Marasmiaceae 2015
Nr. 1: Clitocybula lacerata (Scop.) Métrod
Zur Bestimmung: Die ITS-Sequenz der Kollektion stimmt mir der des Neotyps überein. Vergl. ANTONÍN, V; BOROVIČKA, J; HOLEC, J; PILTAVER, A; KOLAŘÍK, M (2019) - Taxonomic update of Clitocybula sensu lato with a new generic classification. Fungal Biology 123(6): 431-447.
Funddaten: 11.09.2015; MTB 8235-4-1-2, 900 m; D-By-Reichersbeuern, Greiling, Vorberg; am Wanderweg von Greiling zum Sulzkopf/Sigrizalm; Bergmischwald (Tanne, Fichte, Buche) in der Flyschzone; auf feucht liegendem morschem Nadelholzstammstück (wahrscheinlich Tanne); gesellig bis kleinbüschelig (>15 Fk);
Hut: 1,5-2,5 cm breit, gewölbt bis fast halbkugelig, am Scheitel ohne Buckel oder sogar angedeutet genabelt, Rand lange eingerollt, glatt, nicht durchscheinend gestreift, aber deutlich radialfaserig und etwas glimmerig streifig, schokobraun, hygrophan, heller graubraun ausblassend;
Stiel: bis 5 x 0,5 cm, recht stämmig, hohl, blass graubraun mit Olivton, vor allem im obersten Viertel weißlich (etwas glimmerig) überreift, sonst irgendwie rau, stellenweise auch etwas dunkler gesprenkelt;
Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, gedrängt, nicht bauchig, gerade bis leicht bogig mit konkaver Schneide, hellgrau; Schneiden weiß und auffallend schütter fransig beflockt (lange Cheilos?), an der Fläche ohne solche „Fransen“;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: angenehm aromatisch, kein Mehl;
Geschmack: mild, fad;
Sporenpulver: weiß;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Cutis, Zellen glatt, überwiegend 3-7 µm breit (einzelne auch breiter), zumindest in Hutscheitel-Nähe mit meist keuligen, ca. 10-20 µm breiten Endzellen; Pigment doppelt, teils fein inkrustierend, teils diffus intrazellulär;
Kaulozystiden: zumindest im oberen Stieldrittel sehr zahlreich vorhanden, oft büschelig, auch vereinzelt, polymorph, meistens keulig, die meisten intrazellulär braun pigmentiert, ca. 23-58 x 7-22);
Lamellentrama: regulär, am Exsikkat schwer zu beurteilen, aber Zellen sehr lang, indextrinoid; mit zahlreichen unseptierten, bisw. verzweigten Lactiferen durchzogen;
Gloeoplere Hyphen: an der Schneide sehr häufig (Schneide aber keineswegs steril), polymorph, aber meistens schlank zylindrisch und sehr lang, schlangenförmig (das sind wohl die „Fransen“, die man in der Stereolupe an der Schneide sieht), oder irregulär lageniform mit langem Hals, aber auch keulig oder kopfig, oft septiert, divertikuliert oder mit einzelnen fingerigen Auswüchsen, ca. 43-130 x 7-12; an der Lamellenfläche nur sporadisch zu finden;
Cheilo- und Pleurozystiden: fehlend;
Basidien: schlank, ca. 25-37 x 5-7, mit Schnallen;
Sporen: globos bis subglobos, hyalin, deutlich amyloid, kongophil, Maße: 5,5 x 4,9 (5-6,3 x 4,3-5,9), Q=1,13 (0,98-1,23), 20 Sp. gemessen;