Mycenaceae 2018

Die Bestimmungen erfolgten mit dem Schlüssel von Gröger 2006, mit der Monografie Fungi of Northern Europe Vol. 5 (FNE5) sowie mit der Monographie von Robich.

Nr. 1: Mycena spec.

Zur Bestimmung: Mit den Schlüsseln von Gröger und Aronsen nicht bestimmbar. Die Mikroskopie entspricht weitgehend der von M. polygramma, diese Art ist jedoch normalerweise viel kräftiger und hat gedrungenere, viel breitere Sporen.

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Funddaten: 02.06.2018; MTB 8032-2-1-1, 555 m, Koordinaten: 11,094411 E, 47,995376 N; D – By – Landkreis Landsberg am Lech, Gemeinde Dießen, Rieden, Seeholz, westlich der Bahnlinie; Laubmischwald (Esche, Hainbuche, Eiche, Buche, Bergahorn, Schwarzerle) auf Würmmoräne; auf stark vermorschtem, bemoostem, liegendem, starkem Buchenstamm; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 1,3 cm breit, kegelig bis flach gewölbt, jung gebuckelt, später papilliert, glatt, am Scheitel glänzend und khakifarben bis olivbraun, zum Rand hin stark aufgehellt (deutlich zweifarbig) und cremeweiß, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift; Stiel: 6,5 x 0,1 cm, der junge 3 x 0,2, wurzelnd oder nicht, basal etwas oder stark striegelig, sonst glatt, cremefarben; Lamellen: aufsteigend und sehr schmal angewachsen, gedrängt, cremefarben bis cremegrau, Schneiden gleichfarbig; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixocutis, Zellen der obersten Lage stark koralloid verzweigt und in eine gelatinöse Matrix eingebettet, Septen mit Schnallen; Zellbreite ca. 2,5-6; Stieloberfläche: Caulocutis aus locker liegenden, nicht gelifizierten schlanken Hyphen, Zellen glatt, Septen mit Schnallen; im oberen Stieldrittel mit zahlreichen, oft schwach aufgerichteten, zylindrischen Endzellen, diese ca. 2-2,5 µm breit; Lamellentrama: stark dextrinoid; Cheilozystiden: 2 Typen, Typ 1 +/- fusoid bis keulig mit einfachem fingerigem Auswuchs (dadurch bisw. lageniform) und glatt, Typ 2 wie Typ 1 oder irregulär geformt und apikal mit geweihförmigen bis koralloiden, ziemlich langen Auswüchsen; Maße: Typ 1 25-33 x 6-11, Typ zwei bisw. etwas schlanker und länger; Pleurozystiden: vorhanden, mit koralloiden Verzweigungen; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; ca. 29-35 x 9-11; Sporen: schlank ellipsoid bis subzylindrisch, schwach amyloid, Maße: 10,2 x 5,4 (9,4-11,3 x 4,6-6,5), Q=1,89, 10 Sp. am Hymenium gemessen, nur wenige freie Sporen vorhanden;

Nr. 2: Mycena clavicularis (Fr.: Fr.) Gillet

Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt. Unkritisch.

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Funddaten: 08.09.2018; MTB 8134-3-4-3, 615 m; Koordinaten: 11,378880570046267 E; 47,80018683773805 N; D-By-Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Penzberg, Faistenberg, Kohlfilz; Moorwald mit Pinus, Picea, Betula und Faulbaum; rasig in der Kiefern-Nadelstreu; an mehreren Stellen gesichtet;
Hut: bis 1,8 cm breit, gewölbt und schwach genabelt, in der äußeren Hälfte etwas runzelig und gerieft, schleimig und klebrig, Huthaut nicht abziehbar, graubeige bis blass graubraun; Stiel: bis 7 x 0,1 cm, basal kleinknollig, cremegrau, schleimig, Schleimschicht nicht abhebbar; Lamellen: meist bogig und schwach herablaufend, mäßig gedrängt (ca. 22 erreichen den Stiel), Schneiden nicht gelatinös und nicht abhebbar; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixocutis aus schmalen, ca. 2-3 µm breiten Zellen mit feinen koralloiden, teils fädigen und ziemlich langen Auswüchsen, die in eine 20-30 µm dicke gelatinöse Matrix eingebettet sind; Schnallen vorhanden; Cheilozystiden: bilden ein steriles Band an der Schneide; gestielt keulig, mit meist kurzen igeligen Auswüchsen (überall bis auf den Stiel), seltener auch mit etwas längeren koralloid verzweigten Auswüchsen; mit Schnallen; Maße: 28-40 x 9-15; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: subzylindrisch, mäßig stark amyloid, Maße: 7,6 x 4,0 (6,7-8,7 x 3,6-4,6), Ausreißer bis 9,3 x 4,7, Q=1,90 (1,72-2,11), 20 Sp. gemessen;

Nr. 3: Mycena vulgaris (Pers.) P. Kumm.

Zur Bestimmung: Die einzige Verwechslungsart mit abziehbarer Schleimschicht, M. agrestis, hat größere Sporen.

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Funddaten: 13.10.2018; MTB 8533-1-2-3, 1080 m; Koordinaten: 11° 13' 5,21'' E; 47° 28' 43,23'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, "am Berg", Mähwiesen und Fichtenwälder südlich des Aschenmooswalds; nasse Mähwiese über Partnachkalk; an sehr nasser Stelle am Waldrand in der moosigen Wiese unter größerer Fichte und bei jungen Buchen; gesellig (>10 Fk);
Hut: bis 9 mm breit, gewölbt, im Zentrum meist schwach genabelt, schleimig und klebrig, olivbraun, bis zum Scheitel stark durchscheinend gestreift; Huthaut abziehbar; Stiel: bis 3,5 x 0,2 cm, basal gleichdick, cremegrau, sehr schleimig; Lamellen: bogig herablaufend, entfernt, beige bis bräunlich beige, zu den Schneiden hin weißlich, Schneiden klebrig und abziehbar; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: unauffällig, nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: schlank ellipsoid bis tropfenförmig, basal oft etwas verschmälert und mit schwache suprahilarer Depression, Maße: 7,5 x 4,3 (6,7-8,8 x 3,9-4,9), Q=1,76 (1,57-2,02), 20 Sp. gemessen;

Nr. 4: Mycena leptocephala (Pers.: Fr.) Gillet

Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt. Unkritisch.

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Funddaten: 26.08.2018; MTB 8531-4-1-3, 1136 m NN; Koordinaten: 10,927032957188331 E; 47,42165352219046 N; Österreich, Tirol, Ehrwald, Waldgebiete nördlich des Hotels Thörle; Fichtenmischwald (Fichte, Lärche) über Plattenkalk (Blockschutt); bei Fichte, terrestrisch, wohl auf vergrabenen, sehr morschen Holzresten am Rand des Waldpfads; gesellig (5-6 Fk);
Hut: bis 2,2 cm breit, kegelig bis gewölbt, mit stark vorgezogenem warzenförmigem Buckel, trocken, matt bis schwach glänzend, am Scheitel schokoladenbraun, zum Rand hin immer etwas heller graubraun, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift; Stiel: bis 5,5 cm lang und bis 0,5 cm breit, zylindrisch, bisw. auch etwas abgeplattet und längs gefurcht, dunkel graubraun, vor allem apikal, aber auch stielabwärts stellenweise fein weiß bereift; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, mäßig gedrängt, grauweiß bis grau, am Grund stark queraderig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: intensiv chlorartig (Schwimmbad); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Zellen der Epicutis fein koralloid verzweigt und in eine gelatinöse Matrix eingebettet; Stieloberfläche: Zellen weitgehend glatt, Endzellen im obersten Stielbereich sehr variabel und oft irregulär geformt, bisw. recht voluminös, bis 11 µm breit; mit Schnallen; Hymenialzystiden: keulig, fusoid, utriform, glatt, ca. 31-53 x 8-15, an der Schneide und an der Fläche vorhanden; Basidien: überwiegend 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: schlank ellipsoid, Maße: 8,8 x 4,9 (7,7-10,1 x 4,5-5,5), Q=1,80 (1,57-2,04), 20 Sp. gemessen;

Nr. 5: Mycena abramsii (Murill) Murill

Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt. Unkritisch.

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Funddaten: 03.06.2018; MTB 7833-1-3-4, 545 m, Koordinaten: 11,196783 E, 48,160959 N; D – By – Landkreis und Gemeinde Fürstenfeldbruck, Schöngeising Rothschwaid, renaturierte Kiesgrube mit umgebenden Magerwiesen; an der hinteren Wiese am krautig-grasigen Waldrand; auf morschen, meist bemoosten Fichtenästen; gesellig (>10 Fk);
Hut: bis 2,2 cm breit, die Sprenkelung an vielen Fk sind Fraßspuren, frisch bis zum Scheitel durchscheinend gestreift und stellenweise mit feinfaserigem weißlichem Besatz; Stielbasis stark striegelig, Stielfarbe jung dunkel graubraun, dann rasch viel blasser; Lamellen aufsteigend angewachsen, cremeweiß und gedrängt; Geruch: schwach chlorartig (Schwimmbad), im Schnitt eher schwach rettichartig; Fleisch: im Schnitt schwach wässrig, Stiel hohl; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellen einfach igelig verzweigt; Stieloberfläche: Cutis, Zellen einfach igelig verzweigt, ein gutes Stück unterhalb des Apex ohne auffallende Zystiden; Cheilozystiden: lageniform, meist mit langem, schlankem Hals, gelegentlich auch mit doppeltem Auswuchs, glatt, ca. 37-67 x 9-13; Pleurozystiden genauso; Sporen: subzylindrisch bis schlank ellipsoid, Maße: 9,4 x 4,9 (8,3-11,1 x 4,4-5,4), Q=1,93 (1,66-2,18), 20 Sp. direkt am Abwurf-Objektträger gemessen;