Schneiden gleichfarbig und glatt;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: nicht signifikant;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden;
Lamellentrama: in dickerer Schicht lebhaft hellgelb pigmentiert, einzelne Zellen glatt, diffus blassgelb intrazellulär pigmentiert;
Basidien: 4-sporig, zum Teil granulär leuchtend gelb pigmentiert (und dann meist breiter als nicht pigmentierte), Maße: 20-29 x 6,5-7,5 µm;
Sporen: (sub)amygdaloid bis schlank ellipsoid, apikal schmal bis mäßig breit gerundet, oft mit schwach ausgeprägter Hilardepression, in Aufsicht schlank ellipsoid bis breit fusoid, stumpf stachelwarzig, Warzen dicht, fein bis mittelgrob und relativ hoch, meist deutlich überstehend; schwach dextrinoid (D1, ockergelb in Melzers); Maße: 8,7 x 4,9 (8,0-9,6 x 4,5-5,6), Q=1,77 (1,57-1,93), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 36: Cortinarius sanguineus (Wulfen : Fr.) Fr.
Zur Bestimmung: Dermocybe. Nach Niskanen et al. (2012) aufgrund der großen Sporen und Basidien klar C. sanguineus und nicht C. vitiosus. Leicht abweichend sind der recht hohe Q-Wert der Sporen sowie das im Hutkern teils weißliche Fleisch.
Funddaten: 07.10.2024; 634 m NN; Koordinaten: 9° 18' 17,54'' E, 47° 6' 43,49'' N; Schweiz, Quarten, Mols, Raischibe; Mischwald (Buche, Eiche, Kiefer, Fichte) über Oberen Tonschiefern (Helvetikum, Mergelstein); auf finalmorschem Fichtenstammfragment; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 2 cm breit, gewölbt und schwach gebuckelt, auf dunkelbraunem Grund komplett mit dem roten Velum fein überfilzt;
Stiel: bis 4,2 x 0,3 cm, basal schwach keulig verdickt, purpurrot; Velum rot, dünn, faserig;
Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, gedrängt, dunkel braunrot;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: raphanoid;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Lamellenschneide: fertil;
Lamellentrama: Zellen farblos und glatt;
Hymenium: in KOH vor allem an der Lamellenschneide mit roten Pigmenten in den Basidiolen und Basidien; die Pigmente werden aber ausgewaschen in Lauge; Maße: 25-35 x (6)7-8 µm;
Sporen: schlank ellipsoid, apikal mäßig breit gerundet, ohne Hilardepression, in Aufsicht ellipsoid bis schlank ovoid, mittelgrob warzig, Warzen fein bis mittelgrob, ziemlich hoch und stumpf, meist am gesamten Umfang knubbelig überstehend, in Apexnähe noch etwas stärker überstehend; schwach, aber deutlich dextrinoid (D2, ockerbraun in Melzers); Maße: 7,9 x 4,6 (7,0-8,9 x 4,3-4,8), Q=1,70 (1,56-1,89), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 37: Cortinarius cinnamomeus (L.) Gray
Zur Bestimmung: Dermocybe. Mit Huymann et al. (2024) geschlüsselt.
Funddaten: 26.10.2024; MTB 8130-2-1-2, 790 m; 10° 47' 10,15'' E, 47° 53' 41,64'' N; D-By-Landkreis Landsberg am Lech, Gemeinde Fuchstal, Aschthal, Naturwald Fuchstal-Leeder (ID 3146); mitten im Naturwald; Mischwald (Buche, Fichte, Tanne) über Decklehm (Lößlehm und Schotterverwitterungslehm, kryoturbat vermischt); bei Fichten; gesellig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 3,4 cm breit, schon jung flach gewölbt, dann flach ausgebreitet mit scharfem Rand, mit oder ohne kleinem Buckel, glatt bis feinsamtig, trocken, orangebraun, zum Hutrand hin etwas heller, aber ohne auffällige Zonierung;
Stiel: bis 6 x 0,4 cm, basal schwach verjüngt, gelb; Velum wohl bräunlich, aber sehr dünn und unauffällig;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (36 erreichen den Stiel), frisch leuchtend orange;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: schwach raphanoid;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Lamellenschneide: fertil;
Lamellentrama: in dicker Schicht blass zitronengelb, einzelne Zellen ganz blass diffus gelblich pigmentiert, fast farblos erscheinend und ohne auffällig Inkrustationen;
Basiden: 4-sporig, einige graunlär leuchtend gelb pigmentiert; Maße: 21-28 x 5,5-7,0 µm;
Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, am Apikulus oft etwas zugespitzt, apikal variabel, meist mäßig breit gerundet, in Aufsicht ovoid, grob stachelwarzig, Warzen mäßig grob bis grob und ziemlich hoch, am ganzen Radius als stumpfe Stacheln überstehend; indextrinoid; Maße: 6,0 x 4,1 (5,3-6,6 x 3,7-4,4), Q=1,46 (1,35-1,55), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 38: Cortinarius crassus Fr.
Zur Bestimmung: Unkritisch.
Funddaten: 17.08.2024; MTB 8334-4-3-4, 930 m; Koordinaten: 11° 27' 0,97'' E, 47° 42' 21,77'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Bichl, Straßberg, Kocheler Berge, Krummgraben; Bergmischwald (Buche, Fichte, Tanne) über Würmmoräne (Flysch, Kalk- und Mergelstein überdeckend), Hallenwald auf nacktem Boden ohne Pflanzenbewuchs; bei Buche, Fichte und Tanne (am nächsten Buche); gesellig bis kleinbüschelig (7 Fk);
Hut: bis 9,5 - 11,5 cm breit, gewölbt, anfangs mit eingebogenem Rand, von Anfang an völlig trocken, ziemlich glatt bis feinst samtig, zum Rand hin fein eingewachsen faserig, alt stellenweise schollig schuppig bis rissig, semmelbraun bis lederbraun; ganz jung mit weißer Cortina;
Stiel: bis 6 x 3 cm, zylindrisch, basal gleichdick und weißfilzig, cremeweiß, alt hellbraun verfärbt;
Lamellen: gerade und breit angewachsen, sehr gedrängt, jung beige, reif beigebraun (kartonbraun), Schneiden weißlich abgesetzt und glatt;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: schwach süßlich-malzartig;
KOH (40%): auf Hut und Fleisch negativ (blassbraun);
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Duplex (?), Hypoderm schwach ausgeprägt, Zellen länglich und etwas breiter als in der Epicutis, mit blassgelbem Wandpigment; Epicutis +/- zweilagig und ziemlich chaotisch, aus stark fragmentierten, teils liegenden, teils aufsteigenden, dickwandigen Zellen in der unteren, dickeren Lage mit lebhaft gelben Wandpigmenten und groben querstreifigen gelben Inkrustationen, darüber mit schwach differenzierten, oft kollabierten schmaleren und viel blasser gelblich pigmentierten Zellen;
Lamellenschneide: substeril, mit dicht gedrängten Zystiden, die im gesamten Hymenium zahlreich vorhanden sind, Zystiden lang und schlank, subzylindrisch, oft wellig, meist rostrat, auch schlank spindelig oder lageniform, diffus blass cremegeblich pigmentiert, dazwischen verstreut auch Basidien; Maße der Zystiden: ca. 35-78 x 5,5-8 µm;
Lamellentrama: in dickerer Schicht blass gelblich, Zellen fast farblos, höchstens sporadisch schwach und unauffällig inkrustiert;
Basidien: 4-sporig, schlank, Maße: 23-32 x 5,5-6,5 µm;
Sporen: amygdaloid, apikal schmal gerundet, in Aufsicht schlank ovoid bis subfusoid, im Umriss feinst rau bis glatt, fein und sehr schütter warzig, Warzen klein und niedrig; sehr blass gelblich, indextrinoid, Ornament in Melzers praktisch unsichtbar; Maße: 7,0 x 4,0 (6,2-8,6 x 3,7-4,7), Q=1,73 (1,59-1,95), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 39: Cortinarius infucatus Fries
Zur Bestimmung: Mal sequenzieren und mit der ebenfalls gelben Kollektion 2018-39 aus Klais vergleichen.
Funddaten: 30.08.2024; MTB 8331-4-2-1, 950 m; Koordinaten: 10° 57' 39,47'' E, 47° 38' 35,71'' N; D – By – Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Wildsteig, Unternogg, Hochwildfeuerberg; Fichtenwald in der Flyschzone (Piesenkopfformation/Hangschutt: Wechselfolge aus Kalk- bis Kalkmergelstein und Tonmergelstein); Bergmischwald (Fichte, Buche); auf nacktem Waldboden bei jüngeren Fichten; gesellig bis kleinbüschelig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 6 cm breit, polsterig bis irregulär gewölbt, lange mit nach innen gebogenem Hutrand, trocken und +/- glatt, ockergelb bis goldgelb, nur mit schwachem Orangeton, nicht hygrophan;
Stiel: bis 7 x 1,5 cm, basal ausgeprägt keulig, cremegelb; Velum unauffällig, wohl gelblich;
Lamellen: schwach aufsteigend bis gerade und breit angewachsen, mäßig gedrängt, jung beigeocker, reif warm ockerbraun;
Fleisch: im Hut und in der oberen Stielhälfte cremeweiß, in der unteren Stielhälfte gelb (siehe Schnittbild);
Geruch: im Feld und im Schnitt nach heißem Blech;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Sporen: subglobos, fein warzig, indextrinoid, Maße: 7,6 x 6,1 (6,9-8,9 x 5,6-6,8), Q=1,25 (1,13-1,34), 30 Sp. in der Cortina gemessen;
Nr. 40: Cortinarius herpeticus Fr.
Zur Bestimmung: Aufgrund der Lamellenfarben sollte das C. herpeticus sein, allerdings passt der völlig blaue Hut nicht so richtig … Weder meine sequenzierten Kollektionen noch CFP C08 haben blaue Hutfarben.
Funddaten: 01.10.2024; MTB 8135-4-1-3, 765 m; Koordinaten: 11° 35' 56,89'' E; 47° 49' 51,3'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Dietramszell, westlicher Zeller Wald; Mischwald (Tanne, Buche, Fichte) über Würmmoräne; bei alten Buchen und Tanne (weiter entfernt auch Fichte);
Hut: 5 cm breit, gewölbt, schwach schleimig und klebrig, purpurviolett, am und um den Scheitel schwach glimmerig überreift, glatt;
Stiel: 6 x 1,5 cm, gerandet knollig (Knolle basal konisch, 2,5 cm breit), blaulila, Knollenrand schmutzig cremeweiß, Knollenunterseite weiß;
Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt, olivgrün, am Rand blau, über Nacht düster dunkelbraun verfärbt;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: nicht signifikant;
Chemie: Lugol im Fleisch (Hut und Stielknolle) blass rosaviolett;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: mäßig dicke Ixocutis, Zellen stark fragmentiert und gelifiziert, diffus olivgelb bis goldgelb pigmentiert; Zellen in der Subcutis dichter gepackt, schwach differenziert (Wände oft schlecht sichtbar), aber intakt; Hypoderm nicht entwickelt; in tieferen Schichten unterhalb der Subcutis sind diffuse blassbraune Pigmente vorhanden;
Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden;
Lamellentrama: ganz blass pigmentiert (blass cremefarben), ohne Inkrustationen;
Hymenium: in Melzers stellenweise mit Rosatönen;
Basidien: 4-sporig, Maße: 32-44 x 9-10 µm;
Sporen: schlank ellipsoid bis subamygdaloid, apikal mäßig breit gerundet, unterm Apikulus abgeflacht oder mit schwacher Hilardepression, mittelgrob warzig, Warzen mittelgrob, abgerundet, ziemlich hoch, oft am ganzen Umfang knubbelig überstehend, apikal noch etwas stärker, bisw. zu kleinen Schollen oder kurzen Graten verbunden; schwach dextrinoid (D1-2, ockergelb bis blass ockerbraun in Melzers); Maße: 10,0 x 6,0 (9,2-11,1 x 5,6-6,5), Q=1,67 (1,57-1,76), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 41: Cortinarius vibratilis (Fr.) Fr.
Zur Bestimmung: Stimmt gut mit der sequenzierten Kollektion 2020-35 überein.
Funddaten: 25.09.2024; MTB 8533-1-2-3, 1080 m; Koordinaten: 11° 13' 0,19'' E, 47° 28' 29,68'' N; D – By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Kranzbach;Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Raibler Kalk; bei Fichten, weiter entfernt auch Buche und Tanne, vermutlich auf oberflächlich abgesauertem Boden (niedrige Heidelbeere, auch Torfmoos nicht weit); gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 3,7 cm breit, anfangs stumpf kegelig, dann flach gewölbt bis ausgebreitet und mit breitem Buckel, sehr schleimig, nicht durchscheinend gestreift, frisch semmelbraun bis ockerbraun, stark hygrophan, vom Scheitel her ockergelb verblassend, bisw. auch konzentrisch gezont;
Stiel: bis 5 x 0,5 cm, basal schwach spindelig erweitert und dann verjüngt, cremeweiß, schwach schmierig; Velum weißlich, dünn und unauffällig;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, meist mit Zahn kurz herablaufend, normal gedrängt, jung beige, reif beigebraun, zuletzt ockerbraun bis honigbraun; Schneiden fein weißflockig;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: raphanoid (Kohlrabi);
Geschmack: Huthaut sehr bitter;
Exsikkat: nicht geschwärzt;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: sehr dicke Ixocutis aus stark dissoziierten Hyphen, Zellen großteils gelifiziert, in der obersten Lage weitgehend parallel und liegend, im unteren und mittleren Bereich teils auch aufsteigend, intakte Zellen sehr schmal (1,5-5,5 µm) und farblos, ohne Inkrustationen; Hypoderm nicht entwickelt; Subpellis aus kaum differenzierten Zellen mit plackenartigen goldgelben und schwer zu verortenden diffusen gelben Pigmenten;
Lamellenschneide: trotz der auch am Exsikkat auffallenden Weißflockigkeit fertil, ohne Zystiden, dafür wie im gesamten Hymenium mit großen grünen Öltropfen;
Lamellentrama: Zellen farblos und glatt, auch in dicker Lage farblos;
Basidien: 4-sporig, meist diffus und sehr blass pigmentiert, ohne granulären Inhalt; Maße: 29-38 x 6,5-8 µm;
Sporen: ellipsoid, apikal mäßig breit gerundet, in Aufsicht ellipsoid bis ovoid, fein bis mittelgrob warzig, im Umriss rein bis grob rau, Warzen eher schütter verteilt, fein bis mittelgrob, in Apexnähe auch stärker überstehend; schwach dextrinoid (D1, ockergelb in Melzers); Maße: 7,4 x 4,7 (6,8-8,2 x 4,2-5,2), Q=1,57 (1,41-1,74), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 42: Cortinarius percomis Fr. agg.
Zur Bestimmung: Auffallende Merkmale: sehr große Fk, schuppige Huthaut.
Funddaten: 25.09.2024; MTB 8533-1-2-3, 1080 m; Koordinaten: 11° 13' 0,48'' E, 47° 28' 30,99'' N; D – By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Kranzbach; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Raibler Kalk; bei Fichten am Waldrand in der Wiese; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 9 cm breit, gewölbt, sehr schleimig, am und um den Scheitel fein körnelig schuppig (etwas an C. olidus/cliduchus) erinnernd), sonst glatt, semmelbraun, zum Rand hin gelb und bisw. schwach eingewachsen faserig;
Stiel: bis 10 x 2 cm, basal gleichdick, hell grünlichgelb; Velum unauffällig;
Lamellen: ausgebuchtet und mäßig breit angewachsen, sehr gedrängt (ca. 120 erreichen den Stiel), jung olivgelb, reif hell olivbraun;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: intensiv nach Majoran;
KOH (40%): in der Stielbasis tief blutrot bis rotbraun, sonst im Fleisch eher rosabräunlich und dann purpurbraun nachdunkelnd; am Hut negativ;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Epikutis als dicke Ixocutis ausgeprägt, Zellen in der oberen Lage stark fragmentiert und teils gelifiziert, intakte ca. 3-6,5 µm breit, glatt und intrazellulär olivgelb pigmentiert; Subpellis aus +/- parallelen, dicht bis mäßig dicht angeordneten Hyphen, Zellen ca. 4-9 µm breit, intakt und sehr auffällig quergestreift inkrustiert, aber nur schwach pigmentiert, bisw. auch bis in die Epikutis aufsteigend; Hypoderm nicht entwickelt;
Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden;
Lamellentrama: unauffällig pigmentiert;
Basidien: 4-sporig, teils körnelig gefüllt und blass gelb pigmentiert; Maße: 34-42 x 9-10 µm;
Sporen: amygdaloid, apikal meist schmal gerundet, in Aufsicht breit fusoid, mäßig grob warzig, Warzen fein bis mittelgrob, dich stehend, überwiegen isoliert, bisw. zu kurzen Graten oder kleinen Schollen verschmolzen, in Apexnähe auch deutlich überstehend; mäßig stark dextrinoid (D2-D3, ockerbraun bis hell orangebraun in Melzers); Maße: 11,5 x 6,4 (10,5-12,7 x 5,8-7,1), Q=1,79 (1,58-2,08), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 43: Cortinarius infractus (Pers.: Fr.) Fr. s.l.
Zur Bestimmung: Da gibt es noch keinen Plan, geschweige denn einen Schlüssel.
Funddaten: 28.09.2024; MTB 7031-4-4-4, 475 m; Koordinaten: 10° 59' 39,09'' E, 48° 54' 28,9'' N; D – By – Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Gemeinde Solnhofen, Kohlschlag; Buchenwald über Jurakalk (Treuchtlingen-Formation); bei alten Buchen; gesellig bis büschelig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 9,2 cm breit, anfangs schleimig und klebrig, dann etwas abtrocknend, jung düster olivgrau, später heller khakigrau bis olivocker, eingewachsen faserig, am Rand auch wasserstreifig;
Stiel: bis 8 x 2 cm, zur Basis hin spindelig-keulig und bis 3 cm dick, schmutzig cremefarben, seidig glänzend; Velum sehr unauffällig, wohl weiß, aber sehr dünn;
Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, gedrängt (ca. 60 erreichen den Stiel), jung dunkelgrau, reif kühl schokoladenbraun;
Fleisch: im oberen Stieldrittel kräftig marmoriert, siehe Schnittbild;
Geruch: nicht signifikant;
Geschmack: sehr bitter;
KOH (40%): am Fleisch lebhaft olivgrün, am Hut blass graubraun;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Ixocutis, Zellen großteils intakt und schmal (2-7 µm breit), wenige kollabiert, überwiegend parallel und locker liegend, farblos und glatt, in der obersten Schicht auch diffus intrazellulär blass olivgrün pigmentiert, sporadisch auch mit granulärem olivgrünlichem Pigment; Zellen in der Subcutis dichter liegend und etwas breiter (4,5-12,5 µm); Hypoderm nicht entwickelt;
Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden;
Lamellentrama: in dicker Schicht blass olivgelblich, einzelne Zellen praktisch farblos oder ganz blass diffus intrazellulär pigmentiert, glatt, ohne Inkrustationen;
Basidien: 4-sporig, reif meist blass olivgelb pigmentiert; Maße: 28-40 x 7,5-10,5 µm;
Sporen: subglobos bis breit ellipsoid, basal zugespitzt, apikal breit gerundet, mäßig grob stachelwarzig, Warzen fein bis mittelgrob, mäßig dicht, stumpf, am gesamten Umfang knubbelig oder kurzstachelig überstehend, indextrinoid (D0, ockergelb in Melzers); Maße: 8,1 x 6,4 (7,4-9,4 x 5,8-6,9), Q=1,28 (1,18-1,40), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 44: Cortinarius infractus (Pers.: Fr.) Fr. s.l.
Zur Bestimmung: Die Sporen sind etwas schlanker und stärker dextrinoid als bei der sonst ähnlichen Kollektion Nr. 43 aus Solnhofen.
Funddaten: 08.10.2024; 550 m NN; Koordinaten: 9° 4' 52,37'' E, 47° 5' 9,3'' N; Schweiz, Mollis, Sulz; Mischwald (Linde, Buche, Fichte) über Moräne); bei alten Linden, jungen Buchen und einer Fichte; gesellig bis büschelig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 5,5 cm breit, gewölbt, schleimig und klebrig, eingewachsen faserig, ziemlich einheitlich olivgrau bis hell olivbraun;
Stiel: bis 7 x 1,2 cm, basal keulig verdickt, schmutzig cremefarben; Velum blass bräunlich, als unauffällige Überfaserung;
Lamellen: abgerundet und breit angewachsen, gedrängt (ca. 62 erreichen den Stiel), düster dunkelgrau;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: schwach aromatisch, nicht signifikant;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Ixocutis, Zellen locker geschichtet, überwiegend intakt, schmal, farblos und glatt, oder blass olivgrünlich pigmentiert (diffus intrazellulär); Zellen der Subcutis kaum ausdifferenziert; Hypoderm nicht entwickelt;
Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden;
Lamellentrama: praktisch farblos, Zellen glatt;
Basidien: 4-sporig, reife bisw. blass olivgelb pigmentiert; Maße: 26-36 x 8,5-10 µm;
Sporen: breit ellipsoid, basal zugespitzt, apikal meist breit gerundet, mäßig grob warzig, Warzen fein bis mittelgrob, sporadisch kurzgratig verbunden, abgerundet, vor allem apikal deutlich überstehend; schwach dextrinoid (D1-D2, hell ockerbraun in Melzers); Maße: 8,0 x 5,9 (7,1-8,8 x 5,4-6,3), Q=1,36 (1,25-1,49), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 45: Cortinarius renidens Fr.
Zur Bestimmung: Unkritisch, auch makroskopisch bestimmbar.
Funddaten: 29.06.2024; MTB 8331-4-2-1, 980 m; Koordinaten: 10° 57' 39,93'' E, 47° 38' 32,78'' N; D – By – Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Wildsteig, Unternogg; Fichten-Buchen-Mischwald in der Flyschzone (Piesenkopfformation, Wechselfolge aus Kalk- bis Kalkmergelstein und Tonmergelstein); bei mittelgroßen Fichten, junger Buche und Ahorn; gesellig bis kleinbüschelig (6 Fk);
Hut: bis 3 cm breit, gewölbt, trocken und glatt, lebhaft orangebraun, stark hygrophan, ockergelb verblassend, ganz jung mit weißlichen Velumresten glimmerig überreift, bald verkahlend, auch sehr jung ohne Cortina;
Stiel: bis 4 x 0,8 cm, zylindrisch, zur Basis hin spindelig erweitert, cremebeige, dunkler bräunlich streifig, trocken;
Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, gedrängt, lebhaft ockerbraun, honigbraun; Schneiden weißlich abgesetzt;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Basidien: 4-sporig, aber 1-, 2- und 3-sporige eingestreut;
Sporen: breit ellipsoid, normal warzig, 6,5 x 4,8 (6,0-6,9 x 4,6-5,0), Q=1,34 (10 freie im Lamellenpräparat gemessen);