Strophariaceae 2020

Nr. 1: Psilocybe medullosa (Bres.) Borovička

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2014) geschlüsselt. Noordeloos (2011, FE13) gibt wesentlich gedrungenere Sporen an (Q=1,4-1,5) im Gegensatz zu Gröger, der mit 1,7-1,9 meine Messungen bestätigt (alle bisherigen Kollektionen mit Q-Wert über 1,7).

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Funddaten: 25.10.2020; MTB 8034-1-1-4, 630 m; Koordinaten: 11° 22' 18,73'' E, 47° 58' 45,37'' N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Berg, Manthal, am Mathalhammerweg zwischen Weiher und Martinsholzen; Mischwald (Buche, Fichte, Eiche) über Würmmoräne; auf finalmorschem Nadelholzstumpf; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 1,6 cm breit, kegelig glockig, glatt, klebrig und speckig glänzend, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, im Feld ziemlich ockergelb mit orangebraunem Scheitel, nach Lagerung über Nacht viel trüber olivbraun; jung am Hutrand mit weißlichem Velumsaum; Stiel: bis 5,3 x 0,15 cm, basal gleichdick, bräunlichbeige, im obersten 4tel stark bereift, sonst weißlich überfasert; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, olivgrau bis olivocker; Schneiden weißflockig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixocutis; Epicutis-Zellen teils gelifiziert, intakte 2-4 µm breit, glatt und farblos oder blass quergestreift inkrustiert, in tieferen Schichten mit kräftigem gelbbraunem inkurstierendem Pigment; Schnallen zahlreich; Cheilozystiden: dicht gepackt an der Schneide, lageniform, mit langem, oft welligem, schlankem Hals, ca. 25-38 x 5,5-7; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: amygdaloid, basal verschmälert, dickwandig, sandgelb in KOH, mit ca. 1 µm breitem, gut sichtbarem KP; Maße: 8,8 x 5,0 (8,2-9,7 x 4,6-5,3), Q=1,8 (1,65-1,92), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;

Nr. 2: Pholiota spumosa (Fr.: Fr.) Singer

Zur Bestimmung: Makroskopisch und vom Standort her etwas ungewöhnlich und deshalb im Feld nicht als Schüppling erkannt. Mit dem Gattungsschlüssel von Gröger aber leicht als Pholiota zu bestimmen. Ph. lubrica sollte lebhafter rotbraune Hutfarben, höchstens blassgelbe Lamellen und im Profil bohnenförmige Sporen mit kaum sichtbarem KP aufweisen. In FE13 erwähnt Noordeloos für Ph. spumosa auch das interhyphale Pigment in der HDS. Ludwig (Kompendium) und GpBW geben an, dass die Art häufig (scheinbar) terrestrisch wächst.

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Funddaten: 22.10.2020; MTB 8332-2-1-4, 675 m; 11° 7' 22,4'' E, 47° 41' 0,46'' N; By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Uffing am Staffelsee, Obernacher Moos; relativ trockene, magere Wiese über Steigbach-Schichten (Konglomerat, Tertiär); in der moosigen Wiese, terrestrisch, ohne ersichtlichen Holzanschluss; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 3,2 cm breit, gewölbt, meist mit kleinem warzenförmigem Buckel, klebrig und speckig glänzend (Huthaut zäh), glatt, am Scheitel orangebraun, zum Rand hin gelb bis olivgelb, direkt am Rand olivbraun, hygrophan; Stiel: bis 4,5 x 0,5 cm, basal gleichdick, zäh, an der Spitze olivgelb, zur Basis hin immer dunkler, bis düster olivbraun, cremegelb überfasert und schwach genattert wirkend; Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, mäßig gedrängt, olivgelb bis olivgrün; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: aromatisch-pilzig; Geschmack: mild; Sporenpulver: frisch rostbraun, trocken dunkelbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: ca. 250-300 µm dicke Ixocutis, Zellen stark gelifiziert und fragmentiert, keine Endzellen gesehen, intakte Zellen eher schmal (ca. 2-5 µm), Septen spärlich und mit Schnallen; Pigment in einigen intakten Zellen diffus olivgelb, in tieferen Schichten auch mit plackenartigem, schwer lokalisierbarem, wohl interhyphalem leuchtend gelbem Pigment; Zellen in der Subkutis und in der Trama breiter, mit körnelig wirkendem braunem Wandpigment und querstreifigen Inkrustationen; Lamellenschneide: heterogen, mit einzelnen Cheilozystiden; Cheilozystiden: bauchig fusoid bis sublageniform mit breitem langem Hals, Wände nicht verdickt, diffus gelb pigmentiert; Pleurozystiden: wie die Cheilozystiden, Wände nicht verdickt; Maße: 56-68 x 11-13; Maße der Hymenialzystiden: 39-68 x 10-13; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 20-25 x 6,5-7; Sporen: amygdaloid, apikal subkonisch bis konisch zulaufend und schmal gerundet, glatt, mit kleinem Keimporus, blass ockergelb in KOH, indextrinoid; Maße: 7,5 x 4,1 (6,8-8,5 x 3,9-4,4), Q=1,83 (1,71-2,03), 30 Sp. gemessen;

Nr. 3: Pholiota adiposa (Batsch: Fr.) P. Kumm.

Zur Bestimmung: Nach FE13 hat Ph. limonella schmälere Sporen bis 4,5 µm mit einem mittleren Q-Wert von mindestens 1,6 und auch etwas längere und schmalere Cheiloleptozystiden. Die Sporen der vorliegenden Kollektion sind grenzwertig klein, zumal im Vergleich zu meiner Kollektion 2015-01, deren Sporen im Mittel 8,7 x 5,4 maßen.

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Funddaten: 31.10.2020; MTB 7934-4-4-4, 580 m, Koordinaten: 11°29'3.10"E, 48° 0'35.97"N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Grünwalder Forst, Mühltal, Östliche Isarleite; Buchenmischwald über Rutschmassen (Schotter, Nagelflu); an der Schnittstelle eines liegenden Buchenstamms; gesellig (5 Fk); verges. mit Oudemansiella mucida;
Hut: bis ca. 6 cm breit, im Übrigen siehe Fotos. Mikromerkmale vom Exsikkat: Pleurozystiden: nur ganz sporadisch, keulig und mucronat, als Chrysozystiden, teils mit gelbem Inhalt; Cheilozystiden: dicht gepackt, polymorph, meist lageniform, oft stark kopfig, auch schlank keulig, utriform oder fusoid, schwach dickwandig und bisw. gelb pigmentiert, Maße: 19-36 x 5-8, Köpfe 5-7,5 breit; dazwischen eine einzige gelb gefüllte Chrysozystide gesehen; Sporen: ellipsoid, in Frontansicht ovoid, nie phaseoliform, dickwandig, in KOH gelb, Apikulus winzig, Keimporus deutlich, bis ca. 1 µm breit, Maße: 7,1 x 4,9 (6,3-8,2 x 4,4-5,4), Q=1,45 (1,32-1,54), 20 Sp. gemessen;