Marasmiaceae 2017

Nr. 1: Clitocybula lacerata (Scop.) Métrod

Zur Bestimmung: Die ITS-Sequenz der Kollektion stimmt mir der des Neotyps überein. Vergl. ANTONÍN, V; BOROVIČKA, J; HOLEC, J; PILTAVER, A; KOLAŘÍK, M (2019) - Taxonomic update of Clitocybula sensu lato with a new generic classification. Fungal Biology 123(6): 431-447.

Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 05.11.2017; MTB 8135-4-4-1, 710 m, Koordinaten: 11.646458 E, 47.847836 N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Holzkirchen, Kleinhartpenning, Hackensee; am Ostufer des Hackensees; Mischwald über fluviatilen Ablagerungen; auf liegendem Nadelholzstamm (in Abies-Gebiet!), büschelig (>50 Fk);
Hut: bis 3,8 cm breit, flach gewölbt, trocken, glatt, deutlich eingewachsen faserig, cremegrau bis graubeige, im Alter dunkler; Stiel: bis 6 x 0,45 cm, basal gleichdick, hutfarben bis olivgrau, schwach durchscheinend genattert, glatt, scheinbare Bereifung vermutlich durch Sporenpulver verursacht; Lamellen: abgerundet und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 24 erreichen den Stiel), cremeweiß; Fleisch: wässrig cremegrau, siehe Schnittbild; Geruch: aromatisch-pilzig; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Frischpilz und vom Exsikkat: HDS (in KOH mikroskopiert): Cutis, Zellen glatt, in Scheitelnähe mit vereinzelten blasigen Pileozystiden, die in KOH intrazellulär braun pigmentiert sind; auch HDS-Zellen intrazellulär blass braun pigmentiert; Lamellenschneide: überwiegend fertil, aber mit vereinzelten sehr großen Cheilozystiden, die leicht übersehen werden können, da sie stark eingebaut sind; Gloeoplere Hyphen: überwiegend breit keulig, aber auch sehr schlank und fusoid bis subzylindrisch mit abgerundetem Apex, vereinzelt mucronat, sehr unterschiedlich groß, bei sehr großen schwer in ganzer Länge freizupräparieren, Maße: ca. 51-155 x 13-51, im Einzelnen gemessen: 70 x 32, 151 x 13, 105 x 51, 78 x 36, 109 x 12, 51 x 10, 66 x 29, 153 x 22, 71 x 14; Cheilo- und Pleurozystiden: fehlend; Basidien: überwiegend 4-sporig, aber 2-sporige eingemischt, mit Schnallen; ca. 24-33 x 6-8; Sporen: subglobos, amyloid, Maße: 6,2 x 5,5 (5,7-6,8 x 5,0-6,1), Q=1,13 (1,07-1,20), 20 Sp. gemessen;

Nr. 2: Gymnopus erythropus (Pers.: Fr.) Antonin & al.

Zur Bestimmung: Unkritisch. Das letzte Foto zeigt eine zweite Kollektion, die 4 Tage später ebenfalls im Laubwald gefunden wurde.

Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 09.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino; Pieve di Chio, Santo Stefano; Caldesi; im Eichenwald am Nordhang; an restfeuchter Böschung in der Laubstreu; büschelig; im ganzen Gebiet häufig in der Eichenlaubstreu;
Hut bis 3,5 cm, jung wohl orangebraun, stark hygrophan und rasch beige bis cremefarben ausblassend; Stiele sehr steif, apikal cremefarben, sonst rotbraun; Lamellen: abgerundet angewachsen, mäßig gedrängt, cremefarben; Geruch: aromatisch-pilzig; im Übrigen siehe Fotos; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: mit dryophilus-Struktur, Zellen irregulär und variabel geformt, ca. 9-17 breit, mit Schnallen; Pigment kaum inkrustierend, stellenweise blass bräunlich intrazellulär; Sporen: ziemlich regulär ellipsoid, in KongoNH3 klumpend und an der Nadel Fäden ziehend, kongophil, Maße: 6,4 x 3,9 (5,7-7,5 x 3,6-4,2), Q=1,65, 20 Sp. gemessen;

Nr. 3: Macrocystidia cucumis (Pers.: Fr.) Joss.

Zur Bestimmung: Aufgrund des fehlenden Geruchs hatten wir den im Feld nicht erkannt. Mikroskopisch ein lupenreiner Gurkenschnitzling. Nach Ludwig soll es auch geruchlose Formen geben.

Foto Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 10.10.2017; Italien, Toskana, Bibbiena, Casentino, Foresta di Camaldoli, ca. 1000 m; Wanderweg 72 vom Campingplatz beim Monastero di Camaldoli zur Forsthütte Rifugio Secchieta; Tannen- Hochwald auf vermutlich leicht saurem Boden (N. erytropus-Standort); bei großen Tannen, auf Holzresten, Reisig und Streu von Tanne; gesellig bis kleinbüschelig (>15 Fk);
Hut: bis 3 cm breit, gewölbt, glatt, trocken, frisch ockerbraun, honigbraun, hygrophan, vom Scheitel her radialstreifig cremebeige ausblassend; Stiel: bis 3 x 0,3 cm, basal verjüngt, bisw. etwas abgeplattet, zäh und steif, samtig, schwarzbraun, matt; Lamellen: aufsteigend und etwas ausgerandet breit angewachsen, gedrängt, jung beige, alt sandgelb; Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, unauffällig; Geschmack: mild, aber unangenehm, fad; Sporenpulver: hell ockergelb (IId, IIIa) mit minimalem Rosaton; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellen intakt und glatt, mit Schnallen, Pigment unauffällig, darin eingebaut zahlreiche große, lageniforme Pileozystiden mit allmählich spitz zulaufendem Hals, Pileos ca. 78-117 x 19-35; Cheilozystiden: sehr zahlreich an der Lamellenschneide, lageniform mit allmählich zuspitzendem Hals, ca. 51-74 x 12-23; Pleurozystiden: mäßig zahlreich, in Form und Größe wie die Cheilozystiden; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: schlank ellipsoid bis subzylindrisch, basal stets etwas zugespitzt, mit in KOH gut sichtbaren Wänden, nicht kongophil, Maße: 8,9 x 4,1 (8,2-10,3 x 3,7-4,6), Q=2,18 (2,00-2,41), 20 Sp. gemessen;