Tricholomataceae 2021

Nr. 1: Clitocybe cf. rivulosa (Pers.: Fries) P. Kummer

Zur Bestimmung: Unklar. Mit Gröger (2006) und FN (2012) geschlüsselt. Bemerkenswert bei dieser Kollektion die kräftigen Rhizomorphen sowie das Vorkommen auf blankem Schotter, wobei Letzteres auch ein Hinweis auf C. dryadicola sein könnte. Alvarado et al. (2015, "Atractosporocybe, Leucocybe and Rhizocybe: Three new clitocyboid genera in the tricholomatoid clade (Agaricales) with notes on Clitocybe ...") unterscheiden auch C. dealbata.

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Funddaten: 22.09.2021; MTB 8433-1-2-1, 710 m; 11° 13' 8,04'' E, 47° 35' 17,66'' N; D-By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Eschenlohe, an der Eschenlaine bei den breiten Schotterbänken südöstlich von Wengwies; Weidengebüsche mit jungen Fichten auf Schotterbänken; auf grobem, teil bemoostem Schotter; gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: bis 2 cm breit, gewölbt bis ausgebreitet, stets mit vor allem jung stark eingerolltem Hutrand, fein samtig, zum Rand hin auch schwach filzig, trocken, nicht hygrophan, weiß; Stiel: bis 3 cm lang, und 0,3 cm breit, basal gleichdick und mit ausgeprägten weißen Rhizomorphen, hutfarben, faserig; Lamellen: habituell schwach absteigend und gerade angewachsen, gedrängt (ca. 34-44 erreichen den Stiel), cremeweiß; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: aromatisch-pilzig, kein Mehl; Sporenpulver: weiß bis cremeweiß (Abwurf recht schwach); HDS: sehr kompakte Cutis, Zellen in der obersten Lage teils schwach differenziert, vermutlich teils gelifiziert, intakte schmal (ca. 3-4,5 µm breit) und mit Schnallen; Lamellenschneide: fertil; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; ca. 18-20 x 4-5 µm; Sporen: regulär ellipsoid, in Kongo/NH3 wenig klumpend, schwach kongophil; Maße: 4,4 x 3,1 (3,8-5,1 x 2,7-3,6), Q=1,41 (1,24-1,59), 30 Sp. gemessen;

Nr. 2: Clitocybe phyllophila (Pers.: Fries) P. Kumm.

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2006) geschlüsselt. Trotz der notierten Aniskomponente im Geruch wohl eher C. phyllophila und nicht C. albofragrans. Die großen Fk und die dicht stehenden, kaum herablaufenden Lamellen passen besser zu C. phyllophila.

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Funddaten: 30.09.2021; MTB 8233-2-1-2, 640 m; Koordinaten: 11° 16' 48,39'' E, 47° 47' 51,94'' N; D-By-Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Seeshaupt, Lauterbacher Wald; Mischwald (Buche, Fichte, Tanne) über würmzeitlicher Schotter-Moräne; bei Buchen und Fichte in gemischter Laub-Nadel-Streu, an stickstoffreicher, krautiger Stelle mit Brombeere; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 6,5 cm breit, jung flach gewölbt mit kleinem Buckel und umgerolltem Rand, später flach ausgebreit mit flatterigem dünnfleischigem Rand, trocken und glatt, im Zentrum meist beige, vor allem am Rand, jung aber auch komplett feinfilzig bis glimmerig weiß überreift (nicht abwischbar), hygrophan (Aussporer über Nacht komplett weiß); Stiel: bis 7 x 0,7 cm, basal +/- gleichdick, cremeweiß, fein längsfaserig; Lamellen: habituell absteigend und breit angewachsen, gedrängt, ca. 50 erreichen den Stiel, am Grund queraderig, cremefarben; Fleisch: wässrig beige; Geruch: aromatisch, vielleicht mit schwacher Aniskomponente; Sporenpulver: frisch cremefarben, IIa; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, in manchen Bereichen etwas „zerzaust“, in intakten Bereichen aber glatt, Zellen nicht gelifiziert und ohne auffällige Auswüchse, ca. 2,5-5,5 µm breit; Schnallen vorhanden; keine auffallenden Inkrustationen vorhanden; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; 18-25 x 4,5-5,5; Sporen: ellipsoid, apikal oft etwas schmäler, dann in Aufsicht ovoid, inamyloid, nicht kongo-phil, im Kongo/NH3-Präparat stark klumpend und zu großen Teilen kollabiert; Maße: 4,6 x 3,2 (4,1-5,4 x 2,9-3,4), Q=1,45 (1,31-1,62), 20 Sp. gemessen;

Nr. 3: Lepista densifolia (J. Favre) Singer & Clemencon

Zur Bestimmung: Mit FN und Gröger geschlüsselt. L. ricekii hat laut Gröger-Schlüssel viel breitere HDS-Hyphen und kaum herablaufende Lamellen. Leider habe ich den Geschmack nicht getestet. Stimmt gut mit der 2014er Kollektion vom Fügenberg (AUT) überein.

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Funddaten: 08.09.2021; MTB 8533-3-2-1, 1340 m; 11° 13' 32,02'' E, 47° 26' 51,97'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Mittenwald, Hoher Kranzberg; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Hauptdolomit; am Waldrand bei Tanne in der Nadelstreu, Hexenring rund um Mähreste, eher trockene Stelle; gesellig bis kleinbüschelig (ca. 50 Fk);
Hut: bis 4,5 cm breit, flach gewölbt bis ausgebreitet mit herabgebogenem, jung umgerolltem Rand, im Zentrum meist schwach vertieft, trocken und glatt, glänzend, weiß oder grauweiß bis elfenbeinfarben, nicht hygrophan; Stiel: bis 4 x 1 cm, basal keulig erweitert bis gleichdick, cremeweiß, beige durchwirkt, glatt; Lamellen: herablaufend, sehr gedrängt, von Fleisch leicht ablösbar, sehr schmal, cremebeige; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: aromatisch, fruchtig-parfümiert; Sporenpulver: vermutlich weiß, wegen schwachem Abwurf nicht klar; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: ziemlich irreguläre Cutis, Zellen teils schwach gelifiziert, teils divertikuliert, sonst glatt und 1,5-2,5 (4) µm breit; Pigment intrazellulär, in der Subcutis blass gelblich; Sporen: breit ellipsoid, deutlich warzig, inamyloid (inklusive die Warzen), Maße: 3,9 x 2,8 (3,5-4,2[4,8] x 2,5-3,1), Q=1,38 (1,26-1,50), 20 Sporen vom Abwurf gemessen;

Nr. 4: Melanoleuca strictipes (P. Karst.) Jul. Schäff.

Zur Bestimmung: Vgl. Duriska et al. 2017 ("Taxonomy, ecology and distribution of Melanoleuca strictipes (Basidiomycota, Agaricales) in Europe", wo M. subalpina und M. substrictipes synonymisiert wurden. Die Kollektion hat schmalere Sporen und längere Hymenialzystiden als dort angegeben.

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Funddaten: 29.05.2021; MTB 7934-2-3-4, 600 m; 11° 26' 10,38'' E, 48° 2' 58,51'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park, Eichelgarten; Mähwiese mit lockerem Eichenbestand über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei großer Alteiche in der Wiese; gesellig (2 Fk); an mehreren Stellen, teils auch in größeren Gruppen und Ringen gesichtet;
Hut: 4,5 bzw. 6,7 cm breit, flach gewölbt, mit breitem flachem Buckel, glatt, trocken, matt, am Scheitel blass graubraun bis graubeige, sonst elfenbeinfarben bis cremeweiß; Stiel: 7 bzw. 7,5 cm lang, 0,6 bzw. 0,8 cm breit, basal schwach keulig verdickt, cremeweiß, im oberen Viertel fein bereift, sonst schwach rau bis faserig; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen (Burggraben), sehr gedrängt, cremefarben, Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: in allen Teilen weiß; Geruch: aromatisch, am ehesten schwach fruchtig, kein Mehl; Sporenpulver: getrocknet cremegelb (IIc); Mikromerkmale vom Exsikkat: Hymenialzystiden: an der Schneide zahlreich, aber gestreut, an der Fläche weniger zahlreich, fusoid bis lageniform, apikal schmal bis breit gerundet, selten fast spitz, bisw. vor allem apikal schwach dickwandig, sehr variabel in der Größe, 50-101 x 12-18; Sporen: subzylindrisch, fein warzig, mit deutlichen Plagefleck, amyloid, Warzen amyloid, Maße: 8,6 x 4,3 (7,8-9,6 x 4,1-4,7), Q=2,0 (1,84-2,12), 20 Sporen vom Abwurf gemessen;

Nr. 5: Pseudotricholoma metapodium (Fr.) Sánchez-García & Matheny

Zur Bestimmung: Auch makroskopisch klar.

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Funddaten: 07.08.2021; MTB 8533-1-2-3, 1080 m; Koordinaten: 11° 12' 45,96'' E; 47° 28' 34,65'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach, Köchelgraben; magere, mäßig feuchte Mähwiese über würmzeitlicher Moräne; im Gras, gesellig, ca. 10 Fk; verges. mit Hygrocybe citrinovirens;
Hut: 4,5-8,5 cm breit, polsterförmig gewölbt, trocken, matt, von Anfang an grob samtig bis kleinschuppig, anfangs dunkel graubraun, später heller und wärmer lederfarben; Stiel: bis 8 x 2 cm, zylindrisch, basal verjüngt, +/- glatt, schmutzig weiß, stellenweise blassbraun überfasert; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen und mit Zahn herablaufend, mäßig gedrängt, ziemlich breit und dick, graubeige, verletzt rosabräunlich verfärbend; Schneiden unregelmäßig bis schartig; Fleisch: cremeweiß, stellenweise wässrig grau marmoriert, verletzt rosabraun verfärbt; Geruch: stark mehlig; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: schlank ellipsoid bis subzylindrisch, nicht selten phaseoliform, amyloid, Maße: 7,1 x 3,5 (6,5-8,5 x 3,3-3,7), Q=2,05 (1,83-2,50), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;