Übrige Gattungen 2022

Nr. 1: Crepidotus mollis (Schaeff.: Fr.) Staude

Zur Bestimmung: Makroskopisch klar. Etwas aus dem mikroskopischen Rahmen fallen die relativ kleinen Sporen, die einen kleinen, aber unübersehbaren Keimporus aufweisen. Ein solcher ist in der Literatur (Consiglio-Monografie, FN, PdS, Ludwig) nicht erwähnt.

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Funddaten: 07.09.2022; MTB 8034-2-2-1, 575 m; Koordinaten: 11° 28' 22,47'' E, 47° 59' 26,87'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Baierbrunn, Schäftlarn; Auwald (Ahorn, Weide, Esche, Weide) über Auenablagerungen (sandiger Schluff über Sand und Kies); auf liegendem, völlig entrindetem Laubholzstamm (nicht mehr identifizierbar); gesellig (ca. 15 Fk);
Fk bis 3,2 cm breit, muschelförmig, Huthaut klebrig, gelatinös und abziehbar, hygrophan, jung zweifarbig, innen milchweis, nach außen zu grau, an der Anwachsstelle flaumig weiß, allmählich über beige bis graubraun verfärbend; Lamellen graubraun; Sporenpulver ziemlich dunkel tabakbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: dicht gepackt, (sub)lageniform, schlank fusoid oder subzylindrisch; Basidien: 4-sporig, aber nicht selten auch 2- oder 3-sporig und dann mit sehr langen Sterigmen; ohne Schnallen; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, basal verschmälert, apikal breit gerundet bis spitzbogig oder breit konisch zulaufend und mit kleinem, abgestutztem Keimporus, schwach dickwandig, glatt, blass gelblich in KOH; Maße: 7,4 x 4,8 (6,5-8,5 x 4,2-5,4), Q=1,54 (20 Sporen vom Abwurf gemessen);

Nr. 2: Flammulaster muricatus (Fr.: Fr.) Watling

Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt. Auffallend: Die Sporen sind im Abwurfpräparat viel blasser als im Lamellenpräparat.

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Funddaten: 14.05.2022; MTB 7835-2-1-4, 505 m; 11° 37' 22,43'' E, 48° 11' 2,74'' N; D – By –Landkreis München, Obere Isarau; Auwald mit absterbenden Eschen, Ahorn, Ulme, Weißdorn über kiesigen Auenablagerungen; auf finalmorschem Laubholzfragment; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: 0,8-1,2 cm breit, glockig, trocken, ungestreift, am und um den Scheitel mit deutlich erhabenen pyramidenförmigen braunen Schüppchen, die zum Rand hin spärlicher und niedriger werden und bei manchen Fk fehlen oder nur sporadisch vorhanden sind, Grundfarbe gelbbraun, honigbraun, über Nacht etwas nachgedunkelt, nicht hygrophan; Stiel: bis 30 x 1,5 mm, hutfarben, auf ganzer Länge bereift bis beflockt, zur Basis hin schütter; Lamellen: aufsteigend und sehr breit angewachsen, entfernt (ca. 18-20 erreichen den Stiel), hutfarben, Schneiden weißflockig; Fleisch: sehr dünn, siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant, am ehesten schwach pilzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Schüppchen aus sphaerischen bis ellipsoiden grob schollig inkrustierten Zellen; Cheilozystiden: büschelig, (sub)zylindrisch, etwas wellig, apikal meist schlank keulig oder schwach kopfig erweitert, mit Schnallen, 34-57 x 3-5,5 x 3,5-4,5 (Länge x Apex x Bauch); Basidien: 4-sporig mit Schnallen; Sporen: (sub)amygdaloid, in Aufsicht ovoid, dickwandig mit winzigem Keimporus, im Abwurfpräparat blasser als im Lamellenpräparat, blass ockergelb bis kräftig ockerbraun, indextrinoid; Maße: 7,1 x 4,4 (6,5-8,0 x 4,1-4,9), Q=1,62 (1,50-1,73), 30 Sp. gemessen, 20 vom Abwurf, 10 vom Lamellenpräparat;

Nr. 3: Atheniella flavoalba (Fr.) Redhead & al.

Zur Bestimmung: Unkritisch.

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Funddaten: 01.09.2022; MTB 8533-1-2-3, 1180 m; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; magere Mähwiese am Rand des Fichtenwalds über Partnachkalk; in der moosigen Wiese; gesellig (ca. 15 Fk);
Hut: 0,8-2,2 cm breit, kegelig mit oder ohne Papillchen, trocken und glatt, hellgelb, am Scheitel mit glasigem Auge, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift; Stiel: bis 5 x 0,2 cm, basal weißstriegelig, aber ohne weiter heraufreichende Behaarung, glasig cremefarben, apikal bepudert, sonst kahl; Lamellen: aufsteigend angewachsen, mäßig gedrängt, cremeweiß, Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Exsikkat: Hüte und Lamellen auffallend ockergelb bis honiggelb verfärbt. Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: locker an der Schneide verteilt, lageniform mit langem schlankem Hals, apikal selten auch gegabelt, glatt, 48-58 x 7-11; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen: Sporen: ellipsoid bis subzylindrisch, inamyloid, Maße: 7,2 x 3,7 (5,9-8,0 x 3,3-4,3), Q=1,97 (1,74-2,11), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 4: Rhodocollybia prolixa (Hornem.: Fr.) Antonin & Noordel. var. distorta (Fr.) Antonin, Halling & Noordel.

Zur Bestimmung: Unkritisch.

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Funddaten: 04.09.2022; MTB 7935-3-3-2, 615 m; Koordinaten: 11° 31' 38,05'' E, 48° 1' 23,53'' N; D-By-Landkreis München, Gemeinde Grünwalder Forst, Sauschütt; Fichtenwald über risszeitlichen Schmelzwasserschottern; bei Fichte in der Nadelstreu; gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: bis 6,4 cm breit, jung kegelig, später flach gewölbt und mit breitem Buckel, etwas unregelmäßig, alt mit hochgeschlagenem, gelapptem Rand, frisch rotbraun bis kastanienbraun und speckig glänzend, am Scheitel von Anfang an mit etwas hellerem Auge, hygrophan, rehbraun bis ockerbräunlich verblassend; Stiel: bis 6,5 x 1 cm, basal verjüngt, schwach oder nicht drehwüchsig, oben cremeweiß, zur Basis hin blass fleischfarben verfärbt; Lamellen: gerade angewachsen, sehr gedrängt, schmal, cremeweißlich; Fleisch: cremefarben, im Hut mit wässrigen Zonen; Geruch: eher angenehm aromatisch, aber schwer zu beschreiben, weder fruchtig noch mehlig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: globos, inamyloid, Maße: 3,6 x 3,3 (3,3-3,8 x 3,1-3,5), Q=1,09 (10 vom Abwurf gemessen);

Nr. 5: Simocybe centunculus (Fr.: Fr.) Karst. var. centunculus

Zur Bestimmung: Die Unterscheidung von S. sumptuosa ist nicht ganz einfach, da es bei den Cheilozystiden wohl Übergänge in Form und Größe gibt. Senn-Irlet gibt in FN für S. sumptuosa kopfige Cheilos mit Apexmaßen von 8-11 an, Werte, die bei der vorliegenden Kollektion nicht annähernd erreicht werden. Auch meine eigenen als S. sumptuosa bestimmten Kollektionen haben Apexbreiten von 6-11. Der größte Unterschied besteht allerdings in den Sporenmaßen, die in FN für S. sumptuosa mit 8-9,5 x 5-5,5 angegeben werden.

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Funddaten: 07.09.2022; MTB 8034-2-2-1, 575 m; Koordinaten: 11° 28' 22,47'' E, 47° 59' 26,87'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Baierbrunn, Schäftlarn; Auwald (Ahorn, Weide, Esche, Weide, Ulme) über Auenablagerungen (sandiger Schluff über Sand und Kies); auf finalmorschem, mäßig starkem Laubholzstamm; gesellig (ca. 15 Fk); sowohl im Schluchtwald von Hohenschäftlarn runter als auch unten am Mühlbach ein Massenauftreten an morschem Laubholz;
Hut: bis 2,2 cm breit, schon jung flach ausgebreitet, mit breitem flachem oder ohne Buckel, feinsamtig, trocken, nicht ganz bis zur Mitte durchscheinend gestreift, jung dunkel olivbraun, später etwas heller olivbraun; Stiel: bis 3 x 0,15 cm, basal schwach verdickt, hutfarben, apikal bereift, stielabwärts heller überfasert bis bereift; Lamellen: schwach abgerundet bis gerade angewachsen, gedrängt, Schneiden fein weißflockig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: intensiv nach Pelargonium; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis aus ziemlich breiten, meist quergestreift gelbbraun inkrustierten Zellen, daraus entspringend in Clustern auffallende, meist lageniforme, aber recht variable, auch keulige, zylindrische oder schwach kopfige Pileozystiden, die teilweise intrazellulär braun pigmentiert sind und nach meinem Empfinden keine ausgeprägtes Hymeniderm bilden (etwas ähnlich wie bei Hydropus trichoderma); Maße der Pileozystiden ca. 39-52 x 8-14; Cheilozystiden: dicht büschelig, variabel geformt, überwiegend schlauchartig subzylindrisch mit keulig erweitertem Apex, mit oder ohne Bauch, apikal bisw. auch gleichdick oder sogar schlanker, dann lagenform, apikal bisw. auch deutlich kopfig, einzelne schwach dickwandig, mit Schnallen; Maße (Länge x Apex x breiteste Stelle in der unteren Hälfte): 43,9 x 5,9 x 5,0 (33-60 x 4,6-7,4 x 4,6-6,6), 20 Zystiden gemessen; Basidien: 4-sporig; kurz, 13-21 x 6-6,5; Sporen: in Seitenansicht breit amygdaloid bis phaseoliform, dünnwandig, blass gelb in KOH, apikal mit etwas dünnerer Wand, ohne KP, Apikulus winzig; Maße: 6,6 x 4,0 (5,5-7,6 x 3,7-4,4), Q=1,63 (1,49-1,77), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;