Übrige Gattungen 2024

Nr. 1: Amanita lividopallescens (Gillet) Bigeard & Guillemin

Zur Bestimmung: Aufgrund von Makroskopie und Ökologie so bestimmt. Nach Vizzini et al. (2016) sollte A. lividopallescens idealerweise ellipsoide Sporen und keine Marginalzellen besitzen, allerdings sind die Merkmale offenbar extrem variabel. Aufgrund der Epitypifizierung der Art würde sich eine Sequenzierung lohnen. Mit Gröger als A. simulans zu schlüsseln, die aber ein zelliges Subhymenium hat.

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Funddaten: 28.09.2024; MTB 7031-4-4-4, 470 m; Koordinaten: 10° 59' 50,17'' E, 48° 54' 15,55'' N; D – By – Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Gemeinde Solnhofen, Trudenleite; Wacholderheide mit lockerem Baumbestsand (Hainbuche, Kiefer, Eiche, Birke, Buche) über Jurakalk (Treuchtlingen-Formation); bei Eiche und Buche in der Wiese; gesellig (ca. 20 Fk);
Hut: bis ca. 9 cm breit, grauweiß bis cremegrau; Stiel: bis 15 x 2 cm, weiß, bis kurz oberhalb der Basis grau genattert; Volva: sehr brüchig, außen und innen weiß, außen stellenweise cremegelb fleckig; Lamellen: frei, gedrängt, cremefarben; Fleisch: weiß, Stiel hohl; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: mit einer mehrschichtigen Lage aus großen, gestielt blasigen Marginalzellen, MZ ca. 30-54 x 21-36 µm;; Subhymenium: aus schmalen oder nur schwach erweiterten Zellen mit fließendem Übergang in die Tramahyphen; Basidien: 4-sporig; Sporen: globos, Maße: 10,2 x 9,9 (9,3-11,5 x 8,8-11,2), Q=1,02 (0,94-1,09), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 2: Limacella glioderma (Fr.) Maire

Zur Bestimmung: Das leichte Röten am Stiel würde vielleicht für L. vinosorubescens sprechen, die aber im wärmebegünstigen Laubwald verortet wird und eher weinrötliche Hutfarben hat.

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Funddaten: 22.08.2024; MTB 8338-1-3-3, 1105 m; Koordinaten: 11° 59' 58,68'' E, 47° 39' 0,85'' N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Bayrischzell; Bergmischwald (Buche, Fichte, Tanne) über Hauptdolomit (Dolomitstein); bei Tanne, Fichte und Buchenverjüngung; direkt am Pfad auf Erde, einzeln;
Hut: 3 cm breit, gewölbt, trocken, samtig, rötlichbraun; Stiel: 3 x 0,5 cm, basal verjüngt, mit häutiger Ringzone, cremefarben, in der oberen Hälfte mit Rosaton und generell mit Tendenz zum Röten; Lamellen: frei, normal gedrängt, beige; Fleisch: creme bis cremebeige; Geruch: im Schnitt stark mehlig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: trockenes Trichoderm, HDS-Zellen aufgerichtet, meist zylindrisch bis zylindrisch-wellig, aber recht variabel, auch keulig, bisw. schwach irregulär; Maße: 23-44 x 4-12; Pigment blass bräunlich diffus intrazellulär; Schnallen vorhanden; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden: Lamellentrama: regulär; Sybhymenium: Zellen voluminös, stark aufgeblasen; Basidien: überwiegend 4-sporig, 2-sporige eingestreut, mit Schnallen; 22-28 x 6-7,5 µm; Sporen: ideal rund, mit relativ großem Apikulis, feinst rau in KOH, in Melzers glatt erscheinend, inamyloid, in KongoNH3 kollabierend und klumpend, Maße: 4,1 x 4,0 (3,8-4,4 x 3,7-4,3), Q=1,01 (0,98-1,05), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 3: Gymnopus brassicolens (Romagn.) Antonin & Noordel.

Zur Bestimmung: Unkritisch.

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Funddaten: 03.08.2024; MTB 8236-4-4-3, 1165 m; Koordinaten: 11° 47' 37,83'' E, 47° 42' 18,31'' N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Tegernsee, Galaun, Riederstein; Bergmischwald (Buche, Fichte, Tanne, Bergahorn) über Raibler Rauwacke (Kalk- bis Dolomitstein); auf finalmorschen Stamm- oder Astfragment (vermutlich Buche) gesellig (5 Fk);
Hut: 1,5-1,8 cm breit, gewölbt, trocken und glatt, beigebraun, am Rand durchscheinend gestreift, hygrophan, vom Scheitel her cremefarben verblassend; Stiel: bis 2 x 0,3 cm, zur Basis hin verjüngt, apikal cremeweiß, zur Basis hin schwarzbraun, basal oft weißstriegelig, sonst weitgehend glatt; Lamellen: abgerundet angewachsen, normal gedrängt, cremeweiß; Fleisch: im Hutkern cremeweiß, sonst wässrig beige; Geruch: Nach fauligem Kohl; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Zellen sehr variabel, teils liegend, teils aufsteigend, teils schmal teils auch ziemlich breit, stark verflochten, glatt und nicht gelifiziert, Endzellen meist voluminös, oft mit Ausstülpungen oder divertikuliert; ohne gelifizierte Subcutis; Pigment stellenweise inkrustierend; Sporen: schlank ellipsoid bis fusoid, basal stets zugespitzt, kongophil, in KongoNH3 schwach verklumpend und teils kollabierend, Maße: 6,0 x 3,2 (5,2-7,1 x 3,0-3,5), Q=1,84 (1,68-2,09), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 4: Hodophilus stramineus Jančovičová, Dima & Adamčík

Zur Bestimmung: Gemäß Schlüssel in Adamčík et al. (2020) aufgrund der frisch hellen Hut- und Lamellenfarbe so bestimmt.

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Funddaten: 02.11.2024; MTB 7834-4-4-4, 560 m; 11° 28' 43,83'' E, 48° 5' 57,06'' N; D-By-Stadt München, Fürstenried; Waldstück rund um die Kriegsgräberstätte am Waldfriedhof (Tischlerstraße); Mischwald (Buche, Eiche, Erle, Fichte, Birke) über würmzeitlichen Schmelzwasserschottern; am Wiesenrand im Gras, teils unter Laub, bei Eiche, Hasel und anderen Sträuchern wie Hartriegel; gesellig bis kleinbüschelig (ca. 20 Fk); verges. mit H. foetens (nur 10 Meter entfernt) s.l.;
Hut: bis 2 cm breit, gewölbt, trocken, fein bis grob samtig, anfangs graubraun und bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, stark hygrophan, bald elfenbeinweiß bis cremgrau und ungestreift; Stiel: bis 3,5 cm lang, an der Spitze erweitert und bis 4 mm breit, basal verjüngt und oft zweien oder dreien verwachsen, graubeige, an der Spitze fein weißlich beflockt oder kahl; Lamellen: weit herablaufend, entfernt (14-22 erreichenden Stiel), dick, am Hutrand oft gegabelt, graubraun; Fleisch: schmutzig grauweiß; Geruch: schwach, mit Mehlkomponente, etwas unangenehm, aber nicht stinkend; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: subglobos, apikal schmäler als basal, glatt, nicht kongophil, Maße: 4,9 x 4,2 (4,4-5,4 x 4,0-4,5), Q=1,18 (1,10-1,26), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 5: Hydnellum auratile (Britzelm.) Maas Geest.

Zur Bestimmung: Makroskopisch bestimmt. Unterscheidung von H. aurantiacum durch die relativ kleinen Fk, das orange durchgefärbte Hutfleisch und das ungezonte Stielfleisch. Im Phylogramm von Mu et al. (2021) sind die beiden Arten klar getrennt.

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Funddaten: 07.09.2024; MTB 8333-4-2-1, 900 m; Koordinaten: 11° 15' 4,59'' E, 47° 37' 38,55'' N; D – By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Ohlstadt, Illing; Bergmischwald (Fichte, Buche, Bergahorn, kaum Tanne) über Wetterstein- oder Oberräthkalk; bei Fichte und Tanne; gesellig (ca. 10 Fk); verges. mit Phellodon niger, Suillellus luridus und Craterellus aurora;
Hut: bis maximal 5 cm breit, orangebraun mit weißlichem Rand, nach längerem Liegen schwärzend; Stiel: bis 3 x 1,5 cm, Fleisch: im Hut orange bis orangebraun durchgefärbt, im Stiel dunkel orangebraun und ohne deutliche Zonung; Geruch: schwach nach Mehl;

Nr. 6: Hydnellum suaveolens (Scop.) P. Karst.

Zur Bestimmung: Makroskopisch klar.

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Funddaten: 15.08.2024; MTB 8334-4-4-1, 860 m; Koordinaten: 11° 27' 59,64'' E, 47° 37' 1,44'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Jachenau, Reichenaubach, Hochenkopf; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) über würmzeitlicher Moräne (darunter Plattenkalk); bei Fichte und Buche auf leicht abgesauertem Boden mit niedriger Heidelbeere und viel Bärlapp; gesellig (>10 Fk);
Fk bis ca. 8 cm groß mit starkem Anisgeruch, Fleisch bläulich gezont; im Übrigen siehe Fotos.

Nr. 7: Marasmiellus ramealis (Bull.) Singer

Zur Bestimmung: Makroskopisch klar.

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Funddaten: 18.09.2024; MTB 8033-4-1-4, 670 m; Koordinaten: 11° 16' 30,3'' E, 47° 55' 33,59'' N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Feldafing, Garatshausen, Pfaffenberg;moosiges Fichtenjungholz (sehr feucht, aber ohne Sphagnum) über würmzeitlichem Geschiebermergel); auf abgestorbenen Fichtenzweigen, teils in luftiger Höhe; rasig (über 100 Fk);
Hut: bis 8 mm breit, gewölbt, im Zentrum bisw. schwach niedergedrückt, glatt bis fein samtig, alt im Zentrum runzelig-faltig und zum Rand hin schwach gefurcht, cremefarben mit hellbraunem Zentrum; Stiel: kurz und gebogen, bis ca. 4 mm lang und ½ mm breit, apikal beige, stielabwärts immer dunkler, an der Basis schwarzbraun, apikal +/- kahl, in den unteren 2/3 gelblich beflockt bis beschuppt, zur Basis hin dichter; Lamellen: gerade angewachsen, entfernt (ca. 15 erreichen den Stiel), dicklich, cremefarben; Schneiden gleichfarbig bis beige und feinflockig; Fleisch: nicht untersucht; Geruch: nicht signifikant; Exsikkat: Lamellenschneiden rotbraun punktiert; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: in Clustern, keulig, apikal mit kurzen igelig-fingerigen Auswüchsen, bisw. auch mit längeren, irregulär verzweigten Auswüchsen, intrazellulär gelb pigmentiert; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: schlank spindelig, glatt, kongophil, Maße: 8,2 x 3,5 (7,3-9,6 x 3,1-3,9), Q=2,35 (2,08-2,77), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 8: Paxillus olivellus P.-A. Moreau, J.-P. Chaumeton, H. Gryta & P. Jargeat

Zur Bestimmung: Aufgrund von Sporenpulverfarbe und Sporenform so bestimmt.

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Funddaten: 02.06.2024; MTB 7934-2-3-3, 605 m; Koordinaten: 11° 26' 8,57'' E, 48° 3' 4,36'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park, Eichelgarten; Mischwald (Grauerle, Fichte) über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei Grauerle und Fichte, gesellig (>10 Fk);
Hut: 5,5-7 cm breit, in der Mitte vertieft, Rand krempenartig umgerollt, schleimig und klebrig, auf beigem Grund fuchsig braun schuppig, beim jüngsten Fk im Zentrum schmutzig oliv; Stiel: bis 4 x 2 cm, von oben nach unten gleichmäßig verjüngt, an der Spitze anfangs creme bis cremegelb, stielabwärts braun; Lamellen: deutlich herablaufend, sehr gedrängt, ziemlich dick uns stark anastomosierend, cremegelblich, verletzt bräunend; Fleisch: im Hutkern cremefarben, sonst wässrig hellbraun; Geruch: angenehm fruchtig bis parfümiert; Sporenpulver: frisch olivbraun (mit sehr deutlichem Olivton und ohne Rottöne); gelagert kühl mittelbraun mit schwachem Olivton, ohne Rottöne; Sporen: regulär ellipsoid, apikal meist etwas schmäler als basal und in Aufsicht ovoid, gelb in KOH, Maße: 6,5 x 4,1 (5,6-7,4 x 3,8-4,5), Q=1,57 (1,46-1,71), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 9: Simocybe cf. centunculus var. filopes (Romagn.) Senn-Irlet

Zur Bestimmung: Unklar. Mit dem Hausknecht-Schlüssel in der ÖZP (2012) bestimmt. Eine eigene Kollektion von 2010 wuchs ebenfalls auf Weidenblättern, hat ähnliche Sporenmaße, aber kürzere Cheilos. Ob das, was Hausknecht in Magerwiesen fand, sowie die Kollektionen von Ludwig hierhergehören, ist unklar, von Salix-Blättern haben beide nichts erwähnt.

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Funddaten: 12.05.2024; MTB 7936-1-1-1, 540 m; Koordinaten: 11° 40' 0,52'' E, 48° 5' 35,6'' N; D – By – München, Waldperlach; ehemaliges Kieswerk; Mischwald (Weide, Ahorn, Erle, Fichte, Zitterpappel) über hochwürmzeitlichem Schmelzwasserschotter; am Waldrand auf Weidenblättern; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 1,2 cm breit, gewölbt, glatt und trocken, cremefarben bis cremebeige, ungestreift, nicht auffallend hygrophan; Hutrand frisch mit häutigen Velumresten behangen; Stiel: exzentrisch inseriert, bis 3 x 0,2 cm, basal gleichdick und auf Blättern von Salix verankert, cremeweiß, apikal grob weiß bereift bis beflockt (beschürfelt), unterhalt des oberen Drittels mit häutiger Ringzone (Reste des Teilvelums), darunter längsfaserig; Lamellen: gerade angewachsen, bisw. mit Zahn kurz herablaufend, entfernt (22 erreichen den Stiel), stark queraderig, olivgrau bis blass olivbraun, Schneiden extrem stark weißflockig; Fleisch: cremeweiß, kompakt; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Frischpilz (in KOH): Lamellenschneide: steril; Cheilozystiden: irregulär zylindrisch, apikal zylindrisch bis schlank keulig erweitert, meist mit einer, selten mit zwei Einschnürungen und darunter etwas bauchig erweitert; ca. 36-55 x 5,4-8,0 x 2,6-4,8 x 4,4-7,9 (Länge x Apex x Einschnürung x Bauch); Pleurozystiden fehlend; Basidien: weit überwiegend 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: ellipsoid, lateral bisw. schwach phaseoliform, apikal meist gerundet und mit schwach ausgeprägtem Kallus, dünnwandig, in KOH blass gelblich; 7,6 x 4,7 (7,9-8,3 x 4,3-5,2), Q=1,61 (1,50-1,69), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;

Nr. 10: Tricholomopsis decora (Fr.) Singer

Zur Bestimmung: Holec (2019) unterscheidet noch eine T. badinensis mit blasser gelber Hutgrundfarbe und feineren, nicht so dunklen Schuppen. Da im Schlüssel von Holec keine mikroskopischen Unterschiede aufgeführt werden, erübrigt sich wohl die Mikroskopie.

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Funddaten: 20.09.2024; MTB 7935-3-3-1, 605 m; Koordinaten: 11° 30' 8,7'' E, 48° 1' 24,15'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Grünwalder Forst, Römerschanze; Mischwald (Buche, Fichte, Bergahorn) über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; auf liegendem, morschem Fichtenstamm, gesellig (ca. 10 Fk); verges. mit Gymnopilus bellulus;
Hut: bis 3,5 cm breit, anfangs gewölbt, später im Zentrum niedergedrückt, Grundfarbe anfangs blass gelb, später intensiver gelb und zum Rand hin orangegelb bis orangebraun, Faserschüppchen fein, meist deutlich abstehend, olivbraun, im Zentrum oft fast schwarzbraun; Stiel: bis 4,5 x 0,6 cm, basal verjüngt, olivgelb, apikal grob weißlich bereift, sonst bräunlich faserschuppig; Lamellen: gerade angewachsen, sehr gedrängt, leuchtend gelb; Schneide bogig konkav, gleichfarbig und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: aromatisch-pilzig;