Cortinarius 2023: Sektionen Bovini, Sordescentes, Obtusi, Flexipedes, Megaspori, Safranopedes, Hinnulei, Uracei, Hydrocybe/Duracini und unklare Aufsammlungen

Hinweis: Alle Mikromerkmale und Mikrofotos basieren - sofern nicht anders angegeben - auf Exsikkatpräparaten in 3-4%iger Kalilauge. Die Bestimmungen orientieren sich überwiegend an den Schlüsseln und Beschreibungen in der Funga Nordica (FN), der Flora Photografica (CFP) sowie verschiedenen Fachartikeln. Soweit möglich wurden die Funde mit sequenzierten Kollektionen verglichen, die im Abbildungsverzeichnis von Günter Saar aufgelistet sind.

Nr. 1: Cortinarius cf. vernus Lindstr. & Melot

Zur Bestimmung: Diese Kollektion zeigt hohe Übereinstimmung mit Kollektion 2013-43. Gemeinsame Merkmale: Dunkelbraune Hut- und Lamellenfarben, leicht erweiterte Stielbasis mit Tendenz zum Röten, weiße Lamellenschneiden (aber ohne echte Cheilozystiden), stark ausgeprägtes HDS-Hypoderm und kleine, breit ellipsoide, stachelwarzige und sehr stark dextrinoide Sporen.

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Funddaten: 28.10.2009; MTB 7934-4-4-4, 550 m; Schäftlarn, Klosterwald, im Bereich der Hangquellen, im reinen Buchenwald, bei großen Buchen (ein paar krüppelige Fichtenschösslinge dazwischen); gesellig (3 Fk); verges. mit C. pilatii;
Hut: bis 4 cm breit, jung stumpf kegelig, reif flach gewölbt und kaum gebuckelt, Oberfläche fein befasert, jung mit dünnem grauweißlichem Velum überfasert (nur am Hutrand auffällig und dort persistent, sodass der Hutrand hell graubraun abgesetzt erscheint); schokobraun, am Scheitel dunkel rotbraun; mäßig hygrophan, nach dem Ausblassen immer noch ziemlich dunkel, undefinierbar haselnussbraun bis graubraun; Stiel: bis 7,5 x 0,8 (plattgedrückt auch bis 1 cm), zylindrisch oder etwas plattgedrückt, basal bisw. etwas spindelig erweitert und dann verjüngt (abgerundet); oben braun, jedoch dicht silbrigweiß überfasert, stielabwärts rotbraun und vom dünnen weißen Velum schwach überfasert (nicht gegürtelt, Velum sehr dünn); Basis und Basismycel mit Tenzend zum Röten (rosalich verfärbt); Lamellen: ausgebuchtet angewachsen und mit Zahn herablaufend, entfernt, schon jung ziemlich dunkel graubraun, reif dunkelbraun, dunkel dattelbraun (ohne Rottöne); Schneiden schwach konvex, weiß, ziemlich auffallend flockig; Fleisch: im Hutkern schmutzig cremefarben, sonst wässrig dunkelbraun; im Stiel ockerbraun und cremebeige marmoriert, in der Stielspitze jung mit einem Hauch von Lila, in der Rinde auch wässrig rotbraun, vor allem im unteren Drittel mit Tendenz zum Röten; Geruch: schwach, etwas modrig-erdig; HDS (am Frischpilz mikroskopiert): Epicutis aus 4-8 µm breiten Hyphen, nicht inkrustiert, Hypoderm extrem ausgeprägt, Zellbreite häufig über 40, bis 55 beobachtet, sehr dickwandig (aber ohne bernsteinfarbenes Dickwandpigment); Pigment unauffällig, in tieferen Schichten inkrustierend, auch quergestreift, aber extrem blass und nicht braun; Lamellenschneide: auch am Exsikkat weiß, heterogen, Marginalzellen zahlreich, keulig, aber unauffällig und stets mit Basidien untermischt; Lamellentrama: blass pigmentiert, ganz schwach ockerlich inkrustiert (überwiegend hyalin wirkend); Stieltrama: blass, ohne auffallende Inkrustationen; Basidien: ca. 29-35 x 7-7,5; Sporen: breit ellipsoid, Apex breit gerundet, unterm Apikulus meist verflacht oder konvex, nur sporadisch mit schwach ausgeprägter Hilardepression, stachelwarzig, im Umriss grob rau, Warzen fein bis mittelgrob, stumpf und ziemlich hoch, sporadisch kurzgratig zusammenfließend, meist am ganzen Umfang überstehend, apikal bis 0,5 µm, sehr stark dextrinoid (D4, rotbraun in Melzers); Maße: 7,3 x 5,0 (6,5-8,3 x 4,6-5,4), Q=1,46 (1,36-1,56), 30 Sp. in der Cortina gemessen;

Nr. 2: Cortinarius caliginosus Bidaud, Moënne-Locc. et Reumaux

Zur Bestimmung: Durch Sequenzanalyse untermauert.

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Funddaten: 27.10.2023; 9° 41' 53,62'' E, 44° 30' 8,41'' N; ca. 540 m; Italien, Emilia Romagna, Borgo Val Taro, Commune Compiano, Strela; Zerreichenwald mit Hopfenbuche und Weißdorn auf basischem Boden; bei Eiche auf einer Wiese; gesellig bis büschelig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 4,5 cm breit, flach gewölbt bis ausgebreitet, meist mit abgerundetem Buckel, trocken und glatt, nicht oder nur am Rand durchscheinend gestreift, schokoladenbraun; Stiel: bis 6,5 x 1 cm, basal verjüngt, schmutzig weiß, oben seidig glänzend, zur Basis hin vielleicht mit einem minimalen Rosaton; Velum extrem dünn und unauffällig, weiß, faserig; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, entfernt (ca. 25-30 erreichen den Stiel, bei einigen Fk stark verwässert durch den Starkregen), kartonbraun bis rehbraun; Fleisch: sehr auffallend längs gezont, siehe Schnittbild, in der Stielbasis minimal rötend; Geruch: nicht signifkant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis dünn, Zellen teils kollabiert, teils intakt, intakte zum Teil recht breit, 4-14 µm, überwiegend farblos, ohne auffällige Inkrustationen, selten blassbräunlich pigmentiert; Hypoderm stark entwickelt, Zellen sehr variabel, teils subisodiametrisch kastenförmig, teils auch viel schlanker und länger, ca. 13-30 µm breit, dickwandig, mit blassgelbem Dickwandpigment, ohne Inkrustationen, in tieferen Schichten einzelne Zellen mit sehr feinen querstreifigen Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dicker Schicht blass bräunlich pigmentiert, einzelnen Zellen farblos, ohne auffällige Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, teils mit olivbraunem Nekropigment, 25-34 x 8-9; Sporen: breit ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal breit gerundet, in der Regel ohne Hilardepression, grob stachelwarzig, Warzen mittelgrob bis grob, am ganzen Umriss ca. 0,5 µm, am Apex bis über 1 µm überstehend; stark dextrinoid (D3-D4, orangebraun bis rotbraun in Melzers); Maße: 8,6 x 6,0 (7,6-9,6 x 5,3-6,9), Q=1,43 (1,31-1,60), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 3: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Unklar. Aufgrund der Stielknolle und der hellen Farben war C. chevassutii eine Idee, der hat allerdings viel größere Sporen. Sehr auffällig an dieser Kollektion sind neben den kleinen Sporen die deutlich differenzierten Cheilozystiden.

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Funddaten: 23.10.2023; 9° 36' 50,99'' E, 44° 32' 10,55'' N; ca. 820 m NN; Italien, Emilia Romagna, Borgo val Taro, Bedonia, Montevaccà; nordöstlich des Orts nahe dem 829er Wanderweg, am Rio dei Ponticelli; Eichen-Kastanienwald mit Hasel und Hopfenbuche sowie Feldahorn über Kalk, bei Eiche; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 5,5 cm breit, jung halbkugelig, reif flach gewölbt, auf blass graubraunem Grund grauweiß überfilzt bis grobsamtig, nicht hygrophan; Stiel: bis 4,5 x 1,5 cm, basal knollig, sogar angedeutet gerandet knollig, schmutzig cremeweiß; Velum weiß, faserig, nur am Knollenrand; Lamellen: kurz ausgebuchtet und mäßig breit angewachsen, gedrängt, blass graubraun bis kartonbraun, Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis aus teils intakten, teils kollabierten, locker geschichteten Zellen, intakte 2-8 µm breit, teils farblos, teils blass olivbraun pigmentiert, nur sporadisch mit hauchfeinen Inkrustationen; Hypoderm eher schwach entwickelt, eine Mischung aus (sug)isodiametrischen, oft rundlichen und langgestreckten, 8-15 µm breiten, dickwandigen Zellen mit blass gelblichem Dickwandpigment, in tieferen Schichten verstreut mit schwer lokalisierbaren blass olivbraunen Pigmentflecken; Lamellenschneide: steril, mit einem dichten Band aus keuligen, gestielt blasigen, blasigen oder birnenförmigen, teils schwach dickwandigen, farblosen Cheilozystiden; dieselben Zellen finden sich verstreut auch abseits der Schneide, an beiden Fk geprüft, also wohl keine Anomalie; Maße: 15-36 x 12-20 µm; Lamellentrama: Zellen schmal und farblos, auch in dickerer Schicht kaum pigmentiert; Basidien: 4-sporig, sehr variabel, oft irregulär geformt, meist zylindrisch, aber oft auch auffällig spindelig-bauchig (wie Pluteus-Basidien) oder mit seitlichen Auswölbungen, teils mit olivgelbem Nekropigment; Maße: 26-39 x 6-10 µm; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht schlank ovoid, apikal mäßig breit gerundet, fein bis mittelgrob warzig, im Umriss kräftig rau, deutlich dextrinoid (D3, orangebraun in Melzers); Maße: 7,1 x 4,6 (6,4-8,0 x 4,1-5,2), Q=1,54 (1,42-1,65), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 4: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: In Bedonia wurde C. cinereobrunneolus (Urbici) vermutet. Die Kollektion Nr. 3 vom Montevaccà hat zwar ähnliche Hutfarben und Sporen, ist aber deutlich größer mit ausgeprägter Stielknolle, hat dunklere Lamellen, schwächer ausgeprägtes Hypoderm und eben Cheilozystiden (sofern die keine Anomalie sind).

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Funddaten: 27.10.2023; 9° 41' 54,39'' E, 44° 30' 7,28'' N; ca. 540 m; Italien, Emilia Romagna, Borgo Val Taro, Commune Compiano, Strela; Zerreichenwald mit Hopfenbuche und Weißdorn auf basischem Boden; bei Eiche, Hopfenbuche und Weißdorn; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 3,6 cm breit, gewölbt, ohne Buckel, grauweiß, fein faserfilzig, ungestreift, nicht hygrophan; Stiel: bis 3,5 x 1 cm, ziemlich kräftig, weißlich, vom Velum gestiefelt; Velum weiß, häutig, anliegend und an der Abrissstelle auch leicht abstehend; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt (ca. 52 erreichen den Stiel), junge beige, reif kartonbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, am ehesten raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis ziemlich dick, aus intakten, schlanken (ca. 3-6 mm breiten), farblosen, dicht parallel verlaufenden Zellen, einige davon feinst inkrustiert, aber trotzdem +/- farblos; darüber ähnliche, aber eher chaotisch angeordnete Zellen, die vermutlich zum Velum gehören; Hypoderm normal entwickelt, Zellen ca. 15-24 µm breit, viele isodiametrisch und rundlich, mit sehr blass gelblichem Dickwandpigment; in tieferen Schichten schwer lokalisierbare olivbraune Pigmentflecken und olivbraune Safthyphen vorhanden; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen +/- farblos, aber stellenweise feinst inkrustiert; Basidien: 4-sporig, teils mit olivbraunem Nekropigment; 25-38 x 7-8; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal breit bis mäßig breit gerundet, mittelgrob warzig, im Umriss grob rau, stark dextrinoid (D3, orangebraun in Melzers); Warzen fein bis mittelgrob, apikal bisw. bis 0,5 µm überstehend; Maße: 7,7 x 4,8 (7,2-8,2 x 4,3-5,1), Q=1,61 (1,45-1,79), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 5: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Sektion unklar. Im AbbVz habe ich nichts Passendes mit großen Sporen gefunden. Ökologisch und mikroskopisch würde am ehesten noch C. serratissimus infrage kommen, der sehr ähnliche Sporen mit apikal stark überstehenden Warzen hat, aber makroskopisch sieht diese Kollektion doch deutlich anders aus als meine Buchenwaldfunde von C. serratissimus, auch das Schnittbild passt überhaupt nicht zusammen.

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Funddaten: 23.10.2023; 9° 36' 49,27'' E, 44° 32' 9,82'' N; ca. 820 m NN; Italien, Emilia Romagna, Borgo val Taro, Bedonia, Montevaccà; nordöstlich des Orts nahe dem 829er Wanderweg, am Rio dei Ponticelli; Eichen-Kastanienwald mit Hasel und Hopfenbuche sowie Feldahorn über Kalk, bei Eiche und Hasel; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 3,6 cm breit, kegelig bis ausgebreitet, schwach gebuckelt, trocken und glatt, schokoladenbraun, hygrophan, zum Hutrand hin mit weißen faserigen Velumresten, dadurch mit weißlich abgesetztem Rand; Stiel: bis 4,5 x 0,6 cm, basal schwach spindelig keulig erweitert und dann verjüngt, auf braunem Grund weißlich überfasert; Velum weiß, dünn, faserig, eher unauffällig; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, ca. 30 erreichen den Stiel, anfangs mit deutlichem Lilaton, dann ziemlich dunkel braun; Fleisch: siehe Schnittbild; ziemlich auffallend mit breitem braunem Streifen in der Stielrinde; Geruch: eher kein Pelargonium, im Schnitt schwach raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis dünn, Zellen überwiegend intakt, ca. 3-8 µm breit, überwiegend farblos oder blass olivbraun pigmentiert, meist feinst quergestreift oder marmoriert inkrustiert, einzelne auch diffus olivgelb pigmentiert; Hypoderm normal ausgeprägt, Zellen kurz, kastenförmig, eher schlank, ca. 10-17 µm breit, dickwandig, mit sehr blass gelblichem Dickwandpigment, sonst farblos; in tieferen Schichten vereinzelt braune aufgeblasene Safthyphen beobachtet; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dickerer Schicht sehr blass bräunlich pigmentiert, einzelne Zellen farblos oder sehr fein und unauffällig inkrustiert; Basidien: 4-sporig, teils mit olivbraunem Nekropigment, sehr groß, 37-46 x 9-11; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal meist breit gerundet, gelegentlich mit schwach ausgeprägter Hilardepression, dicht warzig, Warzen überwiegend fein bis mittelgroß, am Apex auch seht grob und dort bis über 1 µm überstehend, Sporen sonst am Umriss nur fein rau; stark dextrinoid (D3-4, orangebraun bis rotbraun in Melzers); Größe im Abwurf ziemlich stark streuend; Maße: 9,8 x 6,4 (8,5-11,5 x 5,7-7,6), Q=1,52 (1,42-1,68), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 6: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Sicher identisch mit Koll. Nr. 5. Huthaut etwas stärker pigmentiert und Sporen etwas gestreckter, aber sonst alles gleich.

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Funddaten: 23.10.2023; 9° 36' 49,27'' E, 44° 32' 9,82'' N; ca. 820 m NN; Italien, Emilia Romagna, Borgo val Taro, Bedonia, Montevaccà; nordöstlich des Orts nahe dem 829er Wanderweg, nahe dem Rio dei Ponticelli; Eichen-Kastanienwald mit Hasel und Hopfenbuche sowie Feldahorn über Kalk; bei Kastanie und Hasel; gesellig (4 Fk);
Hut: bis 3,6 cm breit, stumpf kegelig bis flach gewölbt, schwach gebuckelt, trocken und glatt, schokoladenbraun, hygrophan, zum Hutrand hin mit weißen faserigen Velumresten, dadurch mit weißlich abgesetztem Rand; Stiel: bis 4,5 x 0,6 cm, basal schwach spindelig keulig erweitert und dann verjüngt, auf braunem Grund weißlich überfasert; Velum weiß, dünn, faserig, eher unauffällig; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, ca. 34 erreichen den Stiel, anfangs mit deutlichem Lilaton, dann ziemlich dunkel braun; Fleisch: siehe Schnittbild; ziemlich auffallend mit breitem braunem Streifen in der Stielrinde; Geruch: eher kein Pelargonium, im Schnitt schwach raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutiszellen teils kollabiert, intakte 2-8 µm breit, meist feinst marmoriert oder quergestreift blass olivbraun inkrustiert, auch diffus olivbraun; Hypoderm normal entwickelt, Zellen ca. 10-18 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment; in tieferen Schichten olivbraune Safthyphen und schwer lokalisierbare olivbraune Pigmentflecken beobachtet; Lamellenschneide: fertil, ohne Cheilozystiden; Lamellentrama: sehr blass bräunlich pigmentiert, ohne auffällige Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, meist mit olivbraunem Nekropigment, sehr groß, 35-50 x 8-11; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal meist breit gerundet, oft mit schwach ausgeprägter Hilardepression, dicht warzig, Warzen überwiegend fein bis mittelgroß, am Apex auch seht grob und dort bis ca. 1 µm überstehend, Sporen sonst am Umriss nur fein rau; stark dextrinoid (D3-4, orangebraun bis rotbraun in Melzers); Maße: 9,9 x 6,2 (8,5-11,0 x 5,7-6,9), Q=1,60 (1,41-1,80), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 7: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Telamonia. Sektion unklar.

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Funddaten: 28.09.2023; MTB 7934-4-1-1, 620 m; Koordinaten: 11° 25' 51,4'' E, 48° 2' 46,32'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park; Sukzessionswald (Eiche, Linde, Hainbuche, Buche, Birke mit eingestreuten alten Kiefern) über würmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei Eiche, Linde und Kiefer; gesellig (3 Fk); verges. mit Inosperma calamistratum;
Hut: bis 3,5 cm breit, kegelig mit spitzem Buckel und abrupt herabgebogenem Rand, trocken und glatt, anfangs rehbraun, stark hygrophan, bis auf den Scheitel rasch sandgelb verblassend, ohne auffällige Velumreste; Stiel: bis 6,7 x 0,6 cm, basal spindelig-keulig erweitert und dann verjüngt, schmutzig cremeweiß mit bräunlichbeigem Reflex; Velum fehlend oder sehr dünn, wenn vorhanden, dann weiß; Lamellen: steil aufsteigend und mäßig breit angewachsen, gedrängt (ca. 42 erreichen den Stiel), jung beigebraun, reif hell ockerbraun, Schneiden weißlich abgesetzt und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis dünn, Zellen locker liegend, überwiegend intakt, ca. 3-8 µm breit, sehr blass bräunlich quergestreift inkrustiert; Hypoderm normal entwickelt, Zellen 10-22 µm breit, mit hellgelbem, bisw. auch körneligem blass olivbraunem Dickwandpigment; in tieferen Schichten mit vielen schlanken quergestreift inkrustierten Zellen; Lamellenschneide: substeril, mit einem dichten Band aus überwiegend keuligen Cheilozystiden, die gut differenziert und teils auch deutlich breiter als Basidiolen sind, durchsetzt mit einzelnen Basidien; 15-22 x 8-13 µm; Basidien: 4-sporig, teils mit marmorierendem oder diffusem olivbraunem Nekropigment; 25-30 x 7-9,5 µm Sporen: schlank ellipsoid bis subamygdaloid, in Aufsicht fusoid, apikal mäßig breit bis schmal gerundet, basal etwas zugespitzt, fein warzig, im Umriss rau, Warzen überwiegend fein, seltener bis mittelgrob, nur ganz schwach überstehend, schwach bis mäßig dextrinoid (D2, ockerbraun in KOH); Maße: 8,2 x 4,7 (7,3-9,8 x 4,4-5,4), Q=1,76 (1,62-1,94), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 8: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Klein Plan. Sektion unklar. Fleischfarben und HDS würden auch zu den Obtusi passen. Flexipedes haben in der Regel ein etwas dunkleres HDS-Pigment und stark dextrinoide Sporen.

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Funddaten: 03.10.2023; MTB 8533-1-1-4, 1090 m; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; Fichtenwald über Partnachkalk im Übergangsbereich zu Niedermoortorf; am Waldrand in der nassen Wiese bei Fichte; gesellig (4 Fk);
Hut: bis 3 cm breit, gewölbt bis ausgebreitet, meist mit spitzem Buckel, trocken und glatt, am Scheitel schwarzbraun, sonst kastanienbraun, am Rand deutlich heller, ungestreift oder bis zur Hälfte schwach durchscheinend gestreift; Stiel: bis 6 x 0,4 cm, basal schlank keulig, cremebeige, seidig glänzend; Velum weißlich, sehr dünn und flüchtig, als faseriger Überzug; Lamellen: kurz abgerundet angewachsen, gedrängt (ca. 30 erreichen den Stiel), ockerbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach aromatisch, nicht raphanoid, eher schwach fruchtig, kein Pelargonium; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis sehr dünn, Zellen überwiegend intakt, einige fast farblos, aber überwiegen fein quergestreift blassbraun inkrustiert, ca. 4-6,5 µm breit; Hypoderm stark entwickelt, Zellen subisodiametrisch, kastenförmig, ca. 15-25 µm breit, dickwandig mit teils körnelig braunem, teils blassgelbem Dickwandpigment, in tieferen Schichten an schmaleren Zellen auch mit Placken und groben querstreifigen Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dicker Schicht gelblich, Zellen schmal, feinst inkrustiert oder farblos; Basidien: 4-sporig, vereinzelt 2-sporige eingestreut, 23-33 x 7,5-10; Sporen: schlank ellipsoid, apikal meist mäßig breit gerundet, in Aufsicht ovoid, bisw. mit schwach ausgeprägter Hilardepression, Ornament aus überwiegend feinen, bisw. auch mittelgroben, niedrigen Warzen, im Umriss fein rau bis fast glatt, schwach dextrinoid (D1-D2, ockergelb bis ockerbraun in Melzers); Maße: 8,3 x 5,1 (7,4-9,5 x 4,6-5,6), Q=1,65 (1,56-1,77), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 9: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Sektion Bovini oder Sciophylli. Erinnert etwas an C. subserratissimus. Möglich vielleicht auch C. repertus. C. bovinus hat etwas kleinere Sporen. C. aleuriodor ist deutlich größer und hat eine deutlich erkennbare Abrisszone des Velums. Eine passende Laubwaldart fällt mir zu dieser Kollektion nicht ein.

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Funddaten: 26.09.2023; MTB 8135-4-1-3, 730 m; Koordinaten: 11° 35' 27,49'' E; 47° 49' 42,43'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Bad Tölz, Kogl, westlicher Zeller Wald; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Würmmoräne (Talfüllung); bei alten Tannen, Fichten und (noch in Reichweite) Buche; gesellig (ca. 5 Fk), verges. mit Lactarius luridus;
Hut: bis 6,6 cm breit, irregulär gewölbt, trocken und glatt, kastanienbraun, hygrophan, anfangs streifig, über Nacht komplett sandgelb verblasst; Stiel: bis 7 x 1,2 cm, basal spindelig bis keulig erweitert und dann meist ausspitzend bis verjüngt, anfangs schmutzig weiß, später zunehmend braun streifig, zuletzt fast vollständig braun; Velum vermutlich weiß, aber extrem dünn und flüchtig, komplett unauffällig; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt bis entfernt, anfangs braunbeige, reif kastanienbraun; Schneiden schwach wellig bis feinschartig und gleichfarbig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutiszellen intakt, ziemlich breit, farblos oder diffus blass olivbraun pigmentiert, mit auffallend großen Lochschnallen; Hypoderm normal entwickelt, Zellen kastenförmig, in der Regel nicht über 16 µm breit, dickwandig, mit blassgelblichen Dickwandpigment, ohne Placken oder Inkrustationen; Lamellenschneide: steril, mit einem durchgehenden Band aus deutlich ausgeprägten Cheilozystiden, diese in der Regel direkt aus der Trama entspringend und mit mindestens einer Trägerzelle (Basalabschnitt), überwiegend keulig bis blasig oder gestielt blasig, seltener zylindrisch, utriform oder fusoid; Endzellen 14-36 x 6-14 µm; Lamellentrama: Zellen schlank und überwiegend farblos, in dicker Schicht sehr blass bräunlich pigmentiert; Basidien: 4-sporig, teils mit olivbraunem Nekropigment; 30-40 x 9-12 µm; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal meist mäßig breit gerundet, ohne Hilardepression, fein bis mittelgrob isoliert warzig, im Umriss fein bis grob rau, Warzen nur am Apex auch stärker überstehend, Ornamentation ziemlich variabel, viele Sporen mit nur feinwarzigem niedrigem Ornament, andere etwas gröber warzig; kräftig dextrinoid (orangebraun in Melzers); Maße: 9,9 x 6,5 (8,9 x 11,3 x 5,8-7,0), Q=1,53 (1,42-1,67), 30 Sp. vom Abwurf gemessen (Ausreißer bis 11,8 x 7,1);

Nr. 10: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Nach Schlüssel Saar kommen am ehesten C. subsulcatipes oder C. sordescens infrage. Mein sequenzierter C. sordescens aus dem Altmühltal 2020-02 hat eine sehr ähnliche HDS-Mikroskopie, aber etwas kleinere Sporen und keine Marginalzellen an der Lamellenschneide.

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Funddaten: 23.10.2023; 9° 36' 49,9'' E, 44° 32' 8,33'' N; ca. 820 m NN; Italien, Emilia Romagna, Borgo val Taro, Bedonia, Montevaccà; nordöstlich des Orts nahe dem 829er Wanderweg, nahe dem Rio dei Ponticelli; Eichen-Kastanienwald mit Hasel und Hopfenbuche sowie Feldahorn über Kalk, bei Eiche und Hopfenbuche; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 8 cm breit, gewölbt, später etwas irregulär flach polsterig, trocken, samtig, zum Rand hin filzig, blass graubraun, mit Neigung zu schwarzbraunen Flecken; Stiel: bis 6 x 2,5 cm, schwach keulig bis zylindrisch, schmutzig cremeweiß, vom Velum gestiefelt; Velum cremeweiß, fast häutig, angedrückt, an der Abrissstelle auch abstehend; Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 70 erreichen den Stiel), kartonbraun bis rehbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen großteils diffus olivbraun pigmentiert, teilweise aus fein inkrustiert (außen rau, nicht zebriert), ca. 2,5-7 µm breit; Hypoderm schwach entwickelt, Zellen schlank und lang, ca. 5-14 µm breit, nur schwach dickwandig, stark verflochten (die rundlichen Elemente im Schnitt sind vermutlich quer durchgeschnittene, zylindrische Zellen), überwiegend farblos, teilweise aber auch mit blass olivbraunen querstreifigen Inkrustationen, darin eingeflochten auch schmalere, olivbraun pigmentierte Zellen und aufgeblasene olivbraun pigmentierte Safthyphen; Lamellenschneide: substeril, mit vielen überwiegend keuligen oder blasigen sterilen Zellen (Cheilos), aber immer auch mit Basidien durchsetzt; Cheilozystiden oft deutlich breiter als Basidiolen und bisw. olivbraun marmoriert, ca. 22-34 x 10-20; Lamellentrama: Zellen schmal und fast farblos oder sehr blass olivbräunlich pigmentiert, ohne auffällige Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, oft lang und schlank, bisw. mit olivbraunem Nekropigment; 31-42 x 7-9 µm; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, apikal mäßig breit, seltener schmal gerundet, unterm Apikulus abgeflacht, ohne Hilardepression, fein bis mittelgrob isoliert warzig, im Umriss rau, Warzen dicht stehend, nur am Apex bisw. stärker überstehend, stark dextrinoid (orangebraun in Melzers); Maße: 9,4 x 5,7 (8,7-10,8 x 5,4-6,1), Q=1,63 (1,52-1,77), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 11: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Unklar. Sordescentes. Nach Schlüssel Saar am ehesten C. sordescens oder C. hillieri.

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Funddaten: 25.10.2023; 9° 43' 13,11'' E, 44° 30' 45,33'' N; ca. 520 m; Italien, Emilia Romagna, Borgo val Taro, Gemeinde Albareto, Riserva Regionale Ghirardi; am roten Wanderweg von den Case Ghirardi richtung Südwesten zum kleinen Bach, direkt am Bachlauf; Eichenwald (Quercus cerris) mit Hasel und Hopfenbuche sowie Feldahorn über Kalk; bei Hopfenbuche und Hasel; gesellig;
Hut: bis 10,5 cm breit, trocken und glatt, kastanienbraun mit schwarzen Flecken; Stiel: bis 7 x 3,3 cm, stark keulig, schmutzig cremebeige, alt komplett braun; Velum dünn und unauffällig (keine sehr jungen Fk vorhanden); Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, mäßig gedrängt, kartonbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: aromatisch-pilzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis-Zellen intakt, sehr unterschiedlich breit (ca. 4-12 µm), teils farblos, teils olivbraun marmoriert, teils kräftig olivbraun quergestreift inkrustiert; Hypoderm eher schwach entwickelt, Zellen recht lang, ca. 10-20 µm breit, stark mit schmaleren verflochten, dickwandig, mit sehr blass gelblichem Dickwandpigment; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen schmal und fast farblos, ohne auffällige Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, teils mit olivbraunem diffusem oder marmorierendem Nekropigment; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, apikal mäßig breit gerundet, basal zugespitzt und mit schwach ausgeprägter Hilardepression, stark ornamentiert (im Lamellenpräparat gröber als im Abwurfpräparat), im Umriss variabel, fein rau bis stumpfstachelig, kräftig dextrinoid (D3, orangebraun in Melzers), Warzen fein bis mittelgrob, sehr unterschiedlich überstehend; Maße: 9,5 x 6,1 (8,8-10,6 x 5,7-6,7), Q=1,56 (1,47-1,66), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 12: Cortinarius epipurrus Chevassut & Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Safranopedes. Die Sporenmaße würden nach Brandrud et al. (2023) und CFP schon zu C. safranopes passen. Meine eigenen Kollektionen 2012-64 und 2020-05/06 dieser Art haben allerdings im Mittel über 9 µm lange Sporen, wobei nur die 2012-64 sequenziert wurde. Außerdem sind sie alle kräftiger und nicht so lebhaft gefärbt wie die vorliegende Kollektion.

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Funddaten: 25.10.2023; 9° 43' 22,18'' E, 44° 31' 3,12'' N; ca. 560 m; Italien, Emilia Romagna, Borgo val Taro, Gemeinde Albareto, Riserva Regionale Ghirardi; am orangen Wanderweg von den Case Ghirardi richtung Nordwesten zum Bach; Eichenwald (Quercus cerris) mit Hasel und Hopfenbuche sowie Feldahorn über Kalk; bei Quercus cerris, Kastanie, Elsbeere und Hasel; büschelig (4 Fk);
Hut: bis 5 cm breit, flach gewölbt mit abgerundetem Buckel, trocken und glatt, haselnussbraun; Stiel: bis 6 x 0,8 cm, basal schwach spindelig erweitert, beige, mit fichtenholzfarbenem Reflex; Velum weiß, als dünner faseriger Überzug ausgeprägt; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, entfernt (ca. 32 erreichen den Stiel), sehr hell bräunlichbeige, Schneiden glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis-Zellen intakt, 4-8 µm breit, überwiegend fein quergestreift bräunlich inkrustiert; Hypoderm normal ausgeprägt, Zellen oft kastenförmig und subisodiametrisch, mit blass gelblichem Dickwandpigment; Zellen in tieferen Schichten teils sehr kräftig quergestreift bräunlich inkrustiert; Lamellenschneide: fertil, mit vielen sterilen Zellen, die aber kaum von Basidiolen unterscheidbar sind; Lamellentrama: Zellen in dickerer Schicht blass braun, einzelne Zellen fein, aber nur undeutlich quergestreift inkrustiert; Basidien: 4-sporig, oft mit olivbraunem Nekropigment; 24-34 x 7-9; Sporen: breit ellipsoid bis dacryoid, apikal stets breit gerundet, unterm Apikulus abgeflacht oder mit leichter Hilardepression, mittelgrob warzig, sehr stark dextrinoid (D4, rotbraun in Melzers), Warzen mittelgrob bis sehr grob, stumpf, am Umriss überwiegend bis 0,5 µm, apikal auch etwas stärker überstehend; Maße: 8,3 x 5,6 (7,4-9,0 x 5,2-6,1), Q=1,48 (1,35-1,59), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 13: Cortinarius epipurrus Chevassut & Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Safranopedes. Durch Sequenzanalyse untermauert.

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Funddaten: 27.10.2023; 9° 41' 58,8'' E, 44° 30' 5,31'' N; ca. 540 m; Italien, Emilia Romagna, Borgo Val Taro, Commune Compiano, Strela, westlich der Straße Breia-Strela; Zerreichenwald mit Hopfenbuche und Weißdorn auf basischem Boden; bei Eiche und Hopfenbuche; gesellig bis büschelig (7 Fk);
Hut: bis 3,5 cm breit, jung halbkugelig, dann gewölbt, ohne auffälligen Buckel, trocken und glatt, haselnussbraun, stark hygrophan, zum Rand hin mit silbrigweißem feinfaserigem Velum besetzt; Stiel: bis 5,5 x 0,8 cm, basal verjüngt, cremebeige, zur Basis hin dunkelbraun verfärbt; Velum weiß, dünn, bildet eher sporadische Flecken; Lamellen: schwach aufsteigend und gerade angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 36 erreichen den Stiel), jung sandgelb, reif kaum dunkler; Fleisch: siehe Schnittbild, mit NH3 purpurbraun; Geruch: raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutiszellen intakt, ca. 4-9 µm breit, in der Regel deutlich quergestreift blassbraun inkrustiert, wenige auch farblos; Hypoderm normal entwickelt, Zellen ca. 11-20 µm breit, mit blassgelbem und stellenweise auch körneligem braunem Dickwandpigment; schmalere Zellen in tieferen Schichten kräftige quergestreift und mit gelbbrauen Placken inkrustiert; Lamellenschneide: heterogen, mit vielen sterilen Zellen, die aber kaum von Basidiolen unterscheidbar sind; Lamellentrama: Zellen fein inkrustiert, teilweise blass bräunlich quergestreift; Basidien: 4-sporig, nur wenig reife im Präparat, einige mit olivgelbem Nekropigment; Sporen: breit ellipsoid bis dacryoid, apikal stets breit gerundet, unterm Apikulus abgeflacht, sehr grob warzig und sehr stark dextrinoid (D4, rotbraun in Melzers), Warzen mittelgrob bis grob und rundlich, am gesamten Umriss bis knapp 1 µm überstehend; Maße: 7,4 x 5,3 (6,8-8,2 x 5,0-6,0), Q=1,40 (1,29-1,52), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 14: Cortinarius epipurrus Chevassut & Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Safranopedes. Durch Sequenzanalyse untermauert.

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Funddaten: 27.10.2023; 9° 41' 58,86'' E, 44° 30' 5,68'' N; ca. 540 m; Italien, Emilia Romagna, Borgo Val Taro, Commune Compiano, Strela, westlich der Straße Breia-Strela; Zerreichenwald mit Hopfenbuche und Weißdorn auf basischem Boden; bei Eiche und Hopfenbuche; gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: bis 3,3 cm breit, jung halbkugelig, dann gewölbt, höchstens schwach gebuckelt, trocken und glatt, haselnussbraun, stark hygrophan, zum Rand hin mit silbrigweißem glimmerigem bis feinfaserigem Velum besetzt; Stiel: bis 5,5 x 0,9 cm, basal verjüngt, cremebeige, zur Basis hin dunkelbraun verfärbt; Velum weiß, dünn, bildet eher sporadische Flecken; Lamellen: abgerundet und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 36 erreichen den Stiel), jung sandgelb, reif kaum dunkler; Fleisch: siehe Schnittbild, mit NH3 purpurbraun; Geruch: raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis-Zellen überwiegend intakt, sehr variabel breit (3-11 µm), farblos oder hauchfein und sehr blass inkrustiert; Hypoderm eher schwach entwickelt, Zellen ca.8-15 µm breit, mit blassgelbem, bisw. auch körneligem braunem Dickwandpigment, schmalere Zellen in tieferen Schichten teilweise deutlich quergestreift oder mit Placken braun inkrustiert; dazu schwer lokalisierbare düster olivbraune Pigmentflecken und diffus olivbraun pigmentierte Zellen vorhanden; Lamellenschneide: heterogen, mit vielen sterilen keuligen Zellen, die aber kaum von Basidiolen unterscheidbar sind; Lamellentrama: sehr fein bis deutlich quergestreift oder mit Placken braun inkrustiert; Basidien: 4-sporig, reife meist mit olivbraunem Nekropigment; Maße: Sporen: breit ellipsoid, apikal stets breit gerundet, unterm Apikulus abgeflacht oder mit schwacher Hilardepression, sehr grob warzig, sehr stark dextrinoid (D4, rotbraun in Melzers), Warzen mittelgrob bis sehr grob, stumpf bis abgerundet, am gesamten Umriss ca. 0,5 µm, am Apex auch bis 1 µm überstehend; Maße: 8,0 x 5,3 (6,8-8,7 x 5,2-5,6), Q=1,50 (1,31-1,62), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 15: Cortinarius tigrinipes Bergeron 1997

Zur Bestimmung: Durch Sequenzanalyse bestätigt. So stark ausgeprägt wie bei diesem Fund war die Stielnatterung bei meinen sequenzierten Torvus-Kollektionen nie. Da aber auch bei C. torvus durchaus eine Bänderung vorkommen kann und die Sporenmaße überlappen, wurde die Kollektion sequenziert. Die Sporenmaße der vorliegenden Kollektion liegen z.B. deutlich über den Angaben von Hensel im Tintling 86 und entsprechen in der Länge dem sequenzierten C. torvus 2010-09. Eine ökologische Trennung ist ohnehin nicht möglich, da C. torvus im Kalkbuchenwald an der Isar durchaus häufig ist (2mal auch sequenziert).

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Funddaten: 25.10.2023; 9° 43' 22,18'' E, 44° 31' 3,12'' N; ca. 560 m; Italien, Emilia Romagna, Borgo val Taro, Gemeinde Albareto, Riserva Regionale Ghirardi; am orangen Wanderweg von den Case Ghirardi richtung Nordwesten zum Bach; Eichenwald (Quercus cerris) mit Hasel und Hopfenbuche sowie Feldahorn über Kalk; bei großen Quercus cerris, Hopfenbuche und Hasel; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 7 cm breit, anfangs gewölbt, reif ausgebreitet mit leicht herabgezogenem Rand, anfangs komplett feinfilzig überzogen (Velum), reif +/- glatt, trocken, jung blass grau bis graubraun, reif kühl braun, bisw. durch Aufreißen des filzigen Überzugs auch etwas schuppig; Stiel: bis 6 x 1,4 cm, basal verjüngt, schmutzig weiß, in den unteren 2 Dritteln durch ein bräunlichgelbes Velum mehrfach (4-5fach) gegürtelt (erinnert an C. trivialis), trocken; Lamellen: schwach aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, jung grau, reif kartonbraun; Schneiden glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: intensiv nach Obstschnaps! Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis-Zellen großteils kollabiert, intakte ca. 4-12 µm breit, diffus olivbraun pigmentiert; Hypoderm normal entwickelt, Zellen oft (sub)isodiametrisch, kastenförmig bis rundlich, ca. 9-19 µm breit, mit blass gelblichem Dickwandpigment, ohne Inkrustationen oder Placken; in der gesamten HDS sind diffus olivbraun pigmentierte „Safthyphen“ sehr zahlreich vorhanden; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen farblos oder hauchfein inkrustiert, in dickerer Lage sehr blass bräunlich; Basidien: 4-sporig, lang und schlank, oft etwas wellig, reife meist mit olivbraunem Nekropigment; Maße: 29-48 x 7-9 µm; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, apikal meist mäßig breit gerundet, seltener auch schmal oder sehr breit gerundet, in Aufsicht ovoid, mittelgrob warzig, sehr stark dextrinoid (D4, rotbraun in Melzers), Warzen mittelgrob, stumpf, am gesamten Umriss bis 0,5 µm überstehend, apikal auch etwas stärker; Maße: 9,1 x 5,9 (8,4-9,8 x 5,5-6,4), Q=1,54 (1,47-1,66), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 16: Cortinarius subpuellaris Brandrud & Dima

Zur Bestimmung: Sektion Nucicolores. Stammt aus demselben Waldstück wie der sequenzierte Fund 2014-46 und stimmt morphologisch sehr gut überein. Der sehr nahestehende C. puellaris ist morphologisch wohl kaum unterscheidbar und kommt im selben Habitat vor.

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Funddaten: 10.08.2023; MTB 8533-4-1-1, 1055 m; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Mittenwald, Kranzberggebiet; lichter Hute-Wald mit Buche und Kiefer über Hauptdolomit (kalkalpin); bei alten Buchen, gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 2 cm breit, glockig bis kegelig, glatt, kastanienbraun, hygrophan, streifig ockergelb ausblassend; Stiel: bis 3,5 x 0,3 cm, basal gleichdick, längsfaserig, auf braunen Grund heller überfasert; Velum sehr dünn und flüchtig, am ehesten cremweiß, oft fehlend; Lamellen: steil aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (20-24 erreichen den Stiel), ockerbraun bis rostbraun, Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: fehlend; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis sehr dünn; Zellen großteils kollabiert und sehr blass olivgelblich pigmentiert; Hypoderm stark entwickelt, Zellen subisodiametrisch, dickwandig, ca. 12-25 µm breit, mit teils blass gelblichem, teils körneligem dunkelbraunem Dickwandpigment; oft mit dunkelbraunen Placken besetzt und in tieferen Lagen an schmaleren Zellen auch mit querstreifigen dunkelbraunen Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, vereinzelt mit keulig-blasigen Marginalzellen, die von Basidiolen möglicherweise differenziert werden können; Lamellentrama: Zellen teils recht breit und sehr fein braun inkrustiert; Basidien: 4-sporig, recht vielgestaltig, oft etwas deformiert oder tailliert, teils mit braunem Nekropigment; ca. 22-30 x 7-9; Sporen: breit ellipsoid, apikal breit gerundet, unterm Apikulus meist mit schwacher Hilardepression, sehr stark ornamentiert, extrem stark dextrinoid, Warzen fein bis grob und stumpf, oft gratig verlängert oder schollig-krustenartig, vor allem apikal deutlich überstehend, meist bis 0,5 µm, seltener bis 1 µm; Maße: 8,6 x 5,6 (7,8-9,8 x 5,1-6,1), Q=1,53 (1,42-1,68), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 17: Cortinarius valgus Fries

Zur Bestimmung: Sektion Valgi. Durch Sequenzanalyse bestätigt.

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Funddaten: 28.09.2023; MTB 7934-4-1-1, 620 m; Koordinaten: 11° 25' 51,4'' E, 48° 2' 46,32'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park; Sukzessionswald (Eiche, Linde, Hainbuche, Buche, Birke mit eingestreuten alten Kiefern) über würmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei Eichen, junger Linde, Kiefer und Birke; gesellig bis kleinbüschelig (ca. 6 Fk); verges. mit C. violaceus und C. herpeticus;
Hut: bis 3,8 cm breit, anfangs halbkugelig, dann gewölbt, mit breitem oder nur schwach ausgeprägtem Buckel, trocken und glatt, jung graubraun aufgrund eines silbrig-grauen Velumüberzugs, später ockerbraun bis sandgelb, schwach hygrophan, anfangs seidig glänzend, ungestreift; Stiel: bis 6 x 0,7 cm, basal gleichdick oder spindelig-keulig erweitert, schmutzig cremeweißlich bis cremebeige; Velum cremegelb, bildet einen dünnen, faserigen Überzug; Lamellen: kurz ausgebuchtet bis breit angewachsen, gedrängt (ca. 36-40 erreichen den Stiel), anfangs olivgrau, reif olivbraun, Schneiden fein weißflockig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis-Zellen intakt, 3-7 µm breit, gelblich quergestreift inkrustiert; Hypoderm mäßig stark entwickelt, Zellen subisodiametrisch, kastenförmig, ca. 10-20 µm breit, dickwandig, mit hellgelbem Dickwandpigment; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden: Lamellentrama: Zellen mäßig breit, fein gelblich inkrustiert; Basidien: 4-sporig, zum Teil goldgelb pigmentiert; 22-33 x 7-9 µm; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, apikal breit bis mäßig breit gerundet, mäßig grob warzig, im Umriss rau, Warzen fein bis mittelgrob, auch apikal nicht stark überstehend, schwach dextrinoid (ockergelb bis ockerbraun in Melzers, D2) in der Größe im Abwurf stark streuend; Maße: 7,8 x 5,2 (6,3-8,9 x 4,7-5,9), Q=1,47 (1,34-1,63), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 18: Cortinarius decipientoides Moenne-Loccoz & Reumaux

Zur Bestimmung: Sektion Megaspori. Wohl unkritisch. C. casimiri ist möglicherweise ein Synonym.

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Funddaten: 03.10.2023; MTB 8533-1-1-4, 1090 m; Koordinaten: D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; Fichtenwald über Partnach-Formation (Kalkstein und Mergelstein); am Waldrand in der nassen, moorigen Wiese, aber nicht direkt im Sphagnum, bei Fichte; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 3,2 cm breit, anfangs glockig, dann gewölbt bis ausgebreitet, schwach gebuckelt, trocken und glatt, schokoladenbraun, jung fast am ganzen Hut oder am Hutrand mit feinfaserigen weißlichen Velumresten besetzt, nur am Rand durchscheinend gestreift; Stiel: bis 7 x 0,5 cm, basal schwach verjüngt oder gleichdick, nicht spindelig erweitert, in der unteren Hälfte braun, in der oberen auf bräunlichem Grund dicht weißlich überfasert; Velum weiß, dünn, bildet einen faserigen Überzug oder eine angedeutete Natterung; Lamellen: schwach ausgebuchtet und breit angewachsen, bisw. mit Zahn kurz herablaufend, mäßig gedrängt (ca. 29-34 erreichen den Stiel), jung ockerbraun, bald rehbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: fast neutral, vielleicht minimal süßlich-blütenartig (im Feld hatte ich schwachen Geranienduft vermutet), im Schnitt eher schwach raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen überwiegend kollabiert, +/- farblos; Hypoderm kräftig entwickelt, Zellen subisodiametrisch, kastenförmig, ca. 10-22 µm breit, dickwandig, mit blassgelbem Dickwandpigment, teils auch mit olivbraunem, körnig wirkendem Wandpigment und mit schwer lokalisierbaren, aber offenbar teils intraparietalen olivbraunen Pigmentflecken; ohne auffällige querstreifige Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen schmal, fast farblos, aber viel unauffällig und feinst inkrustiert, in dicker Schicht blass bräunlich; Basidien: 4-sporig, teils olivbraun marmoriert, teils kollabierend; 26-37 x 9-12 µm; Sporen: ellipsoid, apikal meist breit gerundet, fein warzig, im Umriss fein rau bis fast glatt, deutlich dextrinoid (D2-D3, ockerbraun bis orangebraun in Melzers); Maße: 9,8 x 6,1 (8,3-11,0 x 5,5-6,8), Q=1,61 (1,47-1,74), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 19: Cortinarius bulliardii (Pers. : Fr.) Fr. agg.

Zur Bestimmung: Sektion Uracei. Ungeklärte Artengruppe.

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Funddaten: 23.10.2023; 9° 36' 45,21'' E, 44° 32' 7,36'' N; ca. 820 m NN; Italien, Emilia Romagna, Borgo val Taro, Bedonia, Montevaccà; nordöstlich des Orts nahe dem 829er Wanderweg, nahe dem Rio dei Ponticelli; Eichen-Kastanienwald mit Hasel und Hopfenbuche sowie Feldahorn über Kalk, bei Eiche und Hasel; gesellig (6 Fk);
Hut: bis 3,6 cm breit, ziemlich stark hygrophan, kastanienbraun, beige verblassend; Stiel: bis 4,5 x 0,9 cm, basal verjüngt, schmutzig cremefarben, in der unteren Hälfte vom leuchtend orangefarbenen Velum überzogen; Lamellen: abgerundet und breit angewachsen, mäßig gedrängt, blassbraun bis dunkelbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutiszellen teils kollabiert und olivgelb pigmentiert, intakte 4-8 µm breit, sehr fein olivgelblich inkrustiert (ohne querstreifiges Muster); Hypoderm normal entwickelt, Zellen bis 18 µm breit, rundlich bis kastenförmig, dickwandig, mit blassgelblichem Dickwandpigment, stellenweise mit schwer lokalisierbaren olivgelblichen Pigmentflecken; Lamellenschneide: steril, mit einem durchgehenden Band aus keuligen, teils auch blasigen Cheilozystiden, meist mit voluminösen, seltener schlanken Trägerzellen; Endzellen ca. 20-45 x 12-31; Lamellentrama: nur sehr blass pigmentiert, ohne auffällige Inkrustationen, eher blass marmoriert; Basidien: oft lang und schlank, reife meist olivgelblich pigmentiert und zum Kollabieren neigend; 31-37 x 6-9; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ovoid, ziemlich grob warzig, Waren stumpf, am gesamten Umriss deutlich überstehend, apikal bis 1 µm; stark dextrinoid (D4, rotbraun in Melzers); Maße: 8,3 x 5,6 (7,5-9,5 x 5,3-6,0), Q=1,49 (1,41-1,58), 30 Sp. aus der Cortina gemessen;

Nr. 20: Cortinarius bulliardii (Pers. : Fr.) Fr. agg.

Zur Bestimmung: Sektion Uracei. Zum Vergleich eine bayerische Kollektion von 2012, die sich durch erheblich schmälere Cheilozystiden und schwächer ornamentierte Sporen von Nr. 19 unterscheidet.

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Funddaten: 04.10.2012; MTB 7934-4-4-4, 550 m; D – By –Schäftlarn, westliches Isarufer, Klosterwald; überwiegend kalkreicher Buchenmischwald auf würmeiszeitlichen Schottern, Hangschutt und teils freigelegter Tertiär-Molasse; bei großen Buchen und Eschen; gesellig (5 Fk); verges. mit C. cotoneus und C. magicus;
Fk auf den letzten beiden Fotos 3,4 cm breit, Lamellen rotbraun, im Übrigen siehe Fotos;
Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: steril, Cheilozystiden variabel geformt, meist schlank keulig, aber auch spindelig bis subzylindrisch, 19-49 x 6-11; Sporen: breit ellipsoid, apikal meist breit gerundet, mittelgrob warzig, Warzen im Umriss moderat überstehend, Maße: 7,9 x 5,4 (7,1-9,1 x 5,0-6,1), Q=1,46 (20 Sp. aus der Cortina gemessen);

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