Hymenogastraceae 2022 (Galerina, Hebeloma, Phaeocollybia, Naucoria)
Bestimmungsliteratur: für Galerina die Schlüssel in Funga Nordica und Fungi non delineati 46, für Hebeloma Fungi Europaei 14 und 14A, für Naucoria FN und Moreau (in Horak 2005, Röhrlinge und Blätterpilze in Europa)
Nr. 1: Galerina pumila (Pers.: Fr.) M. Lange var. pumila
Zur Bestimmung: Wenn man anhand der Zystiden des größten Fk schlüsselt, landet man bei G. permixta bzw. lacustris, mit den Zystiden eines der kleineren Fk bei einer banalen G. pumila, und das ist es auch zweifellos. Schon makroskopisch und vom Standort her war diese Art zu vermuten. Die Zystiden scheinen einfach sehr variabel zu sein und tendieren +/- stark zu verdickten Köpfen.
Funddaten: 15.09.2022; MTB 8533-1-2-3, 1075 m; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; Fichtenwald über Niedermoortorf; am Waldrand bei Fichte im Moos (kein Sphagnum); gesellig (3 Fk);
Hut: bis 1,4 cm breit; Stiel bis 6 x 0,4, ziemlich kräftig; im Übrigen siehe Fotos; im Stockwerkmoos, Geruch nicht signifikant;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Cheilozystiden: bei einem Fk: zylindrisch-wellig-kopfig bis tibiiform, etliche auch mit nicht oder nur schwach verdicktem Apex und dann subzylindrisch bis lageniform, meist mit nur schwach ausgeprägtem Bauch und deutlich abgesetztem Kopf, Maße: 62-90 x 4-9,5 x 3-4,5 x 6-11 (Länge x Bauch x Hals x Kopf); bei einem anderen Fk ziemlich regulär lageniform mit dickerem Bauch und mit meist nur leicht und nicht abrupt verdicktem Apex, nur wenige ausgesprochen kopfig, oft wellig, insgesamt auch viel kürzer: 36-59 x 4,5-8,5 x 3,5-4,5 x 4,5-7,5;
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 26-30 x 7,5-9;
Sporen: subamydaloid, apikal mäßig schmal bis schmal gerundet, im Umriss glatt, höchstens schwach marmoriert, nicht kalyptrat, dextrinoid, Maße: 9,9 x 5,4 (8,9-11 x 5,0-5,8), Q=1,82 (1,74-1,92), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;
Nr. 2: Galerina vittiformis (Fr.) Singer sl.
Zur Bestimmung: Die 2-sporige Form.
Funddaten: 21.09.2022; MTB 8135-4-1-4, 740 m; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Sachsenkam, Kirchsee; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über würmzeitlicher Moräne; auf bemoostem Fichtenholzstammstück, den Moostrieben ansitzend; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 9 mm breit, kegelig mit abgerundetem Buckel, glatt, am Scheitel sporadisch mit feinen Härchen besetzt, honigbraun, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, stark hygrophan, vom Scheitel her cremeweiß verblassend;
Stiel: bis 6,5 x 0,l cm, basal gleichdick, apikal cremegelb, stielabwärts immer dunkler orangebraun bis rotbraun, auf ganzer Länge bereift bis behaart, in der unteren Hälfte schütter;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, entfernt (ca. 12 erreichen den Stiel), honiggelb, Schneiden schwach weißflockig;
Fleisch: nicht untersucht;
Geruch: gedrückt schwach erdig;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Pileozystiden fehlend oder extrem selten;
Pleurozystiden: vorhanden, wie die Cheilos;
Cheilozystiden: dicht gedrängt, lageniform, bisw. gelb pigmentiert, dazwischen keulige sterile Zellen; Maße: ca. 44-53 x 10-15;
Basidien: 2-sporig, mit Schnallen;
Sporen: amygdaloid, kräftig warzig, im Umriss kräftig rau, mit Plage, Warzen fein bis grob und kleinschollig, aber niedrig, Maße: 11,8 x 6,6 (1 0,8-12,6 x 6,2-7,1), Q=1,79; 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;
Nr. 3: Hebeloma cf. pumilum J.E. Lange
Zur Bestimmung: In Größe und Farbe sehr heterogene Kollektion – Mischkollektion dennoch sehr unwahrscheinlich, da kleine wie große starkes Velum haben und alle dicht beieinander standen. Trotzdem sehr ungewöhnlich: Sporen in Lamellenpräparaten waren bei etlichen untersuchten Fk immer um gut 1,5 µm kürzer und etwas stärker ornamentiert als bei beiden Abwurfpräparaten. Die Sporenmaße der Abwurfpräparate würden eher für H. danicum sprechen. Aufgrund der sehr kleinen Sporen in den Lamellenpräparaten, dem fruchtigen Geruch und der stark ausgeprägte Velumreste tendiere ich eher zu H. pumilum. Abweichend für beide Arten sind die sehr gedrängten Lamellen.
Funddaten: 23.09.2022; MTB 8135-4-3-1, 735 m; Koordinaten: 11° 36' 3,96'' E; 47° 49' 0,92'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Bad Tölz, Kirchsee, Kogl; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über würmzeitlicher Moräne auf etwas abgesauertem Boden mit viel Heidelbeere und Bärlapp; bei Tanne, Fichte und Buche; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: 1,7 bis 5 cm breit, gewölbt, glatt und klebrig, am Rand bisw. glimmerig bereift und mit faserigen weißen Velumresten besetzt, am Scheitel orangebraun, rotbraun oder ockergelb, zum Rand hin stets heller, oft zweifarbig gezont mit cremefarbener Randzone; jung mit Cortina;
Stiel: bis 6 x 0,9 cm, basal meist schwach spindelig erweitert und dann meist deutlich wurzelnd, cremeweiß, überfasert, bisw. auch schwach beflockt; Velum am Stiel unauffällig;
Lamellen: kurz ausgebuchtet bist gerade angewachsen, sehr gedrängt (ca. 76 erreichen den Stiel), graubraun bis lehmbraun, Schneiden fein gezähnelt und weiß abgesetzt;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: aromatisch-fruchtig, nach Apfel, keinesfalls nach Rettich;
Exsikkat: Hüte bei einigen Fk mit schwarzbraunen Verfärbungen, am Stiel nur bei einem fk so.
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Cheilozystiden: überwiegend irregulär zylindrisch, oft wellig oder verbogen, bisw. bauchig, seltener lageniform oder subutriform, apikal gleichdick oder schwach keulig erweitert, 23-34 x 4-7 µm (Länge x Breite an der dicksten Stelle), apikal 3-5 µm breit; Genaue Maße: 29 x 3,9 x 3,8 x 3,8; A/M=1,05, A/B=1,04, B/M=1,04;
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 23-31 x 5,5-8;
Sporen: amygdaloid, bisw. apikal schwach ausgezogen, kräftig ornamentiert, bei vielen Sporen mit leicht ablösendem Perispor, gelb in KOH, O3, P1-2, D4, Maße: 9,4 x 5,4 (8,8-10,1 x 4,8-5,9), Q=1,75 (1,64-2,02), 20 Sp. vom Abwurf gemessen; Sporen in Lamellenpräparaten bei etlichen untersuchten Fk waren immer um gut 1,5 µm kürzer und etwas stärker ornamentiert als bei beiden Abwurfpräparaten (7-8,6 x 4,5-5).
Nr. 4: Hebeloma pumilum J.E. Lange
Zur Bestimmung: Mit FE14 geschlüsselt. Der Identifier auf hebeloma.org wirft aus unerfindlichen Gründen H. birrus aus, obwohl diese Art deutlich größere Sporen hat.
Funddaten: 11.10.2022; Koordinaten (grob geschätzt): 11° 4' 58,65'' E, 46° 27' 23,46'' N; 1440 m; Italien, Südtirol, Castelfondo, Forcella di Brez; Mischwald über Kalk, bei Fichte, Birke und Kiefer, gesellig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 2,3 cm breit, sehr schleimig und klebrig, Hutrand jung mit Cortina;
Stiel: bis 5 x 0,3, im oberen Drittel grob bereift, mit zartem weißlichem Velum;
Lamellen: mäßig entfernt, ca. 30-36 erreichen den Stiel (Fotoschätzung)
Geruch: leicht fruchtig, wie Gummibärchen, nicht raphanoid;
Im Übrigen siehe Fotos;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Cheilozystiden: überwiegend (sub)zylindrisch oder utriform, oft mit ziemlich mittigem Bauch, apikal eher selten erweitert (nie kopfig), Hauptform zylindrisch, Maße: 20-36 x 4,2-5,9 x 3,1-6,8 x 3,6-7,4, im Mittel 26 x 4,9 x 4,9 x 5,7, A/M=1,05, A/B=0,92, B/M=1,18;
Sporen: breit amygdaloid, stark ornamentiert, mit meist ablösendem Perispor, sehr stark dextrinoid, O4, P2, D4; Maße: 8,6 x 5,5 (7,6-9,5 x 4,7-6,0), Q=1,57 (1,48-1,70), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;
Nr. 5: Hebeloma pumilum J.E. Lange
Zur Bestimmung: Identisch mit Kollektion Nr. 4 vom selben Tag aus demselben Wald, lediglich die Sporen sind eine Idee schlanker.
Funddaten: 11.10.2022; Koordinaten (grob geschätzt): 11° 4' 58,65'' E, 46° 27' 23,46'' N; 1440 m; Italien, Südtirol, Castelfondo, Forcella di Brez; Mischwald über Kalk, bei Fichte und Kiefer, gesellig (ca. 12 Fk);
Geruch fruchtig, etwas schmächtiger als Kollektion 5, aber sonst identisch;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Cheilozystiden: Hauptform zylindrisch, apikal oft schwach keulig erweitert, bisw. auch bauchig, Maße: 30-48 x 4,2-7,5 x 3,6-5,7 x 4,0-6,0, im Mittel 37 x 5,38 x 4,47 x 5,02, A/M=1,21, A/B=1,10, B/M=1,15 (15 gemessen);
Sporen: amygdaloid, kräftig warzig, Perispor mäßig stark ablösend, kräftig dextrinoid, O2, O3, P1, P2, D4; Maße: 8,5 x 5,1 (7,8-9,4 x 4,7-5,5), Q=1,68, 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;
Nr. 6: Hebeloma cf. crustuliniforme (Bull.) Quèl.
Zur Bestimmung: Unklar. H. bulbiferum ist wärmeliebend und wächst normalerweise bei Eiche, hat außerdem im Schnitt breitere und gedrungenere, sehr stark dextrinoide Sporen. In der Sektion Clepsydroida führt der Schlüssel zu H. limbatum, die aber wohl bevorzugt bei Eiche wächst. H. crustuliniforme würde makroskopisch ganz gut passen, die Zystiden sind aber ein bisschen zu bauchig, dadurch ist der Wert A/B zu niedrig und der Wert B/M zu hoch, außerdem sollten die Sporen schwächer dextrinoid sein (maximal D2). Eine bessere Alternative finde ich aber nicht. Der Identifier auf hebeloma.org wirft mit 31,8% H. limbatum aus, gefolgt von H. aanenii (17,4) und H. crustuliniforme (14,0). FE14A erwähnt für H. limbatum auch eine Kollektion bei Picea. Interpretiert man die Sporen als D2 wirft der Identifier H. aanenii (21,2) knapp vor H. limbatum aus. H. limbatum scheint mir ökologisch (im Identifier nicht berücksichtigt) recht unwahrscheinlich, deshalb sind H. aanenii und crustuliniforme die wahrscheinlichsten Optionen trotz der doch recht deutlich dextrinoiden Sporen. H. aanenii kommt nur sehr sporadisch bei Fichte und fast immer bei Laubbäumen (vor allem Salix) vor. Der untersetzte Habitus mit den keuligen Stiel passt auch etwas besser zu H. crustuliniforme.
Funddaten: 23.09.2022; MTB 8135-4-3-1, 725 m; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Bad Tölz, Kirchsee, Kogl; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Geschiebemergel (Grundmoräne); am Wegrand bei alten Fichten und (noch in Reichweite) Buche; gesellig (5 Fk); verges. mit Neoboletus erytropus;
Hut: bis 4,8 cm breit, polsterig gewölbt, glatt, am Rand schwach gerippt, klebrig, aber nicht schleimig, sandgelb, am Rand bisw. mit Wassertropfen;
Stiel: bis 6 x 1,4 cm, basal keulig (bis 2,3 cm dick), cremeweiß, nicht bräunend, fast bis zur Mitte grob bereift;
Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, sehr gedrängt (100 und mehr erreichen den Stiel), schmal (bis 4 mm), graubraun; Schneiden weißflockig, mit Tropfen;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: im Schnitt schwach raphanoid, sonst eher nach schwarzem Tee;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Cheilozystiden: gestielt keulig bis keulig bauchig, ohne oder mit nur schwach ausgeprägtem Bauch, ohne Wandverdickungen, Maße: 39-65 x 6,2-9,1 x 2,9-4,6 x 4,3-6,7 (Länge x Apex x schmale Mitte x Bauch), im Mittel 52 x 7,5 x 3,8 x 5,2, A/M=1,99, A/B=1,47, B/M=1,38;
Sporen: amygdaloid bis sublimoniform, apikal bisw. schwach ausgezogen, mäßig grob warzig (im 40er gerade so sichtbar), im Umriss fein rau, hell gelb in KOH, deutlich und mäßig stark dextrinoid (ockerbraun bis orangebraun in Melzers), Perispor nicht ablösend, O2-3, P0, D2-3, Maße: 11,0 x 6,4 (10,1-12,1 x 6,1-7,0), Q=1,72 (1,63-1,82), 20 Sp. vom Abwurf gemessen, im Lamellenpräparat tendenziell ein wenig kleiner (um 10,5 im Mittel);
Nr. 7: Hebeloma leucosarx P.D. Orton
Zur Bestimmung: Wegen der recht schwach dextrinoiden Sporen könnte man in FE14 an der Sektion Velutipes vorbeischlüsseln und man landet bei Denutata-Crustuliniformia, wo keine sinnvolles Ergebnis möglich ist. Gibt man jedoch im Identifier auf hebeloma.org gently clavate als Hauptzystidenform ein, gibt dieser H. leucosarx als wahrscheinlichste Art an. Schon makroskopisch und ökologisch war von vorneherein klar, dass hier wohl nur H. leucosarx oder incarnatulum infrage kommen.
Funddaten: 23.09.2022; MTB 8135-4-3-1, 730 m; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Bad Tölz, Kirchsee, Kogl; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Niedermoortorf; bei Fichte und Tanne auf saurem Boden mit Heidelbeere, teilweise im Sphagnum; gesellig (ca. 15 Fk);
Hut bis 4 cm breit, Stielbasis keulig, ca. 50 Lamellen erreichen den Stiel (Fotoschätzung), Geruch stark raphanoid, im Übrigen siehe Fotos!
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Cheilozystiden: überwiegend gestielt keulig, gleichmäßig keulig, oft auch bauchig-keulig, 40-69 x 6,9-9,7 x 3,7-5,4 x 4,3-8,2, im Mittel 56 x 8,1 x 4,5 x 5,6, A/M=1,80, A/B=1,49, B/M=1,24;
Sporen: amygdaloid bis citriform, apikal oft ausgezogen, schwach ornamentiert und schwach dextrinoid (auch nach über 15 Min nur D2); O2, P0, D2; Maße: 10,2 x 5,6 (8,6-11,4 x 5,3-6,0), Q=1,81 (1,56-2,00), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 8: Hebeloma velutipes Bruchet
Zur Bestimmung: Mit FE14 geschlüsselt. Die makroskopisch nicht ganz unähnliche H. pseudofragilipes hat kürzere Zystiden mit schmälerem Apex.
Funddaten: 12.10.2022; Koordinaten: 11° 4' 55,32'' E; 46° 26' 49,44'' N; 1465 m; Italien, Südtirol, Castelfondo, Forcella di Brez; Mischwald über Kalk; bei Fichte und Lärche am Waldrand in der moosigen Wiese; gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: bis 5,4 cm, wenig schleimig, klebrig, cremeweiß mit cremegelbem Scheitel;
Stiel: bis 8,5 x 1 cm, basal keulig verdickt, cremeweiß, im oberen Drittel bereift;
Lamellen: schwach aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt (ca. 60 erreichen den Stiel), blass graubraun; tränend;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: stark raphanoid;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Cheilozystiden: Hauptform gleichmäßig keulig, seltener gestielt keulif, keulig bauchig oder bauchig, Maße: 37-71 x 4,8-8,6 x 3,3-5,1 x 4,1-6,9, im Mittel 57 x 7,1 x 4,3 x 5,3, A/M=1,65, A/B=1,37, B/M=1,23; 20 gemessen;
Sporen: amygdaloid, nur sporadisch apikal etwas ausgezogen, deutlich, aber fein ornamentiert, im Umriss feinst rau bis fast glatt, Perispor nur sporadisch schwach ablösend, kräftig dextrinoid (ockerbraun bis hell orangebraun in Melzers); O2-3, P0-1, D3; Maße: 10,8 x 6,2 (9,7-11,5 x 5,6-7,0), Q=1,73 (1,62-1,88), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 9: Naucoria umbrina (Maire) Kühner agg.
Zur Bestimmung: Nach Rochet et al. (2011, "Comparative phylogenies and host specialization ...") noch ungeklärte Artengruppe.
Funddaten: 23.09.2022; MTB 8135-4-3-1, 725 m; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Bad Tölz, Kirchsee, Kogl; Erlenbruch über Geschiebemergel (Grundmoräne); bei Schwarzerle; gesellig bis kleinbüschelig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 1 cm breit, kegelig bis gewölbt, mit schwach vorgezogenem abgerundetem Buckel, trocken und glatt, am Scheitel kastanienbraun bis rehbraun, zum Rand hin heller honigbraun und durchscheinend gestreift, jung mit flüchtigem grauweißlichem Velumbelag, rasch verkahlend; schwach hygrophan, ockerbraun verblassend;
Stiel: bis 5 x 0,15 cm, basal gleichdick, beigebraun, zur Basis hin dunkler rotbraun, silbrigweiß überfasert; Velum unauffällig, als schwach weißliche Überfaserung ausgeprägt;
Lamellen: ausgebuchtet und mit Zahn breit angewachsen, mäßig gedrängt, honiggelb, Schneiden weißlich;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: nicht signifikant;
Geschmack: mild und fad;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Aufbau schwer zu interpretieren, das gute Schnitte bei den Winzlingen kaum möglich sind, zellig, höchstens sporadisch auch mit hyphigen Elementen, Epikutiszellen nahezu farblos, Pigment in den Trägerzellen quergestreift inkrustierend und intrazellulär, wahrscheinlich auch parietal;
Cheilozystiden: urticoid, ampullenförmig mit spießartigem oder rüsselförmigem, meist sehr langem Hals, Halsteil selten gegabelt oder an der Spitze kopfig erweitert, mit Schnallen; farblos oder goldgelb pigmentiert; Maße: 32-70 x 5-12, am Apex bis maximal 5,1 µm erweitert;
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, farblos oder blassgelb; 32-38 x 9-11;
Sporen: schlank amygdaloid, apikal oft schwach ausgezogen, meist mit schwach ausgeprägter Hilardepression, isoliert warzig, Warzen fein bis mittelgrob, stumpf und deutlich überstehend, Perispor oft schwach ablösend, gelb in KOH; Maße: 12,7 x 6,2 (10,4-14,3 x 5,3-7,2), Q=2,04 (1,79-2,23), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;