Agaricaceae 2023
Nr. 1: Echinoderma carinii (Bres.) Bon
Zur Bestimmung: E. pseudoasperula unterscheidet sich nach Knudsen (1980) durch fehlende Stielschüppchen und noch schmächtigere Fk.
Funddaten: 15.08.2023; MTB 8135-4-1-3, 725 m; Koordinaten: 11° 35' 24,86'' E; 47° 49' 30,23'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Bad Tölz, Kogl, westlicher Zeller Wald; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Niedermoortorf angrenzend an würmzeitliche Moräne (oberflächennah abgesauert); bei größeren Fichten, Ahorn und Erle; terrestrisch, gesellig (2 Fk);
Hut: bis 3,5 cm breit, flach gewölbt mit breitem flachem Buckel, am und um den Scheitel schollig bis anliegend faserschuppig, zum Rand hin mit ca. bis 1 mm hohen pyramidenförmigen, braunen bis dunkelbraunen Stachelschuppen besetzt, am Scheitel rehbraun, zum Rand hin heller bräunlichbeige; nicht hygrophan;
Stiel: bis 6 x 0,5 cm, basal schwach keulig erweitert, cremefarben bis cremebeige, im oberen Viertel glatt, ohne deutliche Ringzone, darunter mit bräunlichen, meist erhabenen flockigen Schüppchen besetzt;
Lamellen: knapp frei, gedrängt (ca. 40 durchgehende Lamellen), cremefarben;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: nicht signifikant;
Sporenpulver: leider ohne Abwurf!
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: etwas chaotische Cutis, daraus entspringend Zellketten aus breit ellipsoiden, blasigen oder (sub)globosen, schwach dickwandigen Zellen, aus denen die Stachelwarzen bestehen, Schnallen vorhanden, Pigment gelb bis braungelb und parietal; Maße der rundlichen Zellen ca. 17-48 x 15-28;
Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden;
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; ca. 15-23 x 5-6 µm;
Sporen: ellipsoid, winzig, dextrinoid, 4,3 x 2,7 (3,9-4,9 x 2,4-2,8) µm, Q=1,62 (1,48-1,81), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;
Nr. 2: Cystolepiota moelleri Knudsen
Zur Bestimmung: Mit Gröger und FN geschlüsselt. C. hetieri ist mehr bemehlt und rötet.
Funddaten: 15.08.2023; MTB 8135-4-1-3, 715 m; Koordinaten: 11° 35' 44,76'' E; 47° 49' 47,09'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Dietramszell, Kogl, westlicher Zeller Wald; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) über würmzeitlichem Geschiebemergel; an einer alten Rückegasse bei alten Tannen und Fichten mit viel Verjüngung (Ahorn, Buche, Fichte); terrestrisch in der Streu, gesellig (4 Fk);
Hut: bis 3,2 cm breit, jung glockig, dann flach gewölbt, mit breitem, oben etwas verflachtem Buckel, trocken, cremebeige, am Scheitel grieselig, sonst mit ca. 0,5 mm breiten und hohen blass bräunlichen Schuppen besetzt, zum Rand hin feiner und schütterer schuppig;
Stiel: bis 6 x 0,35 cm, basal gleichdick, jung unterhalb der oberen Viertels mit häutig-flockiger Ringzone, darüber glatt, darunter mit blassbraunen Schüppchen besetzt;
Lamellen: frei, gedrängt (ca. 55 durchgehende Lamellen), cremefarben, Schneiden fein weißflockig;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: im Schnitt schwach fruchtig, sonst nicht signifikant;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: aus globosen, schwach dickwandigen, im KOH-Präparat großteils kollabierten Zellen, ca. 23-45 im Durchmessen;
Lamellenschneide: substeril;
Cheilozystiden: polymorph, oft ampullenförmig oder moniliform, oft auch bauchig mit fingerförmigen oder geweihförmigen Auswüchsen, auch einfach keulig oder subzylindrisch, ca. 20-35 x 5-8, oft schwer zu messen, da in verschiedenen Ebenen;
Pleurozystiden: in einem Kontrollpräparat ohne Schneide fehlend; also höchstens in unmittelbarer Schneidennähe vorhanden;
Basidien: 4-sporig, bei einem Fk 2- und 4-sporig gemischt und überwiegend 2-sporig, mit Schnallen;
Sporen: subzylindrisch, oblong, basal meist etwas breiter als apikal, hyalin, indextrionid und inamyloid, Maße: 4,4 x 2,4 (3,8-5,0 x 2,1-2,6), Q=1,85 (1,76-2,00), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;