Strophariaceae 2022

Nr. 1: Hyphloma udum (Pers.: Fr.) Quélet

Zur Bestimmung: Unkritisch.

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Funddaten: 30.08.2022; MTB 8334-2-2-2, 990 m; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Benediktbeuern, Buchenau nördlich des Görglköpfls; Moor mit Fichtenbestand mit Sphagnum und Vaccinium über "Talfüllung"; auf nacktem Moorboden; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 1,3 cm breit, kegelig mit abgerundetem Scheitel, trocken und glatt, bisw. schwach runzelig, frisch speckig glänzend, anfangs lebhaft orangebraun und ungestreift, später etwas aufgehellt und zweifarbig, zum Rand hin graugelblich verblassend und durchscheinend gestreift; Stiel: bis 5 x 0,2 cm, basal meist verdickt, apikal cremefarben, stielabwärts immer dunkler beige bis rotbraun, apikal weißlich bereift, sonst fein weißlich überfasert; Lamellen: aufsteigend und breit angewachesen, mäßig gedrängt (ca. 15 erreichen den Stiel), anfangs sandgelb, reif olivgrau, Schneiden etwas heller, kaum flockig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: aromatisch-pilzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: mit Cheilozystiden und Cheilochrysozystiden; Pleurozystiden: als mucronate Chrysozystiden; Sporen: amygdaloid bis fusoid, sehr dickwandig mit kleinem Keimporus, fein rau, gelb, Maße: 14,2 x 6,8 (13,1-15,5 x 6,3-7,3), Q=2,1;

Nr. 2: Pholiota tuberculosa (Schaeff.: Fr.) Kummer

Zur Bestimmung: Mit Gröger und FE13 problemlos zu schlüsseln. Ph. lucifera untescheidet sich u.a. durch klebrigen Hut und nicht kopfige Cheilozystiden.

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Funddaten: 04.09.2022; MTB 7935-3-1-4, 610 m; Koordinaten: 11° 31' 20,32'' E; 48° 1' 28,87'' N; D-By-Landkreis München, Gemeinde Grünwalder Forst, Sauschütt; Mischwald über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; auf morschem, am Boden liegenden Ast (vermutlich Nadelholz); gesellig (4 Fk);
Hut: bis 2,8 cm breit, gewölbt, kaum gebuckelt, frisch fein faserschuppig, später verkahlend, trocken, auch befeuchtet nur schwach klebrig (trotz Regen am Vortag), gelb, vor allem am und um den Scheitel mit dunkler honiggelben wässrigen Flecken, dadurch hygrophan wirkend; Stiel: bis 2,5 x 0,3 cm, basal gleichdick, gelb, in der unteren Hälfte eher unauffällig gleichfarbig beschuppt, zur Basis hin rötbräunlich verfärbt; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, normal gedrängt, gelbbraun, Schneiden hellgelb abgesetzt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Geschmack: bitter; Sporenpulver: rostbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: steril; Cheilozystiden: zylindrisch-wellig mit kopfigem Apex, gelegentlich auch im unteren Drittel schwach bauchig, aber in der Regel nicht breiter als am Apex, teilweise gelb, Maße: 37-46 x 5,7-8,3 x 3,0-4,7 (Länge x Apex x Bauch); Lamellentrama: lebhaft gelb, KOH extrahiert gelbes Pigment aus Lamellenpräparat; Pleurozystiden: fehlend; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, schlank; Sporen: schlank ellipsoid bis phaseoliform, auf der Bauchseite meist gerade oder schwach konkav, Apikulus sehr klein, KP fehlend, schwach dickwandig, in KOH ockergelb, Maße: 7,5 x 4,1 (6,7-8,7 x 3,8-4,4), Q=1,84 (1,70-2,07), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 3: Pholiota lubrica (Pers.: Fr.) Sing.

Zur Bestimmung: Mit FE13 und Gröger geschlüsselt. Ph. elegans unterscheidet sich durch kleinere Sporen und mehr gelbliche (jedenfalls nicht so rotbraune) Hutfarben.

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Funddaten: 15.09.2022; MTB 8533-1-4-1, 1040 m; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; Fichtenwald über würmzeitlicher Moräne; rund um einen großen Fichtenstumpf in der Wiese, scheinbar terrestrisch, aber sicher in Verbindung mit dem Stumpf; gesellig (ca. 20 Fk);
Hut: bis ca. 6 cm, sehr schleimig, jung im Schleim am Rand mit Velumschüppchen, intensiv rotbraun mit deutlich hellerem Rand; Stiel: bis 7 x 1 cm, mit schleimigen gelbräunlichen Velumgürteln; Lamellen: schwach aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, tonfalb; Geruch: schwach aromatisch-pilzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Pleurozystiden: sehr zahlreich, bauchig fusoid bis lageniform, oft mit leicht verdickten Wänden, apikal und basal jedoch dünnwandig, oft mit gelblichem Inhalt, im oberen Drittel bisw. mit schleimig-schaumigen Auflagerungen, Maße: 57-73 x 12-15; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: lateral phaseoliform, ohne KP (höchstens als schwacher Kallus ausgeprägt), in KOH blass gelb, Maße: 6,9 x 3,5 (6,0-8,0 x 3,1-4,0), Q=1,95 (1,82-2,19), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 4: Deconica cf. subviscida var. velata (Noordel. & Verduin) Noordel.

Zur Bestimmung: Da gibt es ein paar Abweichungen von der Beschreibung in FE13: Die Hüte sind auch frisch völlig ungestreift, die Sporen sind nicht dunkelbraun, sondern ockergelb und die Cheilozystiden sind etwas länger. Zudem wuchsen die Fk auf Grasresten in einer feuchten Magerwiese. Die Kollektion in PdS4, Nr. 442 (als P. bullacea) ist sicher etwas anderes (hat völlig andere Zystiden). Die von Panchetti (2018) vorgestellte Kollektion wuchs auf Holzresten und hat etwas kleinere Sporen. Die Abbildungen in FE13 und z.B. in GpBW S. 405 (von Geert Schmidt-Stohn) zeigen meist büschelig wachsende Kollektionen, die nicht wirklich gut zu meiner passen. Es würde mich nicht wundern wenn z.B. P. graminicola Orton doch eigenständig wäre oder ein ganz andere Art vorliegt. Meine eigene als var. velata bestimmte Kollektion vom Anderlkopf (2012) sieht makroskopisch ganz anders aus und hat andere Cheilozystiden und etwas kleinere Sporen.

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Funddaten: 10.09.2022; MTB 8033-4-1-4, 655 m; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Feldafing, Garatshausen; feuchte, magere Mähwiese über würmzeitlichem Geschiebemergel (Grundmoräne); auf Grasresten in der Wiese, den Grasresten ziemlich locker ansitzend (nicht tief im Boden), gesellig (5 Fk);
Hut: bis 1,5 cm breit, flach gewölbt, ungebuckelt oder mit breitem flachem Buckel, schwach schleimig und klebrig, glatt, frisch ockerbraun bis honigbraun, bei 2 Fk unter der Huthaut schollig felderig ockergelb, über Nacht nachgedunkelt und zweifarbig, am Scheitel ockerbraun, am Rand dunkelbraun; Hutrand jung durch weißliche Cortina mit dem Stiel verbunden, Cortina bei jungen Fk dann als weißer Velumsaum am Hutrand hängend, 1-2 mm oberhalb des Hutrands und am Hutrand selbst mit weißlichen flockigen Resten des Universalvelums besetzt; Stiel: bis 4,2 x 0,3 cm, ziemlich kräftig, von der Basis zur Spitze allmählich breiter, auf braunem Grund ziemlich dicht cremeweißlich überfasert; Lamellen: schwach aufsteigend bis gerade und breit angewachsen, normal gedrängt, düster olivbraun (ganz jung steingrau); Schneiden stark weißflockig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: In der obersten Lage eine dünne Ixocutis, Zellen stark gelifiziert und zu schmalen Strängen kollabiert, Zellen in der Subcutis intakt, locker und irregulär angeordnet, auch aufsteigend, ca. 3-7 µm breit, Schnallen vorhanden; Pigment unauffällig (auch nicht inkrustierend); Cheilozystiden: dicht gedrängt, schlank spießförmig, zur Basis hin abrupt bauchig bis ampullenförmig, Übergang bisw. auch fließend, mit Schnallen, Maße: 32-53 x 4,2-6,9 x 1,9-3,1 (Länge x Bauch x Apex), Apex ca. 5 µm unter der Spitze gemessen; Pleurozystiden: fehlend; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, subzylindrisch; ca. 20-24 x 6-6,5; Sporen: lateral ellipsoid bis subamygdaloid (apikal verschmälert), schwach abgeplattet, frontal submitraförmig bis subhexagonal, meist ohne oder nur mit angedeuteten Ecken, basal immer deutlich breiter, sehr dickwandig und intensiv ockergelb in KOH, Keimporus deutlich, um 1 µm breit, oft vorgewölbt; Maße: lateral 7,5 x 4,5 (7,0-8,5 x 4,2-5,2), Q=1,64 (1,54-1,79), 20 Sp. am Hut gemessen; frontal 7,7 x 5,0 (6,5-8,3 x 4,4-5,5), Q=1,54 (1,44-1,65), 20 Sp. am Hut gemessen; insgesamt 7,6 x 5,0 x 4,5 µm;

Nr. 5: Deconica phyllogena (Sacc.) Peck

Zur Bestimmung: Mit Gröger und FE13 geschlüsselt. D. crobula hat viel stärkeres Velum und dünnwandigere, hellere Sporen.

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Funddaten: 10.09.2022; MTB 8033-4-1-4, 655 m; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Feldafing, Garatshausen; Fichtenmischwald (Fichte, Lärche, Buche) über würmzeitlichem Geschiebemergel (Grundmoräne); bei Fichte und Lärche, auf Reisig und Grasresten; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 1,6 cm breit, flach gewölbt mit breitem abgerundetem Buckel, klebrig, glatt, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, rehbraun, über Nacht schokoladenbraun nachgedunkelt, am Hutrand mit spärlichen weißlichen faserigen Velumresten, hygrophan, vom Scheitel her cremebeige verblassend; Stiel: bis 7 x 0,15 cm, basal gleichdick, undefinierbar braun, beigeockerlich überfasert, apikal bereift; Lamellen: gerade und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 18 erreichen den Stiel), olivbraun, marmoriert, Schneiden weißflockig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Oberste Lage ein mäßig dickes Ixotrichoderm mit Übergängen in eine Ixocutis, Zellen teilweise stark gelifiziert, teils intakt, teils horizontal verlaufend, teils vertikal aufsteigend und fast bäumchenartig verzweigt, Pigment fehlend; Subcutis aus dicht verwobenen, eher schwach differenzierten Zellen, mit ockerbräunlichem, schwer zu verortendem Pigment, am ehesten feinst inkrustierend; Cheilozystiden: dicht gedrängt (Schneide steril), lageniform, meist mit deutlich abgesetztem Bauch und langem schlankem, oft etwas welligem Hals, apikal vereinzelt kopfig erweitert, seltener zum Apex hin auch allmählich verschmälert, Maße: 21-33 x 5-7,5 x 1,7-2,6 (Länge x Bauch x Apex); Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 17-19 x 5-6,5; Sporen: frontal breit mitraförmig, oft eckig hexangonal, lateral ellipsoid, sehr dickwandig, ockerbraun in KOH, Kp groß und vorgewölbt, bis ca. 1,2 µm breit; Maße: frontal, 6,6 x 4,7 (5,9-7,0 x 4,3-4,9), Q=1,39 (1,24-1,59), lateral 6,4 x 4,0 (5,9-6,8 x 3,6-4,4), Q=1,59 (1,52-1,74), jeweils 20 Sporen vom Hut und im Lamellenpräparat gemessen; insgesamt 6,5 x 4,7 x 4,0;