Bolbitiaceae 2022

Nr. 1: Conocybe pilosella (Pers.: Fr.) Kühner

Zur Bestimmung: Mit FE11 geschlüsselt.

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Funddaten: 16.07.2022; MTB 8135-4-3-2, 730 m; Koordinaten (grob geschätzt): 11° 37' 26,1'' E, 47° 49' 33,03'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Sachsenkam, Kirchsee; Mischwald (Tanne, Buche, Fichte) über würmzeitlicher Moräne; bei Fichte, Tanne und Buche auf feuchter Fahrspur, terrestrisch, auf Streu; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 2,4 cm breit, frisch ca. bis zur Mitte durchscheinend gestreift, aber stark hygrophan und dann bald nur noch ganz am Rand durchscheinend gestreift, honigbraun, cremefarben verblassend, dicht flaumig behaart; Stiel: bis 6 x 0,2 cm, basal kleinknollig, auf ganzer Länge fein behaart und bereift, auffallend hell, cremefarben bis cremebeige, zur Basis hin beigebraun; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, honigbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung: aus knubbeligen, irregulär zylindrischen bis spindeligen Elementen sowie Elefantenrüsseln und langen Haaren, ohne lecythiforme Zystiden; Cheilozystiden: lecythiforme Cheilos mit kleinen Köpfchen; Basidien: 4-sporig; Sporen: amygdaloid, dünnwandig mit winzigem, oft undeutlichem Keimporus, ockerbraun in KOH, Maße: 7,3 x 4,2 (6,5-7,8 x 3,9-4,4), Q=1,73 (1,65-1,86), 20 Sp. gemessen;

Nr. 2: Conocybe subpubescens P. D. Orton

Zur Bestimmung: Mit FE11 geschlüsselt. Sehr häufige Art in Wäldern.

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Funddaten: 01.09.2022; MTB 8533-1-2-3, 1040 m; Koordinaten: 11° 13' 23,6'' E; 47° 28' 30,76'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über würmzeitlicher Moräne; am Wegrand auf gemischter Streu (Fichte, Buche); gesellig (6 Fk);
Hut: bis 2,2 cm breit, kegelig mit abgerundetem Scheitel, frisch lebhaft orangebraun und bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, dicht feinflaumig behaart, über Nacht rehbraun verfärbt, hygrophan, ockerlich verblassend; Stiel: bis 4,5 x 0,2 cm, basal schwach keulig verdickt, cremegelb bis sandgelb, auf ganzer Länge bereift und feinflaumig behaart; Lamellen: aufsteigend angewachsen, normal gedrängt, honigbraun; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung: Mix aus lecythiformen Kaulozystiden, knubbeligen Elementen und Haaren; Kaulozystiden: ca. 20 x 7,5-8; Köpfchen 3,5-4,5 µm dick; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Cheilozystiden: lecythiform, ca. 20-25 x 7,5-8; Köpfchen 3-3,5 µm breit; Sporen: lateral (sub)amygdaloid, frontal ellipsoid bis submitraförmig, höchstens minimal abgeplattet, dickwandig und kräftig ockerbraun in KOH, KP zentral, leicht vorgewölbt, 1,5-2,0 µm breit; Maße: 12,1 x 6,4 (11,4-12,7 x 6,0-6,8), Q=1,90 (1,73-2,05), 20 Sp. am Stiel und am Hymenium gemessen;

Nr. 3: Conocybe brunneidisca (Murill) Hauskn.

Zur Bestimmung: Mit FE11 und Gröger geschlüsselt. Die Kollektion weicht mit etwas größeren Fk von der Beschreibung in FE11 ab, stimmt aber ansonsten weitgehend überein. Auf der Brandstelle könnte natürlich auch C. anthracophila infrage kommen, zu der auch die recht großen Fk passen würden. Diese Art hat jedoch länglichere, nie mitraförmige oder gar schwach hexagonale Sporen und offenbar nur sehr sporadisch Schnallen (FE11).

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Funddaten: 01.09.2022; MTB 8533-1-4-1, 1040 m; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; magere, feuchte Mähwiese über "Talfüllung" (Lehm oder Sand, teils kiesig); auf alter Brandstelle; gesellig (3 Fk); verges. mit Pholiota highlandensis;
Hut: bis 2,7 cm breit, kegelig mit abgerundetem Buckel, frisch graubraun und ungestreift, zum Rand hin heller marmoriert, feinflaumig behaart, alt bis zur Mitte durchscheinend gestreift, stark hygrophan, beige verblassend; Stiel: bis 6 x 0,2 cm, basal kleinknollig, jung cremefarben, später cremebeige bis beige, auf ganzer Länge bereift und flaumig behaart; Lamellen: aufsteigend angewachsen, normal gedrängt, honigbraun; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung: ohne lecythiforme Kaulos, bestehend aus (sub)zylindrisch-welligen und knubbeligen Elemente, Elefantenrüsseln und Haaren; Cheilozystiden: lecythiform, 22-25 x 7-12, Köpfchen 4-5 µm dick; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 17-22 x 8,5-10; Sporen: deutlich abgeplattet, lateral schlank ellipsoid, frontal mitraförmig, bisw. schwach hexagonal mit angedeuteten Ecken, höchstens mit zwei minimal angedeuteten Ecken in Basisnähe, sehr dickwandig und kräftig ockerbraun bis orangebraun in KOH, KP zentral und 1,5-2 µm breit; Maße: lateral 10,3 x 6,0 (9,3-11,2 x 5,5-6,9), Q=1,71; frontal 10,1 x 7,0 (9,1-10,8 x 6,3-7,4), Q=1,44; Gesamtmaß 10,2 x 7,0 x 6,0 (9,1-11,2 x 6,3-7,4 x 5,5-6,9);

Nr. 4: Conocybe mesospora (Kühner ex) Kühner & Watling

Zur Bestimmung: Mit FE11 geschlüsselt. Typisch sind die lebhaft orangebraunen Hutfarben!

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Funddaten: 25.09.2022; MTB 7635-4-2-1, 490 m; Koordinaten: 11° 37' 38,52'' E; 48° 20' 41,59'' N; D-By-Landkreis Freising, Gemeinde Neufahrn bei Freising, Massenhausen, Heuloh; von Fichte dominierter Mischwald (Fichte, Birke, Buche) über Oberer Süßwassermolasse (Kiessand, Tertiär); bei Fichte und Tanne; am Wegrand in Nadelstreu mit Holzresten; gesellig (4 Fk);
Hut: bis 11 mm breit, flach gewölbt bis ausgebreitet und mit flachem Buckel, trocken und glatt, bis zum Scheitel schwach durchscheinend gestreift, bald etwas marmoriert wirkend, am Scheitel lebhaft orangebraun, zum Rand hin etwas heller; hygrophan, nicht auffällig behaart; Stiel: bis 25 x 1 mm, basal kleinknollig, auf ganzer Länge fein bereift, nicht behaart; Lamellen: aufsteigend angewachsen, mäßig gedrängt, honigbraun; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung: ausschließlich aus lecythiformen Kaulozystiden; Kaulozystiden: lecythiform, oft mit fast rundem Bauch, 18-26 x 9-14, Köpfchen 4-7 µm dick, im Mittel 5,1 µm; Cheilozystiden: 16-21 x 8-11, Köpfchen 3,5-5 µm dick; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Ammoniakreaktion: spontan negativ; Sporen: amygdaloid, mäßig dickwandig, ockergelb in KOH, KP deutlich, um 1 µm breit; Maße: 8,0 x 4,4 (7,6-8,4 x 4,1-4,7), Q=1,82 (1,67-1,93), 20 Sp. am Stiel gemessen;

Nr. 5: Pholiotina cyanopus (G.F. Atk.) Singer

Zur Bestimmung: Schon makroskopisch unverwechselbar. Die letzten beiden Fotos zeigen eine zweite Kollektion aus derselben Wiese.

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Funddaten: 10.09.2022; MTB 8033-4-1-4, 655 m; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Feldafing, Garatshausen, Naturdenkmal Märchenwiese; am nördlichen Ende der südlichsten Wiese; feuchte, magere Mähwiese über würmzeitlichem Geschiebemergel (Grundmoräne); im Gras, gesellig (6 Fk);
Hut: bis 1 cm breit, kegelig, apikal abgerundet, glatt, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, unbehaart, hellbraun, ockerbraun, hygrophan, beige verblassend; Stiel: bis 3,8 x 0,1 cm, basal schwach verdickt, cremeweiß, an der Basis blaugrün, in der oberen Hälfte schütter bereift, sonst schwach silbrigweiß überfasert; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, honigbraun, Schneiden weißflockig; Fleisch: - Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: steril; Cheilozystiden: kopfig-lageniform bis utriform, dünnwandig, 24-36 x 4,1-6 x 5,7-6,9 (Länge x Apex x Bauch), gelegentlich mit Schnallen; Basidien: 4-sporig; Sporen: schlank ellipsoid bis subamygdaloid, dickwandig mit ca. 1 µm breitem KP, KP in Seitenansicht nicht selben etwas schief, ockerbraun in KOH, Maße: 8,0 x 4,5 (7,1-8,4 x 4,2-4,8), Q=1,79 (1,69-1,93), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;