Entolomataceae 2021

Nr. 1: Clitocella mundula (Lasch) K. L. Kluting & al.

Zur Bestimmung: Zumindest am Foto ist bei einem Fk ein leichtes Schwärzen zu erkennen. Deshalb sowie aufgrund der weißen Hutfarben und fehlenden Inkrustationen in der HDS bestimme ich als C. mundula. Sieht auch genauso aus wie Ludwigs 74.15E im Pilzkompendium.

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Funddaten: 18.09.2021; MTB 8236-3-1-1, 870 m; Koordinaten: 11° 40' 2,27'' E, 47° 44' 39,66'' N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Waakirchen, Marienstein, Tegernseer Berge; Bergmischwald (Tanne, Buche, Fichte, Bergahorn, Esche) überwiegend auf quartärem Schutt, auf jeden Fall kalkreich (Leberblümchen), aber stellenweise auch bodensauer (Heidelbeere); auf Borke am Stammgrund einer lebenden Fichte und auf deren Wurzelausläufer, übergreifend auf einen Fichtenstrunk und Nadelstreu; gesellig (ca. 30 Fk);
Hut: bis 6,5 cm breit, lederig, konzentrisch rissig, schmutzig weiß; Stiel: bis 3,5 x 0,6, cm, kurz und sehr zäh; Lamellen: herablaufend, sehr gedrängt, graubeige; Fleisch: siehe Schnittbild; weder schwärzend noch rötend; Geruch: aromatisch, im Schnitt mit schwacher Mehlkomponente, dann eher pilzig; Sporenpulver: cremerosa; Exsikkat: Lamellenschneiden geschwärzt; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: In der obersten Lage stark verquollen, mit teils gelifizierten, teils divertikuierten irregulären Endzellen (ca. 1,5-3 µm breit, die in eine Gelmatrix eingebettet sind, Zellen der Subpellis intakt, ca. 3-4 µm breit, oft schwach dickwandig, eher aufsteigend; Pigment sporadisch intrazellulär braun, keine Inkrustationen gesehen; Schnallen fehlend; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden: Basidien: 4-sporig, ohne Schnallen; 23-30 x 6-6,5; Sporen: rundlich, fein warzig, dadurch im Umriss oft schwach eckig, Maße: 4,8 x 3,9 (4,3-5,5 x 3,5-4,2), Q=1,23 (1,16-1,34), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 2: Clitocella popinalis (Fr.) Kluting, T.J. Baroni & Bergemann

Zur Bestimmung: Mikroskopisch identisch mit der Laubwaldkollektion vom 03.10.2019, aber natürlich viel dünnfleischiger und insgesamt heller gefärbt. Entspricht makroskopisch weitgehend der Kollektion 74.15A von Ludwig, die auch aus einem Fichtenwald stammt.

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Funddaten: 27.08.2021; MTB 7934-3-4-1, 595 m; Koordinaten: 11° 22' 48,38'' E; 48° 0' 49,58'' N; D-By-Landkreis Starnberg, Gemeinde Starnberg, Wangen, Wildmoos; Moorwald (Fichte, Birke, Erle, Eiche) über Niedermoortorf; bei Fichte, an feuchter, aber nicht nasser Stelle in der moosbewachsenen Nadelstreu, verges. mit C. rubellus und R. ochroleuca;
Hut: 3-6,5 cm breit, trichterförmig, jung mit kurz umgebogenen Rand, mit stark gefurchtem, flatterigem Rand, teils sogar deutlich gelappt, lederig glatt, zum Rand hin oft mit konzentrischen Wasserflecken, Grundfarbe cremegrau bis graubeige, jung etwas heller als alt, zum Rand hin dunkler graubraun streifig, alt oft konzentrisch rissig; Stiel: bis 3 x 1 cm, kurz und kompakt, apikal am dicksten, sehr zäh, glatt, schmutzig beige; Lamellen: weit herablaufend, sehr gedrängt, schmal (kaum 3 mm breit), frisch cremegrau, alt olivocker; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: aromatisch pilzig, im Schnitt kurz nach Mehl, nicht ranzig; Geschmack: sehr bitter; Sporenpulver: bräunlich-rosa; Exsikkat: Lamellenschneide geschwärzt; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis aus intakten schmalen Zellen, stellenweise mit aufsteigenden, zylindrischen Endzellen, Zellbreite ca. 2,5-5 µm, Endzellen oft etwas schmäler; Pigment an vielen Zellen sehr grob quergestreift inkrustierend, braun; Schnallen fehlend; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in KongoNH3 mit zahlreichen Nadelkristallen; Zellen schmal, ohne Schnallen; Basidien: 4-sporig, ohne Schnallen, 24-30 x 5,5-6,5; Sporen: rundlich, fein warzig, im Umriss dadurch mit vielen schwach ausgeprägten Ecken; Maße: 4,7 x 3,8 (4,2-5,2 x 3,5-4,4), Q=1,21 (1,16-1,30), 20 Sp. gemessen (vom Abwurf);

Nr. 3: Entoloma cf. noordeloosii Hauskn.

Zur Bestimmung: Trotz kaum ausgeprägter Cheilozystiden wahrscheinlich dasselbe wie das sequenzierte E. noordeloosii vom 04.10.2018.

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Funddaten: 07.08.2021; MTB 8533-1-2-3, 1150 m; Koordinaten: 11° 12' 49,5'' E; 47° 29' 0,14'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Aschenmooswald; Fichtenmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Partnach-Formation (Schieferton, Tonmergel) oder Partnach-Kalk; bei mittleren Buchen und großen Fichten; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 10 cm breit, jung halbkugelig, dann gewölbt, reif im Zentrum schwach niedergedrückt, trocken und glatt, stark hygrophan, jung sehr dunkel graubraun, reif viel heller graubraun und bei Entwässerung streifig cremegrau verblassend, ungestreift, nur alt ganz am Rand schwach durchscheinend gestreift; Stiel: bis 7 x 1 cm, basal verjüngt bis schwach wurzelnd, hohl, bisw. schwach längsfurchig, schmutzig weiß, cremegrau streifig; Lamellen: aufsteigend und breit oder kurz ausgebuchtet angewachsen, eher entfernt (ca. 45 erreichen den Stiel), jung hellgrau, reif beige mit Rosaton; Fleisch: cremeweiß; Geruch: schwach aromatisch-fruchtig, kein Mehl; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellen intakt, in der obersten Lage sehr schmal (1,5-4,2 µm); Pigment fein und unauffällig inkrustierend, in tieferen Lagen vermutlich mit gelblichen Wandpigmenten; Schnallen zahlreich; Lamellenschneide: bei einem jüngeren Fk heterogen mit vielen sterilen Zellen, die ich aber nicht als Cheilozystiden interpretieren würde und die auch abseits der Schneiden auftreten, bei einem älteren Fk komplett fertil; Basidien: 4-sporig, auffällig viele 3-sporige eingestreut, mit Basalschnallen, Maße: 33-45 x 12-14; Sporen: heterodiametrisch, mit 5-7 normal ausgeprägten Ecken, Maße: 9,1 x 7,3 (7,6-10,9 x 6,3-8,3), Q=1,24 (1,14-1,41), 30 Sp. gemessen; Ausreißer bis 11,6 x 9,4;

Nr. 4: Entoloma cf. lanicum (Romagn.) Noord.

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2006) als E. undatum, Mit FE5A als E. lanicum zu schlüsseln. Schnallen in der HDS scheinen bei diesem Artenpaar eher optional. Makroskopisch passen diese winzigen, stark filzigen und ungezonten Schwammerln besser zu E. lanicum, wobei ich nicht recht glaube, dass es sich tatsächlich um verschiedene Arten handelt.

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Funddaten: 26.08.2021; MTB 7934-3-4-1, 635 m; Koordinaten: 11° 23' 25,8'' E; 48° 1' 3,33'' N; D-By-Landkreis Starnberg, Gemeinde Starnberg, Wangen, Gemeindeholz; Mischwald (Buche, Fichte, Ahorn) über würmzeitlicher Moräne; auf übermoostem Stumpf, auf Holz; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 1 cm breit, flach gewölbt und im Zentrum genabelt, auf graubraunem Grund grauweiß überfilzt, nahe dem Hutrand mit sehr schmaler dunklerer Zone, nicht hygrophan; Stiel: bis 2,5 x 0,15 cm, basal gleichdick, cremegrau, silbrigweiß überfasert; Lamellen: herablaufend, mäßig gedrängt (22 erreichen den Stiel), graubeige; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach wie rohe Kartoffeln, eher kein Mehl; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellen mäßig breit; Pigment deutlich querstreifig inkrustierend, braun; Schnallen fehlend; Trama: schwer zu beurteilen, eher kurz septiert, mit leptonioiden Bläschen; Lamellenschneide: fertil; Basidien: 4-sporig, mit Basalschnallen; 31-44 x 9-11; Sporen: heterodiametrisch, mit 5-6 normal ausgeprägten Ecken, Maße: 9,1 x 6,7 (8,4-9,7 x 6,1-7,5), Q=1,35 (1,18-1,48), 20 Sp. am Hymenium gemessen;

Nr. 5: Entoloma sericellum (Fr.: Fr.) P. Kumm.

Zur Bestimmung: Unterscheidet sich von der Kollektion vom Windpäßelkopf (2019) durch breit angewachsene, nicht mit Zahn herablaufende Lamellen, kleinere Sporen und fehlende Zystiden. Müsste man streng genommen als E. olorinum bestimmen (ohne Zystiden), diese Art scheint aber nicht ganz unumstritten zu sein (Ludwig, Pilzkompendium). Auch Noordeloos gibt ja an, dass es bisw. schwierig ist, bei E. sericellum überhaupt Zystiden zu finden.

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Funddaten: 25.09.2021; MTB 8533-1-2-3, 1185 m; Koordinaten: 11° 12' 33,36'' E; 47° 28' 52,28'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; Mähwiese über Partnach-Formation (Mergelstein, Kalkstein); in der Wiese, gesellig (5 Fk);
Hut: bis 1,6 cm breit, kegelig glockig bis gewölbt, nie genabelt, feinst filzig, trocken, elfenbeinweiß; Stiel: bis 6,5 x 0,15 cm, basal gleichdick, kahl, wie poliert und etwas glasig, cremeweiß; Lamellen: gerade oder leicht aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, reif cremerosa; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: ziemlich stark kollabierte Cutis, ohne auffällige Endzellen; Pigment unauffällig; Schnallen vorhanden; Lamellenschneide: fertil; ohne Zystiden; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 29-38 x 8-10; Sporen: heterodiametrisch, mit 5-7 normal ausgeprägten Ecken, Maße: 8,8 x 6,6 (8,0-9,8 x 6,1-7,4), Q=1,34 (1,21-1,48), 20 Sp. am Hymenium gemessen;

Nr. 6: Entoloma lampropus (Fr.: Fr.) Hesler

Zur Bestimmung: Mit dem Schlüssel in Morozova et al. 2014 ("Entoloma subgenus Leptonia in boreal-temperate Eurasia") bestimmt.

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Funddaten: 10.10.2021; MTB 7446-4-1-3, 420 m; Koordinaten: 13° 25' 59,55'' E, 48° 32' 10,25'' N; D-By-Landkreis Passau, Gemeinde Neuburg am Inn, Neuburger Wald, Naturwaldreservat Hecke; alter Buchenwald über Gneis; bei Buche in der Laubstreu; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 2,6 cm breit, flach gebuckelt, angedrückt faserschuppig, mittelbraun, zum Rand hin durch die aufreißende Schuppung heller braun; Stiel: blau, längsfaserig, oft drehwüchisg, zur Basis hin weißfilzig; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, lange weiß; Geruch null; im Übrigen siehe Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellen sehr unterschiedlich breit; Pigment intrazellulär diffus bis granulär, zusätz-lich fein quergestreift inkrustierend; Schnallen vorhanden; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; 29-36 x 10,5-11; Sporen: heterodiametrisch, mit 6-8 mäßig stark bis schwach ausgeprägten Ecken, Maße: 9,3 x 6,4 (8,4-10,4 x 6,1-6,8), Q=1,45 (1,24-1,62), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;