Bolbitiaceae 2018

Nr. 1: Conocybe microspora (Velen.) Dennis

Zur Bestimmung: Mit FE11 und Gröger geschlüsselt. Unkritisch.

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Funddaten: 02.09.2018; MTB 8034-4-3-2, 660 m; Koordinaten: 11,413656751030851 E; 47,91284653483106 N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Wolfratshausen, Bergwald an der westlichen Loisachleite; Mischwald (Fichte, Buche, etwas Eiche) über Würmmoräne; auf gemischter Streu; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 1,6 cm breit, kegelig, glatt, deutlich behaart, ziemlich kühl braun, hygrophan; Stiel: bis 5,5 x 0,12 cm, basal kleinknollig, im oberen Drittel cremegelb bis beige, stielabwärts immer dunkler bräunlich; auf ganzer Länge fein bereift und auch mit vielen superfeinen Härchen besetzt; Lamellen: aufsteigend angewachsen, sehr gedrängt, honigbraun; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung: fast ausschließlich aus lecythiformen Kaulozystiden, die die dicken Clustern angeordnet sind, dazwischen vereinzelt keulige Element, nur ein "Elefantenrüssel" gesichtet (in zwei Präparaten); Kaulzystiden 14-18 x 7-8,5, Köpfchen 3,5-4,1 breit; Cheilozystiden: lecythiform, ca. 15-19,5 x 6,5-7,5, Köpfchen 3,6-4,4 breit; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Ammoniakreaktion: nach ca. 20 Min. negativ; Sporen: schlank ellipsoid, deutlich dickwandig, in KOH kräftig ockergelb, KP unter 1 µm breit, aber deutlich, Maße: 6,5 x 3,8 (6,1-7,3 x 3,5-4,2), Q=1,72 (1,56-1,89), 20 Sp. gemessen;

Nr. 2: Conocybe rickeniana Singer ex P.D. Orton

Zur Bestimmung: Mit FE11 geschlüsselt. Unkritisch.

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Funddaten: 08.09.2018; MTB 8234-1-2-1, 620 m; Koordinaten: 11,379174271933254 E; 47,798665739920445 N; D-By-Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Penzberg, Faistenberg, Kohlfilz, am Rand des Wanderwegs Faistenberg-Promberg; Mischwald (Buche, Fichte, Schwarzerle); in gemischter Laub-Nadel-Streu, gesellig (2 Fk);
Hut: bis 1,7 cm breit, flach kegelig, glatt, ohne Härchen, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, frisch recht freudig orangebraun gefärbt, nach Lagerung über Nacht etwas stumpfer ockergelb; hygrophan; Stiel: bis 5,5 x 0,15 cm, basal kleinknollig, im obersten Drittel cremgelb, stielabwärts immer dunkler, bis ockerbraun; auf ganzer Länger fein bereift, ohne Härchen; Lamellen: aufsteigend angewachsen, normal gedrängt, honigbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung: ausschließlich aus lecythiformen Elementen; Kaulozystiden ca. 30-36 x 14-18, Köpfchen 5,3-9,5 µm breit, im Mittel um 8; Cheilozystiden: lecythiform mit großen Köpfchen, ca. 27-33 x 11-15, Köpfchen 6,2-8,2 µm breit; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Ammoniakreaktion: nach ca. 30 Min. negativ; Sporen: schlank amygdaloid, schwach dickwandig, ockergelb in KOH, mit ca. 1 µm breitem KP, Maße: 9,3 x 4,8 (8,5-9,7 x 4,4-5,1), Q=1,93 (1,83-2,09), 20 Sp. gemessen;

Nr. 3: Conocybe rickeniana Singer ex P.D. Orton

Zur Bestimmung: Vermutlich die von Hausknecht in FE11 erwähnte "Herbstform" der Art mit nicht so freudigen Farben. Das Exsikkat ist deutlich grauer als z.B. die Kollektion Nr. 2. Verwechslung ist möglich mit C. echinata (siehe Nr. 4).

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Funddaten: 11.11.2018; MTB 8134-1-4-2, 650 m; Koordinaten: 11° 24' 8,87'' E; 47° 51' 59,32'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Münsing, Eurasburg, Gasteig; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche, Esche, Erle) über Würmmoräne oder Oberer Süßwassermolasse; am Wegrand terrestrisch, gesellig bis kleinbüschelig (5 Fk);
Hut: bis 2,7 cm breit, gewölbt, trocken, glatt, ohne Härchen, frisch rehbraun und bis zum halben Radius durchscheinend gestreift, stark hygrophan und rasch zu beige verblassend, Hutmitte bleibt lehmbraun; Stiel: bis 7 x 0,2 cm, basal kleinknollig, beige bis bräunlichbeige, zur Basis hin etwas dunkler, auf ganzer Länge fein bereift und ohne Härchen; Lamellen: aufsteigend und mäßig breit angewachsen, mäßig gedrängt, honigbraun, Schneiden fein weißflockig; Geruch: schwach pilzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung: ausschließlich aus lecythiformen Kaulozystiden, diese mit dickem Bauch, kurzem Hals und breitem Köpfchen, Maße: ca. 34-40 x 14-15 x 7,5-10; Cheilozystiden: lecythiform, ca. 22-25 x 8-11 x 5-8, Köpfchen im Mittel ca. 6-6,5 µm breit; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Ammoniakreaktion: nach ca. 30 Min. negativ; Sporen: schlank amygdaloid, dünnwandig, in KOH kräftig ockergelb, KP deutlich, etwas vorgewölbt, um 1 µm breit; Maße: 9,3 x 4,9 (8,6-10,2 x 4,6-5,3), Q=1,90 (1,76-2,06), 20 Sp. gemessen;

Nr. 4: Conocybe echinata (Velen.) Singer

Zur Bestimmung: Mit FE11 geschlüsselt. Wohl unkritisch.

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Funddaten: 06.10.2018; MTB 8032-1-4-2, 610 m, Koordinaten: 11° 4'37.64"E, 47°58'10.96"N; D – By – Landkreis Landsberg am Lech, Gemeinde Dießen am Ammersee, Riederau, Bierdorf, am Gruberbach; Mischwald (Buche, Eiche, Fichte, Kiefer, Tanne, Birke, Schwarzerle) über Würmmoräne; auf einem feuchten Erdhaufen; terrestrisch, einzeln;
Hut: 1 cm breit, mit auffallend dunklen Farben, unbehaart; Stiel: gelblich, auf ganzer Länge eher grob bereift, ohne längere Härchen; im Übrigen siehe Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung: ausschließlich aus lecythiformen Elementen; Kaulozystiden mit breiten Köpfchen, ca. 26-35 x 12-16, Köpfchen ca. 6,2-9,9, im Mittel um 8; Cheilozystiden: lecythiform, mit breiten Köpfchen, ca. 19-27 x 9-11, Köpfchen ca. 4,7-7,0, im Mittel um 6; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Ammoniakreaktion: nach ca. 30 Min. negativ; Sporen: amygdaloid, dünnwandig, mit deutlichem, um 1 µm breitem KP, in KOH kräftig ockergelb, Maße: 8,7 x 4,7 (8,3-9,3 x 4,3-4,9), Q=1,86 (1,79-1,98), 20 Sp. gemessen;

Nr. 5: Pholiotina velata (Velen.) Hauskn.

Zur Bestimmung: Mit FE11 geschlüsselt. Die z.B. von Ludwig nicht anerkannte Ph. exannulata hat variablere, breitere Zystiden und dunklere Hutfarben.

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Funddaten: 15.09.2018; MTB 8034-4-4-3, 630 m, Koordinaten: 11,46088 E, 47,90672 N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Egling, Puppling, Osterloch; oberbodensaurer Mischwald (Kiefer, Fichte, Buche), stellenweise mit Heidelbeerbewuchs, über Würmmoräne; auf Ruderalstelle mit Brennessel und Springkraut bei Fichte und Kiefer, terrestrisch in der Streu; gesellig (>5 Fk);
Hut: bis 1,5 cm breit, vom weißen Velum zahnradartig behangen, trocken, im Feld ziemlich lebhaft honiggelb, bis zum halben Radius durchscheinend gestreift, stark hygrophan, cremefarben verblassend; Stiel: bis 3,5 x 0,2 cm, basal gleichdick, cremeweiß, apikal bereift, unterhalb der Abrisszone vom weißen Velum flockig überzogen; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, honiggelb, Schneiden weißflockig; Fleisch: siehe Schnittbild, in der Stielbasis dunkelbraun; Geruch: schwach, im Schnitt vielleicht minimal unangenehm nach rohem Fleisch; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: dicht gedrängt, sehr variabel geformt, überwiegend schlank lageniform und apikal oft etwas kopfig, auch mit welligem Hals, bisw. auch fusoid, selten utriform, nie keulig; ca.20-48 x 5-7, selten breiter (bis 10); Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 2-sporige eingestreut, Maße ca. 18-21 x 7-8; Sporen: amygdaloid, apikal etwas verschmälert, mit deutlichem, knapp 1 µm breitem Keimporus, ockergelb in KOH, schwach dickwandig; Maße: 8,1 x 4,7 (7,3-8,5 x 4,4-4,9), Q=1,73 (1,60-1,85), 20 Sp. gemessen;

Nr. 6: Pholiotina striipes (Cooke) Singer

Zur Bestimmung: Mit FE11 geschlüsselt. Die Sporenmaße der 2016er Kollektion von Ph. pygmaeoaffinis sind mit 9,9 x 5,5 so erheblich größer als bei der vorliegenden Kollektion, dass ich hier lieber als Ph. striipes bestimme, obwohl eine makroskopische Trennung kaum möglich erscheint und viele Autoren (Ludwig 2007) nur eine Art anerkennen. Das letzte Foto zeigt eine 2. Kollektion aus demselben Waldgebiet mit nahezu identischen Sporenmaßen.

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Funddaten: 11.11.2018; MTB 8134-1-4-2, 650 m; Koordinaten: 11° 24' 8,87'' E; 47° 51' 59,32'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Münsing, Eurasburg, Gasteig; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche, Esche, Erle) über Würmmoräne oder Oberer Süßwassermolasse; am Wegrand unter Brombeere, terrestrisch, gesellig bis kleinbüschelig (5 Fk);
Hut: bis 3,6 cm breit, gewölbt, glatt, braunbeige, jung glimmerig bereift, am Rand durchscheinend gestreift, komplett mit Wassertröpfchen besetzt; hygrophan, am Trockner bald cremebeige verblasst; Stiel: bis 7 x 0,4 cm, basal schwach spindelig erweitert und dann verjüngt, rund um die Basis mit auffallendem Tomentum, cremeweiß, auf ganzer Länge fein weiß bereift und mit Wassertröpfchen besetzt; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, sehr gedrängt, braunbeige bis honigbraun, an und nahe den Schneiden mit auffallenden dunkelbraunen Tröpfchen und Flecken besetzt (wahrscheinlich von den Sporen gefärbtes, teils eingetrocknetes Exsudat); Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach ranzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: zellig, mit flaschenförmigen Pileozystiden; Cheilozystiden: lageniform, meist mit spießförmigem, zugespitztem Hals, seltener apikal abgerundet, dazwischen sterile keulige Zellen; ohne Schnallen; ca. 32-48 x 7-10; Basidien: 4-sporig, ohne Schnallen; Sporen: amygdaloid, apikal etwas verschmälert, mit knapp 1 µm breitem, meist stark vorgewölbtem Keimporus, in KOH ockergelb, dünnwandig, Maße: 8,1 x 4,7 (7,6-8,7 x 4,3-5,0), Q=1,71 (1,62-1,80), 20 Sp. gemessen;