Übrige Gattungen 2015

Nr. 1: Lyophyllum cf. platypus Kühner

Zur Bestimmung: Die Fotos von Markus Wilhelm im Internet und in PDS3 (Nr. 266) bei Breitenbach-Kränzlin zeigen möglicherweise einen anderen Pilz mit gedrängteren, nicht so stark herablaufenden Lamellen. Aquarell und Beschreibung von Ludwig im Pilzkompendium passen nicht schlecht zu dieser Kollektion. Abweichend ist in jedem Fall auch die Erscheinungszeit, denn die meisten Funde des "Winter-Graublatts" wurden aus den Monaten XI-II gemeldet.

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Funddaten: 29.09.2015; MTB 8235-4-1-2, 740 m; D-By-Reichersbeuern, Greiling, Vorberg; Bergmischwald (Tanne, Fichte, Buche) auf würmeiszeitlicher Fernmoräne oder spätglazialen Schuttablagerungen; am steinigen Wegrand bei Ahorn, Esche und Haselnuss, terrestrisch auf Laub- und sonstigen Streuresten, gesellig (3 Fk);
Hut: 6-11 mm breit, flach gewölbt bis ausgebreitet und genabelt, glimmerig-filzig überzogen, wo dieser Filz fehlt, transparent und durchscheinend gestreift; graubeige bis hellgrau; Stiel: bis 25 mm lang und 1,5 mm breit, basal gleichdick, im oberen Drittel hellgrau, stielabwärts immer dunkler graubraun; Lamellen: herablaufend, entfernt, hellgrau: Fleisch: dünn, grau; Geruch: trotz der Winzigkeit deutlich nach Mehl; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Septen mit Schnallen, Pigment sporadisch sehr fein braun inkrustierend; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama ohne Jodreaktion; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 20-21 x 4-5, nicht siderophil; Sporen: subzylindrisch bis schmal tropfenförmig, basal meist etwas verschmälert, inamyloid, Maße: 6,2 x 3,1 (5,5-7,5 x 2,8-3,6), Q=1,97;

Nr. 2: Crepidotus carpaticus Pilat

Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt und in der Consiglio-Monografie verglichen. Bei Consiglio sind perfekt übereinstimmende Fotos zu besichtigen. Durch die sehr kleinen, runden Sporen und die kurzen Cheilos mit fingerigen Auswüchsen mikroskopisch gut festgelegt.

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Funddaten: 19.09.2015; MTB 8335-4-3-1, 840 m; D – By – Lenggries, Hohenwiesen, Hohenwiesener Berg, Hochalmgraben, direkt am Graben an dauerfeuchter Stelle; Bergmischwald (Tanne, Buche, Fichte, Bergahorn) über Plattenkalk; an feucht liegendem, morschem Laubholzast (vermutlich Buche); gesellig (>50 Fk);
Fk: bis 9 mm breit, muschelförmig bis fast kreisrund mit gelapptem Einschnitt, stiellos dem Substrat ansitzend, bei jungen Fk ist ein rudimentärer Stiel sichtbar; am Scheitel mit auffallend langzottigem cremegelbem Filz, am Hutrand cremegelb zum Scheitel hin lebhaft zitronengelb; Lamellen: mäßig gedrängt, jung hell zitronengelb, bei Sporenreife mehr ockergelb bis ockerbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: eher zerstreut, in Clustern, Schneide fertil mit keuligen bis blasigen sterilen Zellen, die gelegentlich fingerige Auswüchse aufweisen, nicht größer als die Basidien und dadurch sehr unauffällig;; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: rund, stachelwarzig, Warzen ca. 0,1-0,3 µm überstehend, Maße: 5,6 x 5,3 (5,4-5,8 x 4,9 x 5,6), Q=1,05;

Nr. 3: Flammulaster limulatus (Fr.) Watl.

Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt. Unkritisch.

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Funddaten: 08.10.2015; MTB 8034-4-1-3, 610 m; D – By – Icking, westliche Isarleite; Buchenmischwald (Buche, Fichte, Esche) auf Würmmoräne; auf sehr morschem, liegendem, starkem Buchenstamm; gesellig bis kleinbüschelig (>10 Fk);
Hut: bis 3,8 cm breit, gewölbt, ohne Buckel, bisw. sogar schwach genabelt, trocken, matt, grob körnig bis faserschuppig, lebhaft orangebraun, Hutrand gelb; vor allem am Scheitel mit spärlichen gelben Velumfasern besetzt; Stiel: bis 3,5 x 0,4, bei seitlichem Wachstum stets gebogen, basal schwach bis deutlich keulig erweitert, goldgelb bis goldbraun, grob faserig und durch abstehende Fasern rau bis flockig; Velum gelb, flockig; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, honiggelb; Schneiden etwas heller und glatt; Fleisch: wässrig ockergelb bis ockerbraun; Geruch: etwas streng, nach Gummi, schwacher L.-cristata-Geruch; Geschmack: mild; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Trichoderm, zwischen den Schüppchen aus liegenden, ca. 6-12 µm breiten stark quergestreift goldbraun inkrustierten Zellen, die Schüppchen bestehen aus aufsteigenden Zellketten mit bis ca. 17 µm breiten, keuligen Endzellen; Schnallen +; Cheilozystiden: dicht gepackt, büschelig, keulig, apikal meist schwach dickwandig, iz. gelblich pigmentiert, ca. 16-34 x 8-12;; Pleurozystiden: fehlend; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, überwiegend blass, einzelne goldgelb gefärbt; Sporen: phaseoliform, frontal subzylindrisch, dickwandig, ockergelb, mit kleinem KP; Maße: 8,1 x 4,4 (7,7-8,6 x 4,1-4,6), Q=1,86;

Nr. 4: Flammulina fennae Bas.

Zur Bestimmung: Mit FN bestimmt. F. populicula hat offenbar eine andere Huthautstruktur, nämlich kein Ixotrichoderm und außerdem hervorstehende Pileozystiden. Etwas ungewöhnlich ist das Wachstum in luftiger Höhe auf einem Laubholzstamm (sonst meist auf vergrabenen Wurzeln).

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Funddaten: 09.08.2015; MTB 8235-3-3-2, 800 m; Bad Tölz, Lehen, Steinbachtal; Mischwald (Tanne, Fichte, Buche mit eingestreuter Erle, Esche und Ahorn am Bach) auf Kies- und Sandboden am Bach (würmeiszeitliche Moränenablagerungen); am Wegrand auf einem Stapel Baumstämme, in ca. 2 m Höhe auf einem feuchten, morschen Stamm (sicher Laubholz); büschelig;
Hut: bis 4 cm breit, deutlich klebrig; Stielfleisch teilweise glänzend olivgrün bis olivgelb; Lamellen cremegelb; im Übrigen siehe Fotos. Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis aus einer ca. 300 µm dicken Schicht aus hyalinen, teils stark gelifizierten, schmalen Zellen, in die zahlreiche vertikal angeordnete spießförmige Pileozystiden eingebettet sind, Schn+, Pileozystiden ca. 100 x 10, teils dickwandig, +/- gelbbraun pigmentiert; Subcutis aus einem gelbbraun, schwach inkrustierend pigmentierten, dichten Hyphengeflecht, Zellen viel voluminöser als in der Epicutis und nicht gelifiziert; der Übergang in die etwas lockerer geschichtete Huttrama schein fließend; Cheilozystiden: dicht stehend (Schneide steril), polymorph, zylindrisch. utriform, lageniform, schlank fusod, ca. 36-56 x 6-13; Sporen: ellipsoid, hyalin, Maße: 6,8 x 4,0 (5,9-7,6 x 3,5-4,4), Q=1,72 (1,50-1,92), 20 Sp. gemessen;

Nr. 5: Hohenbuehelia tremula (Schaeff.: Fr.) Thorn & G.L. Barron

Zur Bestimmung: Mit Gröger und FN geschlüsselt. Durch den Standort im Nadelwald, den kaum bereiften, glänzenden Hut, die relative dünne gelatinöse HDS-Schicht sowie die viel größeren Sporen von H. petaloides/geogenia zu unterscheiden. In der Online-Kartierung findet sich auch eine bayerische Meldung, außerdem berichten Lohmeyer und Christan in ZMykol59/2 von einem Sägemehlfund dieser Art bei Burghausen.

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Funddaten: 30.10.2015; I – Marken – Urbino – SP51 Richtung Westen/Fossombrone; Kiefernwald (Schwarzkiefer, Pinie, Waldkiefer) mit eingestreuten Abies spec. und Mannaeschen auf sehr flachgründigem Kalkboden; bei Abies spec. und Kiefer auf fast nacktem, steinigem Boden, gesellig (5 Fk), verges. mit Rhizopogon roseolus cf.;
Hut: bis knapp 6 cm breit, muschelförmig, bisw. gelappt, dünnfleischig, Oberfläche glatt bis fein radialrunzelig, kastanienbraun, speckig glänzend, ungestreift; Stiel: kurz und kräftig, schmutzig cremefarben; Lamellen: herablaufend, gedrängt, schmal, cremegelb; Schneiden gleichfarbig und feinst flockig; Fleisch: im Kern weißlich, über dem Lamellen wässrig grau; Geruch: nach Mehl; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixocutis mit Übergängen zu trichodermalen Strukturen; Zellen schmal, großteils gelifiziert und sehr locker liegend, mit Schnallen, Dicke der gelatinösen Schicht ca. 80-120 µm; keine Pileozystiden oder Metuloide gesehen; Cheilozystiden: wie bei H. auriscalpium, bisw. verzweigt, mit Köpfchen und Schleimkappen; Metuloide: z.B. 70x15, 79x14, 64x15, dickwandig; Sporen: breit ellipsoid, Maße: 7,8 x 5,0 (6,8-8,7 x 4,6-5,6), Q=1,57 (1,42-1,75), 20 Sp. gemessen;

Nr. 6: Hygrocybe calciphila Arnolds

Zur Bestimmung: Aufgrund der nadelförmigen Kristalle in der Mikroskopie, breitellipsoider Sporen und kurz septierter Trama unverkennbar. Allerdings nicht ganz einfach zu schlüsseln, da man durch die glatten, keineswegs filzigen Hüte in den Schüsseln von FN und Gröger zunächst auf die falsche Fährte gelangen könnte.

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Funddaten: 27.09.2015; MTB 8533-3-2-2, 1080 m; D-By-Mittenwald, Kranzberggebiet, Kratzenköpfel; magere Wiese auf Fernmoräne; gesellig im Gras (5 Fk);
Hut: bis 3,6 cm breit, gewölbt, meist schwach genabelt, glatt, wachsig, nicht klebrig, glatt, am Rand meist durchscheinend gestreift, tieforange, Hutrand oft gelblich abgesetzt; Stiel: bis 4,5 x 0,4 cm, zylindrisch oder etwas breitgedrückt und mit Furche, gelb bis orangegelb, wachsig, nicht klebrig; Lamellen: meist schwach aufsteigend und breit angewachsen, bisw. auch gerade angewachsen, bauchig, orangegelb; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: fehlend; Exsikkat: am Hut mit schmutzig olivgelben Verfärbungen; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellentrama: kurz septiert, Zellen breit; Quetschpräparat in Kongo/NH3 mit zahlreichen nadelförmigen Kristallen; Basidien: 4-sporig mit Schnallen, 2-sporige eingestreut, ca. 44-47 x 8-10; Sporen: breit ellipsoid, Maße: 8,4 x 6,3 (7,8-8,9 x 6,0-6,7), Q=1,33;

Nr. 7: Laccaria tetraspora Singer

Zur Bestimmung: Taxonomie unklar. Bresinsky in MycBav 2011 unterscheidet in seinem Schlüssel L. tetraspora mit Stacheln über 1,5 µm Höhe von L. laccata var. pallidifolia. Letzterer Name wird von Ludwig generell für diese häufigste Laccaria-Art verwendet (seine Aufsammlungen haben aber allesamt länger Sporenstacheln als die vorliegende). FN verwendet den alten Namen L. laccata und Gröger (dem ich hier folge) den Singerschen Namen. Wie Gröger erscheint es mir zweifelhaft, eine rundsporige Art als Varietät zu einer ellipsoidsporigen zu führen.

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Funddaten: 26.10.2015; I – Marken – Urbino – Seravalle; Eichenmischwald über Silikatgestein; bei Eiche auf lehmigem, feuchtem Boden; gesellig;
Hut: bis 3,2 cm breit, halbkugelig bis ausgebreitet, anfangs durchscheinend gestreift, dann mehr und mehr mit glimmeriger Bereifung und ungestreift; Stiel: bis 7 x 0,3 cm, basal schwach keulig, Färbung siehe Fotos; Lamellen: gerade angewachsen oder herablaufend, entfernt, dick; Geruch: pilzig-aromatisch; Mikromerkmale vom Exsikkat: Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 44-52 x 11-13; Sporen: ideal rund, Stacheln bis ca. 1 µm überstehend, spitz, in Kongo meist ungefärbt, einige (vor allem beschädigte) blass rötlich angefärbt; Maße: 8,8 x 8,8 (7,6-9,6 x 7,7-9,6), Q=0,99;

Nr. 8: Lentinellus micheneri (Berk. & Court.) Pegler

Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt.

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Funddaten: 17.10.2015; MTB 8233-2-2-1, 630 m; D – By – Seeshaupt, Osterseen, Unterlauterbach, Buchet; Buchenmischwald auf kalkhaltigem Boden über Würmmoräne; auf Laubholzästen bei Buche und Fichte; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 2,3 cm breit, fast kreisrund bis muschelförmig (je nach Anwachsstelle), gewölbt bis schwach trichterförmig, stets tief genabelt, glatt bis einst radialrunzelig, schwach glänzend, nicht bereift, graubraun, braunbeige bis graubraun, nur am Rand schwach durchscheinend gestreift, hygrophan, langsam cremebeige ausblassend; Stiel: bis 1,6 x 0,25 cm, stets exzentrisch inseriert, bisw. auch nur stummelförmig wie bei Crepidotus (Fk dann auch muschelförmig geformt), bisw. schwach gefurcht, kahl, ziemlich düster braun; Lamellen: etwas herablaufend, mäßig gedrängt, cremefarben bis cremebeige; Schneiden ziemlich stark schartig; Fleisch: extrem zäh (Stiel lässt sich selbst mit einer Rasierklinge nur mit etwas Nachdruck schneiden); Geruch: aromatisch-fruchtig; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellen am Exsikkat schlecht differenziert, eher schmal, schwach gelifiziert, ohne Inkrustationen, ohne Pileozystiden; Trama: Huttramazellen dickwandig, Wände um 1 µm dick; Sporen: breit ellipsoid bis subglobos, fein stachelig, nicht kongophil, Maße: 4,8 x 3,8 (4,3-5,4 x 3,6-4,1), Q=1,24 (1,13-1,39), 20 Sp. gemessen;

Nr. 9: Lyophyllum anthracophilum (Lasch) M. Lange & Sivertsen

Zur Bestimmung: Mit Gröger und FN geschlüsselt. Makroskopisch offenbar recht variabel, wenn man sich die Abbildungen in der Literatur so anschaut.

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Funddaten: 27.09.2015; MTB 8533-3-2-2, 1050 m; D-By-Mittenwald, Kranzberggebiet, Kratzenrauth; im offenen Bachtal an Brandstelle; Brandstelle auf einer Wiese auf postglazialen Ablagerungen im Übergangsbereich zu Hauptdolomit; auf Kohle mit angekokelter Nadelstreu und Reisig; gesellig bis klein büschelig (8 Fk);
Hut: bis 1,3 cm breit, gewölbt, ohne Buckel, Rand kurz eingerollt, glatt, zum Rand hin feinst faserig, schokoladenbraun; Stiel: bis 5 x 0,25 cm, basal gleichdick und weißfilzig, oft etwas breitgedrückt und mehrfach verbogen, elastisch, glatt, an der Spitze bereift, etwas heller als der Hut rußbraun; Lamellen: gerade angewachsen, mäßig gedrängt, cremegrau; Fleisch: dunkel graubraun; Geruch: stark mehlig; Sporenpulver: weiß; Basidien: siderophil; Sporen: globos bis subglobos, glatt, Maße: 5,4 x 4,9 (5,1-5,8 x 4,7-5,8), Q=1,10; 20 Sp. gemessen;

Nr. 10: Myochromella boudieri (Kühner & Romagn.) V. Hofstetter, Clémençon, Moncalvo & Redhead

Zur Bestimmung: Aufgrund des im Feld mehlig-ranzigen Geruchs und der sehr gestreckten Sporen nach Gröger klar als L. boudieri zu bestimmen. Diese Art wird allerdings oft mit sehr dunklem, stark weiß beflocktem Stiel beschrieben. Weiter infrage kommende Arten sind L. inolens, der z.B. Ludwig gelegentlich auftretenden Mehlgeruch bescheinigt. Auch L. ozes geistert noch durch die Literatur und wäre z.B. nach dem Schlüssel in GpBW3 die erste Wahl für die vorliegende Kollektion. Vermutlich sind alle meine Kollektionen mit +/- stark gebuckeltem, fein radialrunzeligem olivbraunem Hut, im Feld schwach mehligem bis stark ranzigem, bei Lagerung über Nacht oft schwindendem Geruch und schlank ellipsoiden Sporen mit einem Q-Wert über 1,8 dieselbe Art, wie auch immer sie heißen muss. Die Kollektionen Nr. 2014-16 sowie Nr. 2012-10 (als cf. inolens bestimmt) repräsentieren wahrscheinlich dieselbe Art.

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Funddaten: 08.10.2015; MTB 8034-4-1-1, 600 m; D – By – Icking, westliche Isarleite; Fichtenmischwald (Fichte, Buche) auf Würmmoräne; auf einem Haufen mit Laubholzgeäst, aber nicht direkt auf Holz, sondern in gemischter Streu (Reisig, Laub und Nadeln); gesellig (>10 Fk);
Hut: bis 2,6 cm breit, gewölbt und mit stark ausgeprägtem, breit warzenförmigem Buckel, glatt, aber fein radialrunzelig, speckig gänzend, dunkel olivbraun; nur am äußersten Rand durchscheinend gestreift; Stiel: bis 6,5 x 0,35 cm, basal gleichdick, olivgrau, apikal schütter beschürfelt, sonst fast glatt, fein faserig; Lamellen: aufsteigend und sehr schmal angewachsen, gedrängt, olivgrau bis bräunlichgrau, zu den Schneiden hin etwas heller; Schneiden glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: im Wald fast aufdringlich ranzig-mehlig, nach einer Nacht im Kühlschrank fast geruchlos, auch im Schnitt nur noch schwach und flüchtig gurkig-mehlig; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellen schwach gelifiziert, hyalin, mit Schnallen; Pigment in der Subcutis wohl interparietal; Sporen: schlank ellipsoid, nicht kongophil, im Abwurfpräparat in Kongo großteils kollabiert, Maße: 7,6 x 4,1 (6,7-8,6 x 3,8-4,5), Q=1,87 (1,72-2,05), 20 Sp. gemessen;

Nr. 10a: Myochromella boudieri (Kühner & Romagn.) V. Hofstetter, Clémençon, Moncalvo & Redhead

Zur Bestimmung: Aufgrund des im Feld mehlig-ranzigen Geruchs und der sehr gestreckten Sporen nach Gröger klar als L. boudieri zu bestimmen. Diese Art wird allerdings oft mit sehr dunklem, stark weiß beflocktem Stiel beschrieben. Weiter infrage kommende Arten sind L. inolens, der z.B. Ludwig gelegentlich auftretenden Mehlgeruch bescheinigt. Auch L. ozes geistert noch durch die Literatur und wäre z.B. nach dem Schlüssel in GpBW3 die erste Wahl für die vorliegende Kollektion. Vermutlich sind alle meine Kollektionen mit +/- stark gebuckeltem, fein radialrunzeligem olivbraunem Hut, im Feld schwach mehligem bis stark ranzigem, bei Lagerung über nach oft schwindendem Geruch und schlank ellipsoiden Sporen mit einem Q-Wert über 1,8 dieselbe Art, wie auch immer diese zumindest in diesem Jahr überaus häufige Art heißen muss.

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Funddaten: 13.10.2015; MTB 7934-3-1-3, 560 m; D – By – Frundsbergerhöhe, Östliche Isarleite, Auwaldbereich zwischen Georgenstein und Wehr unterhalb der Schanze; Laubmischwald (Buche, Fichte, Esche, Ahorn) auf kalkreichem Boden (Leberblümchen) über würmeiszeitlichen Schottern mit Schutt; bei Buchen, Esche und Fichte in der Laubstreu; gesellig (5 Fk); verges. mit Amanita phalloides;
Hut: bis 2,9 cm breit, flach gewölbt mit kleinem, mäßig spitzem, eher warzenförmigem Buckel, glatt, feinst radialrunzelig, speckig glänzend, olivbraun, nur am Rand durchscheinend gestreift; Stiel: bis 5,3 x 0,5 cm, oft etwas breitgedrückt, olivgrau, oben weiß beschürfelt, sonst faserig; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, gedrängt, graubraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: im Feld ranzig, im Schnitt schwach gurkig-mehlig; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellen höchstens ganz schwach gelifiziert, überwiegend intakt, mit Schnallen, hyalin, Pigment in der Subcutis wohl interparietal und sporadisch schwach inkrustierend; Sporen: schlank ellispoid, bisw. mit schwacher Hilardepression, nicht kongophil, Maße: 7,8 x 4,1 (6,7-8,6 x 3,7-4,4), Q=1,89 (1,71-2,05), 20 Sp. gemessen;

Nr. 11: Pluteus plautus (Weinm.) Gillet

Zur Bestimmung: Makroskopisch ist das der „echte“ P. plautus (ss. FN). Makroskopisch klar zu trennen von dem meist viel helleren, hyalin stielbereiften P. depauperatus/semibulbosus. Die bei Gröger 2014 erwähnten mikroskopischen Unterschiede sind bei den Sporenmaßen nicht, beim Q-Wert der HDS-Zellen gut nachvollziehbar. Im Gegensatz zu den bisherigen Funden war bei diesem kein Cristata-Geruch feststellbar.

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Funddaten: 29.08.2015; MTB 8331-4-3-2, 1000 m; Bad Bayersoien, Unternogg, Hohe Bleick, Buchwald; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) in der Flyschzone auf oberflächensaurem Boden (Heidelbeerbewuchs); im schattigen Forststraßengraben an einer sehr feuchten nordseitigen Böschung, auf feucht liegendem Nadelholzstammstück; gesellig (2 Fk);
Hut: 2,5-3 cm breit, flach gewölbt, schwach oder nicht gebuckelt, grob samtig (am Scheitel fast kleinschollig schuppig, zum Rand hin feiner samtig), blassbraun; Stiel: bis 3 x 0,3 cm, basal schwach verdickt, cremegrau, auf ganzer Länge bereift, Bereifung etwa ab der Stielmitte abwärts braun (hutfarben) und immer dichter werdend, dadurch zur Stielbasis hin schuppig wirkend; Lamellen: frei, mäßig gedrängt, bauchig, fein weißflockig, jung weiß, reif rosa; Fleisch: wässrig braun bis olivbraun; Geruch: unauffällig (kein Cristata-Geruch); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Trichoderm, nahe dem Hutzentrum aus schlank spindeligen, unseptierten, aufgerichte-ten Zellen (Palisade), Pigment intrazellulär diffus braun; Maße ca. 90-151 x 16-28, Q=5,3-7,1, im Schnitt bei ca. 6,0; Pleurozystiden: mäßig zahlreich, breit fusoid, oft gestielt und apikal meist mit zifpeligem Auswuchs, Maße ca. 75-85 x 23-31; ohne Schnallen; Sporen: rundlich, Maße: 7,5 x 6,4 (6,7-8,1 x 5,7-7,1), Q=1,17; gemessen wurden Sporen am Hut; im Lamellenpräparat fielen sehr unterschiedlich große, teils bis über 9 µm lange Sporen auf;

Nr. 12: Rugosomyces obscurissimus (A.Paerson) Bon

Zur Bestimmung: Auch makroskopisch klar.

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Funddaten: 17.10.2015; MTB 8233-2-2-3, 620 m; D – By – Seeshaupt, Osterseen, Lauterbach, Buchet; Fichtenmischwald auf kalkhaltigem Boden über Würmmoräne; bei großen Fichten am Pfadrand in der Nadelstreu; gesellig; verges. mit Cortinarius violaceus;
Hut: bis 5,2 cm breit, trocken, glatt bis feinst runzelig, schokobraun; Stiel: bis 5 x 0,5 cm, basal gleichdick, sehr zähl, stark längsfaserig, hutfarben, mit kurzer weißlicher Zone an der Spitze; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, bisw. auch mit Zahn, sehr gedrängt, cremefarben bis cremegrau, in der Aufsicht mit typisch gelblichem Touch; Fleisch: wässrig grau; Geruch: stark nach Mehl; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: sehr eigenartige Struktur: in der obersten Lage schwach differenzierte, teils liegende, teils fast blasige Zellen, aber eher eine hymeniforme als hyphige Struktur; Pigment locker verstreut intrazellulär in Vakuolen; Struktur in der darunterliegenden Huttrama deutlicher hyphig, Zellen hyalin und Septen mit Schnallen; Sporen: schlank ellipsoid, apikal meist verschmälert und dann bisw. fast projektilförmig, hyalin, im Abwurfpräparat in Kongo/NH3 zu 95% kollabiert; Maße: 5,6 x 2,7 (5-6,4 x 2,6-2,9), Q=2,06;

Nr. 13: Flammulaster granulosus (J.E. Lange) Watling

Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt. F. carpophilus ist viel heller und wächst auf Buchenlaub oder –kupullen; Aquarell 25.1C im Kompendium ist exakt dieses Pilzchen!

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Funddaten: 08.11.2015; MTB 8034-2-2-2, 640 m; D – By – Hohenschäftlarn, Hohenschäftlarner Graben; im Laubmischwald (Buche, Esche, Ulme) auf kalkhaltigem Boden über riss- oder mindeleiszeitlichen Schottern; an der Wegböschung auf Erde; einzeln;
Hut: 5 mm breit, körnelig mehlig, ungestreift, ockerbraun; Stiel: oben bereift, stielabwärts striegelig-wollig beflockt bis befasert, bräunlichbeige; Lamellen: aufsteigend und breit oder mit Zahn angewachsen, entfernt, dick; Schneiden weißflockig; Mikromerkmale vom Frischpilz (in KOH mikroskopiert): HDS: Epithelium aus Sphaerozysten und zylindrischen Elementen; Sphaerozysten im Durchmesser ca. 15-30 µm breit, dickwandig, mit körneligem, braunem Wandpigment, das auf der Fläche ein eigenartiges Muster ergibt; zylindrische Zellen ca. 6-7 µm breit, mit demselben körneligen Dickwandpigment; Schnallen vorhanden; Basidien: 4-sporig, 2-sporige sporadisch eingestreut; mit Schnallen; Pleurozystiden: keine beobachtet; Cheilozystiden: bauchig-pfriemförmig, mit mehr oder weniger stark bauchigem, oft auch dickwandigem und braun pigmentiertem Basalteil und einem langen, welligen, hyalinen Halsteil, das bisw. auch etwas erweitert , verzweigt oder divertikuliert ist; Maße ca. 40-60 x 5-6(8); Sporen: subamygdaloid bis fusoid, apikal mäßig schmal abgerundet, mit deutlichem Apikulus und ohne Keimporus, schwach dickwandig, Inhalt fein körnelig, blass ockergelb in KOH; Maße: 9,4 x 5,0 (8,8-10,2 x 4,7-5,4), Q=1,87 (1,69-2,04), 20 Sp. gemessen; Ausreißer z.B. 8,0x4,4 und 10,6 x 5,9;