Marasmiaceae 2016

Nr. 1: Gymnopus fuscopurpureus (Pers.: Fr.) Antonin, Halling & Noordel.

Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt. Durch die düstern Farben und die grüne KOH-Reaktion eindeutlich festgelegt.

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Funddaten: 03.10.2016; MTB 7934-4-4-4, 565 m; Koordinaten: 11.478777 E, 48.006051 N; D – By – Baierbrunn, Klosterwald, Isar-Westufer; Buchenmischwald auf meist kalkhaltigem Boden (Geologie kleinteilig, Nagelfluh, Rutschmassen, aber auch Tertiärflinz und Seetone); auf Buchenlaub, gesellig (2 Fk);
Hut: bis 2,3 cm breit, ausgebreitet, schwach bis deutlich genabelt, glatt bis feinst runzelig, speckig glänzend, trocken, nicht oder nur am Rand durchscheinend gestreift, kastanienbraun, hygrophan, bräunlichbeige ausblassend; Stiel: bis 4 x 0,2 cm, basal auf Buchenlaub verankert, schokobraun, vor allem apikal bereift, sonst fast glatt; Lamellen: abgerundet angewachsen, mäßig gedrängt, auffallend dunkel, hutfarben, zu den Schneiden hin heller; Schneiden glatt, nur stellenweise fein flockig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: null. Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Dryophila-Typ, aus stark verflochtenen Zellen und oft stark erweiterten, irregulären Endzellen, Piment querstreifig inkrustierend, Wände und vor allem Inkrustationen in KOH grün; Schnallen zahlreich; Lamellenschneide: mit irregulären, puzzleteilartigen Cheilozystiden, diese mit Verzweigungen und Auswüchsen, meist ziemlich voluminös, aber sehr variabel; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; z.B. 30x6; Sporen: schlank ellipsoid bis apfelkernförmig, lateral auf der Unterseite fast gerade, auf der Oberseite vorne meist etwas gebuckelt und apikal etwas verschmälert, in KOH grünlich mit gut sichtbaren Wänden, Maße: 6,3 x 3,3 (5,1-7,6 x 3,0-3,5), Q=1,93 (1,59-2,38), 20 Sp. gemessen;

Nr. 2: Hydropus scabripes (Murill) Singer

Zur Bestimmung: Mit FN und Gröger geschlüsselt. Bestes Unterscheidungsmerkmal von H. trichoderma scheinen die fehlenden Inkrustationen in den HDS-Hyphen sowie die viel kleineren und diskreter pigmentierten HDS-Endzellen zu sein. Makroskopisch dürfte die Unterscheidung problematisch sein.

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Funddaten: 16.10.2016; MTB 8331-3-2-2, 1100 m; Koordinaten: 10.902467 E, 47.648829 N; D – By – Steingaden, Resle; Bergnadelwald (hauptsächlich Fichte mit eingestreuten Tannen und Buchen) überwiegend über Hangschutt, etwa im Bereich der 1000 m-Höhenlinie über tertiärer Molasse (Deutenhausender Schichten: Tonmergelstein, Sandstein); im lichten Wald bei Fichte, Tanne und Buche im Moos; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 3 cm breit, flach kegelig mit leicht vorgezogenem Buckel, glatt, matt, schokoladenbraun, zum Rand hin etwas heller, fast bis zum Scheitel durchscheinend gestreift; Stiel: bis 4,5 x 0,45, basal gleichdick, auf graubeigem Grund weiß überfasert bis anliegend beflockt, rau wirkend, apikal bereift, sporadisch auch mit bräunlichen Schüppchen besetzt; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 26 erreichen den Stiel), queraderig, grau bis graubraun, zu den Schneiden hin weiß; Schneiden glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach aromatisch-pilzig; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis aus locker liegenden, schmalen, zylindrischen Zellen, in der obersten Lage mit koralloiden Verzweigungen oder zumindest divirtikuliert, manchen schwach gelifiziert, außerdem mit aufsteigenden bis fast aufrechten, meist keuligen, aber oft irregulären und divertikulierten Endzellen; Pigment intrazellulär, blass braun, Schnallen vorhanden; Stielrinde: mit büscheligen, meist zylindrischen oder schlank keuligen Kaulozystiden, diese meist blass braun intrazellulär pigmentiert; Cheilozystiden: an der Schneide verstreut, bauchig fusoid, lageniform, utriform; ca. 57-73 x 11-15; Pleurozystiden ähnlich; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sterigmen sehr lang; ca. 42-48 x 7,5-9; Sporen: breit ellipsoid, schwach, aber deutlich amyloid (makroskopisch am deutlichsten, Pulver in Melzer sofort schwarz), im Abwurfpräparat großteils kollabiert, nicht kongophil; Maße: 8,5 x 5,5 (7,9-9,4 x 4,9-6,0), Q=1,53 (1,42-1,71), 20 Sp. gemessen;