Lyophyllaceae 2018

Nr. 1: Lyophyllum spec.

Zur Bestimmung: Unklar. In den Schlüsseln von Gröger und FN landet man im Umfeld von L. semitale. Abweichend sind jedoch der keineswegs mehlige, sondern sogar auffallend aromatische Geruch sowie die relativ breiten Sporen. Nach Clemencon (1986) hat L. semitale einen Q-Wert von über 1,7.

Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 11.09.2018; MTB 8533-1-2-3, 1160 m; Koordinaten: 11,212774047960098 E; 47,481688811438076 N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Aschenmooswald; Mähwiesen und Fichtenwälder über Partnachkalk auf oberflächlich abgesauertem Boden; bei Fichte in der Wiese im Gras, gesellig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 3,8 cm breit, gewölbt, trocken, fein radialfaserig, sogar feinst radialaderig, jung dunkelbraun und ungestreift, stark hygrophan, graubraun bis graubeige (milchkaffeefarben) verblassend; Stiel: bis 5,5 x 0,6 cm, basal verjüngt und ausspitzend, schmutzig weiß, grauweiß, auf Druck grauend; Lamellen: gerade angewachsen oder mit Zahn herablaufend oder herablaufend, mäßig gedrängt, hellgrau bis beigegrau; bei Verletzung zunächst graubraun verfärbend, dann vergrauend; Fleisch: siehe Schnittbild, nur stellenweise grauend; Geruch: auffallend aromatisch, eher angenehm, vielleicht eine Spur Anis; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: breit spindelig bis breit mandelförmig, meist mit leichter suprahilarer Depression, apikal schmal bis mittelbreit gerundet, nicht kongophil, Maße: 7,9 x 4,9 (7,1-8,7 x 4,4-5,5), Q=1,62 (1,49-1,77), 20 Sp. gemessen;

Nr. 2: Lyophyllum spec.

Zur Bestimmung: Unklar. Für L. semitale sind die Sporen deutlich zu groß, was möglicherweise durch 2-sporigen Basidien bedingt ist. In der Funga Nordica schlüsselt man zu L. amygdalosporum – dazu finde ich kein Foto, aber die makroskopische Beschreibung passt nicht zur vorliegenden Aufsammlung, bei der die weiße Hutbereifung sehr auffällig ist. Unterscheidet sich durch eben diese Bereifung, den Mehlgeruch und etwas größere Sporen von der Aufsammlung Nr. 1 vom 11.09.2018 aus demselben Gebiet.

Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 13.09.2018; MTB 8533-1-2-2, 930 m; Koordinaten: 11,247700432650998 E; 47,48753899446086 N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, auf einer Mähwiese; gesellig (6 Fk);
Hut: bis 3,5 cm, fein radialfaserig, jung auffallend weiß bereift und etwas samtig wirkend, später verkahlend; Lamellen gerade angewachsen, bis leicht herablaufend, gedrängt, cremegrau, auf Druck grauend; Geruch im Schnitt schwach nach Mehl; Mikromerkmale vom Exsikkat: Basidien: im Kongo-Quetschpräparat sind kaum Basidien mit intakten Sterigmata zu finden, die wenigen sind aber 2-sporig und mit Schnallen; auf eine 2-Sporigkeit möchte ich trotzdem nicht schließen, da es sein könnte, dass die reifen 4-sporigen kollabiert sind oder die Sterigmata extrem fein und brüchig; Sporen: breit amygdaloid, in Aufsicht breit fusoid, basal fast immer V-förmig zugespitzt und mit suprahilarer Depression, apikal schmal bis mittelbreit, gelegentlich auch breiter gerundet, farblos, nicht kongophil; Maße: 8,8 x 5,1 (7,7-10,1 x 4,5-5,9), Q=1,73 (1,60-1,94), 30 Sp. gemessen;

Nr. 3: Lyophyllum deliberatum (Britzelm.) Kreisel ss. Kreisel

Zur Bestimmung: Mit Gröger und FN geschlüsselt. Unkritisch.

Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 26.09.2018; MTB 8033-4-1-4, 665 m, Koordinaten: 11,28279 E, 47,92953 N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Feldafing, Garatshausen; feuchter Mischwald (Fichte, Birke, Kiefer, Buche) über Würmmoräne; bei jungen Buchen und (weiter entfernt) Fichte in der Streu; gesellig (>5 Fk, die meisten schon vergangen);
Hut: bis 4,6 cm breit, flach gewölbt kaum gebuckelt, fein radialaderig, sonst glatt und speckig glänzend, olivgrau, hygrophan, cremegrau ausblassend; Stiel: bis 2,5 x 0,8 cm, basal ausgeprägt keulig, schmutzig weiß; Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt bis mäßig gedrängt, cremegrau, Schneiden auf Druck zuerst zart blaugrau, dann vergrauend; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach aromatisch, nur im Schnitt deutlich nach Mehl; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: subrhomboid, basal stets zugespitzt und mit suprahilarer Depression, dadurch bisw. fast geschnäbelt, mit stark ausgeprägtem Buckel auf der Rückenseite und apikal subkonisch verjüngt, nicht kongophil, Maße: 9,8 x 6,2 (9,2-10,7 x 5,5-6,7), Q=1,60 (1,42-1,73), 30 Sp. gemessen;

Nr. 4: Sphagnurus paluster (Peck) Redhead & V. Hofst.

Zur Bestimmung: Mit Gröger und FN geschlüsselt.

Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 08.07.2018; MTB 8134-3-2-3, 670 m; Koordinaten: 11° 22' 31,01'' E; 47° 50' 5,82'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Eurasburg, Impbühl, westlich des Impbühl, teils über Würmmoräne, teils über Oberer Süßwassermolasse (Tertiär); Moorwald mit Fichte, Birke und Erle, im Sphagnum an einem Wasserloch; gesellig (6 Fk);
Hut: bis 2 cm breit, flach gewölbt bis ausgebreitet, im Zentrum minimal genabelt oder papilliert, fein radialrunzelig bis glatt, graubraun bis olivgrau, frisch bis zum Scheitel durchscheinend gestreift; Hutrand deutlich über die Lamellen gezogen (auffallendes Merkmal); Stiel: bis 6 x 0,2 cm, basal gleichdick, olivgrau, alt dunkler, glatt; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, mäßig gedrängt, dick, cremeweiß; Fleisch: wässrig olivgrau; Geruch: nach frischen Gurken; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Septen mit Schnallen, Pigment am ehesten parietal (erscheint bisw. fein körnelig und feinst inkrustierend) braun; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: hyalin; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: schlank ellipsoid bis subamygdaloid, apikal meist etwas verschmälert und schmal gerundet, glatt, nicht kongophil, farblos, Maße: 7,9 x 4,2 (6,7-9,2 x 3,8-4,7), Q=1,90 (1,72-2,19), 20 Sp. gemessen;

Nr. 5: Sagaranella tylicolor (Fr.) V. Hofst., Clémençon, Moncalvo & Redhead

Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt. Wie Ludwig (2001) ist mir aufgefallen, dass die Sporenornamentation in jedem Präparat recht variabel ist. Am ähnlichsten ist die Darstellung in PDS3, Nr. 258 (als L. erosa). Erinnert an E. cetratum, sowohl Werner als auch ich hätten auf diese Art getippt. Sehr ähnliche Sporen hat Gamundia striatula, die sich durch zentral niedergedrückte oder genabelte Hüte, reinweiße Lamellen und große Hymenialzystiden unterscheidet.

Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 26.08.2018; MTB 8531-4-1-3, 1136 m NN; Koordinaten: 10,927032957188331 E; 47,42165352219046 N; Österreich, Tirol, Ehrwald, Waldgebiete nördlich des Hotels Thörle; Fichtenmischwald (Fichte, Lärche) über Plattenkalk (Blockschutt); bei Fichte in der Nadelstreu; gesellig (5 Fk);
Hut: bis 1,8 cm breit, gewölbt, am Scheitel oft etwas papilliert, glatt oder feinst runzelig, fettig glänzend und schmierig (aber kaum klebrig), bis zu 2/3 Radius oder fast bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, im Feld olivgelb bis blasser bräunlichbeige, nach einer Nacht im Kühlschrank mehr olivbraun, am Scheitel immer dunkler braun; hygrophan; Stiel: bis 5 x 0,25 cm, basal gleichdick, olivgrau, apikal schwach bereift, sonst weißlich überfasert; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, mäßig gedrängt, bauchig, graubeige mit schwachem Olivton; Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: im Schnitt minimal nach Mehl (?), bald nur mehr schwach aromatisch; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Schwach gelifizierte Cutis, Zellen schlecht differenziert, nur wenige Septen erkennbar, keine Schnallen gesehen, Pigment nicht inkrustierend, am ehesten interparietal; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Pleurozystiden fehlend; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, siderophil; Maße: ca. 29-34 x 8-9; Sporen: regulär breit ellipsoid, fein stachelig, Stacheln meist deutlich überstehend, dünnwandig und im Präparat viele kollabiert, (manche Sporen tendenziell etwas größer, kräftiger gefärbt und dann fast glatt, )hyalin, inamyloid; Maße: 6,5 x 4,8 (5,5-7,4 x 4,4-5,4), Q=1,34 (1,23-2,47), 20 Sp. gemessen;