Übrige Gattungen 2016

Nr. 1: Albatrellus cf. ovinus (Schaeff.) Kotl. & Pouzar

Zur Bestimmung: Den Massenpilz unserer kalkreichen Bergnadelwälder A. citrinus habe ich noch nie so braun gesehen. Die Amyloidität der Sporen ist ohne Abwurf nur schwer zu beurteilen.

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Funddaten: 20.08.2016; MTB 6845-4-3-4, 1110 m; 13.278571 E, 49.103759 N; By-Regen-Lindberg-Zwieslerwaldhaus, Ruckowitz-Hänge; Mischwald (Buche, Fichte, Tanne) auf saurem Boden über Gneis; bei Fichte; büschelig, mehrere Flecken;
Beschreibung: siehe Fotos. Stiele stellenweise rußbraun verfärbend; Mikromerkmale vom Exsikkat: Basidien: 4-sporig; ohne Schnallen; An den Porenmündungen sind außerdem dicht büschelig schlanke zylindrische Zellen angeordnet; ohne Schnallen; Sporen: rundlich, schwach amyloid (bei so winzigen Dingern in einem Quetschpräparat nicht leicht zu beurteilen); Maße: ca. 3,3-4,1 x 3,0-3,6;

Nr. 2: Bankera violascens (Alb. & Schwein.) Pouzar

Zur Bestimmung: Mit den Online-Schlüssel von Hrouda kommt man zu dieser Art.

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Funddaten: 19.08.2016; MTB 6945-2-1-1, 740 m, 13.250698 E, 49.093664 N; By-Regen-Zwieslerwaldhaus; oberhalb des Waldhauses am Steinbach; Mischwald (Buche, Fichte, Tanne, Lärche) auf saurem Boden; bei Fichte und Buchenverjüngung;
Hut: bis 6,5 cm breit, Hut, Stacheln und Stiel leicht blaugrün verfärbend, Geruch schwach nach Liebstöckel (beim Exsikkat Geruch stärker), Fleisch blass beige, im Stiel nach unten zu bräunlich, mit KOH schlagartig grün; Sporenpulver weißlich; Sporen sehr klein, hyalin und stachelig;

Nr. 3: Bankera violascens (Alb. & Schwein.) Pouzar

Zur Bestimmung: Mit dem Online-Schlüssel von Petr Hrouda bestimmt. Phellodon-Arten haben härteres Fleisch und überwachsen Pflanzenmaterial. Ph. connatus ist außerdem schmächtiger. Bankera fuligineoalba wächst bei Kiefer und reagiert nicht mit KOH.

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Funddaten: 25.09.2016; MTB 7934-4-3-2, 640 m; 11.44305 E, 48.019576 N; D – By – München, Oberdill, Forstenrieder Park; Tannenjungholz (früher eingezäunt) über Rissmoräne; bei jungen Tannen und krüppeliger Buchenverjüngung; gesellig (4-5 Fk); verges. mit Cantharellus tubaeformis, Cortinarius semisanquineus, Tricholoma pseudonictitans und Cortinarius poppyzon cf.;
Hut: bis gut 10 cm breit, zentral meist schwach vertieft, Rand herabgebogen, feinsamtig-lederig, beige, graubeige, blass rußgrau, frisch mit deutlich abgesetzter, weißlicher Randzone; Stiel bis 4,5 x 2,5 cm, am Übergang zum Hut am dicksten, zur Basis hin allmählich verjüngt, rußbraun; Stacheln: weiß bis schmutzigweiß, bis 5 mm lang, am Stiel herablaufend; Fleisch: siehe Schnittbild, schmutzigweiß, im Stiel blass rußbraun, Konsistenz weich; Geruch: antrocknend nach Liebstöckl (Maggi); Geschmack: mild, minimal bitterlich; Sporenpulver: weiß, inamyloid; Chemie: Fleisch mit KOH sofort olivgrün;

Nr. 4: Boletus rubrosanguineus Cheype

Zur Bestimmung: Makroskopisch bestimmt. Auf den aktuellen Gattungsnamen verzichte ich hier, weil er ziemlich hochfrequent wechselt.

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Funddaten: 13.08.2016; MTB 8235-3-3-1, 1170 m; 11.499341 E, 47.723432 N; Bad Tölz, Wackersberg, Seiboldsalm; bodensaurer Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) in der Flyschzone; im Fichtenhochwald an relativ lichter Stelle; gesellig (2 Fk);
Hut: Beim kleinen Fk 10 cm breit, der große fast doppelt so breit, lederbraun und stark felderig aufgerissen, am Hutrand glatt bis runzelig und purpurrot; auf Druck nicht blauend; Stiel: beim kleinen Fk 6 x 3,5 cm, keulig, gelblich, basal tief rot, fast bis zur Basis mit feinem weinroten Netz; Poren: orangerot, sehr fein; Röhren: grüngelb, im Schnitt blauend; Fleisch: hellgelb, in der Stielbasis weinrot, im Schnitt sofort schwach blauend, am stärksten im Hutzentrum und in der Stielspitze; Geruch: pilzig;

Nr. 5: Limacella glioderma (Fr.) Maire

Zur Bestimmung: Wegen des praktisch trockenen Huts nicht so ganz leicht als Limacella zu erkennen, ansonsten aber unkritisch.

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Funddaten: 04.09.2016; MTB 8235-3-3-1, 990 m; 11.501463 E, 47.718421 N; Bad Tölz, Wackersberg, Lehen, Kleinbach, an Nordhang; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) in der Flyschzone; auf gemischter Streu von Buche, Tanne und Fichte; einzeln;
Hut: 3 cm breit, glatt, matt, praktisch trocken, am Hutrand mit deutlich überstehendem Velumsaum, orangebraun, am Scheitel am dunkelsten; Stiel: 4,5 x 0,5 cm, basal gleichdick und abgerundet, cremefarben, im obersten Stieldrittel mit deutlichem Rosaton, mit mehreren häutig-flockigen, cremegelben Velumgürteln; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, sehr gedrängt, cremebeige; Schneiden weiß; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nach Mehl; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixotrichoderm aus aufgerichteten, schlanken, zylindrischen, apikal abgerundeten Zellen, diese in eine gelatinöse Matrix eingebettet, aber intakt, mit Schnallen; Endzellen ca. 3,3-6,1 µm breit; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden, auch keine Pleuros gesehen; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: ideal rund, mit großem Apikulus, inamyloid, an der Lamellen oft verklumpt; Maße: 4,2 x 4,2 (3,8-4,4 x 3,9-4,3), Q=1,00; 10 Sp. gemessen;

Nr. 6: Arrhenia spec.

Zur Bestimmung: Im Gattungsschlüssel von Gröger lande ich bei Omphalina/Arrhenia, komme aber zu keinem Ergebnis, vor allem weil nur wenige Arten holzbewohnend sind. Arrhenia rustica hat ähnliche Merkmale, wächst aber nicht auf Holz.

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Funddaten: 03.09.2016; MTB 8334-4-2-4, 1180 m; 11.481625 E, 47.63106 N; By – Jachenau, Petern, am Wanderweg vom Parkplatz bei Petern (Jachental) zur Benediktenwand; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) über Plattenkalk; auf morschem, liegendem Laubholzstamm, auf der Borke (sieht aus wie Birke, ich vermute trotzdem Buche); gesellig (4 Fk);
Hut: bis gut 1 cm breit, gewölbt, bisw. im Zentrum schwach niedergedrückt, deutlich bereift, khakigrau, am Rand durchscheinend gestreift; Stiel: etwas exzentrisch, hutfarben, bereift, von der Basis streuen auffällige, an Ramaria erinnernde Rhizomorphen ins Substrat; Lamellen: herablaufend, entfernt, weißlich, anastomosierend und aderig; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: hyphig, Zellen verwoben, schmal, teilweise mit aufgerichteten, zylindrischen Endzellen; Pigment grob querstreifig braun inkrustierend und zusätzlich vakuolär braun; Schnallen vorhanden; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Basidien: 4- und 2-sporig gemischt, mit Schnallen, z.B. 20x6, 22x7; Trama ohne Jodreaktion; Sporen: tropfenförmig, ellipsoid oder rundlich, glatt, inamyloid; Maße: 5,3 x 3,6 (3,6-6,6 x 3,0-4,3), Q=1,47 (10 Sp. gemessen);

Nr. 7: Hygrocybe glutinipes (J:E: Lange) R. Haller Aar.

Zur Bestimmung: Mit Gröger und FN geschlüsselt. Aufgrund der recht unterschiedlich, aber meist aufsteigend und breit angewachsenen Lamellen könnten man hier bei H. chlorophana landen, die jedoch in der Regel größer ist, keinen so schleimigen Stiel, schwächer gestreifte Hüte, längere Zellen in der Lamellentrama und breitere Sporen aufweist.

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Funddaten: 18.06.2016; MTB 8237-4-4-3, 880 m; D-By-Miesbach, Fischbachau, Geitau Nord, nahe dem Wanderweg Richtung Birkenstein, auf der Rieder Alm; Viehweide über Hauptdolomit; im Gras, gesellig (5 Fk);
Hut: bis 2,2cm breit, gewölbt, schleimig, gelb, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, stellenweise weißlich ausgeblasst; Stiel: schleimig und glitschig, gelb bis grünlichgelb; Lamellen: aufsteigend angewachsen, mäßig gedrängt, gelb; Mikromerkmale vom Frischpilz: Lamellentrama: regulär, Zellen ca. 225-400 µm lang, an den Enden stark verjüngt; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; ca. 31-44 x 5-8; Sporen: irregulär ellipsoid, oft eingeschnürt bzw. an den Längsseiten konkav, Maße: 8,4 x 4,3 (7,2-9,3 x 3,9-5,1), Q=1,97, 10 Sp. gemessen;

Nr. 8: Hygrocybe glutinipes (J:E: Lange) R. Haller Aar.

Zur Bestimmung: Mit Gröger und Boertmann (FNE1) geschlüsselt. H. insipida unterscheidet sich durch kaum schleimigen Stiel, deutlicher herablaufende Lamellen und kürzere Zellen in der Lamellentrama.

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Funddaten: 09.10.2016; MTB 7346-2-2-4, 350 m; 13.490973 E, 48.579598 N; D – By – Passau, Grubweg, am Bäckerholz 9; Privatgarten; ungedüngte Mähwiese; terrestrisch, gesellig; verges. mit Hygrocybe psittacina;
Hut: bis 1,3 cm breit, schwach genabelt, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, sehr schleimig und klebrig; orangefarben; Stiel: bis 4,5 x 0,2 cm, zylindrisch, basal gleichdick, sehr schleimig und klebrig, im oberen Drittel orange, zur Basis hin dann orangegelb, zitronengelb bis grüngelb; Lamellen: aufsteigend und mit Zahn breit angewachsen, mäßig gedrängt, hell orange, orangegelb bis gelb (zu den Schneiden hin immer heller), Schneiden weiß abgesetzt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: unauffällig; Geschmack: mild, neutral; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellentrama: Zellen schlank und zylindrisch, nicht aufgeblasen, an den Enden gleichdick oder wurmförmig verjüngt, ca. 75-300 lang (vermutlich auch länger, aber schwer zu messen), mit Schnallen; Basidien: 4-, 3- und 2-sporige gemischt, ca. 38-40 x 8-10; mit Schnallen: Sporen: ellipsoid bis subzylindrisch, apikal meist etwas verschmälert, gelegentlich schwach eingeschnürt, Maße: 8,7 x 4,7 (7,5-10,3 x 4,1-6,1), Q=1,84 (1,67-2,14), 20 Sp. gemessen;

Nr. 9: Hygrocybe citrinovirens (J.E. Lange) Jul. Schaeff.

Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt und makroskopisch klar.

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Funddaten: 30.07.2016; MTB 8237-4-4-4, 1400 m; D-By-Miesbach, Fischbachau, Kothalm, am Wanderweg von der Kessel-Alm zum Schweinsberg, oberhalb des Koth-Almhauses auf der Almwiese; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) über kalkalpinem Ausgangsgestein (Bankkalk); auf der Almwiese im Gras; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 4,8 cm breit, flach kegelig bis fast ausgebreitet, unauffällig bis spitz gebuckelt, trocken, radialfaserig, zum Rand hin gröber (an Inocybe rimosa erinnernd); grüngelb, in der Sonne cremegelb ausblassend; Stiel: bis 6 x 1,2 cm, breitgedrückt und mit Längsfurche, basal verjüngt, trocken, glatt, stellenweise fein weißlich bereift und etwas samtig wirkend; hutfarben; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, mäßig gedrängt, bauchig, bis 8 mm breit, blass graugelb, blass grünlichgelb; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellentrama: lang septiert, Zellen an den Enden verjüngt; Basidien: überwiegend 4-sporig, mit Schnallen, ca. 43-51 x 7,5-9,5; Sporen: ellipsoid, Maße: 7,2 x 5,1 (7,3-7,9 x 4,7-5,6), Q=1,41, 10 Sp. gemessen;

Nr. 10: Hygrophorus piceae Kühner

Zur Bestimmung: Mit Gröger und FN geschlüsselt. Unkritisch.

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Funddaten: 16.10.2016; MTB 8330-1-4-4, 940 m; Koordinaten: 10.90789 E, 47.654025 N; D – By – Steingaden, Resle; am G’fäll; Bergnadelwald (hauptsächlich Fichte mit eingestreuten Tannen und Buchen) überwiegend über Hangschutt, etwa im Bereich der 1000 m-Höhenlinie über tertiärer Molasse (Deutenhausender Schichten: Tonmergelstein, Sandstein); bei Fichte; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 4,4 cm breit, meist kleiner (unter 3 cm), glatt, schwach klebrig (befeuchtet), rein weiß; Stiel: bis 5,5 x 0,7 cm, basal ausspitzend, trocken, im oberen Drittel bereift; Lamellen: herablaufend, entfernt, cremeweiß bis cremegrau; Geruch: schwach aromatisch-obstig; KOH (40%): überall negativ, nur an den Lamellen nach längerer Zeit blass gelblich verfärbend;

Nr. 11: Lentinellus ursinus (Fr.) Kühner

Zur Bestimmung: Mit Gröger klar so zu schlüsseln. L. castoreus mit viel schmäleren Lamellen, kaum scharfem Geschmack und nur schwach amyloider Lamellentrama. Die zwei letzten Fotos zeigen eine Kollektion aus Tschechien von 2009 aus dem Böhmerwald (Zatonska hora; Naturwaldreservat), die exakt übereinstimmt: Geruch, Schärfe, stark amyloide Skeletthyphen in der Lamellentrama;

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Funddaten: 19.08.2016; MTB 6945-2-1-1, 740 m, 13.250698 E, 49.093664 N; By-Regen-Zwieslerwaldhaus; oberhalb des Waldhauses am Steinbach; Mischwald (Buche, Fichte, Tanne, Lärche) auf saurem Boden; auf starkem morschem, liegenden Tannen- oder Fichtenstamm, fast unterseits seitlich angewachsen; gesellig;
Hut: bis 7 cm breit; Stiel: fehlend; Lamellen gedrängt, schmutzig creme, bis 1 cm breit, Schneiden entfernt schartig;; Geruch: extrem stark aromatisch, fast parfümiert, aber eher angenehm; Geschmack: brennend scharf; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellentrama: stark kreuz und quer verwoben (im Querschnitt), aus generativen und dickwandigen Skeletthyphen bestehend, letztere in Melzer extrem stark amyloid (schwarzblau); Sporen: ellipsoid, fein warzig, 3,7 x 2,9 (3,3-4,0 x 2,6-3,1), Q=1,29, 10 Sp. gemessen;

Nr. 12: Lyophyllum transforme (Britzelm.) Singer

Zur Bestimmung: Mit Gröger und FN geschlüsselt. Unkritisch. L. rhopalopodium hat ähnliche Sporen, aber stark keulig-knollig verdickte Stiele. Edmund Garnweidner und Peter Karasch haben die Art einige Male im Fünfseenland gefunden.

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Funddaten: 13.10.2016; MTB 7933-1-1-3, 600 m; D – By – Inning, Martinsberg, Buchenwald über Würmmoräne; terrestisch, einzeln;
Hut: ca. 3,5 cm breit, trocken, feinsamtig, graubraun; Stiel: kräftig, voll, basal schwach erweitert, cremeweiß; Lamellen: schwach aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, cremeweiß, auf Druck zuerst blaugrau, dann dunkelgrau; Fleisch: cremeweiß, Geruch: schwach, keinesfalls nach Mehl; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: lateral dreieckig, mit deutlichem Buckel, in Aufsicht rhomboid, Maße: 8,8 x 5,8 (7,8-9,4 x 4,8-6,6), Q=1,53, 10 Sp. gemessen;

Nr. 13: Myochromella boudieri (Kühner & Romagn.) V. Hofstetter, Clémençon, Moncalvo & Redhead

Zur Bestimmung: Aufgrund des im Feld mehlig-ranzigen Geruchs und der sehr gestreckten Sporen nach Gröger klar als L. boudieri zu bestimmen. Diese Art wird allerdings oft mit sehr dunklem, stark weiß beflocktem Stiel beschrieben. Weiter infrage kommende Arten sind L. inolens, dem z.B. Ludwig gelegentlich auftretenden Mehlgeruch bescheinigt. Auch L. ozes geistert noch durch die Literatur und wäre z.B. nach dem Schlüssel in GpBW3 die erste Wahl für die vorliegende Kollektion. Vermutlich sind alle meine Kollektionen mit +/- stark gebuckeltem, fein radialrunzeligem olivbraunem Hut, im Feld schwach mehligem bis stark ranzigem, bei Lagerung über nach oft schwindendem Geruch und schlank ellipsoiden Sporen mit einem Q-Wert über 1,8 konspezifisch, wie auch immer diese häufige Art heißen muss. Die Sporen der Kollektion sind grenzwertig groß und reichen schon in den Bereich von L. fusisporum hinein. Diese Art ist jedoch kaum bekannt und ihre Sporen sollen nach Gröger noch wesentlich gestreckter (Q>2,5) sein und eine suprahiläre Depression aufweisen. Die Aufsammlung stimmt makroskopisch völlig mit den 2015er Funden von L. boudieri überein.

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Funddaten: 14.10.2016; MTB 8330-3-3-1, 900 m; Koordinaten: 10.673873 E, 47.613488 N; D – By – Füssen, Hopfen am See; Hopfner Wald; Fichtenmischwald in der Flyschzone (Reiselsberger Sandstein); am Wegrand bei Fichten in der Streu; büschelig;
Hut: bis 4 cm breit, glatt, trocken, nur am Rand schwach durchscheinend gestreift, hygrophan; Stiel: basal gleichdick, hohl, apikal bereift, sonst weißlich überfasert, Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, grau; Fleisch: im Stiel hohl; Geruch: gurkig-tranig-ranzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; 26-39 x 8-9; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Sporen: subzylindrisch bis spindelig, im Abwurfpräparat großteils kollabiert, Maße: 9,0 x 4,6 (7,6-10,8 x 3,9-4,9), Q=1,96 (1,65-2,23), 20 Sp. gemessen;

Nr. 14: Simocybe sumptuosa (P.D. Orton) Singer

Zur Bestimmung: Vom Habitus her eigentlich ein ganz normaler S. centunculus, nach FN (Senn Irlet) jedoch aufgrund der großen Pileozystiden, stark kopfigen Cheilos und relativ großen, deutlich bohnenförmigen Sporen als S. sumptuosa zu schlüsseln.

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Funddaten: 17.08.2016; MTB 7146-1-1-4, 560 m; 13.357031 E, 48.878405 N; Spiegelau, Rehbruck, NWR Rehberg; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) an südostexponiertem, recht trockenem Steilhang, auf saurem Boden über Granit/Gneis; auf einem morschen, starken, liegendem Buchenstamm; gesellig, verstreut;
Hut: 0,7 – 1,8 cm breit, glatt, trocken, ungerieft, olivbraun; stark hygrophan; Stiel: bis 2,5 x 0,2 cm, olivgrau, silbrig überfasert; Lamellen: leicht aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, sehr breit, bauchig; Schneiden feinst weißflockig; Fleisch: dünn, cremeweiß; Geruch: unauffällig; HDS: mit Pileozystiden, diese lageniform, ca. 50-75 x 12-16, teils auch keulig; Cheilozystiden: zylindrisch-kopfig bis lageniform-kopfig; Maße: ca. 44-64 x 4-6 x 6-11 (Länge x Bauch x Kopf); mit Schnallen; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: lateral meist deutlich bohnenförmig, apikal meist abgerundet, aber auch konisch verjüngt, dann subamygdaloid, dickwandig, blass cremebeige in KOH, Maße: 8,1 x 4,9 (7,3-8,7 x 4,6-5,5), Q=1,64 (1,47-1,79), 20 Sp. gemessen;

Nr. 15: Laccaria longipes G. M. Mueller

Zur Bestimmung: Gemäß Bresinsky 2011 (in MycBav 12, S. 51ff) so bestimmt. L. proxima sollte deutlich ellipsoide Sporen mit einem Q-Wert um 1,3 und deutlich schuppige Hüte aufweisen. Bei der vorliegenden Kollektion sind die Hüte ziemlich glatt, der Sporenquotient liegt bei 1,16 und keine von 20 gemessen Sporen erreicht einen Q-Wert über 1,21. Bresinsky hat fast alle in der Bayerischen Staatssammlung hinterlegten in Sphagnum gefundenen Kollektionen von L. proxima als L. longipes revidiert. Er erwähnt auch eine ursprünglich als L. laccata bestimmte Aufsammlung aus dem Klingenbrunner Wald (von 1984), die sogar einen noch höheren Sporenquotienten von 1,19 aufweist und von ihm ebenfalls zu L. longipes revidiert wurde. Sie hat etwas kleiner Sporen als die vorliegende Aufsammlung.

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Funddaten: 18.08.2016; MTB 7046-1-3-3, 760 m; 13.335332 E, 48.95084 N; Spiegelau, Klingenbrunn-Bahnhof, Flanitz-Ebene; mooriger Fichtenwald mit eingestreuten Tannen und Birken, Bazzania-Picetum auf saurem Boden; bei Fichte im Sphagnum; gesellig (>10 Fk);
Hut: bis 5,5 cm breit, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, ziemlich glatt, hell orangebraun, hygrophan; Stiel: bis 15 x 0,6 cm, einheitlich beigebraun und cremeweißlich überfasert-streifig; Lamellen: habituell herablaufend, aber fast gerade und breit angewachsen, mäßig entfernt, fleischfarben; Fleisch: fleischrosa; Geruch: schwach; Mikromerkmale vom Exsikkat: Basidien: 4-sporig; Sporen: subglobos, Stacheln in der Regel unter 1 µm lang und an der Basis nicht über 1 µm breit; Maße: 8,3 x 7,2 (7,5-9,5 x 6,8-7,9), Q=1,16 (1,09-1,21), 20 Sp. gemessen;

Nr. 16: Hydnellum caeruleum (Hornem.) P. Karst.

Zur Bestimmung: Makroskopisch klar.

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Funddaten: 30.07.2016; MTB 8237-4-4-2, 1350 m; D-By-Miesbach, Fischbachau, Schweinsberg, am Wanderweg von der Kessel-Alm zur Kothalm; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) über kalkalpinem Ausgangsgestein (Bankkalk); bei Fichten; gesellig (>20 Fk), ganzer Hexenring;
Fruchtkörper bis gut 10 cm breit, Fleisch gezont und zur Basis hin orange; Geruch nach Mehl; im Übrigen siehe Fotos.

Nr. 17: Grifola frondosa (Dicks.) Gray

Zur Bestimmung: Makroskopisch klar.

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Funddaten: 09.10.2016; MTB 7446-4-1-1, 400 m; D – By – Passau, Ingling, Neuburger Wald; zwischen Parkplatz und erster Kreuzung am Wanderweg 4; Laubmischwald (Buche, Eiche, Fichte, Tanne) auf saurem Boden über Gneis; am Stammgrund einer lebenden Eiche; büschelig;
Beschreibung siehe Fotos.

Nr. 18: Myochromella boudieri (Kühner & Romagn.) V. Hofstetter, Clémençon, Moncalvo & Redhead

Zur Bestimmung: Aufgrund des im Feld mehlig-ranzigen Geruchs und der sehr gestreckten Sporen nach Gröger klar als L. boudieri zu bestimmen. Diese Art wird allerdings oft mit sehr dunklem, stark weiß beflocktem Stiel beschrieben. Weiter infrage kommende Arten sind L. inolens, der z.B. Ludwig gelegentlich auftretenden Mehlgeruch bescheinigt. Auch L. ozes geistert noch durch die Literatur und wäre z.B. nach dem Schlüssel in GpBW3 die erste Wahl für die vorliegende Kollektion. Vermutlich sind alle meine Kollektionen mit +/- stark gebuckeltem, fein radialrunzeligem olivbraunem Hut, im Feld schwach mehligem bis stark ranzigem, bei Lagerung über Nacht oft schwindendem Geruch und schlank ellipsoiden Sporen mit einem Q-Wert über 1,8 dasselbe, wie auch immer diese häufige Art heißen muss.

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Funddaten: 15.10.2016; MTB 8430-2-1-4, 810 m; Koordinaten: 10.76967 E, 47.584594 N; D – By – Füssen, Bannwald; Fichtenstangerlwald mit eingestreuten Eschen und Ahornverjüngung über würmeiszeitlichem Niederterassenschotter; gesellig, zwischen Brennesseln und anderem Kraut; gesellig;
Hut: bis 4,6 cm breit; Geruch: ranzig, aber nicht sehr intensiv; im Übrigen siehe Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: subzylindrisch, bis schlank ellipsoid, im Abwurfpräparat großteils kollabiert, Maße: 7,7 x 4,1 (6,5-8,7 x 3,7-4,4), Q=1,90 (1,55-2,10), 20 Sp. gemessen;