Psathyrellaceae 2024
Zur Bestimmung in der Gattung Psathyrella wurden im Wesentlichen die Schlüssel und Artbeschreibungen von Örstadius in FNE6, Funga Nordica bzw. Örstadius 2015 sowie von Gröger (2014) verwendet. Die Mikrofotos zeigen - sofern nicht anders angegeben - Präparate in KOH.
Nr. 1: Psathyrella cf. impexa (Romagn.) Bon
Zur Bestimmung: Morphologisch gehört die Kollektion wahrscheinlich in die Impexa-Ecke. Ein bisschen aus dem Rahmen fallen die apikal oft recht breit abgerundeten (sub)utriformen Pleurozystiden.
Funddaten: 01.10.2024; MTB 8135-4-1-3, 790 m; Koordinaten: 11° 36' 6,28'' E; 47° 49' 52,63'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Dietramszell, westlicher Zeller Wald; Mischwald (Tanne, Fichte, Buche) über Würmmoräne; an halboffener Stelle bei Buchen, Tannen und Fichte, terrestrisch, aber in Verbindung mit Holzresten (vermutl. Buche); gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 3 cm breit, anfangs glockig, später kegelig mit abgerundetem Scheitel, trocken und glatt, frisch orangebraun und ungestreift, bald vergrauend, dann graubraun und etwas bis zum halben Radius durchscheinend gestreift, jung bis zum Scheitel mit weißem, faserig-flockigem Velum besetzt, später allmählich verkahlend; hygrophan (vom Scheitel her beige bis sandgelb verblassend);
Stiel: bis 4 x 0,4 cm, basal gleichdick, cremeweiß, im oberen Viertel ziemlich dickt und fein bereift, sonst schwach weißlich überfasert;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 28-32 erreichen den Stiel), mittel- bis dunkelgrau; Schneiden fein weißflockig, nicht rötlich unterlegt;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: banal aromatisch-pilzig;
Sporenpulver: fast schwarz;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Lamellenschneide: dominiert von bauchig-fusoiden Cheilozystiden, Parazystiden keulig, klein und unauffällig;
Cheilozystiden: bauchig fusoid, apikal schmal bis mäßig breit gerundet, am Apex gelegentlich irregulär gegabelt, mukronat bis rostrat oder gegabelt und mit zwei zipfeligen Auswüchsen, dünnwandig, direkt unterhalb des Apex oft mit schwacher Wandverdickung; Maße: 39 x 11 (35-43 x 8-13), Q=3,5 (15 gemessen);
Pleurozystiden: zahlreich, bauchig fusoid bis (sub)utrifom, selten (sub)lageniform, apikal mäßig schmal bis breit abgerundet, oft irregulär gegabelt und mit zwei zipfeligen Auswüchsen (oft nur angedeutet), unterhalb des Apex meist mir schwacher Wandverdickung, sonst dünnwandig; Maße: 52 x 15 (42-62 x 13-17), Q=3,5 (20 gemessen);
Basidien: 4-sporig, sehr kurz und gedrungen, 17-21 x 9-10 µm;
Sporen: regulär schlank ellipsoid, mit 1,5-knapp 2 µm breitem, gut sichtbarem Keimporus, ohne Depression, Maße: 9,5 x 5,3 (8,4-10,0 x 5,0-5,5), Q=1,80 (1,65-1,89), 30 Sp. vom Abwurf in KOH gemessen; Farbe: in Wasser 5YR 5/8 (MU); in KOH dunkelgrau;
Nr. 2: Psathyrella impexa (Romagn.) Bon
Zur Bestimmung: Mit Örstadius (2023) geschlüsselt. Wahrscheinlich eine echte P. impexa ss. Örstadius. Sieht genauso aus wie die sequenzierte Kollektion 2016-07 aus Passau.
Funddaten: 09.10.2024; 705 m NN; Koordinaten: 9° 12' 15,28'' E, 47° 6' 26,75'' N; Schweiz, Quarten Murg, Murgtal; Mischwald (Fichte, Buche) über Murgtal-Formation (Glarner Verrucano, roter Fels; Blockschutt auf Lokalmoräne); am Wegrand an einem ausgesetzten übermoosten Felsblock, terrestrisch in Verbindung mit Holzstückchen (vermutlich Nadelholz); gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 2,7 cm breit, kegelig, trocken und glatt, graubraun, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, am Scheitel glasig, anfangs komplett, bald nur noch am Rand mit flockigem weißem Velum besetzt, hygrophan, cremefarben ausblassend ohne Rosaton;
Stiel: bis 6,5 x 0,2 cm, cremeweiß, basal nicht wurzelnd, meist auf kleinen Holzstückchen verankert, anfangs weißlich beflockt, dann verkahlend;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, normal gedrängt, graubraun; Schneiden fein weißflockig, nicht rötlich unterlegt;
Fleisch: cremefarben;
Geruch: banal aromatisch pilzig;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Lamellenschneide: von Cheilozystiden dominiert;
Cheilozystiden: lageniform, bauchig fusoid, bauchig-fusoid und geschnäbelt, selten utriform, basal breit abgestutzt, apikal sehr schmal gerundet bis fast spitz, Maße: 36 x 12 (27-47 x 9-14), Q=3,0 (20 gemessen);
Parazystiden: keulig und klein, eher unauffällig;
Pleurozystiden: lageniform, bauchig fusoid, bauchig-fusoid und geschnäbelt, basal meist gestielt, apikal sehr schmal gerundet bis fast spitz, selten schwach kopfig, Maße: 39 x 13 (40-57 x 12-15), Q=3,7 (20 gemessen);
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 18-23 x 9-11 µm;
Sporen: ellipsoid, ohne Depression, basal meist etwas schmäler als apikal, mit ca. 1,5 µm breitem, gut sichtbarem Keimporus, Maße: 9,3 x 5,3 (8,7-9,8 x 4,8-5,7), Q=1,76 (1,65-1,90), 30 Sp. vom Abwurf gemessen; Farbe: in Wasser 5YR 5/8, warm mittelbraun (etwas heterogen mit vielen helleren Sporen im Abwurf); in KOH dunkelgrau bis mittelgrau (wie in Wasser etwas heterogen);
Nr. 3: Psathyrella spec.
Zur Bestimmung: Alluviana-Clade! Das war schon makroskopisch klar. Mikroskopisch typisch: gelblich unterlegte LS (nicht so bei impexa), sehr schlanke, langhalsige lageniforme Pleurozystiden (bei impexa ähnlich, aber bauchiger und meist nicht so langhalsig); P. flexispora ist nicht ganz auszuschließen, sollte aber Sporen mit Hilardepression haben.
Funddaten: 16.10.2024; MTB 7936-1-1-1, 545 m NN; Koordinaten: 11° 40' 23,89'' E, 48° 5' 31,24'' N; D – By – München, Waldperlach; ehemaliges Kieswerk; offene Schotterfläche mit lockerem Baumbestand (Pinus, Salix, Betula, Picea, Acer, Alnus) über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; in kleiner Grube auf nacktem, lehmig-sandigem Boden mit etwas Moos; terrestrisch, gesellig (4 Fk);
Hut: bis 1,8 cm breit, kegelig glockig, trocken und glatt, schokoladenbraun, jung komplett aber schütter mit weißlichen Velumfasern behangen, später verkahlend, hygrophan, vom Scheitel her ockergelb verblassend;
Stiel: bis 5 x 0,2 cm, basal auffallend spindelig-keulig verdickt und schwach wurzelnd, cremebeige, apikal weißlich bereift, sonst fein weißlich überfasert, jung in der unteren Hälfte vom Velum weißlich beflockt;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 20 erreichen den Stiel), dunkel graubraun, bei einem Fk stellenweise (und überwiegend) ganz blass rötlich unterlegt;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: banal aromatisch-pilzig;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Lamellenschneide: dominiert von sehr dicht gedrängten Cheilozystiden, durch basale Wandpigmente gelblich unterlegt, Parazystiden keulig, klein bis mittelgroß, zahlreich, aber unauffällig;
Cheilozystiden: überwiegend bauchig fusoid bis lageniform, selten utriform (und dann meist sehr kurz), apikal sehr schmal abgerundet (fast spitz), basal breit abgestutzt; Maße: 40 x 11 (30-48 x 8-12), Q=3,6 (30 gemessen);
Pleurozystiden: eher spärlich, lageniform, meist lang und schlank gestielt; Maße: 60 x 12 (51-67 x 11-14), Q=4,8 (15 gemessen);
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 21-27 x 9-10 µm;
Sporen: ellipsoid, basal meist etwas schmäler als apikal, mit ca. 2 µm breitem Keimporus, Maße; 9,4 x, 5,7 (8,7-10,0 x 5,2-6,1), Q=1,67 (1,58-1,78), 30 Sp. im Lamellenpräparat gemessen; Farbe: in H2O dunkel gelbbraun 5YR 6/8 (Mu), in KOH dunkelgrau;
Nr. 4: Psathyrella spadiceogrisea (Schaeff.: Fr.) Maire
Zur Bestimmung: Stimmt passabel mit dem Epitypus 2016-09 überein.
Funddaten: 16.06.2024; MTB 8135-4-1-4, 790 m; Koordinaten: 11° 36' 14,5'' E, 47° 50' 2,66'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Dietramszell, Zeller Wald Nord; Mischwald (Tanne, Fichte, Buchen, Bergahorn, Schwarzerle) über würmzeitlicher Moräne; an einer Ruderalstelle (Wegrand) mit viel Totholz (Äste, Borke, sehr wahrscheinlich Tanne), auf Borke und Ästen, teils scheinbar terrestrisch, gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 4 cm breit, anfangs kegelig-glockig, später ausgebreitet und mit breitem Buckel, trocken und glatt, anfangs ungestreift, später nur am Rand oder bis zum halben Radius durchscheinend gestreift, jung ziemlich lebhaft ockerbraun bis rehbraun, reif graubraun ausblassend, ganz jung mit dünnem, cortinaartigem Velum partiale, das als feiner Saum eine Zeitlang am Hutrand erhalten bleibt, sonst ohne Velum oder nur am Hutrand mit weißlichen faserigen Velumresten;
Stiel: bis 8 x 0,5 cm, basal gleichdick oder schwach erweitert, bisw. basal verbogen, einige Exemplare mit Scheinwurzel (bis 1 cm), meist Holzstückchen ansitzend, apikal bereift, sonst glatt, cremeweiß;
Lamellen: aufsteigend und mäßig breit angewachsen, gedrängt (ca. 28 erreichen den Stiel), schmal (bis 3 mm), anfangs cremeweiß, reif blass graubraun; Schneiden feinst weißflockig, nicht rötlich unterlegt;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: im Schnitt aromatisch-fruchtig;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Lamellenschneide (in der Mitte untersucht): dominiert von keuligen bis blasigen Parazystiden, dazwischen vereinzelt utriforme Cheilozystiden; ohne in NH3 verfärbende mucoide Anlagerungen;
Cheilozystiden: spärlich, utriform, in der Regel deutlich kleiner als die Pleurozystiden, ca. 31-43 x 12-19 µm;
Parazystiden: keulig bis blasig, ungestielt, sehr variabel groß, ca. 16-43 x 11-26 µm;
Pleurozystiden: mäßig zahlreich, utriform bis schwach kopfig utriform, seltener fusoid mit kopfigem Apex, dünnwandig, ohne Anlagerungen, Maße: 49 x 16 (43-63 x 12-19), Q=3,2 (20 gemessen);
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 23-26 x 8-10 µm;
Sporen: latereral schlank ellipsoid bis schwach phaseoliform, frontal basal ziemlich abgeflacht und dadurch kartoffelsackförmig, mit 1,5 bis knapp 2 µm breitem gut sichtbarem Keimporus; Maße: 8,3 x 4,6 (7,1-9,0 x 4,3-4,9), Q=1,77 (1,61-1,91), 30 Sp. vom Abwurf in KOH gemessen; Farbe: in Wasser: 7.5YR 7/6 bis 5YR 5/8, eher Ersteres, gelbbraun; in KOH mittelgrau;
Nr. 5: Psathyrella corrugis (Pers.: Fr.) Konrad & Maubl.
Zur Bestimmung: Ein bisschen ungewöhnlich sind die kopfigen Pleurozystiden, aber sonst eine absolut typische Kollektion (schüttere Cheilos, kaum Velum, junge Fk hellhütig).
Funddaten: 03.10.2024; MTB 8034-2-2-1, 670 m; Koordinaten: 11° 27' 58,49'' E, 47° 59' 23,24'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Baierbrunn, Hohenschäftlarn, Birg; Buchenmischwald über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei alten Buchen am Wegrand, auf Buchenkupullen, Ästchen und Laub; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 2,6 cm breit, kegelig mit abgerundetem Scheitel, trocken und glatt, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, am Scheitel glasig, ganz jung lebhaft orange, dann über beige zu graubraun umfärbend, stark hygrophan, vom Scheitel her cremeweiß, dann rosa ausblassend; ohne Velumreste;
Stiel: bis 9 x 0,2 cm, basal oft mit Scheinwurzel, cremefarben bis cremebeige, in der unteren Hälfte frisch mit Velumresten spärlich überfasert, sonst glatt;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, dunkelrau, Schneiden fein weißflockig und durchgehend rot unterlegt, manchmal nur vom Hutrand bis zur Mitte;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: nicht signifikant;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Lamellenschneide: dominiert von schlank keuligen bis fusoiden, selten utriformen Parazystiden, dazwischen mal mehr mal weniger Cheilozystiden; alle Zellen basal mit gelben Wandpigmenten, wodurch die rötlichen Hinterlegung der Schneide entsteht.
Cheilozystiden: lageniform oder kopfig lageniform, Maße: ca. 39-56 x 8-12 µm;
Parazystiden: ziemlich lang und schlank, ca. 23-40 x 8-12 µm;
Pleurozystiden: spärlich, kopfig lageniform bis lecythyiform mit eher kurzem Hals, Maße: 58-75 x 11-16 µm, Apex/Köpfchen 5-8 µm breit;
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 23-28 x 11-13 µm;
Sporen: schlank ellipsoid, ohne Depression, mit ca. 2 µm breitem, gut sichtbarem Keimporus, Maße: 11,8 x 6,6 (10,9-13,5 x 6,3-7,3), Q=1,78 (1,68-1,94), 30 Sp. vom Abwurf gemessen; Farbe: in Wasser 7.5YR 6/6 (Mu), warm mittelbraun; in KOH dunkelgrau;
Nr. 6: Psathyrella microrrhiza (Lasch: Fr.) Konrad & Maubl.
Zur Bestimmung: Mit Örstadius (2023, FNE6) geschlüsselt. Wohl unkritisch.
Funddaten: 09.10.2024; 730 m NN; Koordinaten: 9° 12' 36,15'' E, 47° 5' 59,68'' N; Schweiz, Quarten Murg, Murgtal, Gelbberg; Mischwald (Fichte, Buche, Tanne, Haselnuss) über Lokalmoräne; an feuchtem Pfad, auf vergrabenem Nadelholz; büschelig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 1,8 cm breit, kegelig glockig, anfangs rotbraun, dann graubraun, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, am Scheitel glasig, frisch am Hutrand mit weißem Velum beflockt, hygrophan;
Stiel: bis 10 x 0,15 cm, cremeweiß, schwach weißlich beflockt oder überfasert;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, dunkel graubraun; Schneiden fein weißflockig und durchgehend rötlich unterlegt;
Fleisch: cremefarben;
Geruch: banal aromatisch-pilzig;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Lamellenschneide: dominiert von dicht gedrängten Cheilozystiden, Parazystiden klein, keulig und eher unauffällig;
Cheilozystiden: ziemlich variabel, bauchig fusoid, lageniform, utriform, Maße: 24-36 x 6-11 µm;
Pleurozystiden: (sub)lageniform bis schlank fusoid, apikal meist schmal abgerundet, basal +/- gestielt, Maße: 54 x 12 (48-64 x 11-14), Q=4,5 (20 gemessen);
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 21-28 x 10-11 µm;
Sporen: schlank ellipsoid, basal oft etwas schmäler als apikal und dann subamygdaloid, mit ca. 2 µm breitem, gut sichtbarem Keimporus, Maße: 11,9 x 6,5 (11,4-13,2 x 6,1-6,9), Q=1,82 (1,71-1,94), 20 Sporen vom Abwurf gemessen; Farbe: in Wasser 2.5YR 5/8 (Mu), kastanienbraun;
Nr. 7: Coprinopsis pannucioides (J.E. Lange) Örstadius & Larss.
Zur Bestimmung: Mit FNE6 geschlüsselt. Unkritisch.
Funddaten: 16.10.2024; MTB 7936-1-1-1, 545 m NN; Koordinaten: 11° 40' 23,89'' E, 48° 5' 31,24'' N; D – By – München, Waldperlach; ehemaliges Kieswerk; offene Schotterfläche mit lockerem Baumbestand (Pinus, Salix, Betula, Picea, Acer, Alnus) über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; in kleiner Grube auf nacktem, lehmig-sandigem, mit Lebermoos bewachsenem Boden; terrestrisch, gesellig (4 Fk);
Hut: bis 2,4 cm breit, kegelig mit schmal abgerundetem Scheitel, trocken, auf braunbeigem Grund komplett vom weißlichen Velum filzig überfasert und dadurch grau wirkend, am Scheitel bald verkahlend, Hutrand von weißen Velumresten gesäumt; nicht hygrophan (oder unauffällig aufgrund des Velums);
Stiel: bis 6 x 0,3 cm, basal gleichdick, cremeweiß, im obersten Fünftel grob weiß bereift bis beflockt, stielabwärts banal längsfaserig;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt (ca. 38-40 erreichen den Stiel), dunkel graubraun, Schneiden fein weißflockig, nicht rötlich unterlegt;
Fleisch: im Hut und im unteren Stieldrittel bräunlichbeige, sonst cremeweiß, siehe Schnttbild;
Geruch: nicht signifikant;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: Cutis, aus hyalinen Hyphen; darunter eine Art Hypoderm mit breiteren Zellen und querstreifigen und plackenartigen gelbbraunen Inkrustationen;
Lamellenschneide: dominiert von dicht stehenden Cheilozystiden; Parazystiden klein und unauffällig;
Cheilozystiden: überwiegend bauchig fusuoid, seltener subutriform, apikal stets breit abgerundet, stark eingebaut und schwer zu messen; ca. 36-49 x 13-19 µm;
Pleurozystiden: bauchig fusoid, seltener (sub)utriform, apikal stets sehr breit abgerundet, basal abgestutzt oder kurz und eher breit gestielt; Maße: 63 x 20 (51-80 x 17-26), Q=3,2 (20 gemessen;
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 19-24 x 9-11 µm;
Sporen: subamygdaloid bis subcitriform, meist mit stark ausgeprägter Hilardepression, mit ca. 2 µm breitem, abgestutztem Keimporus, Maße: 9,9 x 5,9 (9,0-10,7 x 5,5-6,2), Q=1,69 (1,56-1,86), 30 Sp. im Lamellenpräparat gemessen; Farbe: in Wasser 5YR 6/8 (Mu) gelbbraun, in KOH mittel- bis dunkelgrau;
Nr. 8: Coprinopsis laanii (Kits van Wav.) Redhead, Vilgalys & Moncalvo
Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt. Wohl unkritisch.
Funddaten: 31.08.2024; MTB 8432-2-2-4, 770 m; Koordinaten: 11° 8' 46,86'' E, 47° 34' 44,79'' N; D – By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Oberau; Bergmischwald (Fichte, Buche, Bergahorn, kaum Tanne) über Hauptdolomit; auf liegendem Laubholzstamm (vermutlich Ahorn), zwischen der Borke hervorbrechend; gesellig bis kleinbüschelig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 1,5 cm hoch und 1,2 cm breit, anfangs komplett mit wollig-flockigem, teils dunkler grauem Velum überzogen, später verkahlend und etwas glimmerig, grau;
Stiel: kurz, anfangs mit demselben flockigen Velum überzogen, dann verkahlend und nur noch schütter bereift, cremeweiß;
Lamellen: extrem gedrängt, schwarzbraun, Schneiden stark weißflockig;
Fleisch: nicht untersucht;
Geruch: nicht signifikant;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Velum: aus globosen, ca. 30-70 µm messenden Zellen, die durch schlanke, zylindrische, teils knorrig divertikulierte Hyphen verbunden sind; Kugelzellen mit feinen, 1-2 µm überstehenden, fast spitzen Warzen besetzt,
Cheilozystiden: blasig;
Basidien: 4-sporig, keine Schnallen gesehen;
Sporen: subcitriform, basal zugespitzt, apikal mit abgestutztem, durch das Perispor schlecht erkennbarem Keimporus, blass grau, transparent grau, mit großem faltigem, ablösendem Perispor; Maße: 10,5 x 6,3 (9,1-11,1 x 5,4-7,2), Q=1,67 (1,54-1,77), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;
Nr. 9: Psathyrella olympiana A.H. Smith
Zur Bestimmung: Unkritisch.
Funddaten: 30.05.2024; MTB 7934-4-2-3, 630 m; Koordinaten: 11° 27' 40,87'' E, 48° 1' 49,08'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park; Sukzessionswald (Eiche, Linde, Hainbuche, Buche, Birke mit eingestreuten alten Kiefern und Lärchen) über risszeitlicher Moräne, teils mit Lösslehm-Überdeckung; auf halb vergrabenem, ca. 2 cm dickem Fichtenast (Überreste des alten Fichtenbestands); büschelig (3 Fk);
Hut: 3-3,8 cm breit, kegelig, trocken, schwach radialrunzelig, sonst glatt, kastanienbraun, nach Lagerung über Nacht etwas dunkler schokoladenbraun, am Rand oder bis zum halben Radius durchscheinend gestreift, ohne Velumreste (allerdings nach kräftigen Regenfällen), hygrophan (cremebeige verblassend);
Stiel: bis 9 x 0,6 cm, basal kaum verdickt, hohl, cremefarben, im obersten Fünftel bereift, in der unteren Hälfte kräftig weißlich überfasert;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt (ca. 32-36 erreichen den Stiel), bauchig, dunkel graubraun, Schneiden fein weißflockig;
Fleisch: im Hut wässrig olivbraun, im Stiel beige, in der Rinde cremefarben;
Geruch: schwach aromatisch pilzig;
Mikromerkmale vom Frischpilz:
Lamellenschneide: steril, dominiert von Cheilozystiden, Parazystiden nur spärlich vorhanden; in Wasser mit großen grünlichen Öltropfen (meist lose oder zwischen den Zystiden), diese in Ammoniak unverändert;
Cheilozystiden: überwiegend bauchig fusoid, einige auch utriform, meist mit kurzem, deutlich abgesetztem mittelbreitem Fuß, oft schwach dickwandig (vor allem in der unteren Hälfte), seltener auch abgestutzt, bisw. mit kleinen tropfenförmigen, grünlichen Schleimauflagerungen, sporadisch auch mit grünlichen Kristallen am Apex, Maße: 32-48 x 10-17;
Parazystiden: keulig, ca. 19-33 x 12-17;
Pleurozystiden: sehr zahlreich, überwiegend bauchig fusoid, bisw. auch utriform, meist deutlich abgesetztem Fuß (variabel, kurz bis lang, schlank bis breit), deutlich dickwandig, vor allem im unteren Drittel (Wände bis 1,5 µm dick), und blass bräunlich gefärbt, Maße: 48-58 x 13-17, im Mittel 52 x 15 µm, Q=3,5;
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen;
Sporen: im Profil ellipsoid, bisw. schwach phaseoliform, oft mir abrupter Hilardepression (und dadurch etwas unförmig wirkend), in Aufsicht ellipsoid, basal bisw. schwach abgestutzt (dann kartoffelsackförmig), minimal breiter als im Profil, mit ca. 1 µm breitem, deutlichem Keimporus, in Wasser gelbbraun, nach Munsell 7.5YR 7/6 oder minimal dunkler, Maße: 8,4 x 4,9 (7,8-9,1 x 4,5-5,4), Q=1,72 (1,59-1,86), 20 Sp. in Wasser gemessen;