Tricholomataceae 2022

Nr. 1: Clitocybe spec.

Zur Bestimmung: Passt am besten zu den unter C. cf. metachroides abgelegten Kollektionen Tricholomataceae 2012-03, 2012-04, 2014-06 und 2014-07. Gemeinsame Merkmale: nur ganz am Rand geriefte tichterförmige Hüte, olivbraune Hutfarben, Schweißnaht am Lamellenansatz, fruchtiger bis säuerlicher Geruch, der an Apfel erinnert, kongophile breit ellipsoide Sporen mit über 6 µm Länge und einem Q-Wert zwischen 1,4 und 1,62. Das Merkmal der feinst inkrustierten HDS-Hyphen wird möglicherweise (bei Gröger) überbewertet. Wenn es auftritt, würde man die Kollektionen mit Gröger als C. metachroides schlüsseln. Ich glaube aber nicht, dass es diese Art ist, da die Lamellen in der Originalbeschreibung viel dunkler angegeben sind. C. strigosa, die man mit FN schlüsseln könnte, ist mit sehr blass gelbem, graustichigem Sporenpulver beschrieben. C. subspadicea sollte nitrös riechen, ist aber auch nicht auszuschließen.

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Funddaten: 21.09.2022; MTB 8135-4-1-4, 740 m; Koordinaten: 11° 37' 12,98'' E; 47° 49' 39,92'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Sachsenkam, Kirchsee; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche, Ahorn) über würmzeitlicher Moräne; in einem Jungholz mit Ahorn und Fichte, weiter entfernt auch alte Tannen, in gemischter Laub-Nadel-Streu; gesellig (ca. 15 Fk); im ganzen Waldgebiet immer wieder gesehen;
Hut: bis 4,2 cm breit, flach gewölbt, tief genabelt mit herabgebogenem Rand, glatt, olivgrau bis khakigrau; Stiel: bis 7 x 0,4 cm, basal verjüngt, hohl, bisw. schwach exzentrisch inseriert, cremefarben, am Lamellenansatz mit auffallender weißlicher Schweißnaht; Lamellen: herablaufend, sehr gedrängt, am Rand stark untermischt (3l), graubeige; Fleisch: im Stiel wässrig, siehe Schnittbild; Geruch: aromatisch-fruchtig, etwas an Apfel erinnernd; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: relativ glatte, trocken Cutis, Zellen schmal (2,5-6,5 µm breit) und farblos, ohne auffällige Inkrustationen, vereinzelt mit aufragenden Endzellen oder Auswüchsen, mit Schnallen; in Kongo sieht man, dass die Zellen in eine gelatinöse Matrix eingebettet sind; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Basidien: 4-sporig; ca. 24-27 x 5-6; Sporen: ellipsoid, kongophil, beim Einstreuen in Kongo sofort "verschleimend", Maße: 6,8 x 4,3 (6,1-7,9 x 3,6-5,1), Q=1,58 (1,40-1,72), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 2: Leucocybe candicans (Pers.) Vizzini, P. Alvarado, G. Moreno & Consiglio

Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt.

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Funddaten: 03.10.2022; MTB 8034-2-2-1, 655 m; Koordinaten: 11° 27' 54,94'' E, 47° 59' 12,48'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Baierbrunn, Hohenschäftlarn; Buchenmischwald über risszeitlichen Schmelzwasserschottern; unter Eichen und Buchen in der Laubstreu; gesellig (ca. 20 Fk);
Hut: bis 2,8 cm breit, jung gewölbt, später im Zentrum schwach vertieft, elfenbeinweiß bis cremebeige, stellenweise firnisartig bereift, manchmal mit schollig aufreißendem Reif; Stiel: bis 3 x 0,4 cm, basal gleichdick, hutfarben; Lamellen: leicht bis deutlich herablaufend, gedrängt, weiß; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: fruchtig, nach Apfel; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellen mäßig dicht liegend, sporadisch mit Auswüchsen oder aufgerichteten Zellen; Pigment sporadisch feinst inkrustierend, sonst unauffällig; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporenpulver: weiß, in Kongo/NH3 schleimend und klumpend; Sporen: schlank ellipsoid, apikal meist etwas schmäler als basal, farblos, nicht kongophil, Maße: 5,4 x 2,7 (4,7-6,0 x 2,4-3,1), Q=1,99 (1,74-2,13), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 3: Infundibulicybe gibba (Pers.: Fr.) Harmaja

Zur Bestimmung: Aufgrund der negativen KOH-Reaktion kaum anders bestimmbar, trotz der teilweise kontrastierenden Stielfarbe.

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Funddaten: 10.07.2022; MTB 8034-3-4-2, 710 m; Koordinaten: 11° 24' 25,49'' E, 47° 55' 9,11'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wofratshausen, Gemeinde Icking, Dorfen, Meilenberg; lichter, alter Kalkbuchenwald über würmzeitlicher Seitenmoräne; bei alten Buchen in der Streu, teils auch auf Holzstückchen; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: 3,6-6,4 cm breit, schwach bis deutlich trichterig, mit oder ohne kleinem Buckel im Zentrum, trocken, matt, feinst samtig, lederartig, Hutrand oft (nicht immer!) kurz gerippt, braunbeige bis rotbraun oder kupferbraun; nicht hygrophan; Stiel: bis 4 x 0,6 cm, basal gleichdick bis verjüngt und weißfilzig, längsfaserig, beige bis braunbeige; Lamellen: herablaufend, sehr gedrängt, cremeweiß bis cremefarben; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: aromatisch-pilzig; Sporenpulver: cremeweiß (IIa); KOH (40%): am exsikkierten Hut dunkel olivgelb, nicht dunkler als die Hutfarbe; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: "unordentliche" Cutis aus ziemlich breiten (5-10,5 µm), schwach dickwandigen Zellen; Pigment fein blassbräunlich inkrustierend, nicht quergestreift, sondern eher wie ein flüchtiger Belag, aber außen an den Zellwänden stellenweise deutlich überstehend; Schnallen zahlreich; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 27-37 x 5,5-6,5; Sporen: tropfenförmig, kongophil, Maße: 5,9 x 4,6 (5,0-7,3 x 4,0-5,1), Q=1,30 (1,10-1,54), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 4: Leucocybe cf. candicans (Pers.) Vizzini & al.

Zur Bestimmung: Trotz des leichten Grauens der Lamellenschneiden ist das sicher kein Schwärzling. Makroskopie und das mikroskopische Bild deuten auf einen Trichterling hin. Abgesehen von den breit ellipsoiden Sporen sind diese Schwammerln ziemlich identisch mit Leucocybe candicans, den ich nur ein paar Tage später im selben Wald gefunden habe (Vgl. Kollektion Nr. 2). Auch die Exsikkate sehen identisch aus. Die Frage ist, ober der Sporen-Quotient tatsächlich so stark streuen kann (1,29 versus 1,99!). PDS 152 stellt eine Kollektion mit ähnlich gedrungenen Sporen vor. Meine Kollektion 2017-05 hatte einen Q-Wert von 1,48.

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Funddaten: 29.09.2022; MTB 8034-2-2-1, 615 m; Koordinaten: 11° 28' 2,23'' E, 47° 59' 12,07'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Baierbrunn, Schäftlarn; Buchenwald über risszeitlichen Schmelzwasserschottern; bei Buchen an der steilen Wegböschung auf Erde mit Laubstreu; gesellig (4 Fk);
Hut: bis 2,6 cm breit, flach gewölbt bis ausgebreitet, reif auch mit leicht hochgezogenem Rand, völlig glatt, frisch befeuchtet ganz schwach klebrig, sonst trocken, am Hutrand glimmerig bereift (weißlich), frisch beige bis cremebeige, hygrophan, elfenbeinweiß verblassend; Stiel: bis 2,5 x 0,3 cm, basal gleichdick und mit Laubresten verwachsen, beige, weißlich überfasert; Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt, zum Rand hin oft gegabelt und mit Anastomosen, cremeweiß; Schneiden auf Druck langsam grauend; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: aromatisch-fruchtig, am ehesten obstig (Apfel); Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, in der obersten Lage stark irregulär, Zellen mit einfachen oder irregulären Auswüchsen und teilweise gelifiziert, in der Subcutis mit regulären +/- parallelen schmalen, ca. 2-4 µm breiten Zellen; Schnallen zahlreich; Pigment unauffällig, an schmalen Zellen feinst inkrustierend; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Maße: 21-26 x 4,5-5,5; Sporen: breit und regulär ellipsoid, nicht kongophil, in Kongo/NH3 schwach klumpend, Maße: 4,3 x 3,3 (3,7-4,9 x 3,0-3,8), Q=1,29 (1,23-1,38), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 5: Clitocybe menthiodora Harmaja

Zur Bestimmung: Diese Kollektion hatte ich für ein Graublatt gehalten, der Test auf siderophile Granulation war jedoch negativ und es findet sich auch keine Tephrocybe/Lyophyllum Art, auf die die Merkmale dieser Aufsammlung passen. Schlüsselt man bei Clitocybe, landet man im Gröger bei Clitocybe foetens Melot. Diese Art würde makroskopisch recht gut passen, allerding stimmen die Sporenform und -maße nicht mit den Angaben aus der Literatur überein. PDS zeichnet eher tropfenförmige Sporen mit den Maßen 5,5-8,3 x 3,5-4,3. Kriegelsteiner in ZMykol 47 (1981) bzw. Enderle geben 5,6-7,5 x 4-4,2 an und bezeichnen die Form als ellipsoidisch-mandelförmig. Aus dem Artikel geht allerdings hervor, dass für die offenbar sehr ähnliche, aber dubiose C. pausiaca viel schmalere Sporen angegeben wurden (z.B. von Einhellinger und Nuesch). Schlüsselt man in der FN, landet man bei C. menthiodora. Hier stimmen alle Merkmale mit Ausnahme des schwachen Minzegeruchs perfekt mit der Originalbeschreibung überein, insbesondere der Fischgeruch am Exsikkat und die leichten Einschnürungen bei den Sporen. Ludwigs Kollektionen 102.46 sind als C. foetens bestimmt, könnten aber von den Sporenmaßen her zu C. menthiodora gehören; auch er zeichnet die Sporen allerdings ziemlich regulär ellipsoid bis subamygdaloid. Im Protolog von C. foetens sind die Sporen mit 6-8 x 4-4,25 angegeben. Es ist nicht ganz klar, ob hier tatsächlich zwei verschiedene Arten im Spiel sind oder nur eine.

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Funddaten: 01.10.2022; MTB 8034-3-4-2, 685 m; Koordinaten: 11° 24' 49,34'' E, 47° 54' 45,68'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Wolfratshausen, Meilenberg; Mischwald (Fichte, Eiche, Buche) über würmzeitlicher Moräne; auf gemischter Laub-Nadelstreu mit Holzresten, teils auch Holzstückchen ansitzend; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 4,5 cm breit, gewölbt bis ausgebreitet, meist schwach genabelt (jung auch ungenabelt), trocken und glatt, speckig glänzend, nur ganz am Rand schwach durchscheinend gestreift, khakigrau; hygrophan (cremegrau verblassend); Stiel: bis 3,6 x 0,5 cm, basal schwach verjüngt, apikal hell, stielabwärts dunkler graubraun, apikal weißlich bereift, sonst sehr variabel stark weißlich überfasert; Lamellen: schwach aufsteigend bis gerade angewachsen, gedrängt, jung steingrau, reif beigegrau; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: im Feld mehlig ranzig, im Schnitt mehlig, nach einiger Zeit neutral; Exsikkat: ziemlich penetrant fischig (alter Räucherfisch); Sporenpulver: cremeweiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixocutis, Zellen in eine Gelmatrix eingebettet, Zellen der obersten Lage teils stark gelifiziert, teils mit irregulären Auswüchsen, Zellen darunter +/- parallel und glatt, ca. 2,5-5,5 µm breit; Schnallen vorhanden; Pigment unauffällig, nicht inkrustierend; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; ca. 23-27 x 4-5,5; nicht siderophil; Sporen: schlank ellipsoid bis phaseoliform, auf der Bauchseite oft leicht konkav und dadurch bohnenförmig, manche auch beidseitig schwach eingeschnürt, nicht kongophil, Maße: 5,7 x 2,9 (4,9-6,7 x 2,6-3,4), Q=1,96 (1,56-2,23), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 6: Melanoleuca cf. variabilis Antonín, Ïuriška, Janèovièová, Para & Tomšovský

Zur Bestimmung: Unklar. Nach Antonin (2021, "Multilocus phylogeny and taxonomy of European Melanoleuca subgenus Melanoleuca") sind die Arten mit solchen Makrozystiden (Subgenus Melanoleuca) nur durch Sequenzanalyse bestimmbar. Für diese Kollektion kommen nur die Arten mit dunklem Stielfleisch infrage, M. ammophila hat eine andere Ökologie, M. friesii und M. polioleuca haben laut Antonin dünnwandige Makrozystiden, bleiben nur M. bataillei und M. variabilis. Die moderate Größe, die relativ kleinen Sporen, die grauen Hutfarben und die Markozystiden mit dickwandigem Apex sprechen am ehesten für M. variabilis. Der Holotyp dieser Art sieht exakt so aus wie die vorliegende Kollektion. Abweichend sind die relativ schmalen Basidien (nach Antonin 9,5-12 breit!).

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Funddaten: 07.09.2022; MTB 8034-2-2-3, 630 m; Koordinaten: 11° 27' 58,15'' E, 47° 59' 11,16'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Baierbrunn, Schäftlarn; Buchenwald über risszeitlichen Schmelzwasserschottern; auf steiniger Erde an der mäßig steilen Wegböschung bei großen Buchen; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 4,4 cm breit, flach ausgebreitet, ohne Buckel, trocken, feinsamtig bis glatt, steingrau mit schwachen Braunstich; Stiel: bis 4 x 0,5 cm, basal keulig, auf graubraunem Grund auf ganzer Länge weiß beflockt, apikal dicht, zur Basis hin schütter; Lamellen: habituell absteigend, ausgebuchtet angewachsen, sehr gedrängt, cremeweiß; Fleisch: im Hut schmutzig beige, im Stiel kastanienbraun; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: als Makrozystiden ausgeprägt, sehr zahlreich, bauchig fusoid bis (sub)lageniform, meist mit allmählich verschmälertem und spitz zulaufendem Hals, im oberen Drittel dickwandig, mit Kristallschopf (löst sich in Lauge auf), Halsteil selten abseptiert; Maße: 42-77 x 12-18, im Mittel 52 x 14; Pleurozystiden: mäßig zahlreich, aber leicht zu finden, wie die Cheilozystiden, im Mittel ein wenig länger, 47-69 x 12-17; Basidien: 4-sporig, ohne Schnallen; 26-30 x 7,5-8,5; Sporen: schlank ellipsoid, kräftig warzig mit Plage, Warzen im Umriss stumpf und deutlich überstehend; Maße: 7,5 x 4,4 (6,7-8,4 x 4,0-4,7), Q=1,70 (1,53-1,89), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 7: Melanoleuca polioleuca (Fr.: Fr.) Kühner & Maire s.l.

Zur Bestimmung: Unklar. Unterscheidet sich von der Kollektion aus Schäftlarn (Nr. 6) durch größere Fk und spärlichere Zystiden mit dünnwandigem Halsteil. Nach Antonin (2021) sind die Arten der Gruppe nur durch Sequenzanalyse unterscheidbar.

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Funddaten: 12.10.2022; 11° 4' 53,46'' E; 46° 27' 26,53'' N; 1420 m; Italien, Südtirol, Castelfondo, Forcella di Brez; Mischwald über Kalk; bei Fichte und Kiefer auf einer grasigen Lichtung; gesellig (4 Fk);
Hut: bis 6,5 cm breit, ausgebreitet mit kleinem flachem Buckel, trocken und glatt, olivgrau; Stiel: bis 5,5 x 0,8 cm, basal keulig erweitert, cremegrau bis grau, zur Basis hin dunkler; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, sehr gedrängt, cremefarben; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach aromatisch-fruchtig; Sporenpulver: cremegelb (IIa); Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: eher spärlich an der Schneide verstreut, meist (sub)lageniform mit deutlich abgesetztem, spitz zulaufendem, dünnwandigem Halsteil, seltener apikal abgerundet, auch bauchig fusoid, mit oder ohne Kristallschopf, Maße: 46-67 x 12-18; Pleurozystiden: spärlich (3 in mittelgroßem Präparat gefunden), wie die Cheilos; Basidien: 4-sporig, ohne Schnallen, 22-34 x 7,5-10; Sporen: ellipsoid, mit ziemlich groben oft gratig verlängerten stumpfen Warzen und Plage; Maße: 7,7 x 4,5 (6,5-9,7 x 4,2-5,0), Q=1,71 (1,51-1,94), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 8: Tricholoma luridum (Schaeff.: Fr.) P. Kumm.

Zur Bestimmung: Makroskopisch eigentlich klar. Die Sporen sind allerding locker 2 µm zu groß. Möglicherweise hatte der zum Aussporen ausgelegte Fk 2-sporige Basidien.

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Funddaten: 04.10.2022; MTB 8234-4-4-4, 995 m; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Wackersberg, Untermberg; Bergmischwald (Tanne, Fichte, Buche, Bergahorn) über würmzeitlicher Moräne; bei Tanne, Fichte und Buche; gesellig bis kleinbüschelig (ca. 10 Fk); verges. mit Cortinarius venetus, Cortinarius rigidipes, Tricholoma saponaceum, Sarcodon imbricatum, Lactarius salmonicolor, Albatrellus cristatus;
Hut: bis 9,2 cm breit, trocken und glatt, stark eingewachsen faserig, olivgrün; Stiel: bis 6 x 2,6 cm, sehr kräftig und voll, schmutzig weiß; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, mäßig gedrängt, irregulär schartig, mittelgrau; Fleisch: cremeweiß; Geruch: im Schnitt stark nach Mehl; Mikromerkmale vom Exsikkat: Basidien: 4-sporig, ohne Schnallen; reife Basidien sehr ganz anders aus als Basidiolen: eher grau mit granulärem Inhalt, die Basidiolen dagegen glatt und kongophil; Schnallen fehlend; Sporen: ellipsoid, nicht kongophil, Maße: 12,0 x 6,6 (10,2-13,9 x 6,1-7,6), Q=1,81 (1,61-1,98), 20 Sp. vom Abwurf gemessen; im Lamellenpräparat waren die Sporen unter 10 µm lang, allerdings auch nur sporadisch vorhanden (auch nur wenige reife Basidien gesehen, wohl unreif);

Nr. 9: Tricholoma cf. tridentinum Singer

Zur Bestimmung: Unklar. Nach Heilmann-Clausen 2017 könnte Tricholoma tridentinum/cedretorum eigenständig sein und unterscheidet sich durch nicht gerippten Hutrand von T. stans. Auch die Sporen der vorliegenden Kollektion sind schmäler als in FNE4 angegeben. Makroskopisch unterscheidet sich die Kollektion von T. stans aus dem Zillertal (2014-28) durch eben ungerippten Hutrand und die fehlende rotbräunliche Bepustelung in der unteren Stielhälfte. T. pessundatum sollte einen wasserfleckigen Hut mit dunklerem Rand aufweisen.

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Funddaten: 14.10.2022; Koordinaten: 11° 4' 52,27'' E; 46° 28' 16,99'' N; 1575 m; Italien, Südtirol, Castelfondo, Forcella di Brez, Palù Longia; auf der kleinen Wiese am Südrand des Moors; Moorrand mit Fichte, Birke und Lärche; gesellig (5 Fk);
Hut: bis 8 cm breit, schleimig und klebrig, am Rand kaum gerippt; Stiel: kurz und kräftig, bis 4,5 x 1,3 cm, weiß, in der unteren Hälfte mit bräunlichen Pusteln; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, sehr gedrängt, cremefarben; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: im Feld und im Schnitt nach Mehl; Geschmack: mild und nach Mehl; Mikromerkmale vom Exsikkat: Basidien: 4-sporig, ohne Schnallen, ca. 21-24 x 4,5-5; Sporen: schlank ellipsoid bis subzylindrisch, nicht kongophil, Maße: 4,7 x 2,9 (4,2-5,5 x 2,8-3,1), Q=1,59 (1,42-1,72), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;