Verschiedene Gattungen 2014
Nr. 1: Boletus torosus Fr. in Fr. & Hök
Zur Bestimmung: Makroskopisch klar.
Funddaten: 24.07.2014; Fundort: MTB 8335-1-3-4, 1020 m; D - By - Lenggries, Schwarzenbachtal, Katzenkopf Süd-Ost; Bergmischwald über Hauptdolomit (durchsetzt mit Fleckenmergel und Fleckenkalk), im Fichten-Tannen-Hochwald an lichtem Waldrand im Moos; einzeln; vergesellschaftet mit B. rubrosanguineus;
Hut: 9,5 cm im Durchmesser, halbkugelig, glatt, deutlich klebrig, aber nicht schleimig, Grundfarbe undefinierbar bunt, bräunlich gelb bis olivbraun mit purpurbräunlichen Verfärbungen, Fraßstellen gelb bis rötlich, auf Druck sofort schwarzblau und dann schwarz verfärbend;
Stiel: ca. 9 x 6 cm, bauchig, massiv (extrem schwerer Pilz), gelb, in der oberen Hälfte mit rötlichem feinem Netz, im unteren Drittel auf Druck sofort schwarzblau, dann schwarz verfärbend;
Röhren: gelb, Poren gelb;
Fleisch: gelb, sofort und intensiv blauend (dunkelblau, später ockerbraun verblassend;
Geruch: schwach pilzig;
Nr. 2: Polyporus squamosus Hudson: Fries
Zur Bestimmung: Makroskopisch klar.
Nr. 3: Albatrellus cristatus (Schaeff.) Kotl. & Pouzar
Zur Bestimmung: Makroskopisch klar.
Funddaten: 23.08.2014; Fundort: MTB 8335-3-3-4, 860 m; D – By – Lenggries, Leger, Röhrmoostal; Bergmischwald (Buche, Tanne, Fichte, Bergahorn) in der kalkalpinen Zone (Übergangsbereich zwischen Plattenkalk und würmeiszeitlichen Ablagerungen), am Stammgrund einer großen Buche, auch bei Tanne und Fichte; büschelig;
Hut: bis 7 cm breit, grob samtig, olivbraun bis olivgrün; Röhren sehr kurz, weiß; Poren weiß, rundlich bis schwach eckig, ca. 3 pro mm; Stiel kurz, weißlich, blass olivbraun verfärbend; Fleisch: weiß, weiter innen blass olivlich; Geruch unauffällig; H2SO4 am Fleisch kaum reagierend;
Nr. 4: Amanita cf. pachyvolvata (Bon) Kriegelsteiner
Zur Bestimmung: Mit Gröger 2014 geschlüsselt, aber nicht eindeutig, da diese Art lt. Gröger und Ludwig keinen dunkleren Farbring am inneren Ende der Hutriefung aufweisen sollte. A. umbrinolutea, die diesen Farbring besitzt, hat aber einen genatterten Stiel und ist außerdem erheblich schmächtiger. Die aus Amerika beschriebene A. pachycolea hätte ebenfalls den Farbring und ist wohl auch schon in Europa gefunden worden. A. battarrae ist ein wohl mediterraner Laubwaldpilz.
Funddaten: 10.09.2014; Fundort: MTB 8136-4-3-1, 750 m; D – By – Warngau, Taubenberg, Schwarzer Berg, Bergmischwald (Tanne, Fichte, Buche) über risseiszeitlichen Hochterassenschottern; in fast reinem Tannenbestand mit eingestreuten Fichten, gesellig (2 Fk);
Hut: bis 16 (!) cm breit, ohne Velumreste;
Stiel: 27 (!) cm lang, im Mittelteil ca. 2,5 cm dick, glatt;
Lamellen: frei, gedrängt, cremeweiß, Schneiden gleichfarbig oder leicht grau gefärbt;
Volva: 14 cm hoch, ca. 7 mm dick, innen und außen cremeweiß, außen ockerbraun fleckig;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Basidien: 4-sporig, 2-sporige eingestreut; ohne Schnallen;
Subhymenium: Zellen puzzleteilartig, zumindest teilweise subisodiametrisch, subbasidiale Zellen oft subisodiametrisch, seltener länglich;
Marginalzellen: keulig bis blasig;
Sporen: globos, Maße: 12,2 x 11,6 (10,6-13,8 x 9,6-13,4), Q=1,05 (0,99-1,14), 20 Sp. gemessen;
Nr. 5: Arrhenia epichysium (Pers.: Fr.) Redhead, Lutzoni, Maoncalvo & Vilgalys
Zur Bestimmung: Durch das Vorkommen auf morschem Holz gut festgelegt. Das letzte Foto zeigt eine Kollektion aus den Tegernseer Bergen (September 2012), die auf dem Holz einer Bachverbauung wuchs.
Funddaten: 02.08.2014; Fundort: MTB 8335-4-3-1, 1100 m; D – By – Lenggries, Hohenwiesen, Hohenwiesener Berg, Hochalmgraben, nordwest- bis nordexponierter Buchen-Tannen-Fichtenmischwald, wahrscheinlich über Plattenkalk (oder Hauptdolomit); am morschen Wurzelstrunk einer abgestorbenen, noch stehenden Fichte; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 4 cm breit, trichterförmig, Rand stark wellig und bisw. schwach gelappt, Oberfläche +/- glatt, stellenweise schwach faserschuppig, etwa bis zur Mitte durchscheinend gestreift, ziemlich düster olivbraun, zum Rand hin etwas heller;
Stiel: bis 3 x 0,5 cm, basal schwach verjüngt, an der Spitze am breitesten, etwas knorpelig, sehr elastisch, nicht brechend, ziemlich glatt, dunkler als der Hut, düster dunkelbraun bis rußbraun;
Lamellen: weit herablaufend, gedrängt, beigegrau, Schneiden gleichfarbig und glatt;
Fleisch: im Stielkern schmutzig creme, sonst wässrig braun;
Geruch: schwach, eher angenehm;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Cutis, Zellen schwach dickwandig, blass querstreifig braun inkrustiert (möglicherweise parietal inkrustierend), Schnallen vorhanden;
Lamellenschneide: fertil, Zystiden fehlen;
Basidien: 2-sporig, mit Schnallen;
Sporen: ellipsoid (nicht gemessen, da kaum reife vorhanden und keine Abwurf);
Nr. 6: Clavaria fragilis Holmsk.: Fr.
Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt.
Funddaten: 30.08.2014; Fundort: MTB 8533-4-1-1, 1050 m; D-By-Mittenwald, Kranzbergregion; lichter Buchenwald (ehemaliger Hutewald) mit gemähten Wiesenflächen über Hauptdolomit (kalkalpine Zone); in der Magerwiese im Gras; gesellig bis kleinbüschelig;
Fk immer unverzweigt, bis 4 cm hoch und bis 3 mm dick, rein weiß, im Alter creme verfärbend;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Trama: Zellen ohne Schnallen;
Basidien: überwiegend wohl 2-sporig, keine Schnallen beobachtet (aber auch nur wenige Septen zu sehen);
Sporen: ellipsoid bis ovoid, glatt, Maße: 5,6 x 3,5 (5,1-6,6 x 3,1-4), Q=1,61, 10 Sp. gemessen;
Nr. 7: Ramariopsis kunzei (Fr.) Corner
Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt.
Funddaten: 25.10.2014; Fundort: Italien-Arezzo-Castiglion Fiorentino, St. Stefano; Poggio Montanina, Crinale, Buschland mit Ginster und Baumheide, grasig, licht, nordostexponiert, restfeucht; an moosiger Stelle unter Ginster und anderem Gesträuch; gesellig, mehrere Büschel;
Fk bis 8 cm hoch, Äste, stark verzweigt, bis 4 mm dick; Geruch nach Anis; im Übrigen siehe Fotos;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Trama: mit Schnallen;
Basidien: nicht beobachtet;
Sporen: stachelig, subglobos, Maße: 4,3 x 3,5 (3,8-4,9 x 3,2-3,7), Q=1,20, 10 Sp. gemessen;
Nr. 8: Clavulinopsis helvola (Pers.: Fr.) Corner
Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt. Das dritte Foto zeigt eine Aufsammlung aus dem Pratomagno-Gebirge in der Toskana (1500 m).
Funddaten: 10.10.2014; Fundort: D – Th – Oberhof, Stürzerbach, Mayersgrund, im Bachtal; saurer Fichtenwald und Extensivweiden auf Granit; in der Wiese; gesellig;
Fk bis ca. 8 cm hoch und 0,5 cm breit, basal verjüngt, meist etwas rillig; im Übrigen siehe Fotos;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Trama: mit Schnallen;
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen;
Sporen: grob stachelwarzig, mit wenigen sehr großen Stachelwarzen, die vom Apiculus kaum zu unterscheiden sind (Messung zumindest beim Q-Wert deswegen Glückssache), meist mit einem großen Öltropfen, Maße: 5,9 x 5,1 (5,5-6,5 x 4,5-5,6), Q=1,16, 10 Sp. gemessen;
Nr. 9: Rhodocollybia prolixa (Hornem.: Fr.) Antonin & Noordel. var. distorta (Fr.) Antonin, Halling & Noordel.
Zur Bestimmung: Nicht ohne Weiteres als dieselbe Art wie die Kollektion von 2013 zu erkennen. Die HDS unterscheidet sich auch durch fehlende Inkrustationen. Aufgrund der kleinen, runden Sporen aber nicht anders bestimmbar.
Funddaten: 10.09.2014; Fundort: MTB 8136-4-3-1, 750 m; D – By – Warngau, Taubenberg, Schwarzer Berg; anmooriger Nadelwald (Fichte, Kiefer) mit hüfthohen Heidelbeeren und Sphagnumteppichen über Hang- und Verwitterungsschutt; bei eingestreuter Buche in der Laubstreu zwischen kniehohen Heidelbeeren; Hexenring mit über 20 Fk;
Hut: bis 7 cm, glatt, frisch speckig glänzend, ungestreift, hygrophan, cremefarben ausblassend;
Stiel: bis 15 x 0,7 cm, sehr lang und tief im Substrat steckend, basal gleichdick, glatt, cremefarben, im Alter rotbraun fleckend;
Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, sehr gedrängt, frisch cremeweiß, dann beige fleckend und räudig werdend;
Fleisch: wässrig beige;
Geruch: pilzig;
Sporenpulver: weiß; vom Exsikkat deutlich cremefarben;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Ixocutis, Zellen in der obersten Lage schmal, teils +/- stark divertikuliert und gelifiziert (nur in Kongo zu sehen); Pigment unauffällig, in tieferen Schichten vermutlich membranär, keine Inkrustationen zu sehen; Schnallen vorhanden;
Cheilozystiden: vorhanden, aber zerstreut und stark eingebaut, im Quetschpräparat aber leicht zu finden, völlig irregulär, verquollen, mit zahlreichen klobigen Auswüchsen, oft knorrig verdreht;
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen;
Sporen: rund, glatt, Maße: 4,0 x 3,8 (3,7-4,4 x 3,3-4,1), Q=1,07 (0,97-1,24), 20 Sp. gemessen;
Nr. 10: Hygrocybe subglobispora (P.D. Orton) M.M. Moser
Zur Bestimmung: Mit Gröger 2006 geschlüsselt und taxonomisch nach Kompendium (Ludwig) bestimmt, dort heißt es, dass Sequenzanalysen die Eigenständigkeit von H. subglobispora ergeben hätten. Auffallend der meist hyaline Hutscheitel.
Funddaten: 06.08.2014; Fundort: MTB 7936-1-1-1, 545 m; München Waldperlach, Kieswerk nördlich der Putzbrunnerstraße; Schotterebene; Sukzessionswald eines ehemaligen Kieswerks mit viel Salix, Betula, Picea, Fraxinus, Alnus und Quercus auf steinigen, mageren Schotterböden mit vielen nur locker bestockten oder ganz freien Wiesenflächen; am mageren, kiesigen, grasigen Wegrand bei Salix; gesellig (6 Fk); im ganzen Kieswerk Massenpilz;
Hut: bis gut 2 cm, kegelig, mit hyalinem Scheitel, schleimig und etwas klebrig (komplette Fk nach dem Fahrradtransport durch die Holperstadt ziemlich mitgenommen und schmierig); am Rand durchscheinend gestreift, gelb, grüngelb mit orangen Tönen;
Stiel: zylindrisch, glatt bis leicht streifig, schmierig, grüngelb mit hyalin-weißlicher Basis;
Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, fast frei, mäßig gedrängt, orange mit gelben Schneiden;
Fleisch: wässrig, gelb;
Geruch: unauffällig;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Lamellentrama: Zellen lang septiert und wurmförmig verjüngt auslaufend;
Basidien: 2-sporig, ohne Schnallen, auch 1-sporige gesehen;
Sporen: breit ellipsoid, 10,6 x 7,9 (9,5-12,1 x 7-10,1), Q=1,34;
Nr. 11: Hygrocybe calciphila Arnolds
Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt. Man sieht an dieser Kollektion, dass die Hüte der Art nicht unbedingt deutlich filzig sein müssen und die Lamellen durchaus ausgebuchtet angewachsen sein können.
Funddaten: 06.08.2014; Fundort: MTB 7936-1-1-1, 545 m; München Waldperlach, Kieswerk nördlich der Putzbrunnerstraße; Schotterebene; Sukzessionswald eines ehemaligen Kieswerks mit viel Salix, Betula, Picea, Fraxinus, Alnus und Quercus auf steinigen, mageren Schotterböden mit vielen nur locker bestockten oder ganz freien Wiesenflächen; bei Fichte und Weide an grasiger Stelle am Fuß eines Schotterhangs; gesellig (7 Fk);
Hut: bis 1,5 cm breit, schon jung gewölbt, dann flachgewölbt, ohne Buckel, bei reifen Fk auch leicht genabelt, Oberfläche trocken, im Zentrum schwach grieselig, sonst glatt, zu 2/3 durchscheinend gestreift, orangefarben;
Stiel: bis 3,5 x 0,25 cm, basal allmählich verjüngt, glatt, trocken, wachsig bis wachsig-schmierig, etwas heller als der Hut, gelborange;
Lamellen: meist ausgebuchtet angewachsen und mit Zahn herablaufend, seltener gerade und breit angewachsen, entfernt, gelb;
Fleisch: unter der HDS orange durchgefärbt, sonst dunkelgelb bis orangegelb;
Geruch: unauffällig;
Geschmack: mild;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: trocken, mit Endzellen bis 10 µm und selten noch dicker;
Lamellentrama: kurz septiert und Zellen meist etwas aufgeblasen; massenhaft mit nadelförmigen Kristallen durchsetzt;
Basidien: 4-sporig, sehr lang, mit Schnallen, ca. 43-50 x 11-12;
Sporen: breit ellipsoid, niemals eingeschnürt, 8,2 x 6,2 (7,1-9,2 x 5,3-6,7), Q=1,33;
Nr. 12: Hygrocybe ingrata J.P. Jensen & F.H. Møller
Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt. Trotz des nur schwachen Rötens an den breiten Sporen definitiv zu erkennen.
Funddaten: 18.09.2014; Fundort: MTB 8533-1-2-4, 950 m; D – By – Klais, Geißschädel, NSG, Fichtenwälder und Buckelwiesen über Raibler Schichten (Kalkalpin) und Würm-Fernmoräne; in der Wiese; gesellig bis kleinbüschelig (5 Fk);
Hut: bis knapp 4 cm breit, trocken, faserig, am Scheitel bisw. etwas schuppig aufbrechend, dunkelbraun, olivbraun;
Stiel: bis 7 cm lang und 1,8 cm breit, hohl, oft irregulär gefurcht, glatt, beige, bräunlich fleckig;
Lamellen: stark und kurz ausgebuchtet, aber breit angewachsen, entfernt, dick, sehr breit, graubeige mit etwas helleren Schneiden; bei Verletzung bräunlich fleckend (nicht eigentlich rötend);
Fleisch: weißlich, im Schnitt sehr langsam blass bräunlich bis rosabräunlich verfärbend, nicht wirklich rötend;
Geruch: nach Schwimmbad, chlorartig;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Basidien: 2-, 3- und 4-sporig gemischt, mit Schnallen;
Sporen: breit ellipsoid, 8,0 x 5,4 (6,9-9 x 4,9-5,7), Q=1,48;
Nr. 13: Hygrocybe flavipes (Britzelm.) Arnolds
Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt.
Funddaten: 18.09.2014; Fundort: MTB 8533-1-2-2, 950 m; D – By – Klais, Geißschädel; Fichtenwälder und Buckelwiesen über Raibler Schichten (Kalkalpin) und Würm-Fernmoräne; in der Wiese; einzeln;
Hut: 3,3 cm breit, trocken, aber befeuchtet schwach klebrig, dunkel graubraun, bis zur Hälfte durchscheinend gestreift;
Stiel: 5 x 1,2 cm, mit Längsfurche und breitgedrückt, basal verjüngt, faserig, schmutzig weiß, basal gelb;
Lamellen: stark herablaufend, entfernt, mit Anastomosen, grau mit etwas helleren Schneiden;
Fleisch: schmutzig weiß bis blass grau;
Geruch: schwach, unauffällig;
Geschmack: mild, fad;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Ixocutis;
Basidien: sehr lang, mit langen Sterigmen, meist 4-sporig, mit Schnallen, 54x8, 53x7;
Sporen: subglobos, 6,1 x 5,3 (5,5-7 x 4,8-5,7), Q=1,15;
Nr. 14: Hygrocybe ceracea (Fr.: Fr.) P. Kumm.
Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt. Das letzte Foto zeigt eine Kollektion aus der Gipfelregion des Pratomagno in der Toskana (ca. 1550 m).
Funddaten: 18.09.2014; Fundort: Italien-Arezzo-Bibbiena, Camaldoli, Foresta di Camaldoli, ca. 850 m; in der Wiese des lichten Esskastanienwaldes zwischen Kloster und Campingplatz; gesellig (5 Fk);
Hut: 1,5-3 cm breit, gewölbt, oft schwach oder angedeutet genabelt, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, schwach klebrig bis wachsig, nie schleimig, hygrophan, gelb, im Alter oder sonnenexponiert weißlich ausblassend;
Stiel: zylindrisch bis breitgedrückt, wachsig, gelb, basal verjüngt und weißlich;
Lamellen: meist gerade angewachsen mit ziemlich geraden Schneiden, selten auch etwas aufsteigend und bauchig, recht variabel, mäßig entfernt, cremegelb bis gelb;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: neutral;
Geschmack: mild;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Lamellentrama: kurz septiert, Zellen breit und abgestutzt;
Basidien: überwiegend 4-sporig, mit Schnallen, 34x6, 34x7;
Sporen: subzylindrisch, knapp die Hälfte etwas eingeschnürt, Maße: 6,1 x 3,4 (5,8-6,6 x 3,1-3,5), Q=1,83;
Nr. 15: Limacella ochraceolutea P.D. Orton
Zur Bestimmung: Die Taxonomie ist etwas verwirrend. Ludwig und PDS4 trennen die ortonsche Art noch strikt von L. illinita und geben kleinere Sporen an (bis 4,5 lang). Bei Gröger ist sie als var. von L.illinita behandelt und in der Funga Nordica komplett ignoriert. In der Mycobank ist L. ochraceolutea Anfang 2015 als „current name“ aufgeführt.
Funddaten: 20.08.2014; Fundort: MTB 8533-1-2-2, 950 m; D – By – Klais, Geißschädel, NSG, Fichtenwälder und Buckelwiesen über Raibler Schichten (Kalkalpin) und Würm-Fernmoräne; im Fichtenjungwald auf Nadelstreu, bei Fichten und Haselnuss (Birke recht weit entfernt); einzeln;
Hut: 3,5 cm breit (nicht aufgeschirmt), sehr schleimig, blass ockergelb bis sandgelb; Hutrand jung durch schleimiges gelbes Teilvelum mit dem Stiel verbunden;
Stiel: 7 x 0,6 cm, voll, basal gleichdick, cremefarben, vom schleimigen, gelblichen Velum überzogen;
Lamellen: frei, gedrängt, weiß;
Fleisch: weiß;
Geruch: im Schnitt stark nach Mehl;
Mikromerkmale vom Frischpilz:
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ziemlich lang;
Sporen: breit ellipsoid bis subglobos, hyalin, fein warzig, 5,0 x 3,9 (4,7-5,5 x 3,3-4,4), Q=1,27;
Nr. 16: Pluteus cf. pallescens P.D. Orton
Zur Bestimmung: Unklar. Schwierige Gruppe. So geschlüsselt mit Gröger aufgrund der sehr voluminösen Hymenialzystiden und runden Sporen. Abweichend die grauen Farben am Stiel. Dafür passt der hygrophane Hut des einen Fk sehr gut zu dieser Art. Meine als P. cinereofuscus bestimmten Kollektionen unterscheiden sich alle durch subglobose, teils auch größere Sporen.
Funddaten: 06.08.2014; Fundort: MTB 7936-1-1-1, 545 m; München Waldperlach, Kieswerk nördlich der Putzbrunnerstraße; Schotterebene; Sukzessionswald eines ehemaligen Kieswerks mit viel Salix, Betula, Picea, Fraxinus, Alnus und Quercus auf steinigen, mageren Schotterböden mit vielen nur locker bestockten oder ganz freien Wiesenflächen; am mageren, kiesigen, grasigen Wegrand bei Salix; terrestrisch bei Birke und Weide an grasiger Stelle am Fuß eines Schotterhangs; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 2 cm, flach gewölbt mit etwas vorgezogenem Buckel, Oberfläche glatt, vor allem am Scheitel etwas grieselig (sieht nach hymeniformer HDS aus), graubraun, bei einem Fk etwas hygrophan wirkend;
Stiel: bis gut 3 cm lang und 2 mm breit, basal +/- gleichdick, grau bis beigegrau, glatt, schwach silbrig überfasert;
Lamellen: frei, mäßig gedrängt bis etwas entfernt, ziemlich dick, rosabeige; Schneiden sehr fein weißflockig;
Fleisch: wässrig grau oder schmutzig weiß;
Geruch: unauffällig;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: hymeniform, ausschließlich aus dicht gepackten, blasigen, meist gestielt blasigen Zellen, Maße ca. 51-74 x 29-47, Pigment intrazellulär braun;
Cheilozystiden: keulig bis breit fusoid, seltener mit schwach ausgezogenem Hals, ca. 42-53 x 15-22;
Pleurozystiden: ähnlich, oft erheblich voluminöser, z.B. 68x26, 57x31, 70x31, 55x27, 80x36, insgesamt ca. 55-80 x 26-36;
Sporen: rund, 6,7 x 6,4 (6,1-7,3 x 5,9-7,2), Q=1,04;
Nr. 17: Pluteus podospileus Sacc. & Cub.
Zur Bestimmung: Aufgrund der recht stark kollabierten HDS-Zellen mit meist recht breit fusoiden Elementen ein bisschen schwierig einzuordnen. Beim Vergleich mit der Kollektion Nr. 5/2013 fällt die übereinstimmende, typische Pigmentierung der HDS-Zellen auf. Vergleichbare Arten aus der Sektion Eucelluloderma haben im Übrigen keine braune Stielbereifung bzw. solche Kaulozystiden.
Funddaten: 06.08.2014; Fundort: MTB 7936-1-1-1, 545 m; München Waldperlach, Kieswerk nördlich der Putzbrunnerstraße; Schotterebene; Sukzessionswald eines ehemaligen Kieswerks mit viel Salix, Betula, Picea, Fraxinus, Alnus und Quercus auf steinigen, mageren Schotterböden mit vielen nur locker bestockten oder ganz freien Wiesenflächen; in feuchtem Waldstück bei großen Weiden und Fichten auf eher sandigem Boden; terrestrisch, gesellig (5 Fk);
Hut: bis 4 cm breit, jung gewölbt, später bis flach ausgebreitet, oft etwas irregulär, jung feinsamtig und runzelig bis fein aderig, später gröber samtig (wie bei roseipes), durch leichtes Reiben nicht glänzend werdend, jung schokobraun, später dunkel rehbraun;
Stiel: bis 4,8 x 0,45, basal knollig verdickt, hellgrau bis mittelgrau, silbrig überfasert, beim jungen Fk apikal bräunlich bereift, sonst glatt, auf den Fotos sieht man aber auch bei größeren Fk bräunlich bereifte Stiele!
Lamellen: frei, gedrängt, jung weiß, reif altrosa bis beigerosa; Schneiden gleichfarbig und +/- glatt;
Fleisch: im Hut wässrig dunkelgrau bis graubraun, im Stiel mittelgrau bis beigegrau;
Geruch: unauffällig, schwach;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: stark kollabiert und deshalb schwer zu beurteilen; zumindest von keulig-blasigen Zellen dominiert, aber auch schlankere, breit fusoide, apikal verjüngte Zellen nicht selten, Zellgröße 50x21 (spindelig), 46x25, 58x28 (keulig);
Stielbekleidung: die Bereifung beim jungen Fk resultiert aus braun pigmentierten, schlank keuligen bis fusoiden Kaulozystiden im oberen Stielbereich;
Cheilozystiden: überwiegend breit spindelig, ziemlich büschelig, ca. 30-50 x 11-30, sehr variabel in der Größe, dazwischen sporadisch schlanke, subzylindrische Elemente;
Pleurozystiden: spärlich, überwiegend breit spindelig bis breit keulig, 59x35, 55x25, 36x20;
Sporen: rundlich, 6,2 x 5,6 (5,4-7,2 x 4,9-6,3), Q=1,12 (0,96-1,23), 20 Sp. gemessen;
Nr. 18: Suillus lakei (Murrill) A.H.Sm. & Thiers
Zur Bestimmung: Makrosopisch und ökologisch klar. Könnte man aufgrund der oft stark rötlichen, schuppigen Hüte als var. pseudopictus bestimmen.
Funddaten: 29.10.2014; Fundort: Italien-Arezzo-Bibbiena, Camaldoli, Foresta di Camaldoli, ca. 950 m; in altem Tannenbestand mit Douglasien, bei Douglasie; gesellig (5-10 Fk);
Hut: bis 8,5 cm breit; Stiel mit flaumigem Velum überzogen; Fruchtschicht jung von weißem, etwas flaumigem Partialvelum überzogen; Poren gelb, rundlich bis eckig, wabenartig; im Übrigen siehe Fotos.