Cortinarius 2021, Telamonia

Hinweis: Alle Mikromerkmale und Mikrofotos basieren auf Exsikkatpräparaten in 3-4%iger Kalilauge. Die Bestimmungen orientieren sich überwiegend an den Schlüsseln und Beschreibungen in der Funga Nordica (FN), der Flora Photografica (CFP) sowie verschiedenen Fachartikeln.

Nr. 1: Cortinarius valgus Fries

Zur Bestimmung: Sektion Valgi. Von der JEC-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzanalyse bestimmt.

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Funddaten: 16.09.2021; MTB 7934-4-4-1, 665 m; 11° 28' 3,95'' E, 48° 1' 13,01'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park, Baierbrunn; alter Buchenwald über risszeitlicher Moräne; am Stammgrund einer alten Buche in der Laubstreu; gesellig (6 Fk);
Hut: 2,6-5,5 cm breit, gewölbt mit breitem Buckel, schwach eingewachsen faserig, sonst feinst faserig bis glatt, trocken, befeuchtet minimal klebrig, meist konzentrisch zweifarbig, am Scheitel kastanienbraun, zum Rand hin heller bräunlichbeige; in Hutrandnähe bisw. mit Velumsaum (durch Sporenpulver gefärbt); Stiel: bis 6 cm lang und bis 0,8 cm breit, basal gleichdick oder schwach verjüngt, schmutzig beige, dunkler braun streifig; Velum bei ausgewachsenen Fk ziemlich tief angesetzt, nicht weiß, eher cremefarben bis cremegelblich, bildet einen mäßig dicken flächigen Überzug; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt (ca. 40 erreichen den Stiel), jung ockergelb, auch reif ziemlich hell, ockerbraun; Schneiden glatt; Fleisch: siehe Schnittbild, im Stiel oben marmoriert, unten in der Rinde braun; Geruch: schwach raphanoid; KOH (40%): am Hut olivbraun (fast negativ), am Stielvelum düster olivgrün, am Fleisch negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Trockene Epikutis, Epikutis-Zellen intakt, in der obersten Lage schmal, insgesamt ca. 3,5-8,5 µm breit, goldgelb pigmentiert, deutlich querstreifig inkrustiert; Hypoderm normal ausgeprägt, Zellen ca. 10-20 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment, ohne Inkrustationen; in tieferen Lagen ohne Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne auffällige Marginalzellen; Lamellentrama: gelblich pigmentiert, verursacht überwiegend durch goldgelbe plackenartige Inkrustationen, Zellen sonst sehr fein inkrustiert, aber fast farblos; Basidien: 4-sporig, Maße: 29-38 x 7-8; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal mittelbreit gerundet, mittelgrob warzig, im Umriss grob rau, Warzen dicht stehend und mittelgrob, bei manchen Sporen auch deutlich überstehend; schwach, aber deutlich dextrinoid (ockerbraun in Melzers); Maße: 7,7 x 5,1 (7,0-8,4 x 4,8-5,6), Q=1,50 (1,33-1,64), 30 Sp. gemessen;

Nr. 2: Cortinarius valgus Fries

Zur Bestimmung: Sektion Valgi. Von der JEC-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzanalyse bestimmt. Makroskopisch und mikroskopisch praktisch identisch mit der Kollektion Nr. 1 vom 16.09.2021 aus Baierbrunn, die jedoch eine völlig andere Ökologie aufweist (kollin und bei Fagus).

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Funddaten: 18.09.2021; MTB 8236-3-1-1, 870 m; Koordinaten: 11° 40' 2,27'' E, 47° 44' 39,66'' N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Waakirchen, Marienstein, Tegernseer Berge; Bergmischwald (Tanne, Buche, Fichte, Bergahorn, Esche) überwiegend auf quartärem Schutt, auf jeden Fall kalkreich (Leberblümchen), aber stellenweise auch bodensauer (Heidelbeere); bei Fichte und Tanne; gesellig bis kleinbüschelig (oft zu zweien, ca. 6 Fk);
Hut: 3,8-5 cm breit, jung stumpf kegelig, dann gewölbt und nur schwach und eher breit gebuckelt, trocken und glatt, relativ hell ockerbraun bis haselnussbraun, jung glimmerig überreift und dadurch mir Grauton; Stiel: bis 5 x 0,6 cm, basal gleichdick, schmutzig beige, jung im obersten Drittel eher grau (mit minimalem Blauton?), weißlich überfasert; Velum sehr dünn und unauffällig, weißlich (? sieht am Foto eher ockergelblich aus!); Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 42 erreichen den Stiel), jung beige, reif ziemlich hell honigbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis-Zellen intakt, schmal, gelb pigmentiert, deutlich quergestreift inkrustiert, ca. 2-7 µm breit; Hypoderm normal ausgeprägt, Zellen überwiegend länglich und ca. 10-20 breit, mit lebhaft gelbem Dickwandpigment; in tieferen Schichten mit zahlreichen olivgelben Pigmentklumpen, die nur schwer zu lokalisieren sind, sowie an schmaleren Zellen mit gelben querstreifigen Inkrustationen; Lamellenschneide: substeril, mit vielen sterilen keuligen Marginalzellen, die von Basidiolen kaum zu unterscheiden sind, durchsetzt mit wenigen Basidien; MZ ca. 12-25 x 5-10,5 Lamellentrama: in dickerer Lage gelb pigmentiert, einzelne Zellen sehr diskret pigmentiert, glatt bis fein inkrustiert; Basidien: 4-sporig, kollabierte eher spärlich und blass olivgelb pigmentiert; Maße: 32-40 x 7,5-9,5; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal mittelbreit gerundet, ohne Depression, mittelgrob warzig, im Umriss fast glatt bis rau, Warzen fein bis mittelgrob, eher niedrig, an wenigen Sporen auch kräftig überstehend; mäßig stark dextrinoid (ockerbraun bis orangebraun in Melzers); Maße: 7,7 x 5,1 (6,8-8,8 x 4,6-6,0), Q=1,50 (1,38-1,70), 30 Sp. gemessen;

Nr. 3: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Sektion unklar. Erinnert ein bisschen an C. fulvescentoideus (siehe Nr. 19) aus derselben Gegend, unterscheidet sich aber durch stärker kegelige Hutform, helleres Fleisch und stärker dextrinoide, etwas breitere Sporen.

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Funddaten: 25.09.2021; MTB 8533-1-4-1, 1050 m; Koordinaten: 11° 12' 44,54'' E; 47° 28' 26,21'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über würmzeitlicher Moräne (Talfüllung); bei Fichte am Waldrand in der Wiese; gesellig bis kleinbüschelig (8 Fk);
Hut: bis 3,6 cm breit, kegelig, stumpf bis spitz gebuckelt, trocken und glatt, frisch rehbraun, stark hygrophan, konzentrisch ausblassend, zuerst am Scheitel und am Hutrand, dadurch bald mehrfarbig, schließlich gelbbraun bis honigbraun; Stiel: bis 6 x 0,4 cm, basal verjüngt, cremefarben; Velum weißlich, sehr dünn und unauffällig; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, gedrängt (ca. 36-40 erreichen den Stiel), honigbraun, alt rostbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis-Zellen intakt, relativ breit (4,5-11 µm), blass gelblich, aber deutlich quergestreift inkrustiert; Hypoderm stark ausgeprägt, Zellen 10-27 µm breit, mit gelblichem, bisw. auch braunem körnelig wirkendem Dickwandpigment; in tieferen Schichten mit sehr groben plackenartigen und querstreifigen dunkelbraunen bis bernsteinfarbenen Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne auffällige Marginalzellen; Lamellentrama: in dickerer Schicht gelbbraun pigmentiert, einzelne Zellen fein inkrustiert und eher blass pigmentiert; Basidien: 4-sporig, selten 2-sporig; Maße: 23-34 x 7,5-9, selten bis 10 breit; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, in Aufsicht ovoid, apikal mittelbreit gerundet, oft mit schwach ausgeprägter supraapikularer Depression, fein bis mittelgrob warzig, im Umriss rau, kräftig dextrinoid (orangebraun in Melzers); Maße: 8,2 x 5,1 (7,4-9,5 x 4,7-5,7), Q=1,61 (1,47-1,72), 30 Sp. gemessen;

Nr. 4: Cortinarius subtilis Bendiksen & Brandrud

Zur Bestimmung: Sektion Brunneocalcari. Von der JEC-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzanalyse bestimmt.

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Funddaten: 30.09.2021; MTB 8233-2-1-2, 665 m; Koordinaten: 11° 16' 30,84'' E, 47° 47' 36,58'' N; D-By-Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Seeshaupt, Lauterbacher Wald, Rohrmooser Weiher; Laub-Nadel-Mischwald (Buche, Kiefer, Ulme) über würmzeitlicher Schotter-Moräne; bei Buche, Kiefer und Ulme in der Streu; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 3,8 cm breit, jung kegelig, dann gewölbt bis ausgebreitet und mit breit abgerundetem Buckel, trocken und glatt, kühl braun, am Hutrand durch cremefarbene Velumreste glimmerig-filzig, stark hygrophan, streifig beige verblassend; Stiel: bis 6,5 x 0,5 cm, basal verjüngt, schmutzig cremefarben, zur Basis hin oft braun verfärbt; Velum cremeweißlich bis creme, dünn und flüchtig, bildet einen oft unvollständigen faserigen Überzug, scheint auf den Fotos eine leichte Tendenz zum Gilben/Röten zu haben; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 28-30 erreichen den Stiel), lehmbraun bis rostbraun; Schneiden weiß abgesetzt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis sehr dünn, Zellen bisw. schwach dickwandig, feinst querstreifig inkrustiert, aber sehr blass pigmentiert; Hypoderm normal ausgeprägt, Zellen ca. 10-30 µm breit, mit blassgelblichem Dickwandpigment; in tieferen Schichten mit schwach ausgeprägten querstrei-figen Inkrustationen, stellenweise auch mit olivbraunem diffusem Pigment; Lamellenschneide: fertil, ohne auffallende Marginalzellen: Lamellentrama: blass bräunlich pigmentiert, Zellen meist fein quergestreift inkrustiert; Basidien: 4-sporig, schlank, im Mittelteil oft auffallend tailliert (eingeschnürt); Maße: 26-37 x 6-7,5; Sporen: (sub)amygdaloid, in Aufsicht schlank ellipsoid, apikal mittelbreit bis schmal gerundet, fein bis mittelgrob warzig, im Umriss schwach bis kräftig rau, stark dextrinoid (orangebraun bis rotbraun in Melzers); Maße: 7,9 x 4,5 (7,3-8,6 x 4,2-5,0), Q=1,74 (1,62-1,89), 30 Sp. gemessen;

Nr. 5: Cortinarius decipientoides Moenne-Loccoz & Reumaux

Zur Bestimmung: Sektion Megaspori. Von der JEC-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzanalyse bestimmt (ITS2 only). Mit Ring habe ich den auch noch nie gesehen. Möglicherweise ein Synonym zu C. casimiri.

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Funddaten: 10.10.2021; MTB 7446-4-1-1, 380 m; Koordinaten: 13° 25' 56,12'' E, 48° 32' 41,51'' N (grob geschätzt); D-By-Landkreis Passau, Gemeinde Neuburg am Inn, Neuburger Wald; Mischwald (Buche, Eiche) über Gneis oder Diatexit; bei Buche; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 2 cm breit; dunkelbraun, mit cremefarbenem Velum überfilzt; Stiel: mit ziemlich auffallendem häutigem, cremegelbem Ring, Velum darunter faserig, weiß-lich; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, entfernt (ca. 20-24 erreichen den Stiel), lehmbraun bis ockerbraun; Geruch: schwach muffig-erdig, kein Pelargonium; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis schwer zu beurteilen, das möglicherweise von Velum überlagert, bestehend aus teils sehr breiten (ca. 10-20 µm), auch irregulär spindeligen, stark gelbbraun querstreifig in-krustierten und in der obersten Lage schmaleren, schwach dickwandigen farblosen oder nur schwach inkrustierten Zellen; Hypoderm mäßig stark entwickelt, aus ca. 10-20 µm breiten kastenförmigen Zellen mit teils blassgelbem teils braun körneligen Dickwandpigmenten; in tieferen Lagen mit braunen plackenartigen und ausgeprägt querstreifigen Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, Marginalzellen unauffällig; Lamellentrama: Zellen deutlich, aber eher fein und nicht ausgeprägt querstreifig inkrustiert, farblich gelbbraun (nicht purpurbraun); Basidien: 4-sporig, sehr groß, Maße: ca. 35-45 x 10-12; Sporen: ellipsoid, seltener tropfenförmig, basal oft zugespitzt, meist mit deutlich ausgeprägter supraapikularer Depression, in Aufsicht schlank ovoid, apikal breit bis mäßig breit gerundet, fein warzig, im Umriss fein rau, Warzen apikal und bei einzelnen Sporen auch mittelgrob, deutlich dextrinoid (orangebraun in Melzers); Maße: 10,7 x 6,0 (9,5-12,5 x 5,4-6,7), Q=1,78 (1,58-1,98), 30 Sp. gemessen;

Nr. 6: Cortinarius bovinus Fr.

Zur Bestimmung: Sektion Bovini. Von der JEC-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzanalyse bestätigt. Makroskopisch sehr ähnlich wie die Kollektion 2017-06 aus Mittenwald, mikroskopisch mit schmaleren und schlankeren, schwächer ornamentierten Sporen.

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Funddaten: 07.08.2021; MTB 8533-1-2-3, 1100 m; Koordinaten: 11° 13' 4,9'' E; 47° 28' 48,69'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach, Köchelgraben; Fichtenmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über holo- bis pleistozänen Ablagerungen oder Raibler Sand- oder Tonstein; bei Fichten, Tanne und junger Buche; gesellig (4 Fk);
Hut: bis 6 cm breit, erst halbkugelig, dann polsterförmig gewölbt, trocken und glatt, stark hygrophan, rehbraun, vom Scheitel her rasch braunbeige verblassend, ungestreift; Stiel: bis 7,5 x 1,2 cm, jung komplett bauchig, später in der unteren Hälfte stark keulig erweitert, schmutzig weiß, in der unteren Hälfte braun marmoriert bis gestreift; Velum weißlich, mit deutlicher Abrisszone, aber sehr dünn und unauffällig; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, entfernt, breit, jung ockerbraun, reif lehmbraun; Fleisch: im Hut cremeweiß, im Stiel stark braun marmoriert; Geruch: stark raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis dünn, Zellen intakt, sehr variabel breit, schwach dickwandig, diffus olivbraun pigmentiert oder farblos, Pigment an schmalen Zellen sporadisch fein inkrustierend; Hypoderm stark entwickelt, Zellen subisodiametrisch rundlich bis länglich kastenförmig mit blass gelbem, nicht körnigem Dickwandpigment; Lamellenschneide: fertil; Lamellentrama: blass pigmentiert, nicht auffallend inkrustiert; Basidien: 4-sporig, ca. 29-36 x 7-9; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal breit mit mittelbreit gerundet, recht variabel im Q-Wert, nur sporadisch mit schwacher Hilardepression, fein warzig, im Umriss fein rau (im 40er glatt), Warzen nur vereinzelt deutlich überstehend (dann apikal), im Lamellenpräparat stärker ornamentiert, moderat dextrinoid (orangebraun in Melzer); Maße: 8,9 x 5,5 (7,8-9,8 x 4,9-6,2), Q=1,63 (1,37-1,83), 30 Sp. gemessen;

Nr. 7: Cortinarius lucandii Bidaud, Carteret & Reumaux 2014

Zur Bestimmung: Sektion Bovini. Makroskopisch sehr ähnlich wie z.B. Kollektion 2013-37, die Lamellen sind vielleicht einen Tick heller. Mikroskopisch abweichend sind die doch recht fein warzigen Sporen, die aber immerhin stark dextrinoid sind.

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Funddaten: 02.10.2021; MTB 8235-4-2-2, 860 m; Koordinaten: 11° 39' 45,93'' E, 47° 44' 37,45'' N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Waakirchen, Marienstein, Tegernseer Berge; Bergmischwald (Tanne, Buche, Fichte, Bergahorn, Esche) über quartärem Schutt, Boden leicht abgesauert (niedrige Heidelbeere) und stickstoffreich (an lichten Stellen mit Brombeere); bei Tanne und Buche; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 3,6 cm breit, jung kegelig, dann gewölbt mit kleinem Buckel, trocken und glatt, kastanienbraun, jung mit cremegrauem Velum dünn überfilzt und dadurch etwas kühler braun, hygrophan, streifig verblassend, jung ungestreift, älter am Rand durchscheinend gestreift; Stiel: bis 5 cm lang und bis 0,7 cm breit, schmutzig cremegrau (undefinierbar), stark überfasert und seidig glänzend; Velum weiß, dünn, bildet einen zumeist unvollständigen Überzug; Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 36 erreichen den Stiel), rehbraun bis kastanienbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis dünn, Zellen in der obersten Lage teilweise gelifiziert, intakte fein querstreifig blass olivbraun inkrustiert. Hypoderm entwickelt, Zellen ca. 15-30 µm breit, mit blassgelbem, stellenweise körneligem Dickwandpigment, in tieferen Schichten an schmalen Zellen auch kräftiger querstreifig inkrustiert; Lamellenschneide: fertil, aber mit vielen keuligen, oft stark gegliederten Marinalzellen (oder Basidiolen); Lamellentrame: ohne auffällige Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, teils mit olivbraunem Nekropigment, leicht kollabierend, oft etwas irregulär; Maße: ca. 21-29 x 6-9; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, apikal mittelbreit, seltener fast schmal gerundet, in Aufsicht schlank ovoid, oft mit schwach ausgeprägter supraapikularer Depression, fein warzig, apikal bis mittelgrob, im Umriss rau, stark dextrinoid (rotbraun in Melzer); Maße: 7,6 x 4,6 (7,1-8,4 x 4,0-4,9), Q=1,67 (1,52-1,88), 30 Sp. gemessen;

Nr. 8: Cortinarius lucandii Bidaud, Carteret & Reumaux 2014

Zur Bestimmung: Sektion Bovini. Von der JEC-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzanalyse bestätigt.

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Funddaten: 23.10.2021; MTB 8136-3-4-2, 800 m; 11° 44' 14,5'' E, 47° 49' 2,57'' N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Warngau, Steingraben; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über oberer Süßwassermolasse (Tertiär); bei Fichte, Tanne und Buche im Moos; gesellig bis kleinbüschelig (6 Fk);
Hut: bis 3,6 cm breit, jung stumpf kegelig, dann polsterig gewölbt, trocken und glatt, jung schokoladenbraun, sehr stark hygrophan und schon bald kartonbraun verblasst, am Rand bisw. dunkelbraun wasserstreifig; Stiel: bis 5 x 0,8 cm, basal meist spindelig-keulig, schmutzig weiß; Velum eher dünn, als flächiger faseriger Überzug; Lamellen: aufsteigend oder leicht ausgebuchtet und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 40-46 erreichen den Stiel), lehmbraun bis kastanienbraun, Schneiden weißlich abgesetzt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, nicht signifikant (vielleicht minimal raphanoid); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis relativ dick, Zellen in der obersten Lage teilweise gelifiziert, sonst intakt und mit auffallenden „Loch-Schnallen“, farblos, selten diffus und sehr blass olivbraun pigmentiert; Hypoderm eher schwach, aber deutlich entwickelt, Zellen kaum über 15 µm dick, mit sehr blassem gelblichem Dickwandpigment, ohne Inkrustationen; Pigment diffus oder vakuolär nur in tieferen Schichten; Lamellentrama: sehr blass, ohne auffallende Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, oft olivbraun pigmentiert, bisw. auffallend lang und schlank, ca. 29-38 x 6,5-8, selten auch über 40 µm lang; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal mittelbreit gerundet, mittelgrob warzig, im Umriss rau, Warzen vor allem apikal auch deutlich überstehend, stark dextrinoid (rotbraun in Melzer), Maße: 7,8 x 5,0 (7,2-8,2 x 4,8-5,3), Q=1,56 (1,48-1,69), 30 Sp. gemessen;

Nr. 9: Cortinarius geniculatus Bidaud

Zur Bestimmung: Von der JEC-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzanalyse bestimmt. Sicher konspezifisch mit Kollektion Nr. 10 aus Lauterbach (30.09.2021) mit übereinstimmenden Sporenmaßen und ebenso dickem Hypoderm.

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Funddaten: 27.09.2021; MTB 7934-4-4-2, 565 m; 11° 29' 52,52'' E, 48° 1' 19,98'' N; D-By-Landkreis München, Gemeinde Grünwalder Forst, östliche Isarleite, Georgenstein; Buchen-dominierter Mischwald (hier mit Esche) über Oberer Süßwassermolasse (Tertiär); bei Buchen in der Laubstreu; gesellig (5 Fk);
Hut: bis 3,2 cm breit, flach kegelig bis gewölbt, kaum gebuckelt, trocken und glatt, kastanien-braun, am Hutrand mit weißen Velumresten überfilzt, ungestreift, mäßig hygrophan; Stiel: bis 6 x 0,7 cm, basal spindelig-keulig, auf bräunlichem Grund dicht silbrigweiß überfa-sert; Velum weiß, bildet einen weißen, faserigen Überzug; Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, gedrängt (ca. 40 erreichen den Stiel), lehm-braun bis rehbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, nur mit etwas Fantasie an Petersilie erinnernd; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen überwiegend intakt, wenige kollabiert, ca. 3-8 µm breit, hyalin oder fein quergestreift blassbraun inkrustiert; Hypoderm stark ausgeprägt und sehr dick, Zellen typisch kastenförmig, ca. 10-15, selten bis 20 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment; Lamellenschneide: fertil, ohne auffällige Marginalzellen; Lamellentrama: sehr blass bräunlich pigmentiert, höchstens sehr fein inkrustiert; Basidien: 4-sporig, teils olivbraun; Maße: ca. 27-38 x 8-9,5; Sporen: (sub)amygdaloid, in Aufsicht schlank ellipsoid, apikal mäßig breit bis schmal gerundet, kräftig und stumpf stachelwarzig, Warzen mittelgrob, apikal auch grob und deutlich überste-hend, sehr stark dextrinoid (rotbraun in Melzers), Maße: 9,8 x 5,7 (9,3-10,5 x 5,4-6,1), Q=1,73 (1,64-1,84), 30 Sp. gemessen;

Nr. 10: Cortinarius geniculatus Bidaud

Zur Bestimmung: Sicher konspezifisch mit Kollektion Nr. 9 aus Grünwald (27.09.2021).

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Funddaten: 30.09.2021; MTB 8233-2-1-2, 640 m; Koordinaten: 11° 16' 48,39'' E, 47° 47' 51,94'' N; D-By-Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Seeshaupt, Lauterbacher Wald; Mischwald (Buche, Fichte, Tanne) über würmzeitlicher Schotter-Moräne; bei großen Buchen in der Laubstreu, gesellig (ca. 10 Fk); verges. mit C. spec. (652);
Hut: bis 3,7 cm breit, gewölbt, meist ohne Buckel, trocken und glatt, schokoladen- bis kasta-nienbraun, am Rand durch filzige Velumreste weiß gesäumt, sonst nur sehr spärliche glimme-rig-faserige Velumreste am Hut, ungestreift, schwach hygrophan (Aussporer über Nacht ockergelb verblasst); Stiel: bis 7 x 0,8 cm, basal keulig bis knollig erweitert, auf braunem Grund silbrig weiß überfa-sert; Velum weiß, dünn, vergänglich, bildet einen meist unvollständigen faserigen Überzug; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt (ca. 36-42 erreichen den Stiel), lehm-braun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: würzig, zwischen Petersilie und Enzianschnaps; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis sehr dünn, Zellen teils kollabiert und dann blass olivbraun, teils intakt, hyalin oder fein quergestreift inkrustiert, ca. 4-7,5 µm breit; Hypoderm auffallend dick, Zellen ca. 10-20 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment; Lamellenschneide: fertil, ohne auffällige Marginalzellen, Lamellentrama: ganz blass bräunlich pigmentiert, ohne auffällige Inkrustationen, manche Zel-len aber feinst inkrustiert; Basidien: 4-sporig; Maße: 28-34 x 8,5-10,5; Sporen: (sub)amygdaloid, in Aufsicht schmal ellipsoid, apikal mäßig breit bis schmal gerundet, unterm Apikulus abgeflacht oder mit supraapikularer Depression, mittelgrob warzig, im Um-riss raus bis kurz und stumpf stachelig, stark dextrinoid (orangebraun bis rotbraun in KOH); Maße: 10,1 x 5,8 (9,1-11,3 x 5,3-6,3), Q=1,74 (1,58-1,93), 30 Sp. gemessen;

Nr. 11: Cortinarius phaeosmus Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Phaeosmi. Verges. mit Kollektion Nr. 9. Von der JEC-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzierung bestimmt.

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Funddaten: 27.09.2021; MTB 7934-4-4-2, 565 m; 11° 29' 52,52'' E, 48° 1' 19,98'' N; D-By-Landkreis München, Gemeinde Grünwalder Forst, östliche Isarleite, Georgenstein; Buchen-dominierter Mischwald (hier mit Esche) über Oberer Süßwassermolasse (Tertiär); bei Buchen in der Laubstreu; gesellig (5 Fk); verges. mit Kollektion C. spec. (644);
Hut: bis 4,5 cm breit, gewölbt mit breitem Buckel, trocken und glatt, kastanienbraun, am Hutrand mit weißen Velumresten überfilzt, jung ungestreift, alt am Hutrand schwach durch-scheinend gestreift, schwach hygrophan, alt oft mit schwarzen Flecken; Stiel: bis 6 x 0,9 cm, basal keulig-knollig aufgeblasen, blassbraun, in der oberen Hälfte ziem-lich glatt und kahl; Velum weiß, bildet einen relativ tief sitzenden weißen Überzug; Lamellen: schwach aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt (ca. 44-48 erreichen den Stiel), eher kühl lehmbraun mit schwachem Rotanteil; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nach Petersilie, erinnert aber auch an Enzian-Schnaps; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen großteils kollabiert und olivbraun pigmentiert, intakte ca. 3,5-6,5 µm breit, blass olivbraun und fein inkrustiert; Hypoderm ausgeprägt, Zellen ca. 10-20 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment; Lamellenschneide: fertil; ohne auffällige Marginalzellen; Lamellentrama: sehr blass bräunlich pigmentiert, ohne auffällige Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, reife oft olivbraun; Maße: 19-28 x 6,5-8,5; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal mittelbreit gerundet, fein bis mittelgrob warzig, im Umriss fein rau, Warzen niedrig, nur am Apex auch deutlich überstehend; stark dextrinoid (rotbraun in Melzers); Maße: 7,8 x 4,7 (7,3-8,4 x 4,5-5,0), Q=1,65 (1,50-1,77), 30 Sp. gemessen;

Nr. 12: Cortinarius valgus

Zur Bestimmung: Von der JEC-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzierung bestimmt.

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Funddaten: 16.10.2021; MTB 8036-4-4-4, 655 m; Koordinaten: 11° 48' 41,03'' E, 47° 54' 13,11'' N (geschätzt); D-By-Landkreis Miesbach, Gemeinde Weyarn, Kleinhöhenkirchen, Pfaffensteig; Mischwald (Buche, Tanne, Fichte) über würmzeitlicher Moräne; bei Buchen und Tanne in der Laubstreu; gesellig (ca. 8 Fk); verges. mit C. bolaris;
Hut: bis 8 cm breit, anfangs flach kegelig bis gewölbt, alt bis ausgebreitet und mit welligem, teils aufgebogenem Rand, auch einreißend, trocken und glatt, jung dunkelbraun, schokola-denbraun bis kastanienbraun (Scheitel) und glimmerig bereift, stark hygrophan, bald karton-braun verblasst und schwach glänzend; Stiel: bis 6 x 1 cm, basal schwach verjüngt und oft etwas verwachsen und tief im Substrat steckend, schmutzig beige, jung an der Spitze blaulila; Velum sehr dünn und unauffällig (ähn-lich wie bei den Uracei); Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt bis mäßig gedrängt (ca. 40-44 errei-chen den Stiel), jung kartonbraun, zumindest in Hutrandnähe mit Blauton, alt wärmer reh-braun; Schneiden weißlich abgesetzt Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikat: HDS: Epicutis als lockere Cutis, Zellen sehr unterschiedlich breit (ca. 3-10 µm), ziemlich in-tensiv gelb pigmentiert, fein bis kräftig quergestreift inkrustiert; Hypoderm mäßig stark ausge-prägt, Zellen ca. 10-20 µm breit, mit kräftigem hellgelbem Dickwandpigment; in tieferen La-gen auch mit olivgelben Anlagerungen und feinen querstreifigen Inkrustationen; insgesamt recht kräftig gelb pigmentiert; Lamellenschneide: substeril, mit vielen keuligen Marginalzellen, die in Form und Größe kaum von Basidiolen unterscheidbar sind; Lamellentrama: sehr blass pigmentiert, einzelne Zellen fast hyalin und ohne auffällige In-krustationen; Basidien: 4-sporig; Maße: 27-35 x 8-9; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal mittelbreit gerundet, mittelgrob warzig, im Umriss kräftig rau, Warzen fein bis mittelgrob, auch apikal meist nicht stark überstehend; mäßig stark dextrinoid (ockerbraun bis orangebraun in Melzers); Maße: 8,1 x 5,4 (7,1-9,6 x 4,8-6,0), Q=1,51 (1,42-1,71), 30 Sp. gemessen;

Nr. 13: Cortinarius ferrugineovelatus Kytöv., Liimat. & Niskanen

Zur Bestimmung: Von der JEC-DNA-Gruppe durch Sequenzanalyse bestätigt. Diesmal vorschriftsmäßig bei Fichte und mit vorschriftmäßig rötendem Velum! Die Ökologie ist schon sehr anders als bei der Kollektion 2011-04 aus Wimbach. Die Art ist aber ursprünglich aus einem Fichtenwald beschrieben (IF 198).

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Funddaten: 08.09.2021; MTB 8533-1-4-3, 1365 m; 11° 13' 17,61'' E, 47° 27' 16,27'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Mittenwald, Hoher Kranzberg; feuchter Bergnadelwald (Fichte, Tanne) über Hauptdolomit; in einem feuchten und sauren Waldstück mit Heidelbeere, auch Sphagnum in unmittelbarer Nähe, bei Fichte im Moos; gesellig (ca. 10 Fk); verges. mit C. stillatitius;
Hut: bis 2,1 cm breit, anfangs glockig bis stumpf kegelig, später gewölbt mit kleinem abgerundetem Buckel, trocken und glatt, schokoladenbraun, Hutrand durch Cortinareste weißlich, hygrophan, ausgeblasst lehm- bis haselnussbraun; Stiel: bis 5 cm lang und 4 mm breit, basal verjüngt, schmutzig cremefarben, im obersten Drittel silbrig glänzend; Velum anfangs weißlich, aber später oft ockerlich oder gar rötlich verfärbt, dünn; Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, meist mit glasig-hyalinem Zahn kurz herablaufend, mäßig gedrängt (26-36 erreichen den Stiel), jung beigebraun, reif ziemlich düster und kühl braun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis-Zellen überwiegend kollabiert/gelifiziert, gelblich, intakte schmal und feinst inkrustiert; Hypoderm deutlich entwickelt, Zellen ca. 10-20 µm breit, mit gelbem Dickwandpigment, ohne körnelige Pigmente; in tieferen Lagen ohne Placken oder querstreifige Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne Marginalzellen; Lamellentrama: in dickerer Schicht blass gelbbräunlich, einzelne Zellen fein und unauffällig inkrustiert; Basidien: 4-sporig, Maße: ca. 23-30 x 6-7; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal breit bis mäßig breit gerundet, ohne Depression, mäßig grob warzig, im Umriss deutlich rau, Warzen fein bis mittelgrob, am Apex auch grob und bis ca. 0,5 µm überstehend; stark dextrinoid (orangebraun bis rotbraun in Melzers); Maße: 6,4 x 4,5 (5,9-7,0 x 4,1-4,8), Q=1,42 (1,30-1,53), 30 Sp. gemessen;

Nr. 14: Cortinarius fuscoalbus Kytöv., Niskanen & Liimat.

Zur Bestimmung: Von der JEC-DNA-Gruppe durch Sequenzanalyse als C. atroalbus identifiziert. Die beiden Arten sind sehr nach verwandt. C. depressus ist möglicherweise ein älteres Synonym von beiden. Makroskopisch gut übereinstimmend sind die Kollektionen CFP B18 und MD-2009-25. MD-2014-07 sieht völlig anders aus, stimmt aber mikroskopisch gut überein. Konstante Merkmale scheinen neben den kleinen Sporen basal verjüngt Stiele, jung relativ hell ockerbraune Lamellen sowie das stark entwickelte Hypoderm zu sein.

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Funddaten: 18.09.2021; MTB 8236-3-1-1, 870 m; Koordinaten: 11° 39' 58,04'' E, 47° 44' 40,17'' N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Waakirchen, Marienstein, Tegernseer Berge; Bergmischwald (Tanne, Buche, Fichte, Bergahorn, Esche) überwiegend auf quartärem Hangschutt, auf jeden Fall kalkreich (Leberblümchen), aber stellenweise auch bodensauer (Heidelbeere); bei großen Buchen und Fichte; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 3,5 cm breit, jung kegelig, dann gewölbt mit meist deutlich vorgezogenem Buckel, trocken und glatt, schokoladenbraun, stark hygrophan, radialstreifig ausblassend; Stiel: bis 3,5 cm lang und bis 0,7 cm breit, relativ kurz und stämmig, basal schwach verjüngt, auf braunem Grund heller cremebeige überfasert; Velum weiß, mäßig dick, als flächiger, faseriger Überzug ausgeprägt; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 40-50 erreichen den Stiel), ockerbraun, Schneiden weiß abgesetzt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis-Zellen überwiegend kollabiert/gelifiziert und fast farblos, intakte schmal (ca. 2,5-6) und glatt, übergangslos auf dem Hypoderm aufliegend; Hypoderm sehr stark ausgeprägt, Zellen ca. 10-35 µm breit, mit gelblichem Dickwandpigment; in tieferen Schichten auch mit querstreifigen Inkrustationen; Lamellenschneide: substeril, dominiert von sterilen Zellen, die aber kaum von Basidiolen zu unterscheiden sind; Lamellentrama: sehr blass bräunlich pigmentiert, Zellen ohne auffällige Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, Maße: 21-32 x 6-8; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, in Aufsicht ellipsoid bis ovoid, apikal mäßig breit gerundet, mittelgrob warzig, im Umriss grob rau, Warzen fein bis mittelgrob, bei vielen Sporen deutlich überstehend, mäßig stark dextrinoid (ockerbraun bis orangebraun in Melzers); Maße: 6,7 x 4,3 (6,1-7,5 x 4,0-4,6), Q=1,56 (1,45-1,73), 30 Sp. gemessen; 

Nr. 15: Cortinarius roseomyceliosus Bidaud

Zur Bestimmung: Von der JEC-DNA-Gruppe durch Sequenzierung identifiziert. Ein rosa Myzelfilz ist mir bei dieser Kollektion nicht aufgefallen. Ein Unterscheidungsmerkmal zu dem nah verwandten C. fuscoalbus/depressus könnten die schlanken, amygdaloiden Sporen sein.

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Funddaten: 25.09.2021; MTB 8533-1-1-4, 1085 m; Koordinaten: 11° 12' 23,59'' E; 47° 28' 36,28'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Partnach-Formation (Mergelstein, Kalkstein) auf leicht abgesauertem Boden (mit niedriger Heidelbeere); bei solitärer Fichte am Waldrand in der Wiese; gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: bis 3 cm breit, anfangs kegelig-glockig, zuletzt flach gewölbt, stets mit spitzwarzigem Buckel, trocken und glatt, schokoladenbraun bis kastanienbraun, nicht durchscheinend gestreift und nur ganz schwach hygrophan; Stiel: bis 8 x 0,5 cm, basal meist schwach spindelig erweitert und dann verjüngt, schmutzig cremefarben, seidig glänzend; Velum cremeweißlich, sehr dünn, faserig, bildet schwach kontrastierende Bänder und Gürtel; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (32-42 erreichen den Stiel), jung beigebraun, reif lehmbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach erdig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis sehr dünn, Zellen kollabiert/gelifiziert, olivgelb pigmentiert; Hypoderm stark entwickelt, Zellen ca. 10-25 µm breit, überwiegend kastenförmig, mit olivbraunem, oft körnelig wirkendem Dickwandpigment wie zementiert; in tieferen Schichten an schmalen Zellen auch mit querstreifigen Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne auffällige Marginalzellen; Lamellentrama: in dicker Schicht blass braun pigmentiert, einzelnen Zellen sehr blass, glatt bis feinst inkrustiert; Basidien: 4-sporig, reife oft olivbraun und kollabiert; Maße: 22-30 x 6-7; Sporen: amygdaloid, in Aufsicht breit spindelig, unterm Apikulus abgeflacht oder mit leichter supraapikularer Depression, mittelgrob warzig, im Umriss kräftig rau, Warzen fein bis mittelgrob; schwach dextrinoid (ockergelb bis ockerbraun in Melzers); Maße: 6,8 x 3,9 (6,3-7,6 x 3,5-4,4), Q=1,75 (1,65-1,83), 30 Sp. gemessen;

Nr. 16: Cortinarius nigrocuspidatus Kauffman

Zur Bestimmung: Von der JEC-DNA-Gruppe durch Sequenzanalyse bestimmt.

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Funddaten: 02.09.2021; MTB 8435-3-4-1, 1435 m; 11° 33' 11,34'' E, 47° 31' 10,73'' N; D-By-Landkreis Bad Tölz–Wolfratshausen, Gemeinde Lenggries, Fall, Lerchkogel Niederleger; Bergmischwald (Fichte, Tanne) über Plattenkalk; bei Fichte; gesellig (ca. 12 Fk);
Hut: bis 5 cm breit, spitzkegelig, alt mit aufgebogenem Rand, trocken und glatt, ungestreift, schokoladenbraun, stark hygrophan, auch jung ohne Reste des Universalvelums, abgetrocknet ockergelb; Stiel: bis 8 x 1 cm breit, basal verjüngt, „bunt“ streifig (braun, creme, beige); Velum weiß, relativ dick, bildet an der Abrissstelle einen durchgehenden dicken Gürtel, darunter 1-2 weitere, unvollständige Gürtel; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt bis entfernt, ca. 32-40 erreichen den Stiel, jung bräunlichbeige, reif dunkler lehmbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: raphanoid (nach Kohlrabi); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis-Zellen in der obersten Lage teilweise kollabiert, intakte mit blassbraunen querstreifigen Inkrustationen, ca. 5-8 µm breit; Hypoderm schwach entwickelt, Zellen relativ schmal (ca. 7-15 µm breit) und langgestreckt, aber mit körnelig braunem Dickwandpigment; in tieferen Lagen mit dunkelbraunen querstreifigen und plackenartigen Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, mit vielen unauffälligen sterilen Zellen; Lamellentrama: kräftig dunkelbraun quergestreift inkrustiert; Basidien: 4-sporig, reife oft düster olivbraun und kollabiert; Maße: 28-38 x 7,5-8,5 Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal breit bis mäßig breit gerundet, mäßig grob warzig, im Umriss grob rau, Warzen bis mittelgrob, meist nur apikal auch deutlich überstehend; stark dextrinoid (orangebraun in Melzers); Maße: 7,8 x 5,2 (7,1-8,6 x 4,7-5,7), Q=1,50 (1,40-1,65), 30 Sp. gemessen;

Nr. 17: Cortinarius fulminans Moenne-Loccoz & Reumaux

Zur Bestimmung: Sektion Duracini. C. duracinus s.str. hat wohl etwas kleinere Sporen, ist aber sonst schwer abgrenzbar. Bestimmung von der JEC-DNA-Gruppe durch Sequenzierung untermauert.

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Funddaten: 02.09.2021; MTB 8435-3-2-3, 1095 m; 11° 32' 38,82'' E, 47° 31' 59,62'' N; D-By-Landkreis Bad Tölz–Wolfratshausen, Gemeinde Lenggries, Fall, Lerchkogel Niederleger, Stierschlag; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Plattenkalk; bei Fichte; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 4 cm breit, gewölbt, schwach und breit gebuckelt, trocken und glatt, nicht oder nur am Rand durchscheinend gestreift, hygrophan, frisch lehmbraun, beim Abtrocknen oft konzentrisch gezont, ockerlich verblassend; Stiel: bis 7,5 x 1 cm, basal meist schwach spindelig und dann ausspitzend bis wurzelnd, schmutzig cremebeige, Velum weiß, sehr dünn und unauffällig; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt bis entfernt (ca. 32-40 erreichen den Stiel), jung bräunlichbeige, reif ockerbraun bis rostbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: stark raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis-Zellen teils intakt, in der obersten Lage oft schwach gelifizert/kollabiert, ca. 3-8 µm breit, olivgelb pigmentiert, feinst inkrustiert; Hypoderm eher schwach entwickelt, Zellen ca. 10-20 µm breit, mit sehr blassem cremegelblichem Dickwandpigment, ohne Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne auffällige Marginalzellen; Lamellentrama: blass gelbbräunlich pigmentiert, Zellen sehr fein, aber deutlich querstreifig inkrustiert; Basidien: 4-sporig, Maße: 31-44 x 7,5-8,5; Sporen: schlank ellipsoid bis subamygdaloid, apikal meist mäßig breit gerundet, unterm Apikulus abgeflacht oder mit schwach ausgeprägter supraapikularer Depression, mäßig grob warzig, im Umriss rau, Warzen fein bis mittelgrob, nur am Apex bisw. auch deutlich überstehend; kräftig dextrinoid (orangebraun in Melzers); Maße: 9,0 x 5,2 (7,9-10,2 x 4,8-5,5), Q=1,72 (1,54-1,98), 30 Sp. gemessen;

Nr. 18: Cortinarius rigidipes M.M. Moser

Zur Bestimmung: Sektion Uracei. Durch den kräftigen Habitus, schokoladenbraune Hutfarben, sehr unauffälliges Velum, sterile Lamellenschneide und große Sporen gut bestimmbar.

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Funddaten: 25.09.2021; MTB 8533-1-2-3, 1175 m; Koordinaten: 11° 12' 31,33'' E; 47° 28' 48,63'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; Fichtenwälder und Mähwiesen über Partnach-Formation (Mergelstein, Kalkstein); bei solitärer Fichte in der Wiese; gesellig (4 Fk);
Hut: bis 5,5 cm breit, kegelig mit abgerundetem Scheitel, trocken und glatt, frisch schokoladenbraun, stark hygrophan, über kastanienbraun zu ockerbraun verblassend; Stiel: bis 10 x 1,1 cm, basal gleichdick oder verjüngt, schmutzig cremefarben, bräunlich streifig, auch mit olivgelbem Ton; Velum sehr unauffällig, nur als dünner weißlicher Überzug im untersten Stielviertel ausgeprägt; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 32-35 erreichen den Stiel), sehr dunkel kastanien- bis schokoladenbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis ziemlich dick; Zellen schmal (ca. 2,5-7,5 µm breit), ziemlich kräftig querstreifig braun inkrustiert, in der obersten Lage einige auch kollabiert, einige mit olivbraunem Nekropigment; Hypoderm ganz schwach ausgeprägt, Zellen nicht über 15 µm breit und ohne die typische Struktur; keine auffallenden plackenartigen Inkrustationen in tieferen Schichten; Lamellenschneide: steril; mit einem durchgehenden Band keuliger, recht gut differenzierter Marginalzellen, diese ca. 15-27 x 6-8; Lamellentrama: blass braun pigmentiert, Zellen fein inkrustiert; Basidien: 4-sporig, reife oft olivbraun und bald kollabierend; Maße: 26-37 x 7,5-8,5 (meist über 30 µm lang); Sporen: ellipsoid, in Aufsicht schlank ovoid, apikal mittelbreit gerundet, meist mit deutlich ausgeprägter supraapikularer Depression, mittelgrob warzig, im Umriss rau, Warzen fein bis mittelgrob, apikal bisw. auch gröber und deutlich überstehend; im Lamellenpräparat deutlich gröber warzig als im Abwurfpräparat (ein öfter auftretendes Phänomen); kräftig dextrinoid (orangebraun in Melzers); Maße: 9,4 x 5,6 (8,4-10,7 x 5,1-6,2), Q=1,69 (1,57-1,84), 30 Sp. gemessen;

Nr. 19: Cortinarius fulvescentoideus Kytöv., Niskanen & Liimat.

Zur Bestimmung: Sektion Fulvescentes. Wiederfund an selber Stelle wie Kollektion 2018-08.

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Funddaten: 25.09.2021; MTB 8533-1-2-3, 1150 m; Koordinaten: 11,20783 E; 47,47898 N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, "am Berg", Mähwiesen und Fichtenwälder südlich des Aschenmooswalds; Moor mit jungem Fichtenbestand über Partnach-Formation (Mergelstein, Kalkstein); bei Fichte direkt im Sphagnum; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 3,2 cm breit, flach gewölbt bis ausgebreitet und meist mit kleinem Buckel, trocken, matt, jung durch feinfaserige, cremefarbene Velumreste minimal filzig, kastanienbraun bis rehbraun, auch jung am Rand durchscheinend gestreift; hygrophan; Stiel: bis 5,3 x 0,4 cm, basal spindelig erweitert und dann verjüngt, hohl, cremebeige, schwach silbrig überfasert; Velum unauffällig, dünn, cremefarben bis cremegelblich; Lamellen: aufsteigend und mäßig breit angewachsen, mäßig gedrängt; ockerbraun; Schneiden etwas heller; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutiszellen intakt, feinst quergestreift inkrustiert bis fast hyalin; Hypoderm entwickelt, mit gelblichem, bisw. körngelig braun wirkendem Dickwandpigment, in tieferen Schichten mit braunen plackenartigen und querstreifigen Inkrustationen; Sporen: schlank ellipsoid, apikal mittelbreit gerundet, oft mit supraapikularer Depression, fein bis mittelgrob warzig, im Umriss fein rau, Warzen nur apikal bisw. deutlich überstehend; indextrinoid (ockergelb in Melzers); Maße: 8,7 x 5,2 (7,7-9,8 x 4,6-5,6), Q=1,69 (1,55-1,92), 30 Sp. gemessen;

Nr. 20: Cortinarius substriatus Kauffman

Zur Bestimmung: Sektion Firmiores. Wiederfund am selben Fundort nach 12 Jahren! Makroskopisch ein wenig blasser, mikroskopisch gut übereinstimmend mit der Kollektion 2008-11. Von der JEC-DNA-Gruppe sequenziert. C. pseudobiformis ist möglicherweise ein Synonym.

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Funddaten: 30.07.2021; MTB 7934-4-3-2, 640 m; 11° 26' 35,99'' E, 48° 1' 6,34'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park; Tannenmischwald über risszeitlicher Moräne, mglw. mit Lösslehmüberdeckung; bei Tanne; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 4,7 cm breit, ausgebreitet mit herabgebogenen Rand, glatt, hygrophan, schokoladen- bis kastanienbraun, am Scheitel auch frisch konzentrisch gezont, in allen Stadien ungestreift; Stiel: bis 6,5 x 1 cm, basal spindelig-keulig verdickt, schmutzig weiß, an der Spitze blass lila, zur Basis hin blass bräunlich fleckig bis streifig; Velum weiß, mäßig dick, flächig angedrückt, alt mit schwacher Natterung; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, von Anfang an lehmbraun, reif bis rostbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen intakt, sehr variabel breit (ca. 2,5-10 µm), bisw. schwach dickwandig, überwiegend hyalin, manchen mit deutlich querstreifigen, aber fast farblosen Inkrustationen; Hypoderm normal ausgeprägt, Zellen ca. 10-20 µm breit, mit sehr blassem gelblichem Dickwandpigment; in tieferen Lagen mit blass bräunlichen querstreifigen Inkrustationen; insgesamt sehr diskret pigmentiert; Lamellenschneide: substeril, mit vielen kurzen breit keuligen Marginalzellen, nur sporadisch mit Basidien durchsetzt; MZ ca. 13-19 x 7,5-9,5; Lamellentrama: blass gelbbraun pigmentiert, fein inkrustiert; Basidien: 4-sporig, 2-sporige eingestreut, reife oft olivbraun mit Tendenz zum Kollabieren; Maße: 26-36 x 8-9,5; Sporen: ellipsoid, apikal breit bis mäßig breit gerundet, bisw. mit supraapikularer Depression, mittelgrob warzig, im Umriss grob rau, selten kurz stachelwarzig, Warzen fein bis mittelgrob, apikal auch gröber und deutlich überstehend; stark dextrinoid (rotbraun in Melzers); Maße: 8,3 x 5,5 (7,4-9,1 x 5,2-5,9), Q=1,51 (1,44-1,63), 30 Sp. gemessen;

Nr. 21: Cortinarius cf. semiodoratus Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Hinnulei. Makroskopisch hätte mir C. rubricosus fast besser gefallen, aber die kaum dextrinoiden Sporen sind doch eine problematische Abweichung zu den Kollektionen 2012-64 und 2020-05, die extrem stark dextrinoide Sporen haben. Die Kollektion 2008-24 hat dagegen ebenfalls indextrinoide Sporen und ich hatte keinen auffallenden Geruch dazu notiert. Es scheint generell so zu sein, dass Arten der Sektion Rubricosi stark dextrinoide Sporen haben, wohingegen die Sporen in der Sektion Hinnulei eher schwach dextrinoid sind.

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Funddaten: 04.09.2021; MTB 8236-4-3-2, 880 m; 11° 46' 51,77'' E, 47° 42' 46,09'' N; D-By-Landkreis Miesbach, Gemeinde Tegernsee, Alpbachtal; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) über Kalkgraben-Formation (Flysch: Kalkstein, Kalkmergelstein, Tonstein); bei Fichte und Haselnuss; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 4,5 cm breit, jung kegelig mit weit vorgezogenem abgerundetem Buckel, reif ausgebreitet mit breit abgerundetem Buckel, trocken und glatt, nicht durchscheinend gestreift, frisch ockerbraun bis rehbraun, hygrophan, abgetrocknet sand- bis ockergelb, alt schwarzbraun fleckig, jung bisw. mit feinfilzigem weißlichem Velumüberzug unterhalb des Buckels (aber auch komplett ohne Velum); Stiel: bis 6 x 0,7 cm (bei jungen Fk bis 1,2 cm dick), basal spindelig erweitert und dann verjüngt, farblich je nach Alter variabel, apikal cremegelblich bis fichtenholzfarben, später bräunend; Velum weiß, kräftig ausgeprägt, mit vollständigem oberen Gürtel, darunter flächig bis gürtelartig; Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, bisw. mit Zahn kurz herablaufend, mäßig gedrängt (ca. 36-40 erreichen den Stiel), jung honiggelb, später ockerbraun bis rostbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach aromatisch, vielleicht am ehesten schwach raphanoid, nicht auffallend erdig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis sehr dünn, Zellen ca. 5-10 µm breit, überwiegend glatt und farblos, einige wenige fein und unauffällig inkrustiert; Hypoderm stark ausgeprägt, Zellen ca. 12-25 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment; ins Hypoderm eingewobene schmalere Zellen und Zellen in tieferen Lagen auch mit auffälligen goldgelben querstreifigen Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne auffällige Marginalzellen; Basidien: 4-sporig, reife oft goldgelb und kollabiert, Maße ca. 23-32 x 7-9; Lamellentrama: sehr blass gelbbraun pigmentiert, ohne auffällige Inkrustationen; Sporen: ellipsoid bis tropfenförmig, apikal breit gerundet, basal oft leicht zugespitzt, gelegentlich mit schwach ausgeprägter supraapikularer Depression, grob warzig, Warzen mittelgrob bis grob und hoch, am ganzen Umfang um 0,5 µm überstehend; schwach dextrinoid (in Melzers ockergelb bis ockerbraun); Maße: 8,3 x 5,5 (7,6-9,0 x 5,1-5,9), Q=1,52 (1,43-1,69), 30 Sp. gemessen;

Nr. 22: Cortinarius brunneocarpus var. microsporus J. Khan

Zur Bestimmung: Sektion Hinnulei. Von der JEC-DNA-Gruppe durch Sequenzanlalyse bestimmt.

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Funddaten: 24.09.2021; MTB 7934-4-2-2, 610 m; Koordinaten: 11° 29' 15,39'' E, 48° 2' 13,44'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park, Buchenhain; Mischwald (Eiche, Buche, Hainbuche, Birke, Sukzession in ehemaligem Fichtenwald) über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei jungen Eichen und (weiter entfernt) Fichte; gesellig (ca. 12 Fk);
Hut: bis 4,6 cm breit, in der Form sehr variabel, jung spitz oder stumpf kegelig, einzelne aber auch einfach gewölbt und kaum gebuckelt, reif meist gewölbt und +/- gebuckelt, trocken und glatt, jung haselnussbraun und mit feinem weißlichem Velum feinfilzig überzogen, stark hygrophan und rasch semmel- bis strohgelb ausblassend, reif oft mit dunkelbraunen streifigen Flecken; Stiel: bis 5 cm lang und bis 0,8 cm dick, basal gleichdick oder schwach spindelig erweitert und dann fast immer auspitzend oder wurzelnd, auf beigem Grund cremefarben und braun streifig („bunt“); Velum cremeweiß, mäßig dick, bildet einen flächigen Faserigen Überzug, mit ziemlich tief sitzender Abrisszone, die aber keinen Ring ausbildet; Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 30-34 erreichen den Stiel), jung ockerbraun, reif rostbraun, Schneiden +/- glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: staubig-erdig, ein wenig an I. cervicolor erinnernd; KOH (40%): am Stielfleisch dunkelbraun (nicht violett), am Hutfleisch fast schwarz; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutiszellen sehr unterschiedlich breit (5-15 µm), überwiegend intakt und farblos, einige feinst blassgelb inkrustiert, einige kollabiert und gelb; Hypoderm entwickelt, Zellen ca. 10-20 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment, in tieferen Lagen auch goldgelb querstreifig inkrustiert (vor allem schmale Zellen); Lamellenschneide: subfertil, mit vielen unauffälligen sterilen Marginalzellen; Lamellentrama: sehr diskret blass gelblich pigmentiert, einzelne Zellen meist farblos, einige ganz fein und unauffällig inkrustiert; Basidien: 4-sporig; Maße: ca. 28-34 x 7,5-8; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal meist breit gerundet, ohne Depression, mittelgrob warzig, im Umriss grob rau, Warzen meist nur am Apex deutlich (bis ca. 0,5 µm) überstehend; schwach dextrinoid (ockerbraun in Melzers); Maße: 7,2 x 5,0 (6,5-7,9 x 4,6-5,6), Q=1,44 (1,35-1,61), 30 Sp. gemessen;

Nr. 23: Cortinarius cf. luridus Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Hinnulei. Im Geruch wie Kollektion Nr. 22, aber mit völlig anderen Sporen (Q=1,21 gegenüber Q=1,44!). Auch die Kollektion 2011-13 hat viel gestrecktere Sporen.

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Funddaten: 30.09.2021; MTB 8233-2-1-2, 640 m; Koordinaten: 11° 16' 48,39'' E, 47° 47' 51,94'' N; D-By-Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Seeshaupt, Lauterbacher Wald; Mischwald (Buche, Fichte, Tanne) über würmzeitlicher Schotter-Moräne; bei großen Buchen in der Laubstreu, gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: bis 3,8 cm breit (am Standort waren auch größer, aber strak überalterte Fk vorhanden), gewölbt, trocken, am Scheitel orangebraun, zum Rand hin mehr ockerbraun, mit weißlichen Velumresten glimmerig bis feinfilzig überzogen; Stiel: bis 6 x 0,8 cm basal spindelig keulig erweitert, cremefarben, zur Basis hin bald braun verfärbt; Velum weiß, dick, bildet an der Abrissstelle einen häutigen Ring, stielabwärts einen flächigen Überzug; Lamellen: abgerundet und breit angewachsen, entfernt (36 erreichen den Stiel), jung honiggelb, reif ockerbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: erdig-staubig wie Inocybe cervicolor; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis-Zellen intakt, fein querstreifig gelblich inkrustiert bis fast hyalin, ca. 5-9,5 µm breit; Hypoderm stark ausgeprägt, Zellen teils subisodiametrisch, ca. 15-30 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment, eingewobene schmalere Zellen goldgelb querstreifig in-krustiert; stellenweise auch mit goldgelbem diffus-vakuolärem (?) Pigment; Lamellenschneide: fertil, ohne auffällige Marginalzellen; Lamellentrama: sehr diskret pigmentiert, blass gelbbräunlich, einzelne Zellen ohne auffällige Inkrustationen und fast farblos, einige wenige Zellen goldgelb pigmentiert; Basidien: 4-sporig, reife oft goldgelb bis olivgelb und kollabiert; Maße: 33-40 x 7,5-9; Sporen: subglobos, apikal breit gerundet, stachelwarzig, Warzen sehr variabel, fein bis grob, aber am ganzen Umfang um 0,5 µm überstehend, die kleinen Sporen wirken dadurch stark stachelig; schwach dextrinoid (ockerbraun in Melzers); Maße: 6,9 x 5,7 (6,2-7,6 x 5,2-6,2), Q=1,21 (1,13-1,30), 30 Sp. gemessen;

Nr. 24: Cortinarius distortus Kauffmann

Zur Bestimmung: Sektion Lanigeri. Durch das violette Velum von C. laniger abgrenzbar.

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Funddaten: 02.09.2021; MTB 8435-3-4-1, 1445 m; 11° 33' 9,91'' E, 47° 31' 9,4'' N; D-By-Landkreis Bad Tölz–Wolfratshausen, Gemeinde Lenggries, Fall, Lerchkogel Niederleger; Bergmischwald (Fichte, Tanne) über Plattenkalk; bei Fichte; gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: bis ca. 6,5 cm breit, gewölbt, trocken, glatt, kastanienbraun, anfangs durch das violettliche Velum glimmerig bereift und dadurch viel heller wirkend, nicht hygrophan; Stiel: bis 7 x 1,6, basal keulig, undefinierbar gefärbt (siehe Fotos), Velum mit häutiger weißer Abrisszone, beim jungen Fk zart violett und dünn anliegend; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, jung lehmbraun, reif rostbraun, in Aufsicht auffallend und typisch lebhaft rostbraun; Fleisch: stark marmoriert (siehe Schnittbild); Geruch: raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: ellipsoid, apikal breit gerundet, oft mit schwach ausgeprägter supraapikularer Depression, fein warzig, deutlich dextrinoid (orangebraun in Melzers); Maße: 9,9 x 6,4 (9,0-10,6 x 6,1-6,9), Q=1,55 (1,46-1,64), 20 Sp. gemessen;

Nr. 25: Cortinarius griseocarneus Carteret

Zur Bestimmung: Sektion Alnicolarum. Wohl unkritisch. C. alnetorum ss. CFP ist Synonym, der Name C. alnetorum vermutlich DNA-technisch nicht verifizierbar.

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Funddaten: 16.10.2021; MTB 8036-4-4-3, 680 m; Koordinaten: 47°54'23.50"N, 11°48'10.92"E; D-By-Landkreis Miesbach, Gemeinde Weyarn, Kleinhöhenkirchen, Pfaffensteig; Fichtenwald mit Erlengruppe in einer feuchten Senke über würmzeitlicher Moräne; bei Schwarzerle und Fichte (ca. 30 Fk);
Hut: bis 2,6 cm breit, jung glockig, dann flach kegelig bis gewölbt und mit warzenförmigem, abgerundetem Buckel, trocken und glatt, jung und am Rand durch grauweißes Velum filzig überzogen, schokoladen bis kastanienbraun, aber durch das Velum eher trüb braun, alt etwas wärmer gefärbt; Stiel: bis 6,5 x 0,35 cm, basal schwach verdickt, auf dunkelbraunem Grund silbrig überfasert, Velum weiß, dick, bildet mehrere, teils unvollständige, oft fast häutig abstehende Gürtel; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 24-26 erreichen den Stiel), eher kühl lehmbraun; Fleisch: im Stiel dunkelbraun, zur Basis hin schwarzbraun, siehe Schnittbild; Geruch: schwach, nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis-Zellen blass braun quergestreift inkrustiert; Hypoderm stark entwickelt, Zellen bis über 30 µm breit, aber relativ dünnwandig; Lamellenschneide: fertil; Lamellentrama: blass bräunlich pigmentiert, ohne auffällige Inkrustationen; Basidien: 4-sporig; ca. 28-40 x 8,5-9; Sporen: schlank ellipsoid bis subamygdaloid, apikal mittelbreit bis schmal gerundet, mittelgrob warzig, mäßig stark dextrinoid (ockerbraun in Melzers), Maße: 9,4 x 5,2 (8,7-10,8 x 4,9-5,5), Q=1,81 (1,72-1,98), 30 Sp. gemessen;