Marasmiaceae 2021
Nr. 1: Clitocybula lacerata (Scop.) Metrod
Zur Bestimmung: Mit Gröger (2006) kaum bestimmbar, da mit Cheilozystiden, nicht an Holz und mit Pileozystiden. Die 2 Fk wuchsen vermutlich auf vergrabenem Holz, das ich beim Aufsammeln übersehen habe. Es besteht völlige Übereinstimmung mit der Beschreibung in Antonin et al. 2019: "Taxonomic update of Clitocybula sensu lato with a new generic classification". Hydropus atramentosus, den man mit Gröger (2006) schlüsseln könnte, müsste stark schwärzen (Exsikkat sollte völlig schwarz sein!).
Funddaten: 30.10.2021; MTB 8235-3-3-2, 785 m; 11° 31' 24,04'' E, 47° 43' 12,63'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Wackersberg, Steinbachtal; stickstoffreicher Auwald (Grauerle, Ahorn mit Brombeere) über Flyschgesteinen (Grauwacke, Kalksandstein, Mergelstein); terrestrisch zwischen Moos und Laubstreu; kleinbüschelig (2 Fk);
Hut: bis 1,5 cm breit, gewölbt, im Zentrum minimal genabelt, trocken, radialfaserig, glimmerig weißlich überfasert, olivgrau, nicht hygrophan, bis zur Hälfte schwach durchscheinend gestreift;
Stiel: bis 5 x 0,3 cm, basal gleichdick oder schwach erweitert, längsfaserig, hutfarben, in der oberen Hälfte weißlich bereift;
Lamellen: deutlich aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt (ca. 30-32 erreichen den Stiel), grauweiß, ziemlich dick, gedrückt oder verletzt langsam und schwach grauend;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: schwach aromatisch-pilzig, kein Mehl;
Sporenpulver: weiß;
Exsikkat: graubraun, nicht geschwärzt.
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Cutis aus glatten Zellen, in Scheitelnähe stellenweise bzw. in Clustern mit überwiegend keuligen, bisw. auch mukronaten oder etwas irregulären Endzellen (Pileozystiden), diese ca. 15-59 x 9-19; Pigment diffus intrazellulär braun; Schnallen vorhanden;
Stielbereifung: aus büscheligen bis vereinzelten Kaulozystiden, diese ähnlich wie die Pileozystiden, überwiegend keulig, aber auch irregulär, kopfig, sublageniform oder mukronat, Maße: ca. 27-66 x 10-14; Pigment diffus intrazellulär braun; Schnallen zahlreich vorhanden; Stielhyphen glatt;
Lamellentrama: mit wenigen "gefüllten", aber schwach gefärbten Safthyphen, Hyphen sonst schlank und lang septiert;
Lamellenschneide: heteromorph, Cheilozystiden verstreut und in Clustern vorhanden;
Cheilozystiden: polymorph, keulig, utriform, fusoid, kopfig, auch in der Größe sehr variabel, Maße: ca. 17-32 x 4-11;
Pleurozystiden: fehlend; sterile Zellen oft etwas irregulär, z.B. eingeschnürt, aber kleiner als die Basidien und von Basidiolen kaum unterscheidbar;
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 25-37 x 5-7;
Sporen: subglobos, farblos, nicht sehr stark, aber mikroskopisch und auch makroskopisch deutlich amyloid (Abwurf in Melzers dunkelgrau); Maße: 5,5 x 4,9 (5,2-6,1 x 4,5-5,5), Q=1,13 (1,06-1,22), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;