Cortinarius 2020, Phlegmacium, Myxacium, Dermocybe, Leprocybe

Nr. 23: Cortinarius balteatoalbus Rob. Henry

Zur Bestimmung: Stimmt gut mit der Kollektion CFP D21 überein, nur die Sporen sind etwas länger und schlanker. Die Kollektion von Ludwig 136.150 hat viel breitere und stärker ornamentierte Sporen. C. balteatoalutaceus und C. balteatobulbosus unterscheiden sich u.a. durch andere Ökologie und breitere Sporen, C. balteatoclavatus durch kürzere Sporen. Von der JEC-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzanalyse bestätigt.

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Funddaten: 13.09.2020; MTB 8533-1-2-3, 1160 m; Koordinaten: 11° 12' 43,11'' E; 47° 28' 55,88'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach, Aschenmooswald; Bergmischwald (Fichte, Buche) und Mähwiesen über Partnach-Kalk; bei Fichte auf der Mähwiese; gesellig (ca. 10 Fk) , verges. mit C. callisteus;
Hut: bis gut 5 cm breit, auch jung völlig trocken, fein eingewachsen faserig, bisw. schuppig aufreißend, semmelgelb bis ockergelb, ohne Velumreste; Hutrand jung durch weiße Cortina mit dem Stielverbunden; Stiel: ca. bis 6 x 2 cm, keulig, cremeweiß, stellenweise blass gelblich verfärbt; Lamellen: aufsteigend bis abgerundet angewachsen, sehr gedrängt, jung cremegrau, später graubeige, alt bräunlichbeige; Fleisch: kompakt, cremeweiß; Geruch: schwach süßlich-gebäckartig; KOH (40%): am Fleisch blassgelb mit zitronen- bis chromgelbem Rand; am Hut kastanienbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: am Exsikkat ziemlich stark kollabiert und durchsetzt mit vertikal angeordneten Zellen (Velum?), am ehesten eine Ixocutis mit gelifizierten, locker liegenden Zellen, intakte sehr unterschiedlich breit, fein querstreifig gelb bis gelbbraun inkrustiert; Hypoderm nicht entwickelt; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: blass cremegelb pigmentiert, ohne Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, oft kollabiert und dann gelb pigmentkiert, sonst farblos; ca. 35-42 x 7-8; Sporen: schlank amygdaloid bis fusoid, basal zugepitzt, apikal schmal bis mittelbreit gerundet, bisw. mit ziemlich tief sitzender supraapikularer Depression, blass gelb in KOH, schwach ornamentiert, mit sehr feinen, niedrigen isolierten Warzen, im Umriss nur feinst rau, indextrinoid; Maße: 10,1 x 4,8 (9,0-11,2 x 4,5-5,4), Q=2,1 (1,88-2,30), 30 Sporen vom Abwurf gemessen;

Nr. 24: Cortinarius chromataphilus Rob. Henry

Zur Bestimmung: Als Laubwaldarten ohne Violetttöne in den Lamellen und mit Erdgeruch kommen eigentlich nur C. chromataphilus und C. balteatocumatilis infrage. Rein ökologisch würde Letzterer besser auf den Kalkboden auf der Alb passen, allerdings werden für C. balteatocumatilis meist deutlich kleinere Sporen sowie ein violettes Stielvelum angegeben. Da die sequenzierte Kollektion 2015-21 von C. chromataphilus aus Italien ebenfalls auffälligen Weihrauchgeruch und exakt dieselben Sporenmaße aufwies, verwende ich lieber diesen als Arbeitsname. Von der JEC-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzanalyse bestätigt (C. daulnoyae ist ein älteres Synonym).

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Funddaten: 08.10.2020; MTB 7325-4-4-4, 600 m; 9° 59' 17,64'' E, 48° 36' 32,95'' N; D - BW – Landkreis Heidenheim, Gemeinde Gerstetten, Sontbergen, Schwäbische Alb; mit Schafen beweidete Heide mit lockerem Eichen- und Hainbuchenbestand über Kalk; bei uralter Hainbuche, weiterer Hainbuche und (wohl noch in Reichweite) Eiche; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 8 cm breit, konvex, am Rand eingewachsen faserig, trocken, stellenweise mit silbrigweißem Velum überreift, lederbraun, am Hutrand blass blaulila; Stiel: bis 6 x 1,8 cm, basal +/- gleichdick, cremeweiß, alt oft mit holzbraunem Reflex und in der unteren Hälfte bräunlich streifig verfärbt; Velum unauffällig oder fehlend, nicht violett; Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, gedrängt, jung cremefarben bis cremegrau, reif beigebraun, blassbraun; Schneiden unregelmäßig und schartig; Fleisch: weiß; Geruch: sehr intensiv weihrauchartig (C. olidus/cliduchus); KOH (40%): am Fleisch gelb, am Hut rehbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: simplex; Epicutis nahezu trocken, nur vereinzelt mit gelifizierten Zellen, Zellen +/- parallel und dicht angeordnet, oft aber bruchstückhaft, Pigment querstreifig braun inkrustierend und intrazellulär bernsteinfarben; Zellen der Subcutis breiter (ca. bis 14), dünnwandig, oft farblos; Hypoderm höchstens rudimentär entwickelt, ohne typisch zellige Strukturen oder kastenförmige Zellen und ohne auffällige Dickwandpigmente; Lamellenschneide: fertil; Lamellentrama: farblos, Zellen stellenweise mit farblosen „Kristallen“ besetzt; Basidien: 4-sporig, einzelne kollabiert und mit gelbbraunem Nekropigment, sonst farblos; Sporen: amygdaloid, apikal schmal gerundet und bisw. schwach ausgezogen, oft mit supraapikularer Depression, dicht und fein warzig, im Umriss rein rau, Plage schwach ausgeprägt, mäßig stark dextrinoid (in Melzer ockerbraun bis orangebraun); Maße: 11,6 x 6,3 (10,8-12,6 x 5,9-6,6), Q=1,84 (1,66-2,00), 30 Sp. gemessen; unreife, glatte, spindelige und längere Sporen (wie Kärcher/Seibt 1990 und Ludwig 2017) konnte ich in der Cortina nicht feststellen;

Nr. 25: Cortinarius luteobrunnescens A.H. Smith 1944

Zur Bestimmung: Mit FN als C. olidoamethysteus geschlüsselt. Der aktuelle Name für diese Art ss. FN ist C. luteobrunnescens (vgl. Kompendium). Abgeblidet in JEC2008 S. 38 (als C. cephalixus). Von den Angaben dort, in FN, Soop, im Kompendium sowie von der eigenen Kollektion 2014-59 aus dem Zillertal (05.09.2014) weicht die vorliegende Kollektion durch auffallend schlanke Sporen ab. Aufgrund der makroskopischen Übereinstimmung und der nahezu deckungsgleichen HDS-Mikroskopie (im Vergleich zum Fund aus dem Zillertal) denke ich aber, dass es sich um dieselbe Art handelt. Im Feld hielt ich die Art für ein Myxacium (C. illibatus), was aufgrund des leicht schleimigen Stielvelums nicht ganz überraschend ist.

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Funddaten: 04.10.2020; MTB 8335-3-3-4, 860 m; 11° 31' 50,86'' E, 47° 36' 31,62'' N; By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Jachenau, Petern, Röhrmoostal; anmooriger Fichtenjungwald mit Heidelbeere und teils Sphagnum über Kalk (Kössenformation im Übergangsbereich zu Würmmoräne); bei Fichte, gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: bis 7,5 cm breit, flach gewölbt bis ausgebreitet, schleimig und klebrig, im Zentrum feinst rau bis feinschuppig, sonst glatt, cremegelb; Stiel: bis 7,5 x 1,2 cm, basal keulig bis spindelig-keulig, cremeweiß; Velum gelb, als Natterung ausgeprägt, schwach schleimig; Lamellen: schwach aufsteigend bis gerade angewachsen, gedrängt, jung cremebeige, reif beige; Fleisch: cremeweiß; Geruch: angenehm obstig (Apfel); KOH (40%): negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: duplex; Ixocutis-Ixotrichoderm; unterteilt in eine mäßig dicke, stark gelifizierte Epicutis, eine Subcutis aus meist intakten, dicht und parallel liegenden Zellen und ein schwach entwickeltes Hypoderm mit deutlich zelligen Strukturen (nur bei völlig unverzerrten Dünnschnitten erkennbar); Epicutisdicke recht variabel, bei jungen Fk mäßig dick, bei älteren dünner, Zellen stark gelifiziert, intakte sehr unterschiedlich breit, in der mittleren Lage mit feinen, farblich fast neutralen querstreifigen Inkrustationen, in den oberen oft mit diffusem, blass gelbbraunem Pigment, viele Zellen auch glatt und farblos; Subcutis mit glatten oder fein inkrustierten dicht liegenden Zellen, Pigment unauffällig; Hypodermzellen subisodiametrisch, dickwandig mit sehr blassem gelblichem Dickwandpigment; Lamellenschneide: fertil; Lamellentrama: aus schmalen, farblosen Zellen; Basidien: 4-sporig, ca. 26-31 x 6,5-8,5; Sporen: amygdaliform, regulär, apikal schmal gerundet, basal zugespitzt, fein warzig, im Umriss nahezu glatt bis feinst rau, Warzen isoliert, klein und niedrig, indextrinoid; Maße: 8,6 x 4,6 (7,4-9,8 x 4,3-5,1), Q=1,89 (1,75-2,02), 30 Sp. gemessen;

Nr. 26: Cortinarius anomaloochrascens Chevassut & Rob. Henry

Zur Bestimmung: Mit dem Schlüssel in JEC 2019 klar zu bestimmen.

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Funddaten: 04.10.2020; MTB 8335-3-3-4, 860 m; 11° 31' 50,37'' E, 47° 36' 31,22'' N; By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Jachenau, Petern, Röhrmoostal; anmooriger Fichtenjungwald mit Heidelbeere und teils Sphagnum über Kalk (Kössenformation im Übergangsbereich zu Würmmoräne); bei Fichte, gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 5,7 cm breit, flach gewölbt, stark schleimig, glatt, ziemlich blass sandgelb; Stiel: bis 8 x 1 cm, basal knollig (Knolle oft schief und angedeutet gerandet), anfangs blass blaulila, dann schmutzig cremefarben entfärbt; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen (Burggraben), gedrängt, anfangs blaulila, reif hell graubraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: fast neutral; KOH (40%): am Hut blass braun, am Fleisch negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: duplex; Epicutis dick und stark gelifiziert, Zellen nur rudimentär erhalten, hyalin oder vereinzelt mit schwachen querstreifigen Inkrustationen; Subcutis aus dicht liegenden schmalen Zellen, ohne auffällige Inkrustationen; Hypoderm stark entwickelt mit gelbem Dickwandpigment, stellenweise in den Wänden fein braun körnelig wirkend, Zellbreite bis ca. 15 µm; Sporen: ellipsoid, apikal mittelbreit gerundet, frontal schmal ovouid, Ornament aus isolierten, kleinen bis mittelgroßen Warzen, kaum über 0,3 µm überstehend, nur am Apex bisw. etwas höher, ohne Plage, Spore im Umriss fein rau, Maße: 11,3 x 6,7 (10,3-12,3 x 6,1-7,1), Q=1,70 (1,56-1,83), 30 Sp. gemessen (vom Abwurf);

Nr. 27: Cortinarius rufoolivaceus (Pers. 1801 : Fr.) Fr.

Zur Bestimmung: Makroskopisch klar.

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Funddaten: 02.10.2020; MTB 7031-4-2-1, 490 m; 10°58'15.16"E, 48°56'16.30"N; D – By – Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Gemeinde Pappenheim, im Hangwald oberhalb der Altmühlschleife nördlich der Stadt; Eichen-Hainbuchenwald mit Waldkiefer und Ahorn über Kalk (Dickbankkalke, Weißer Jura); bei Hainbuchen, Feldahorn und Buchenverjüngung; gesellig (4 Fk);
Hut: bis 7,8 cm breit, schleimig und klebrig, glatt, am Scheitel jedoch mit kleinen rötlichen Schüppchen besetzt, blass violett bis bräunlich-rosa; Stiel: bis 8 x 2,7 cm, basal knollig (Knolle bis 3 cm, kaum gerandet), an der Spitze schmutzig weiß, stielabwärts blass lila, Velum am Knollenrand purpurrot, Bulbipellis blass lila; Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt, in Schneidennähe olivgrün, nahe dem Hutfleisch und am Hutrand blaulila, in der Aufsicht deutlich zweifarbig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: intensiv süßlich-gebäckartig; KOH (40%): am Hut und am Stielfleisch olivgrün, am Hutfleisch schmutzig bräunlich, am Stielvelum dunkel kastanienbraun, an der Bulbipellis schmutzig braun; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: citriform mit deutlich papilliertem Apex, Ornament grob krustenwarzig, mit teil feinwarzigen, teils gröberen, krustenartigen Strukturen, am Umriss meist nur wenig überstehend (bis 0,5 µm). Plage undeutlich; Maße: 12,0 x 6,9 (11,2-12,7 x 6,6-7,3), Q=1,73 (1,61-1,87), 20 Sp. gemessen;

Nr. 28: Cortinarius aureopulverulentus M.M. Moser

Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt.

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Funddaten: 08.10.2020; MTB 7325-4-4-1, 615 m; 9° 57' 36,41'' E, 48° 37' 18,53'' N; D - BW – Landkreis Heidenheim, Gemeinde Gerstetten, Gussenstadt, Schwäbische Alb; Nadelwald (Kiefer, Fichte) über Kalk; bei Fichte am Rand der Kiefern-Wacholderheide, gesellig (5 Fk); verges. mit C. fraudulosus und C. atrovirens;
Hut: bis 5,4 cm breit, konvex, eingewachsen faserig, am Scheitel rehbraun bis kastanienbraun, zum Rand hin olivgelb und direkt am Rand mit gelbem Velumsaum; Stiel: bis 6,5 x 1,2 cm, gerandet knollig, Knolle nur schwach gerandet, apikal blaulila, sonst cremefarben; Velum am Knollenrand wohl gelb (auch am Hutrand so), aber unauffällig; Bulbipellis weißlich; Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt, jung blaulila; Fleisch: cremeweiß, in der Stielknolle mit zitronengelben Verfärbungen, siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; KOH (40%): am Hut sofort blutrot; am Hutfleisch zunächst blass rosa, dann verblassend; am Stielfleisch negativ; in der Stielknolle pinkrosa; am Knollenrand und an der Bulbipellis sofort blutrot; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: simplex; dickes Ixotrichoderm, Epicutiszellen schmal, teils gelifiziert, aber großteils intakt, in den oberen Lagen in KOH rosa (keine Velumzellen!), auch mit apikal abgerundeten Endzellen, Pigment fehlend, diffus oder fein körnelig; Zellen in der Subcutis etwas breiter, in dicker Lage gelblich, mit schwer lokalisierbarem Pigment, aber ohne auffallende Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil; Basidien: 4-sporig; Sporen: citriform, mit nacktem papilliertem Apex, grob krustenwarzig, Ornament nur wenig überstehend, Maße: 12,4 x 7,6 (11,4-13,3 x 6,9-8,2), Q=1,63 (1,51-1,79), 30 Sp. gemessen;

Nr. 29: Cortinarius piceae Froslev, Jeppesen, Brandrud

Zur Bestimmung: Sequenzanalytisch abgesichert. ITS hinterlegt in GenBank Nr. MZ669985. Vgl. Dondl (2022) - Beiträge zur Gattung Cortinarius in Bayern, Teil I: Sektion Calochroi, C. piceae und C. subgracilis. Mycologia Bavarica 22.

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Funddaten: 22.10.2020; MTB 8332-2-1-4, 705 m; 11° 6' 32,42'' E, 47° 40' 35,84'' N; By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Bad Kohlgrub, Obernacher Moos; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über würmzeitlicher Beckenablagerung oder Talfüllung; bei Fichte und jungen Buchen; gesellig (4 Fk);
Hut: bis 8 cm breit, schleimig und klebrig, glatt, semmelgelb, am Scheitel bis orangebraun, am und um den Scheitel mit bräunlichen, kleinen Schüppchen besetzt; Stiel: bis 6 x 1,2 cm, gerandet knollig, cremeweiß, Bulbipellis und Basalmyzel weiß; Velum an Hut- und Knollenrand gelb; Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt, anfangs hellgrau bis beigegrau (am Foto vielleicht mit minimalem Lilaton), reif graubraun bis kartonbraun; Fleisch: cremeweiß; Geruch: fehlend; KOH (40%): am Hut kastanienbraun, am Fleisch negativ, am Knollenrand rotbraun, auf der Bulbipellis negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: simplex; Ixotrichoderm; Epicutis mäßig dick, Zellen teils gelifiziert, teils intakt, in den oberen Lagen mit vielen apikal zylindrischen oder leicht keulig-kopfigen Endzellen, Pigment gelbbraun grob querstreifig inkrustierend und in der obersten Lage zusätzlich intrazellulär bernsteinfarben; Subcutiszellen kompakt und +/- parallel liegend, Pigment grob querstreifig inkrustierend, gelbbraun; Hypoderm nicht entwickelt; Lamellenschneide: heterogen, mit vielen von den Basidiolen deutlich differenzierten (breiteren), keuligen Marginalzellen, die aber stark von Basidien durchsetzt sind und deshalb kein steriles Band bilden (oder nicht einfach freizuquetschen sind); Basidien: 4-sporig; Sporen: amygdaliform, apikal bisw. schwach ausgezogen und dann subcitriform, mäßig grob warzig, Warzen überwiegend isoliert und fein bis mittelgrob, stellenweise krustenartig zusammenfließend und einzelne auch gröber, bis 0,5 µm knubbelig überstehend, aber meist niedriger; Maße: 10,9 x 6,1 (9,9-11,8 x 5,7-6,5), Q=1,79 (1,68-1,96), 30 Sp. gemessen;

Nr. 30: Cortinarius fraudulosus Britz.

Zur Bestimmung: C. subfraudulosus ist bislang nur genetisch sicher abgrenzbar und wohl eher skandinavisch verbreitet. C. rosargutus hat kleinere, mehr ellipsoide Sporen mit breiter gerundetem Apex. Bei dieser Kollektion sind die Sporen relativ klein und es verwundert etwas der fehlende Geruch.

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Funddaten: 08.10.2020; MTB 7325-4-4-1, 615 m; 9° 57' 36,41'' E, 48° 37' 18,53'' N; D - BW – Landkreis Heidenheim, Gemeinde Gerstetten, Gussenstadt, Schwäbische Alb; Nadelwald (Kiefer, Fichte) über Kalk; bei Fichte am Rand der Kiefern-Wacholderheide, gesellig (5 Fk);
Hut: bis 7 cm breit (noch nicht aufgeschirmt!), stellenweise schwach schleimig, sonst trocken, aber befeuchtet klebrig, glatt, elfenbeinweiß; Stiel: bis 8 x 2,4 cm, cremeweiß, vom dicken weißen Velum gestiefelt; Velum weiß, ziemlich dick, angedrückt; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, entfernt, beige; Fleisch: weiß; Geruch: schwach, nicht signifikant; KOH (40%): am Hut und am Fleisch negativ; Exsikkat: Stielfleisch grau verfärbt; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: amygdaloid, apikal schmal gerundet, sporadisch schwach ausgezogen, dicht und fein warzig, im Umriss fein rau, Maße: 12,3 x 7,2 (11,1-13,3 x 6,6-7,5), Q=1,71 (1,59-1,82), 30 Sp. gemessen;

Nr. 31: Cortinarius croceoconus Fr.

Zur Bestimmung: Mit FN wegen der nicht über 9,5 langen Sporen so nicht zu schlüsseln, aber sonst völlig übereinstimmend mit CFP C13. Durch die spitzkegeligen Hüte und das rötliche Velum von C. croceus unterscheidbar.

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Funddaten: 02.09.2020; MTB 8533-1-2-3, 1085 m; Koordinaten: 11° 13' 1,21'' E; 47° 28' 42,47'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach, Köchelgraben; Fichtenmoor über Raibler Sand- oder Tonstein; am Rand der nassen Moorwiese im Sphagnum, bei Fichte; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 3,2 cm breit, kegelig, mit stark vorgezogenem, stumpfem bis fast spitzem Buckel, fein faserig, am Scheitel kastanienbraun, zum Rand hin heller, reif am Hutrand bisw. kurz durchscheinend gestreift; Cortina blass gelb, vom rötlichen Gesamtvelum überlagert; Stiel: bis 9,5 x 0,5 cm, tief im Sphagnum steckend, basal gleichdick oder schwach verjüngt, jung olivgelb mit schmutzigbrauner Basis, später überall stellenweise schmutzig braun verfärbt; Velum rötlich bis rosabraun, vor allem im oberen Drittel als Überfaserung ausgeprägt, flüchtig; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, normal bis mäßig gedrängt, jung olivgelb, reif goldgelb bis rostgelb; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach rafanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: duplex; Epicutis aus schlanken zylindrischen Zellen, teils farblos, teils deutlich quergestreift braun inkrustiert, ca. 3,5-10,5 µm breit; Hypoderm mäßig stark entwickelt, Zellen kastenförmig, teils subisodiametrisch, schwach dickwandig mit unauffälligem Wandpigment, ca. 10-20 µm breit; im Übergang zum Hutfleisch mit gelben Pigmenten; Lamellenschneide: fertil, mit vielen sterilen keuligen Zellen, die aber kaum von Basidiolen differenzierbar sind; Lamellentrama: aus schmalen blass gelb pigmentierten Zellen; Basidien: 4-sporig, teils farblos, teils gelb bis olivgelb oder olivbraun, Pigment diffus bis deutlich granulär; Maße: 24-31 x 7-8; Sporen: schlank ellipsoid bis subamygdaloid, in Frontansicht schmal ovoid, apikal mittelbreit bis schmal gerundet, bisw. mit leichter supraapikularer Depression, mäßig grob warzig, mit isolierten feinen bis mittelgroben Warzen, die vor allem apikal deutlich überstehen, im Umriss grob rau (nie stachelig), indextrinoid; Maße: 8,6 x 5,2 (7,8-9,4 x 4,8-5,6), Q=1,67 (1,58-1,78), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 32: Cortinarius infucatus Fries

Zur Bestimmung: Von der JEC-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzanalyse bestimmt.

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Funddaten: 08.10.2020; MTB 7325-4-4-2, 590 m; 9° 59' 50,37'' E, 48° 36' 49,43'' N; D - BW – Landkreis Heidenheim, Gemeinde Gerstetten, Sontbergen, Schwäbische Alb; mit Schafen beweidete Heide über Kalk; in der Wiese bei Fichte; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 5,5 cm breit, grob samtig, stellenweise auch feinschuppig, trocken, lebhaft orangebraun, am Rand durch filzige Velumreste stellenweise gelb; Stiel: bis 7 x 0,8 cm, basal schwach keulig verdickt, hellgelb, bräunlich überfasert; Velum gelb, unauffällig, da dünn und auf gelbem Grund; Lamellen: meist gerade angewachsen, entfernt, ockerbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach metallisch; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: breit ellipsoid bis subglobos, mäßig grob warzig, Warzen fein bis mittelgrob und isoliert, schwach bis deutlich überstehend, Sporen im Umriss glatt bis deutlich rau, schwach dextrinoid (ockerbraun in Melzer); Maße: 7,6 x 5,9 (6,8-8,0 x 5,4-6,4), Q=1,29 (1,22-1,39), 30 Sp. gemessen;

Nr. 33: Cortinarius cf. causticus Fr. s. Brandrud

Zur Bestimmung: Stimmt abgesehen von den etwas helleren Hutfarben mit Kollektion 2016-18 aus demselben Waldstück gut überein. Die Kollektion 2017-39 vom Zwieselberg unterscheidet sich durch kaum präparierbare geschwärzte Huthaut und „Fettaugen“ im Lamellenpräparat.

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Funddaten: 23.08.2020; MTB 7934-4-3-2, 640 m; 11° 26' 35,11'' E, 48° 1' 6,54'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park, Oberdill; Tannenjungwald über Rissmoräne; bei Tannen im Moos; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 4,5 cm breit, sehr schleimig, lebhaft orangegelb, nach Lagerung über Nacht deutlich dreifarbig (hygrophan), am Scheitel organge, dann mit ockerlich verblasster Zone und am Rand orangebraun, am Rand durchscheinend gestreift; Stiel: bis 5,5 x 0,5, basal spindelig-keulig erweitert, cremefarben; Lamellen: abgerundet angewachsen, gedrängt, beige bis braunbeige; Fleisch: siehe Schnittbild; Geschmack: sehr bitter; Geruch: angenehm aromatisch; Exsikkat: ohne schwärzliche Verfärbungen; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: problemlos präparierbar; duplex; mäßig dicke Ixocutis, Zellen fast vollständig gelifiziert, intakte sehr schmal und farblos, stellenweise mit goldgelben Pigmentflecken; Hypoderm schwach ausgeprägt, Zellen länglich, dickwandig, mit körnelig wirkenden gelbbraunen Dickwandpigmenten, stellenweise auch mit schwachen querstreifigen Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne Öltropfen; Lamellentrama: farblos; Basidien: 4-sporig, teilweise mit kristallinem Inhalt; ca. 23-28 x 6,5-7,5; Sporen: ellipsoid, apikal mittelbreit gerundet, warzig, Warzen fein bis mittelgrob, am Umriss deutlich überstehend, aber kaum höher als 0,2 µm, schwach dextrinoid (ockerbraun in Melzer); Maße: 6,4 x 4,1 (5,7-7,0 x 3,6-4,6), Q=1,58 (1,46-1,70), 30 Sp. gemessen;

Nr. 34: Cortinarius lustrabilis Moënne-Locc.

Zur Bestimmung: Mit FN und Gminder (GpBW) geschlüsselt. Stimmt seht gut mit der Beschreibung in Niskanen et. al. 2006 (in Karstenia 46) überein. Abweichend sind die deutlich schlankeren, etwas längeren und noch schwächer warzigen Sporen. Das Foto in Karstenia 46 zeigt schwach streifig verblassende Hüte, während sie bei der vorliegenden Kollektion konzentrisch beginnend am Scheitel verblassen.

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Funddaten: 04.10.2020; MTB 8335-3-3-4, 860 m; 11° 31' 50,86'' E, 47° 36' 31,62'' N; By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Jachenau, Petern, Röhrmoostal; anmooriger Fichtenjungwald mit Heidelbeere und teils Sphagnum über Kalk (Kössenformation im Übergangsbereich zu Würmmoräne); bei Fichte im Moos (nicht direkt im Sphagnum), gesellig (5 Fk);
Hut: bis 4,2 cm breit, gewölbt, glatt, schleimig und klebrig, hygrophan, meist schon jung zweifarbig, mit ockergelb ausgeblasster Mitte, zum Rand hin rehbraun bis orangebraun; Stiel: bis 6,5 cm lang und bis 1,2 cm dick, basal ausspitzend, cremeweiß bis cremegelb, bisw. rostbraun überfasert, nur etwas schmierig, nicht schleimig und kaum klebrig; Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt, honigbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geschmack: Huthaut deutlich bitter, Fleisch schwach bitter; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: duplex, Ixotrichoderm; bestehend aus mäßig dicker gelifizierter Epicutis, Subcutis aus dicht liegenden schlanken Zellen und deutlich ausgeprägtem Hypoderm; Epicutiszellen teils gelifiziert, teils intakt, sehr unterschiedlich breit, mit +/- zylindrischen Endzellen, Pigment überwiegen fein quergestreift inkrustierend, bisw. auch diffus intrazellulär gelbbraun; Zellen der Subcutis stark quergestreift gelbbraun inkrustiert, auch mit Placken; Hypoderm deutlich ausgeprägt, mit schwach körnelig wirkenden Dickwandpigmenten; Lamellenschneide: fertil; ohne Öltropfen; Lamellentrama: in dicker Schicht gelb, Einzelzellen praktisch farblos, teil feinst inkrustiert; Basidien: 4-sporig, ohne kristallinen Inhalt, ca. 10% goldgelb, der Rest farblos; Maße: 30-39 x 7-10; Sporen: subamygdaloid, seltener amygdaloid, in Frontansicht schmal ellipsoid, apikal mittelbreit bis schmal gerundet, punktiert warzig, im Umriss glatt bis feinst rau, Warzen sehr fein und eher schütter, indextrinoid; Maße: 9,7 x 5,2 (8,8-10,7 x 4,8-5,6), Q=1,88 (1,68-2,13), 30 Sp. gemessen;

Nr. 35: Cortinarius cf. vibratilis (Fr.: Fr.) Fr. s. Brandrud

Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt, aber unklar. Der C. "causticus" aus dem Tannendickicht (Nr. 33) unterscheidet sich durch schmalere Sporen und stärker pigmentierte HDS. Der Kollektion 2017-39 vom Zwieselberg (C. cf. causticus) hat ebenfalls "Fettaugen" im L-Präparat, aber schmalere und schwächer ornamentierte Sporen.

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Funddaten: 04.10.2020; MTB 8335-3-3-4, 860 m; 11° 31' 50,37'' E, 47° 36' 31,22'' N; By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Jachenau, Petern, Röhrmoostal; anmooriger Fichtenjungwald mit Heidelbeere und teils Sphagnum über Kalk (Kössenformation im Übergangsbereich zu Würmmoräne); bei Fichte im Moos (nicht direkt im Sphagnum), gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: bis 3 cm breit, kegelig bis ausgebreitet, glatt, schleimig und klebrig, hygrophan, meist schon jung am Rand ausgeblasst, bisw. konzentrisch, aber auch unregelmäßig ausblassend, Grundfarbe rehbraun, beige bis sandgelb verblassend; Stiel: bis 5 cm lang und bis 0,5 cm dick, basal oft spindelig keulig aufgeblasen und sehr brüchig, cremeweiß bis cremegelb, glitschig, aber kaum klebrig; Velum weiß; Lamellen: aufsteigend bis abgerundet angewachsen, gedrängt, jung bräunlichbeige, reif honigbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geschmack: Huthaut stark bitter, Fleisch bitter; Geruch: schwach raphanoid; Exsikkat: nicht geschwärzt; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: duplex, Ixotrichoderm; bestehend aus ziemlich dicker, stark gelifizierter Epicutis, einer eher dünnen Subcutis und einem deutlichem, mäßig stark entwickeltem Hypoderm; intakte Epicutiszellen oft aufsteigend, fädig, farblos, ohne Kristalle und Inkrusationen; Zellen der Subcutis eher irregulär verwoben, breiter, farblos; Hypodermzellen teils subisodiametrisch, dickwandig mit gelblichem Dickwandpigment; in Subcutis und Hypoderm auch schwer lokalisierbare gelbe Pigmentflecken vorhanden; Lamellenschneide: fertil; Lamellenpräparat mit zahlreichen, teils sehr großen Schleim- oder Öltropfen; Lamellentrama: aus sehr schmalen, farblosen Zellen; Basidien: 4-sporig, nur vereinzelt mit kristallartigem Inhalt; Maße: 26-34 x 7-8,5; Sporen: regulär ellipsoid, kräftig warzig, Warzen mittelgrob und deutlich überstehend, höchstens ganz schwach dextrinoid (ockergelb bis blass ockerbraun in Melzer); Maße: 7,0 x 4,8 (6,3-7,6 x 4,5-5,3), Q=1,45 (1,33-1,57), 30 Sp. gemessen (vom Stiel);

Nr. 36: Cortinarius delibutus Fr.

Zur Bestimmung: Genauso robuste Fk wie bei der Kollektion 2012-69, die ebenfalls bei Zitterpappel wuchs. Wäre ganz interessant, ob die schmächtigen Nadelwaldkollektionen genetisch identisch sind.

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Funddaten: 30.09.2020; MTB 7934-3-1-2, 600 m; 11° 22' 20,04'' E, 48° 2' 19,43'' N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Starnberg, Leutstetten, Mühlthaler Würmleite; Buchenmischwald über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei alter Zitterpappel und jüngeren Buchen; gesellig im Hexenring;
Hut: bis 7,5 cm breit, schleimig, gelb, erst leuchtend, dann graugelblich verblassend; Stiel: bis 8 x 1 cm, basal keulig erweitert, cremeweiß, schleimig bis klebrig, Velum intensiv gelb, bildet mehrere gut ausgeprägte Gürtel; Lamellen: abgerundet bis gerade angewachsen, gedrängt, jung blau, grau verblassend, reif beigebraun; Schneiden oft fein gekerbt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: aromatisch-pilzig; KOH (40%): am Fleisch und am Hut negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: simplex, Ixocutis; Epicutiszellen in der obersten Lage intakt, locker liegend, farblos, aber mit extrazellulären Kristallen besetzt, im Mittelteil teils stark gelifiziert; Zellen in der Subcutis dicht liegend, völlig ohne Pigment; Lamellenschneide: fertil; Lamellentrama: farblos; Basidien: 4-sporig, einzelne mit kristalliner Füllung; Maße: 29-41 x 9-12; Sporen: subglobos, mit feinen Stachelwarzen, die am Umriss knapp überstehen; Maße: 7,7 x 6,7 (6,9-8,7 x 6,2-7,2), Q=1,15 (1,10-1,22), 30 Sp. gemessen;