Tricholomataceae 2023

Nr. 1: Lepista panaeola (Fr.) P. Karst.

Zur Bestimmung: Durch Sequenzanalyse bestätigt. Ich folge hier Alvarado et al. (2015) - Atractosporocybe, Leucocybe and Rhizocybe: three new clitocyboid genera in the Tricholomatoid clade (Agaricales) with notes on Clitocybe and Lepista.

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Funddaten: 14.09.2023; MTB 8533-1-2-3, 1140 m; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, „am Berg“, Mähwiesen und Fichtenwälder südlich des Aschenmooswalds über Partnach-Formation (Mergelstein und Kalkstein), auf der Mähwiese östlich des Moors; gesellig bis kleinbüschlig im Gras (4 Fk);
Hut: bis 8,5 cm breit, flach gewölbt bis ausgebreitet und mit stark herabgezogenem Hutrand, trocken und glatt, ungestreift, im Zentrum mit kleinen Wasserflecken, auch am Rand schwach wasserstreifig und bisw. schwach gerippt, elfenbeinweiß; Stiel: bis 12 x 1,7 cm, zylindrisch, basal +/- gleichdick, teils büschelig verwachsen, schmutzig weiß, schwach längsfaserig; Lamellen: habituell herablaufend, extrem dicht stehend, schmal, Schneiden konkav, cremefarben; Fleisch: weiß, im Stiel vor allem am Rand bräunlich marmoriert; Geruch: schwach aromatisch-fruchtig, kein Mehl; Geschmack: mild; Sporenpulver (trocken): cremerosa (nicht auf der Täublingsskala!); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: glatte, trockene Cutis; Hyphen parallel, intakt, 3-7 µm breit; mit Schnallen; Pigment unauffällig; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: regulär, Hyphen schmal, ca. 2,5-4,5 µm breit; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 20-26 x 6-7 µm; Sporen: ellipsoid bis subzylindrisch, fein warzig, Warzen stumpf, deutlich, aber kaum messbar überstehend, inamyloid, indextrinoid, nicht kongophil, Maße: 5,0 x 3,2 (4,6-5,4 x 3,1-3,6), Q=1,53 (1,42-1,74), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 2: Melanoleuca polioleuca (Fr.: Fr.) Kühner & Maire s.l.

Zur Bestimmung: Unklar. Nach Antonin (2021) sind die Arten der Gruppe nur genetisch unterscheidbar.

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Funddaten: 12.08.2023; MTB 8237-4-3-4, 822 m; 11° 56' 59,56'' E, 47° 42' 15,47'' N; D-By-Landkreis Miesbach, Gemeinde Fischbachau, Klooleiten; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) über Hauptdolomit oder würmzeitlicher Moräne; am Wegrand auf typisch ruderaler Stelle mit Holzresten, Brombeeren, Springkraut und Giersch, bei Buche und Fichte; gesellig (4 Fk);
Hut: bis 5,5 cm breit, ausgebreitet mit breitem, flachem Buckel, trocken und glatt, deutlich zweifarbig, am Scheitel rehbraun bis kastanienbraun, sonst braunbeige bis sandgelb; Stiel: bis 4 x 0,8 cm, basal schwach keulig, im obersten Fünftel schmutzig beige, stielabwärts immer dunkler braun, apikal schwach bereift, sonst längsfaserig; Lamellen: kurz ausgebuchtet angewachsen (Burggraben), sehr gedrängt, cremeweiß, zum Hutfleisch hin blass beige; Fleisch: zur Stielbasis hin schwarzbraun, siehe Schnittbild; Geruch: aromatisch-pilzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Hymenialzystiden: bauchig fusoid, meist mit schwach bis deutlich abgesetztem, konisch und spitz zulaufendem oberen Teil, apikal bisw. mit rudimentärem Kristallbesatz, an der Schneide häufig, an der Fläche etwas spärlicher; ca. 49-68 x 11-16 µm; Sporen: ellipsoid, amyloid, in Melzers mit amyloidem warzigem Ornament, Warzen sehr heterogen, überwiegend fein, aber auch mittelgrob bis vereinzelt sehr grob, um 0,2-0,5 µm überstehend, mit Plage; Maße: 7,1 x 4,5 (6,3-7,7 x 4,2-4,9), Q=1,57 (1,47-1,73), 20 Sp. vom Abwurf in Melzers gemessen;

Nr. 3: Melanoleuca cf. stridula (Fr.) Singer

Zur Bestimmung: Unklar. Abweichend ist das kaum bräunliche Stielfleisch. M. acystidiata hat doch deutlich größere Sporen. Antonin et al (2021, "Melanoleuca galbuserae, M. fontenlae and M. acystidiata …") erwähnen weitere zystidenlose Arten, aber keine passt so recht. Einen Schlüssel gibt es nicht. Die makroskopisch ähnliche Kollektion 2020-11 aus demselben Gebiet hat braunes Stielfleisch, Zystiden und schlankere Sporen.

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Funddaten: 03.10.2023;MTB 8533-1-4-1, 1040 m; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; feuchte, magere Mähwiese über würmzeitlicher Moräne; terrestrisch im Gras (5 Fk); verges. mit vielen Saftlingen (splendidissima, punicea, citrinovirens);
Hut: bis 7,2 cm breit, schokoladen- bis kastanienbraun, am Scheitel meist etwas dunkler abgesetzt, trocken, glatt, ungestreift, nicht hygrophan; Stiel: bis 10 x 0,7 cm, basal schlank keulig erweitert, grob längsfaserig, auf graubraunem Grund silbrigweiß durchfasert; Lamellen: kurz ausgebuchtet angewachsen, mit dünnem Zähnchen kurz herablaufend, sehr gedrängt, cremeweiß; Fleisch: in der Stielbasis nicht braun, siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Sporenpulver: cremeweiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: Hymenialzystiden: fehlend; Sporen: gedrungen dacryoid (tropfenförmig), grob warzig, Warzen fein bis grob, an der Basis ideal rund, apikal stumpf bis gerundet und 0,2-1 µm überstehend, Plage vorhanden, Maße: 7,4 x 5,4 (6,3-8,8 x 4,7-6,1), Q=1,38 (1,20-1,54), 30 Sp. vom Abwurf in Melzers gemessen;