Cortinarius 2022, Sektionen Bovini, Sordescentes, Atroalbi, Anomali, Phlegmacioides, Arguti, Riederi, Calochroi, Caerulescentes, Glaucopodes, Defibulati

Die Sequenzanalysen wurden bei der Firma Alvalab in Auftrag gegeben, die Sequenzen haben Bernd Oertel und die DNA-Arbeitsgruppe der J.E.C. ausgewertet. Vielen Dank dafür!

Nr. 25: Cortinarius inedit

Zur Bestimmung: Lone Rider. Stimmt gut mit den sequenzierten Kollektionen von 2014 überein. Das Habitat im anmoorigen Nadelwald fällt etwas aus dem Rahmen. Einzige mikroskopische Abweichung sind fehlende Inkrustationen in der HDS (die waren aber auch bei den Vergleichskollektionen sehr diskret). Ein gutes Merkmal sind die völlig indextrinoiden, kleinen, gedrungenen Sporen, vielleicht auch die relativ langen Basidien.

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Funddaten: 21.09.2022; MTB 8135-4-1-4, 750 m; Koordinaten: 11° 36' 54,95'' E; 47° 49' 33,19'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Sachsenkam, Kirchsee, Schelmbüchl; mooriger Mischwald mit Heidelbeere (Fichte, Tanne, Buche) über Niedermoortorf; bei Fichte und Tanne, teils im Sphagnum, teils zwischen anderen Moosen; gesellig (10 Fk);
Hut: bis 4,6 cm breit, gewölbt mit herabgebogenem Rand, trocken, etwas wachsig-glatt, aber auch befeuchtet nicht klebrig, glatt, zum Rand hin dunkel wasserstreifig und glimmerig bereift bis schwach filzig, am Scheitel ockerbraun bis orangebraun, zum Rand hin kühler und dunkler braun, nicht hygrophan; Stiel: bis 10 x 1 cm, basal verjüngt, darüber bisw. spindelig-keulig erweitert, an der Spitze und an der Basis blaulila, sonst schmutzig weißlich; Velum cremegelb bis ockergelb, bildet unregelmäßige angedrückte Gürtel und scheint ein wenig zu bräunen; Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, normal gedrängt, schokoladenbraun, beim jüngsten Fk am Hutrand blaulila, ganz jung also möglicherweise vollständig blau; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: intensiv nach altem Radi, wie C. cotoneus; KOH (40%): am Hut dunkelbraun, am Hutfleisch und am Velum negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutiszellen intakt, ziemlich breit (3,5-9 µm), farblos oder olivgelb, Pigment diffus bis marmoriert, wahrscheinlich intraparietal, nicht inkrustierend; Hypoderm ausgeprägt, Zellen kastenförmig, ca. 10-16 µm breit, mit blassgelbem Wandpigment, auch in tieferen Schichten ohne körnelige oder inkrustierende Pigmente; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen schmal (2,5-6 µm) und praktisch farblos, ohne Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, teilweise olivgelb und dann nicht selten kollabiert, ziemlich lang, ca. 33-48 x 7,5-9; Sporen: breit ellipsoid, apikal mäßig breit bis breit gerundet, hin und wieder mit supraapikularer Depression und schwach ausgeprägter Plage, im Umriss grob rau, Warzen mittelgrob, vereinzelt auch gröber, indextrinoid (in Melzers heller gelb als in KOH!); Maße: 6,9 x 4,9 (6,4-7,7 x 4,4-5,7), Q=1,40 (1,31-1,52), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 26: Cortinarius inedit

Zur Bestimmung: Lone Rider. Fk etwas älter als bei der Kollektion Nr. 25 vom Kirchsee, sonst und mikroskopisch aber völlig identisch und auch gut mit den sequenzierten Kollektionen übereinstimmend. Alle Kollektionen haben im Verhältnis zu den kleinen Sporen auffallend lange, oft 40 µm überschreitende Basidien. Den Kirchseefund sollte man trotzdem sequenzieren, weil er ökologisch doch stark abweicht.

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Funddaten: 07.10.2022; MTB 7934-4-4-4, 575 m; Koordinaten: 11° 28' 52,01'' E, 48° 0' 35,78'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Baierbrunn, Klosterwald; Buchenmischwald über Rutschmassen (wahrscheinlich Schmelzwasserschotter); bei Buchen in der Laubstreu; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 8 cm breit, ausgebreitet und kaum gebuckelt, trocken, fein samtig, am Rand auch schwach wasserstreifig und filzig, variabel braun; Stiel: bis 7,5 x 1,2, basal verjüngt und mit lila Myzelfilz, schmutzig weiß; Lamellen: ausgebuchtet bis gerade angewachsen, lehmbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis dünn, Zellen intakt, ca. 4-10 µm, ausnahmsweise bis 13 µm breit, teils völlig farblos, teils intrazellulär olivgelb pigmentiert, selten auch mit hauchfeinen Inkrustationen; Hypoderm stark entwickelt, sehr dick, mit einem Gemisch aus schlanken, langgestreckten und rundlichen, fast isodiametrischen dickwandigen, ca. 10-20 µm breiten Zellen mit blassgelbem Dickwandpigment, ohne Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen schmal (ca. 2,5-6 µm) und fast farblos, ohne auffällige Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, teilweise olivgelb und dann oft kollabiert oder kollabierend, relativ lang, 33-43 x 6,5-9; Sporen: breit ellipsoid, apikal meist breit gerundet, ohne Depression, mit Plage, fein bis mittelgrob warzig, im Umriss fein rau, indextrinoid (in Melzers heller gelb als in KOH); Maße: 7,0 x 5,0 (6,2-8,2 x 4,5-5,4), Q=1,40 (1,26-1,55), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 27: Cortinarius subserratissimus Kytöv., Liimat. & Niskanen

Zur Bestimmung: Sektion Sciophylli. Durch Sequenzanalyste bestimmt. Ein auffälliges Merkmal sind die riesigen, im Mittel 42 x 12 messenden Basidien.

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Funddaten: 04.10.2022; MTB 8234-4-4-4, 995 m; Koordinaten: 11° 29' 11,15'' E, 47° 42' 10,2'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Wackersberg, Untermberg; Bergmischwald (Tanne, Fichte, Buche, Bergahorn) über würmzeitlicher Moräne; bei Tanne und Fichte, weiter weg auch Buche; gesellig (6 Fk);
Hut: bis 4 cm breit, gewölbt mit flachem Buckel, trocken und glatt, schokoladen- bis kastanienbraun, hygrophan, vom Scheitel her ockergelb verblassend; Stiel: bis 5 x 0,7 cm, basal ausgeprägt spindelig-keulig verdickt (bis 1,5 cm dick), undefinierbar gefärbt, schmutzig beigebräunlich, teils weißlich überfasert; Velum dünn, weiß, faserig; Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, teils mit Zahn kurz herablaufend, entfernt, lehmbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis farblich scharf abgegrenzt, Zellen teilweise kollabiert, intakte ca. 2-5 µm breit, diffus olivgelb bis blass olivbraun pigmentiert; Hypoderm schwach ausgeprägt, Zellen schmal und langgestreckt, ca. 8-16 µm breit, schwach dickwandig und praktisch farblos, auch in tieferen Schichten ohne auffällige Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: sehr blass bräunlich pigmentiert, Zellen ohne auffällige Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, teilweise olivbraun pigmentiert, ungewöhnlich groß, Maße: 33-49 x 10,5-13, im Mittel 42 x 12 (15 gemessen); Sporen: ellipsoid, apikal meist sehr breit, bisw. auch mäßig breit gerundet, in der Regel ohne Depression, fein bis grob warzig, im Umriss fein rau, sehr stark dextrinoid (rotbraun in Melzers), Warzen sehr dicht, fein bis mittelgrob, am Apex meist sehr grob und bis 1 µm überstehend; Maße: 9,8 x 6,4 (8,4-11,1 x 6,0-7,4), Q=1,53 (1,34-1,73), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 28: Cortinarius aleuriodor Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Bovini. Durch Sequenzanalyse bestätigt. Die großen Sporen schränken die Auswahl stark ein. Cortinarius aleuriodor vom Tegernsee (2017-08) hat mehr keulige Stiele und nicht so stark marmoriertes Fleisch, aber annähernd so große Sporen und Basidien und wuchs auch in der Flyschzone. C. fuscobovinus hat ebensogroße Sporen, ist aber bislang nur aus Skandinavien bekannt.

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Funddaten: 04.10.2022; MTB 8234-4-4-4, 995 m; Koordinaten: 11° 29' 10,6'' E, 47° 42' 7,01'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Wackersberg, Untermberg; Bergmischwald (Tanne, Fichte, Buche, Bergahorn) über Flyschgestein (Rehbreingrabenformation, z. T. kalkiger Sand- und Siltstein); bei alten Tannen, Bergahorn und (schon recht weit entfernt) Buche; gesellig (6 Fk);
Hut: bis 10 cm breit, gewölbt, trocken und glatt, kastanienbraun, nicht durchscheinend gestreift, hygrophan, vom Scheitel her ockerbraun verblassend, neigt alt zu schwarzen Flecken; Hutrand weißlich filzig; Stiel: bis 10 x 2 cm, basal schwach verjüngt, schmutzig braunbeige, seidig glänzend; Velum schmutzig cremefarben, bildet bisw. eine häutige Abrisszone und darunter einen vollständigen Überzug, später dann aufreißend und weniger auffällig; Lamellen: abgerundet bis ausgebuchtet und breit angewachsen, eher entfernt, jung beigebraun bis lehmbraun, reif kühl dunkelbraun; Fleisch: stark marmoriert, siehe Schnittbild; Geruch: schwach raphanoid (Kohlrabi); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen großteils intakt, ca. 4,5-12 µm breit, teilweise mit diffusem olivbraunem Pigment (wahrscheinlich feinst inkrustierend), teilweise mit diskreten querstreifigen Inkrustationen; Hypoderm stark entwickelt, Zellen variabel, oft (sub)isodiametrisch, ca. 10-20 µm breit, mit sehr blassem gelblichem Dickwandpigment, ohne Inkrustationen, in tieferen Schichten mit sehr auffälligen, schwer lokalisierbaren dunkelbraunen Pigmentflecken; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: in dickerer Schicht blass bräunlich pigmentiert, ohne auffällige Inkrustationen, einzelne Zellen fast farblos; Basidien: 4-sporig, teilweise mit olivbraunem Nekropigment und dann oft kollabierend; Maße: 38-49 x 9-10,5; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, apikal mäßig breit bis fast schmal gerundet, ohne Hilardepression, im Umriss grob rau, Warzen dicht stehend, fein bis mittelgrob, gelegentlich kurzgratig verschmolzen, deutlich überstehend; sehr stark dextrinoid (orangebraun bis rotbraun in Melzers); Maße: 10,8 x 6,7 (9,9-12,3 x 6,2-7,5), Q=1,61 (1,53-1,76), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 29: Cortinarius aleuriodor Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Bovini. Durch Sequenzanalyse bestätigt.

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Funddaten: 04.10.2022; MTB 8234-4-4-4, 995 m; Koordinaten: 11° 29' 7,3'' E, 47° 42' 6,27'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Wackersberg, Untermberg; Bergmischwald (Tanne, Fichte, Buche, Bergahorn) über Flyschgestein (Rehbreingrabenformation, z. T. kalkiger Sand- und Siltstein); bei alten Tannen und jungen Buchen; gesellig (3 Fk); verges. mit Rhodophana nitellina, Lactarius salmonicolor und Lactarius pterosporus;
Hut: bis 9,5 cm breit, gewölbt mit breitem Buckel, trocken und glatt, am Rand weißlich filzig, hygrophan, ockergelb ausblassend; Stiel: bis 11 x 2,2 cm, basal spindelig keulig erweitert (bis 3,5 cm), schmutzig cremefarben und bräunlich streifig; Velum weißlich, sehr dünn und flüchtig, bildet eine unauffällige Abrisszone und darunter einen sehr flüchtigen Belag; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, entfernt, lehmbraun; Fleisch: stark marmoriert, siehe Schnittbild; Geruch: schwach raphanoid (Kohlrabi); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis stark kollabiert und mit Kristallen verschmutzt, daher schwer zu beurteilen, Zellen teilweise olivbraun pigmentiert; Hypoderm stark ausgeprägt, Zellen (sub)isodiametrisch, ca. 10-25 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment; in tieferen Schichten stellenweise mit dunkelbraunen bis olivbraunen Pigmentflecken; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen schmal, in dicker Schicht ganz blass bräunlich pigmentiert, einzelne Zellen fast farblos und ohne auffällige Inkrustationen, sehr schmale Zellen hauchfein inkrustiert; Basidien: 4-sporig, teilweise olivbraun und kollabierend; Maße: 33-45 x 8,5-12,5; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, apikal mäßig breit bis schmal gerundet, ohne Hilardepression, im Umriss fein bis grob rau (etwas inhomogen), Warzen dicht stehend, fein bis mittelgrob, bisw. deutlich überstehend; kräftig dextrinoid (orangebraun in Melzers); Maße: 10,7 x 6,4 (8,9-12,2 x 5,6-7,5), Q=1,68 (1,45-1,82), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 30: Cortinarius lucandii Bidaud, Carteret & Reumaux

Zur Bestimmung: Sektion Bovini. Durch Sequenzanalyse bestätigt.

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Funddaten: 04.10.2022; MTB 8234-4-4-4, 1005 m; Koordinaten: 11° 29' 8,19'' E, 47° 42' 5,37'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Wackersberg, Untermberg; Bergmischwald (Tanne, Fichte, Buche, Bergahorn) über Flyschgestein (Rehbreingrabenformation, z. T. kalkiger Sand- und Siltstein); bei alten Tannen und junger Buche; gesellig;
Hut: bis 5,6 cm breit, kegelig bis flach kegelilg, meist mit kleinem abgerundetem Buckel, Rand stark herabgebogen, trocken und glatt, jung ungestreift, später am Rand schwach durchscheinend gestreift, kastanienbraun, hygrophan, vom Scheitel her ockergelb verblassend; Stiel: bis 7 x 1,5 cm, basal schwach verjüngt, beigebraun; Velum weiß, bildet einen lückigen Überzug; Lamellen: aufsteigend, kurz abgerundet oder ausgebuchtet angewachsen, mäßig gedrängt, lehmbraun bis kastanienbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis ziemlich dick, Zellen intakt, locker liegend, ca. 3-8 µm breit, überwiegend farblos, teilweise fein quergestreift bräunlich inkrustiert, mit auffallend vielen Lochschnallen; Hypoderm stark entwickelt, Zellen ca. 15-28 µm breit, aber sehr langgestreckt, mit blass gelblichem Dickwandpigment; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen hauchfein bräunlich inkrustiert (quergestreift oder marmoriert); Basidien: 4-sporig, teilweise olivbraun pigmentiert; Maße: 27-36 x 7-9; Sporen: schlank ellipsoid, apikal mäßig breit gerundet, in Aufsicht schlank ovoid, bisw. mit schwach ausgeprägter Hilardepression, fein bis mittelgrob warzig, im Umriss fein rau, sehr stark dextrinoid (rotbraun in Melzers); Maße: 8,6 x 4,8 (8,1-9,5 x 4,5-5,3), Q=1,77 (1,64-1,94), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 31: Cortinarius fuscoalbus Kytöv., Niskanen & Liimat.

Zur Bestimmung: Sektion Atroalbi. Makroskopisch gut übereinstimmend mit der sequenzierten Kollektion 2009-25 aus demselben Wald. Mikroskopisch charakteristisch sind die kleinen, kräftig ornamentierten Sporen sowie das stark ausgeprägte HDS-Hypoderm. C. depressus ist wahrscheinlich ein älteres Synonym.

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Funddaten: 07.10.2022; MTB 7934-4-4-4, 565 m; Koordinaten: 11° 28' 52,01'' E, 48° 0' 35,78'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Baierbrunn, Klosterwald; Buchenmischwald über Oberer Süßwassermolasse (Tertiär) mit Nagelflufelsen; bei alten Buchen; gesellig bis kleinbüschelig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 4,7 cm breit, trocken, glatt, dunkelbraun; Stiel: sehr lang und schlank, oft gekniet im Laub steckend; Velum weiß, dünn, faserig; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, mäßig gedrängt, kühl braun; Geruch: neutral; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis-Zellen intakt, ca. 4-8,5 µm breit, ziemlich kräftig quergestreift braun inkrustiert; Hypoderm sehr stark ausgeprägt, dick, wie eine Ziegelmauer, Zellen subisodiametrisch, kastenförmig mit abgerundeten Ecken, 12-25 µm breit, mit blass gelbem Dickwandpigment; Zellen unterhalb des Hypoderms wieder schmal und fein quergestreift braun inkrustiert; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen schmal, in dickerer Schicht ganz blass braun pigmentiert, ohne auffällige Inkrustationen, Pigment aber wahrscheinlich hauchfein inkrustierend; Basidien: 4-sporig, einige mit blassbraunen Nekropigment; ca. 22-33 x 6-8,5); Sporen: ellipsoid, in Aufsicht ideal ellipsoid bis ovoid, unterm Apikulus abgeflacht oder selten mit schwach ausgeprägter Depression, basal oft etwas zugespitzt, apikal meist breit gerundet, grob warzig, im Umriss grob rau; Warzen mittelgrob bis grob, einzelne zu kurzen Graten verbunden oder verlängert, am Apex bis 0,5 µm überstehend; sehr stark dextrinoid (rotbraun in Melzers); Maße: 7,1 x 4,6 (6,2-8,3 x 4,2-5,1), Q=1,56 (1,48-1,70), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 32: Cortinarius geniculatus Bidaud

Zur Bestimmung: Sektion Sordescentes. Durch Sequenzanalyse bestätigt. C. repertus unterscheidet sich durch Petersiliengeruch und gedrungenere Sporen. C. serratissimus hat ellipsoide Sporen mit viel niedrigerem Q-Wert und entfernter stehende Lamellen.

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Funddaten: 07.10.2022; MTB 7934-4-4-4, 565 m; Koordinaten: 11° 28' 52,01'' E, 48° 0' 35,78'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Baierbrunn, Klosterwald; Buchenmischwald über Oberer Süßwassermolasse (Tertiär) mit Nagelflufelsen; bei alten Buchen; gesellig (6 Fk);
Hut: bis 5 cm breit, stark hygrophan, konzentrisch gezont verblassen; Stiel: bis 8 x 1,3 cm, basal schwach keulig erweitert; Velum weiß, dünn, faserig; Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, mäßig gedrängt bis entfernt; Geruch: im Schnitt schwach raphanoid, sonst nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis sehr dünn, Zellen teils intakt, teils kollabiert, ca. 3-6 µm breit, intakte schmal und farblos oder selten auch feinst inkrustiert, bisw. auch diffus oder fleckig blass olivbraun pigmentiert, kollabierte blass olivbraun pigmentiert; Hypoderm mäßig stark entwickelt, Zellen relativ länglich, ca. 8-15 µm breit, mit sehr blassem gelblichem Dickwandpigment, auch in tieferen Schichten praktisch farblos und ohne Inkrustationen oder Placken; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen schmal, in dicker Schicht sehr blass bräunlich pigmentiert, ohne auffallende Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, teils kollabiert, farblos oder olivbraun pigmentiert, ca. 31-40 x 8-10; Sporen: (sub)amygdaloid, apikal schmal bis mäßig breit gerundet, unterm Apiculus abgeflacht oder mit schwach ausgeprägter Depression, mittelgrob warzig, im Umriss kräftig rau, mäßig stark dextrinoid (ockerbraun bis orangebraun in Melzers); Warzen fein bis mittelgrob; Maße: 10,4 x 6,0 (9,4-11,5 x 5,5-6,5), Q=1,73 (1,59-1,88), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 33: Cortinarius inedit

Zur Bestimmung: Unklar.

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Funddaten: 23.09.2022; MTB 8135-4-3-1, 735 m; Koordinaten: 11° 36' 5,86'' E; 47° 49' 1,32'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Bad Tölz, Kirchsee, Kogl; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über würmzeitlicher Moräne auf etwas abgesauertem Boden mit viel Heidelbeere und Bärlapp; bei Fichte und Tanne; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 4 cm breit, am und um den Scheitel glatt, zum Rand hin wasserstreifig und fein eingewachsen faserig, am Rand auch graulich befilzt und mit Resten des gelblichen Velums besetzt; Stiel: bis 9 x 0,8, basal schwach keulig erweitert und blassblau, an der Spitze blassblau, sonst undefinierbar schmutzig cremefarben; Velum gelblich, sehr unauffällig, bildet unvollständige schüttere angedrückte Gürtel; Lamellen: kurz ausgebuchtet und breit angewachsen, normal gedrängt, jung blaulila, reif rehbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis relativ dick, Zellen intakt, ca. 3-8,5 µm breit, diffus olivgelb pigmentiert, schmale Zellen auch hauchfein inkrustiert; Hypoderm mäßig stark entwickelt, Zellen kastenförmig, 5-15 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen praktisch farblos; Basidien: 4-sporig, teils olivgelb pigmentiert und kollabierend; Maße: 33-42 x 7-9,5; Sporen: breit ellipsoid, apikal sehr breit gerundet; Ornament aus feinen mit mittelgroben, normal dicht stehenden, stumpfen Warzen, die am Umriss meist knapp überstehen; indextrinoid; Maße: 7,1 x 5,2 (6,4-7,9 x 4,7-5,5), Q=1,35 (1,23-1,44), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 34: Cortinarius valgus Fries

Zur Bestimmung: Durch Sequenzanalyse bestimmt.

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Funddaten: 08.10.2022; MTB 8135-4-3-1, 735 m; Koordinaten: 11° 36' 5,86'' E; 47° 49' 1,32'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Bad Tölz, Kirchsee, Kogl; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über würmzeitlicher Moräne auf etwas abgesauertem Boden mit viel Heidelbeere und Bärlapp; bei Fichte und Tanne; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 4,8 cm breit, ziemlich einheitlich rehbraun; Stiel: bis 11 x 0,8 cm, sehr lang und schlank, basal nur schwach keulig erweitert; Velum gelblich; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, mäßig gedrängt, jung grau mit schwachem Blauton, reif kartonbraun; Geruch: nicht signifikant; im Übrigen siehe Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis als glatte Cutis ausgeprägt, Zellen intakt, ca. 3,5-6,5 mm breit, deutlich quergestreift gelblich inkrustiert, selten auch diffus gelb; Hypoderm entwickelt, Zellen subisodiametrisch, ca. 10-20 µm breit, schwach dickwandig, mit blassgelbem Dickwandpigment; in tieferen Schichten auch mit diskreten Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen schmal (kaum über 6 µm breit), fast farblos, aber zumindest sehr schmale feinst inkrustiert; Basidien: 4-sporig, manche goldgelb marmoriert, an der Basis oft intensiver und schwach dickwandig, kollabierend; Maße: 28-33 x 7,5-9; Sporen: breit ellipsoid, apikal meist breit gerundet, ohne Hilardepression, im Umriss grob rau bis kurzstachelig; Ornament aus mittelgroben, apikal etwas gröberen Stachelwarzen, die bis 0,5 µm überstehen; schwach dextrinoid (ockerbraun in Melzers); Maße: 7,6 x 5,4 (7,1-8,5 x 5,1-5,7), Q=1,41 (1,31-1,50), 30 Sp. in der Cortina gemessen;

Nr. 35: Cortinarius lebretonii Quél. ss. Consiglio & Spisni

Zur Bestimmung: Sektion Anomali. Die ITS-Sequenz entspricht zu 99,47% C. lebretonii Quél. ss. Consiglio & Spisni, abgebildet in GCI C123 unten (13.11.1994 bei Flaumeiche; dieselbe Übereinstimmung (99,48%) zeigt C. perrugatus Rob. Henry ss. Consiglio, abgebildet in GCI F131 (26.10.1994 bei Flaumeiche und Zerreiche).

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Funddaten: 03.10.2022; MTB 8034-2-2-1, 660 m; Koordinaten: 11° 27' 59'' E, 47° 59' 37,3'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Baierbrunn, Hohenschäftlarn; Buchenmischwald (Buche, Fichte) über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei Buche und Fichte an der Wegböschung; gesellig (5 Fk);
Hut: bis 4 cm breit, gewölbt, meist mit breitem, eher flachem Buckel, klebrig und schleimig, eingewachsen faserig, am Scheitel grauocker, zum Rand hin blass bläulichgrau; Stiel: lang und schlank, bis 10 x 0,7 cm, basal schwach keulig erweitert und mit blass lila Myzelfilz überzogen, frisch blass bäulichgrau; Velum cremegelb, bildet unvollständige Gürtel; Lamellen: schwach aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 33 erreichen den Stiel), jung blaulila, alt kartonbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: süßlich gebäckartig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epicutis als Ixocutis ausgeprägt, Zellen mehrlagig locker liegend, ca. 2,5-8 µm breit, Zellen in der obersten Lage fein inkrustiert, teils fast farblos, teils auch diffus olivgelb pigmentiert, Zellen darunter farblos; Hypoderm vorhanden, Zellen, ca. 10-20 µm breit, mit blassgelbem Dickwandpigment; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: praktisch farblos; Basidien: 4-sporig, sehr groß, teils olivgelb pigmentiert; Maße: 38-46 x 9,5-11,5; Sporen: breit ellipsoid, apikal sehr breit gerundet, im Umriss rau bis feinstachelig; Ornament aus feinen bis mittelgroben Warzen, die bei vielen Sporen am Umriss deutlich überstehen; indextrinoid; Maße: 8,5 x 6,6 (7,4-9,5 x 6,2-7,2), Q=1,28 (1,18-1,44), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 36: Cortinarius variecolor (Pers.: Fr.) Fr.

Zur Bestimmung: Sektion Phlegmacioides. Starker Erdgeruch, Hutfarben und Vorkommen im Kalknadelwald sprechen für diese Art. Durch Sequenzanalyse bestätigt.

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Funddaten: 27.08.2022; MTB 8331-4-1-1, 1110 m; Koordinaten: 10° 55' 29,19'' E, 47° 38' 46,5'' N; D – By – Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Wildsteig; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) über würmzeitlicher Lokalmoräne; bei alten Weißtannen und (weiter entfernt) Buche und Fichte; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 9,5 cm breit, glatt, am Rand eingewachsen faserig, im Zentrum bisw. schuppig aufbrechend, trocken, nur ganz jung befeuchtet schwach klebrig, am und um den Scheitel ockerbraun bis kupferbraun, am Rand blaulila; jung mit weißer Cortina; Stiel: bis 8 x 2 cm, basal gleichdick mit weißem Basalmyzel, schmutzigweiß, stellenweise lila überlaufen, an der Basis auch bräunlich verfärbend, Velum weiß, stellenweise auch lila, eher dünn und unauffällig; Lamellen: aufsteigend bis abgerundet angewachsen, gedrängt, jung grauweiß bis beigegrau, reif kartonbraun, völlig ohne Blautöne; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: kräftig erdig nach Roten Rüben; KOH (40%): am Fleisch chromgelb bis zitronengelb; am Hut orangeocker; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Simplex-Typ; Epicutis-Zellen nur vereinzelt gelifiziert, überwiegend intakt, wenig dissoziiert, relativ kompakt, meist mit olivgelbem bis goldgelbem diffusem Pigment; Zellen der Subcutis teils farblos, teils deutlich quergestreift goldgelb inkrustiert; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen praktisch farblos; Basidien: 4-sporig, teils ganz schmal zusammengeschnurrt und sehr lang, dann goldgelb pigmentiert; ca. 31-40 x 8,5-9,5; Sporen: amygdaloid, apikal oft schwach ausgezogen und nicht spitz, sondern abgerundet, im Umriss weitgehend glatt, stellenweise flach hubbelig, schwach dextrinoid (ockerbraun in Melzers); Ornament aus feinen bis mittelgroben, niedrigen, dicht stehenden Warzen; Maße: 10,6 x 6,1 (9,5-12,0 x 5,7-6,3), Q=1,74 (1,58-1,94), 30 Sp. in der Cortina gemessen;

Nr. 37: Cortinarius fraudulosus Britz.

Zur Bestimmung: Sektion Arguti. C. inamoenus hat kleinere, mehr ellipsoid geformte Sporen. C. subfraudulosus ist wohl nur genetisch unterscheidbar und skandinavisch verbreitet.

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Funddaten: 01.09.2022; MTB 8533-1-2-3, 1020 m; Koordinaten: 11° 13' 33,17'' E; 47° 28' 32,33'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über würmzeitlicher Moräne oder Schmelzwasserschottern; am Wegrand unter alter Fichte und jungen Buchen in der Nadelstreu; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 8,4 cm breit, schleimig, glatt, zum Rand hin fein eingewachsen faserig und stellenweise mit weißlichem, dünnem Velumbelag, cremefarben bis cremebeige („tonfalb“); Stiel: bis 7,5 x 2 cm, spindelig bis keulig, schmutzig weiß; Velum unauffällig; Lamellen: ausgebuchtet und breit angewachsen, gedrängt, beige bis graubraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: ziemlich aufdringlich weihrauchartig (wie bei C. olidus und vulpinus); KOH (40%): am Hut kakaobraun, im Hut- und Stielfleisch negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: amygdaloid, apikal schmal gerundet, mittelgrob warzig, im Umriss schwach hubbelig; Maße: 12,0 x 7,2 (10,8-13,6 x 6,6-7,7), Q=1,67 (1,57-1,86), 30 Sp. aus der Cortina gemessen;

Nr. 38: Cortinarius argenteolilacinus var. argenteolilacinus M.M. Moser

Zur Bestimmung: Sektion Riederi. Sieht dem C. coerulescentium in Fungi of Temperate Europe (2019) täuschend ähnlich. Mikroskopisch durch die viel größeren Sporen aber leicht unterscheidbar.

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Funddaten: 04.10.2022; MTB 8234-4-4-4, 955 m; Koordinaten: 11° 29' 4,59'' E, 47° 42' 5,88'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Wackersberg, Untermberg; Bergmischwald (Tanne, Fichte, Buche, Bergahorn) über Flyschgestein (Rehbreingrabenformation, z. T. kalkiger Sand- und Siltstein); bei alten Buchen und Tannen; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 8 cm breit, gewölbt, Hutrand weit nach innen umgerollt, schleimig und klebrig, glatt, am Rand stark eingewachsen faserig und mit dunkler braunen Wasserstreifen, cremegrau bis blass graubeige; Stiel: bis 8 x 1,8 cm, basal knollig, aber nur angedeutet gerandet, blaulila, alt in der unteren Hälfte bräunlich überlaufen; Knolle bis 3,5 cm breit, Myzelfilz weiß; Velum am Knollenrand weiß; Lamellen: kurz ausgebuchtet und mäßig breit angewachsen, gedrängt, frisch blaulila; Fleisch: im Stiel blaulila, sonst cremeweiß; Geruch: nicht signifikant; Geschmack: Huthaut mild; KOH (40%): am Hut blassbraun, sonst überall negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: 3-schichtig; Epicutis ca. 350-400 µm dick; Zellen großteils gelifiziert, intakte eher schmal (2-5,5 µm), quergestreift inkrustiert, aber nur sehr blass gefärbt; Subcutis aus breiteren, kompakter verwobenen, teils auch aufsteigenden Zellen, diese ca. 4-9 µm breit und oft sehr grob quergestreift gelblich inkrustiert; unterhalb der Subcutis mit hypodermähnlicher Zellstruktur, Zellen dort teils subisodiametrisch, bis 15 µm breit und mit blassgelbem Dickwandpigment; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: aus schmalen, farblosen Zellen; Basidien: sehr groß und breit, oft mit hornartig gebogenen Sterigmen; 37-54 x 11-14,5; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, apikal mäßig breit bis schmal gerundet, in Aufsicht ideal ellipsoid oder ovoid, im Umriss fein rau; Ornament auch dicht stehenden, feinen bis mittelgroben Warzen, die vor allem in Apexnähe auch etwas gröber sind und dort deutlich überstehen, Plage vorhanden; indextrinoid; Maße: 11,8 x 7,8 (10,9-13,0 x 7,0-8,7), Q=1,52 (1,33-1,70), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 39: Cortinarius catharinae Consiglio

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Durch Sequenzanalyse bestätigt. Die Sporen werden in der Literatur meist etwas kleiner angegeben, nicht aber in der Originaldiagnose von Consiglio. C. cisticola hat eine fast negative KOH-Reaktion an der Bulbipellis und keine so breit gerandete Knolle.

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Funddaten: 29.09.2022; MTB 8034-2-2-1, 615 m; Koordinaten: 11° 28' 2,23'' E, 47° 59' 12,07'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Baierbrunn, Schäftlarn; Buchenwald über risszeitlichen Schmelzwasserschottern; bei mittleren Buchen an der Wegböschung auf Erde mit Laubstreu; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 10 cm breit, flach gewölbt, schwach schleimig und klebrig, glatt, etwas wolkig gefärbt, cremegelb mit semmelbraunen Flecken und Streifen; Stiel: bis 8 x 2,1 cm, gerandet knollig, cremefarben, Knolle stark gerandet, bis 4,2 cm breit, basal flach konisch, Bulbipellis und Basalmyzel weiß; Velum am Knollenrand weiß, aber auch mit blass hellgelben Schleimtropfen; Lamellen: ausgebuchtet und mäßig breit angewachsen, gedrängt, jung blaulila und recht lange so bleibend, alt graubraun; Fleisch: weiß; Geruch: nicht signifikant; KOH (40%): am Hut pinkrot bis blutrot, am Fleisch negativ, am Knollenrand und an der Bulbipellis pinkrosa; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Simplex-Typ; Epicutis relativ dünn, ca. 120-150 µm dick, Zellen in der obersten Lage teilweise gelifiziert, aber überwiegend intakt, ca. 2-5,5 µm breit, locker parallel liegend, meist sehr fein quergestreift gelblich inkrustiert, teils auch mit diffusem goldgelbem Pigment; Subcutis aus dicht liegenden schmalen Zellen, teils schwach dickwandig und mit gelbem Wandpigment, oft fein quergestreift gelb inkrustiert; Hypoderm nicht ausgeprägt, aber Schicht unter der Subcutis mit hypodermartiger Zellstruktur, fast farblos; Lamellenschneide: fertil, mit vielen sterilen keuligen Zellen, die aber kaum von Basidiolen unterscheidbar sind; Lamellentrama: Zellen farblos, schmal; Basidien: 4-sporig; ca. 27-34 x 8-9,5; Sporen: amygdaloid, apikal schmal gerundet und nur selten etwas ausgezogen; Ornament aus sehr variabel großen feinen bis groben, oft verschmolzenen, seltener schollig-krustenartig vergrößerten, niedrigen Warzen; im Umriss fast glatt bis fein hubbelig; indextrinoid (in Melzers ockergelb bis ockerbraun, heller oder identisch wie in KOH); Maße: 10,6 x 6,1 (9,9-11,8 x 5,7-6,4), Q=1,75 (1,66-1,87), 30 Sp. in der Cortina gemessen;

Nr. 40: Cortinarius catharinae Consiglio

Zur Bestimmung: Mit den Schlüsseln in FN, Belanger (2015) und Saar (2022) bestimmt. Ohne Abweichungen. C. parasuaveolens ist offenbar nur schwer unterscheidbar, wächst aber normalerweise bei Eiche, Hainbuche und Linde, nicht bei Buche.

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Funddaten: 07.10.2022; MTB 7934-4-4-4, 565 m; Koordinaten: 11° 28' 52,01'' E, 48° 0' 35,78'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Baierbrunn, Klosterwald; Buchenmischwald über Oberer Süßwassermolasse (Tertiär) mit Nagelflufelsen; bei alten Buchen; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 7,5 cm, blass gelb; Lamellen: intensiv blaulila; Stielspitze: blaulila; KOH (30%): an der Bulbipellis und am Knollenrand pinkrosa, am Hut blutrot; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Simplex-Typ; Epicutis-Zellen stark dissoziiert, teilweise gelifiziert, meist in Bruchstücken, teils farblos, in der obersten Lage auch fein inkrustiert oder goldgelb bis goldbraun marmoriert; Subcutis aus hauchfein inkrustierten, kompakt liegenden schmalen Zellen; Hypoderm nicht ausgeprägt; Lamellenschneide: fertil, aber mit vielen sterilen keuligen Zellen, die als Zystiden interpretiert werden könnten, aber nicht sicher von Basidiolen unterscheidbar sind; Lamellentrama: aus schmalen, farblosen Zellen; Basidien: 4-sporig; 28-34 x 8-9,5; Sporen: amygdaloid, apikal schmal gerundet; Ornament aus feinen bis groben, niedrigen Warzen, die stellenweise schollig-krustenartig verschmelzen; im Umriss schwach hubbelig, indextrinoid (ockergelb in Melzers); Maße: 10,6 x 5,7 (9,7-11,7 x 5,3-6,2), Q=1,85 (1,72-2,00), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 41: Cortinarius cf. lilacinovelatus Reumaux & Ramm

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Leider schon etwas ältere Fk. Das lila Velum an Hut- und Knollenrand, Sporenmaße und doppelt negative KOH-Reaktion deuten aber schon auf diese Art hin. Mit den Schlüsseln von Belanger 2015 und Saar 2022 bestimmt. Als Nadelwald-Art käme lt. Saar-Schlüssel noch C. sannio in Betracht. Da auch C. laberiae ein lila Velum haben kann und auf KOH oft negativ reagiert, würde ich diese Art nicht ausschließen.

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Funddaten: 08.10.2022; MTB 8135-4-3-1, 730 m; Koordinaten: 11° 36' 3,55'' E; 47° 49' 1,96'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Bad Tölz, Kirchsee, Kogl; Mischwald (Tanne, Fichte, Buche) über würmzeitlicher Moräne; bei Tanne, Fichte und (etwas weiter entfernt, aber noch in Reichweite) Buche; 3 Fk;
Hut bis 7,5 cm breit, überwiegend mit gelben Hutfarben, am Rand mit lila Saum vom Velum, ebenso am Knollenrand, Basalmyzel weiß, Stielspitze lila, KOH doppelt negativ, im Übrigen siehe Fotos! Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: substeril, mit einem durchgehenden Band steriler, keuliger Marginalzellen, die schwer freizulegen sind; Lamellentrama: Zellen schmal und farblos; Sporen: subcitriform, apikal meist schwach ausgezogen, grob krustenwarzig, Warzen abgerundet und am Umriss hubbelig überstehend; indextrinoid; Maße: 9,9 x 6,0 (8,4-10,9 x 5,5-6,4), Q=1,65 (1,52-1,74), 30 Sp. aus der Cortina gemessen;

Nr. 42: Cortinarius subgracilis Moënne-Locc.

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Die Sporen sind etwas schlanker und die Basidien etwas länger als bei den bisherigen Kollektionen.

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Funddaten: 19.10.2022; MTB 8136-4-3-1, 730 m; 11° 45' 20,72'' E, 47° 48' 57,73'' N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Warngau, Steingraben; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Talfüllung unterhalb von risszeitlicher Moräne; bei Fichte, Tanne und junger Buche; gesellig (ca. 15 -20 Fk im näheren Umkreis);
Hut: bis 5 cm breit, sehr schleimig und klebrig, hellgelb, bisw. mit weißlichen Velumresten am Scheitel; Stiel: bis 5 x 1,3 cm, gerandet knollig, schmutzig weiß; Knolle tellerartig gerandt, bis 2,7 cm breit, basal konisch eingesenkt, Basalmyzel weiß; Lamellen: kurz abgerundet und breit angewachsen, gedrängt, blaulila; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; KOH (40%): am Hut kupferbraun, auf der Bulbipellis pinkrosa, am Knollenrand pinkrot, am Fleisch negativ, in der Knolle zart rosa; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Simplex-Typ; Epicutis sehr dick; über der Subcutis als Ixotrichoderm mit aufsteigenden Zellen ausgeprägt, Zellen stark dissoziiert, teilweise gelifiziert, intakte überwiegend schmal und farblos, selten goldbraun diffus pigmentiert oder schwach inkrustiert; Zellen in den obersten Lagen +/- parallel; Subcutis aus etwas breiteren, kompakt und parallel liegenden Zellen mit kräftigen gelbbraunen querstreifigen bis fleckigen Inkrustationen; Hypoderm nicht entwickelt; Lamellenschneide: steril, mit einem durchgehenden Band aus keuligen Cheilozystiden, diese farblos und teils viel breiter als die Basidiolen und dadurch leicht von diesen unterscheidbar; Maße: ca. 16-32 x 6,5-13; Basidien: 4-sporig, ca. 33-41 x 9,5-10; Sporen: amygdaloid, im Umriss meist niedrig hubbelig, Ornament aus feine bis groben, oft schollig oder krustenartig verschmelzenden Warzen; indextrinoid (ockergelb bis blass ockerbraun in Melzers); Maße: 11,1 x 6,3 (10,1-12,00 x 5,8-6,8), Q=1,77 (1,58-2,00), 30 Sp. aus der Cortina gemessen;

Nr. 43: Cortinarius luhmannii Münzmay Saar & Oertel

Zur Bestimmung: Sektion Caerulescentes. Wohl unkritisch.

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Funddaten: 29.09.2022; MTB 8034-2-2-1, 590 m; Koordinaten: 11° 28' 26,6'' E, 47° 59' 37,39'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Baierbrunn, Schäftlarn; Buchenmischwald (Buche, Fichte, Ahorn) über Rutschmasse (Schmelzwasserschotter); bei alten Buchen in der Laubstreu; gesellig (2 Fk); verges. mit Russula acrifolia und Suillellus mendax;
Hut: gewölbt bis ausgebreitet, eingewachsen faserig, klebrig, undefinierbar hellbraun, zum Rand hin mit dunkelbraunen, fast schwärzlichen eingewachsenen Fasern; mit cremegelblichen Velumfetzen besetzt; Stiel: bis 6,2 x 1 cm, gerandet knollig (Knolle bis 2,7 cm breit), im oberen Drittel zart lila, sonst schmutzig cremefarben, am Knollenrand ockergelblich gesäumt und bräunend; Lamellen: kurz ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, jung blaulila, reif kartonbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: süßlich gebäckartig oder malzig; KOH (40%): am Hut und am Knollenrand kastanienbraun, am Fleisch und an der Bulbipellis negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: amygdaloid, apikal schmal gerundet, gelegentlich etwas ausgezogen; Ornament aus mittelgroben, selten verbundenen, hohen, stumpfen Warzen, die am Umriss bis 0,5 µm überstehen; stark dextrinoid (orangebraun in Melzers); Maße: 8,9 x 4,9 (7,9-9,7 x 4,3-5,5), Q=1,83 (1,63-2,07), 30 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 44: Cortinarius caerulescens (Schaeff.) Fr.

Zur Bestimmung: Durch Sequenzanalyse bestätigt. Sektion Caerulescentes. Makroskopie und Ökologie würden auch zu C. caesiocanescens passen. Bei meinen eigenen sequenzierten Kollektionen von C. caesiocanescens sowie bei der Kollektion CFP B52 tendieren die Sporen zu einer (sub)citriformen Gestalt. Ob dies ein Trennmerkmal zu C. caerulescens ist, ist unklar, da zumindest für die Kollektion im AdC Pl.682 (als C. subavellanocoeruleus) auch schlank ellipsoide bis subamygdaloide Sporen gezeichnet sind. Abgesehen davon hatte ich bei beiden Kollektionen von C. caesiocanescens in der HDS intakte Zellen mit lichtbrechendem Inhalt gesehen, die bei der vorliegenden Kollektion fehlen.

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Funddaten: 04.10.2022; MTB 8234-4-4-4, 965 m; Koordinaten: 11° 29' 4,1'' E, 47° 42' 5,67'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Wackersberg, Untermberg; Bergmischwald (Tanne, Fichte, Buche, Bergahorn) über Flyschgestein (Rehbreingrabenformation, z. T. kalkiger Sand- und Siltstein); bei alten Buchen und Tannen; gesellig (ca. 8 Fk); verges. mit Hebeloma sinapizans und Cortinarius glaucopus s.l.;
Hut: bis 10 cm breit, eher schwach klebrig, blass graublau, im Zentrum auch mehr cremegrau, mit cremegelblichen Velumflocken besetzt; Stiel: bis 6 x 2,4 cm, gerandet knollig, blass blaulila; Knolle bis 4,5 cm breit, schwach bis deutlich gerandet, unterseits konisch zugespitzt; Velum am Knollenrand cremegelb; Lamellen: kurz abgerundet angewachsen, gedrängt, jung intensiv blaulila, später kartonbraun bis graubraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: süßlich gebäckartig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: 3-schichtig; Epicutis aus locker liegenden, schwach dissoziierten und teilweise gelifizierten Zellen (Ixocutis), die teilweise diffus gelblich pigmentiert sind; Subcutis aus kompakt liegenden intakten, stark quergestreift gelb inkrustierten Zellen; Hypoderm aus subisodiametrischen rundlichen, bis knapp 20 µm breiten, Zellen mit ziemlich intensiv gelbem Dickwandpigment; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: aus schmalen, fast farblosen Zellen; Basidien: 4-sporig, 24-35 x 7-8,5; Sporen: schlank ellipsoid bis subamygdaloid, apikal mäßig breit bis schmal gerundet, sporadisch schwach ausgezogen, aber nie citriform; Ornament aus eher schütter angeordneten feinen, selten auch mittelgroben Warzen, die am Umriss meist deutlich überstehen; in Melzers inhomogen, teils indextrinoid, teils schwach dextrinoid (ockergelb bis ockerbraun); Maße: 9,1 x 5,0 (8,4-10,0 x 4,6-5,4), Q=1,81 (1 ,65-1,92), 30 Sporen aus der Cortina gemessen;

Nr. 45: Cortinarius gentianeus Bidaud

Zur Bestimmung: Sektion Caerulescentes. Unkritisch. Meist unter dem Namen C. caesiostramineus abgebildet.

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Funddaten: 13.10.2022; Koordinaten (grob geschätzt): 11° 5' 39,59'' E; 46° 27' 26,11'' N; 1175 m; Italien, Südtirol, Castelfondo, Forcella di Brez; Mischwald über Kalk; bei Fichte, gesellig (3 Fk);
Hut: bis 5,5 cm breit, eingewachsen faserig, ziemlich blass sandgelb, mit reichlich weißem Velum überzogen, das am Scheitel lange erhalten bleibt; Stiel: bis 5 x 1,2 cm, gerandet knollig, cremefarben, jung vielleicht mit schwachem Blauton; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, jung blaulila, dann blass graubraun bis kartonbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Geschmack: Huthaut sehr bitter; KOH (40%): überall negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Duplex-Typ. Epicutis ziemlich dick, Zellen stark dissoziiert, vor allem in der obersten Lage gelifiziert, intakte in großen Bruchstücken, +/- locker parallel, mit typisch körneligem lichtbrechendem Inhalt, sonst farblos und ohne Inkrustationen; Hypoderm stark ausgeprägt, Zellen kastenförmig bis rundlich und oft (sub)isodiametrisch, dickwandig mit blassgelbem Dickwandpigment; Sporen: amygdaloid, apikal schmal gerundet, im Umriss deutlich rau; Ornament aus dicht stehenden feinen Warzen; deutlich dextrinoid (orangebraun in Melzers); Maße: 8,6 x 5,0 (7,8-9,7 x 4,6-5,4), Q=1,73 (1,59-1,89), 30 Sp. aus der Cortina gemessen;

Nr. 46: Cortinarius parafulmineus Rob. Henry ex Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Durch Sequenzanalyse bestätigt.

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Funddaten: 08.10.2022; MTB 8135-4-3-2, 745 m; Koordinaten: 11° 36' 45,09'' E; 47° 49' 9,42'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Bad Tölz, Kirchsee, Kogl; Mischwald (Tanne, Fichte, Buche) über würmzeitlicher Moräne; bei alten Buchen und Tannen an recht offener Stelle (Wiederfund vom 01.09.2010); gesellig (ca. 10 Fk);
Makroskopische Beschreibung von 2010: Hut: bis 11 cm breit, polsterförmig gewölbt, stark schleimig, am Scheitel mit braunen Flöckchen, die man als Velumreste interpretieren könnte, satt gelbbraun bis haselnussbraun; Stiel: bis 7 x 3 cm, mit bis zu 4 cm breiter nach unten etwas ausspitzender, gerandeter Knolle, blass gelb, später bräunlich überfasert; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, jung kräftig gelb bis grünlich gelb, alt genauso, aber weniger intensiv gefärbt; Fleisch: blass gelb, in der Knolle cremegelb, in der Stielrinde schwach marmoriert; Geruch: typischer Phlegmaciengeruch, nicht intensiv; KOH (30%): am Hutfleisch blass bräunlich, in der Knolle blass rosabräunlich; Mikromerkmale vom Exsikkat (aktuelle Kollektion): HDS: Epicutis sehr dick, Zellen teilweise gelifiziert, aber großteils intakt, ca. 3-8 µm breit, in langen, stark dissoziierten Bruchstücken als Ixotrichoderm ausgeprägt, in der obersten Lage +/- parallel, alle Zellen stark quergestreift gelb bis gelbbraun inkrustiert, teilweise auch mit diffusem goldbraunem Pigment; Subcutis aus intakten schlanken, kompakt und parallel liegenden, ca. 4-10 µm breiten, stark quergestreift gelb bis gelbbraun inkrustierten Zellen; Hypoderm fehlend; Lamellenschneide: steril, mit einem durchgehenden Band aus schmalen, subzylindrischen, schlank keuligen bis zylindrisch-kopfigen Marginalzellen, diese ca. 11-29 x 4,5-9; Lamellentrama: ganz blass gelblich pigmentiert, ohne auffällige Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, teils farblos, teils leuchtend zitronengelb, ca. 36-43 x 9-11; Sporen: citriform, apikal stark ausgezogen; Ornament aus feinen bis sehr groben, oft schollig-krustenartig zusammenfließenden, abgerundeten Warzen, die am Umriss bis 0,5 µm überstehen; indextrinoid (ockergelb in Melzers, viel heller als in KOH); Maße: 13,3 x 7,5 (12,3-14,7 x 7,0-8,0), Q=1,77 (1,66-1,91), 30 Sp. aus der Cortina gemessen;

Nr. 47: Cortinarius subrubrovelatus (Bidaud) Kytöv., Liimat., Niskanen & Dima

Zur Bestimmung: Sektion Glaucopodes. Durch Sequenzanalyse bestimmt.

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Funddaten: 04.10.2022; MTB 8234-4-4-4, 965 m; Koordinaten: 11° 29' 4,1'' E, 47° 42' 5,67'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Wackersberg, Untermberg; Bergmischwald (Tanne, Fichte, Buche, Bergahorn) über Flyschgestein (Rehbreingrabenformation, z. T. kalkiger Sand- und Siltstein); bei alten Buchen und Tannen; gesellig bis büschelig (ca. 15 Fk); verges. mit Cortinarius caerulescens (?, Nr. 44) und Hebeloma sinapizans;
Hut: bis ca. 8 cm (die größten nicht mitgenommen), schleimig und klebrig, eingewachsen faserig, ocker- bis orangebraun, am Rand blasser olivocker bis olivgrau, in Scheitelnähe sporadisch mit cremefarbenen Velumflocken besetzt; Stiel: bis 7,5 x 2,2 cm, cremefarben, frisch auch an der Spitze ohne deutlichen Blauton, in der unteren Hälfte cremegelb bis ockerbraun verfärbend; Basis gerandet knollig, Knolle nur schwach gerandet, unterseits meist ausgeprägt spitz konisch; Velum am Knollenrand cremegelblich; Lamellen: kurz abgerundet und schmal angewachsen, gedrängt, jung steingrau, höchstens mit minimalem Blauton, reif blass kartonbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach gebäckartig; Geschmack: Huthaut mild; KOH (40%): am Hut kastanienbraun, sonst überall negativ (blass braun); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: 3-schichtig; Epicutis als mäßig dicke Ixocutis ausgeprägt, Zellen teilweise gelifiziert, teils auch intakt, stark dissoziiert, olivgelb marmoriert oder quergestreift gelb inkrustiert; Subcutis aus kompakt liegenden intakten ca. 4-7 mm breiten Zellen, diese teils dickwandig, mit gelben Wandpigmenten und starken querstreifigen Inkrustationen, leuchtend gelb; Hypoderm mäßig stark entwickelt, Zellen ca. 10-20 µm breit, dickwandig, mit teilweise körneligem Dickwandpigment und querstreifigen Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen schmal und farblos; Basidien: 4-sporig, intakt, farblos, nur vereinzelt olivgelb marmoriert und zum Kollabieren neigend; Maße: 25-30 x 7,5-8,5; Sporen: subamygdaloid, apikal meist schmal gerundet; Ornament aus dicht stehenden, isolierten mittelgroben hohen Stachelwarzen, die am Umriss oft stark überstehen; schwach dextrinoid (ockerbraun in Melzers); Maße: 8,2 x 4,8 (7,5-9,0 x 4,2-5,2), Q=1,71 (1,63-1,81), 30 Sp. in der Cortina gemessen;

Nr. 48: Cortinarius glaucopus (Schaeff.: Fr.) Fries s.l.

Zur Bestimmung: Sektion Glaucopodes. Im Vergleich zur zweiten Kollektion aus dem Gebiet stärker eingewachsen faserig, dunkler orangebraun gefärbt, jung mit kräftig blauen Lamellen und zudem mit kürzeren, gedrungeneren Sporen.

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Funddaten: 04.10.2022; MTB 8234-4-4-4, 955 m; Koordinaten: 11° 29' 4,59'' E, 47° 42' 5,88'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Wackersberg, Untermberg; Bergmischwald (Tanne, Fichte, Buche, Bergahorn) über Flyschgestein (Rehbreingrabenformation, z. T. kalkiger Sand- und Siltstein); bei alten Tannen, Bergahorn und (schon recht weit entfernt) Buche; gesellig bis büschelig (ca. 15 Fk);
Hut: bis ca. 7 cm (die größten nicht mitgenommen), schleimig und klebrig, eingewachsen faserig, zum Rand hin kräftig geflammt, ocker- bis orangebraun, am Rand blasser olivocker; Stiel: ca. bis 8 x 2 cm, cremefarben, frisch auch an der Spitze mit Blauton, in der unteren Hälfte cremegelb bis ockerbraun verfärbend; Basis gerandet knollig, Knolle nur schwach gerandet, unterseits meist ausgeprägt spitz konisch; Lamellen: kurz abgerundet und schmal angewachsen, gedrängt, jung intensiv blaulila, reif blass kartonbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach gebäckartig; KOH (40%): am Hut kastanienbraun, sonst überall negativ (blass braun); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: 3-schichtig; oberste Lage aus intakten schmalen Zellen, diese teils diffus intensiv goldgelb, teils grob quergestreift inkrustiert; darunter eine Ixocutis aus teilweise gelifizierten, meist farblosen oder nur fein inkrustierten Zellen; Hypoderm ziemlich tief liegend, aus subisodiametrischen dickwandigen Zellen, mit blassgelbem, sporadisch auch körneligem Dickwandpigment; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, apikal mäßig breit bis schmal gerundet, in Aufsicht ovoid; Ornament aus mittelgroben Stachelwarzen, die meist deutlich überstehen; schwach dextrinoid (ockerbraun in Melzers); Maße: 7,7 x 5,0 (6,7-9,3 x 4,6-5,3), Q=1,56 (1,37-1,75), 30 Sp. aus der Cortina gemessen;

Nr. 49: Cortinarius lividoochraceus (Berk.) Berk.

Zur Bestimmung: Sektion Defibulati. Eine Kollektion mit realtiv kleinen Sporen und sehr kleinen, schmalen Cheilozystiden.

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Funddaten: 03.10.2022;MTB 8034-2-2-1, 645 m; Koordinaten: 11° 28' 19,67'' E, 47° 59' 40,46'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Baierbrunn, Hohenschäftlarn; Buchenmischwald über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei Roteiche, Buche und jungen Linden; gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: bis 6,8 cm breit, jung irregulär halbkugelig, reif ausgebreitet mit oft hochgeschlagenem, welligem Rand, sehr schleimig und klebrig, ockerbraun bis kastanienbraun mit schwachem Olivton, am Rand durchscheinend gestreift, hygrophan; Stiel: bis 10 x 1,2 cm, basal verjüngt, schmutzig cremefarben, apikal nicht rillig, Velum schleimig, bisw. blass lila oder farblos; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, gedrängt, jung graubeige, reif kartonbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: in der Stielbasis nach Honig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Duplex-Typ. Epicutis ca. 125-175 µm dick, als Ixocutis ausgeprägt, Zellen teilweise gelifiziert, mäßig dissoziiert, intakte ca. 3-6 µm breit, farblos und Septen ohne Schnallen, mit vielen zylindrischen Endzellen; Hypoderm stark entwickelt, Zellen ca. 10-20 µm breit, kastenförmig bis rundlich, mit blassgelbem Dickwandpigment, zusätzlich mit leuchtend gelben bis goldgelben schwer lokalisierbaren Pigmentflecken, teils auch mit inkrustierenden fleckigen Anlagerungen; Lamellenschneide: steril, Cheilozystiden schlank keulig bis subzylindrisch, klein und schmal, oft kettig angeordnet, farblos, ca. 11-28 x 4,5-9,5; Basidien: 4-sporig, ohne Schallen; ca. 33-44 x 10-12; Sporen: amygdaloid bis subcitriform, apikal mehrheitlich schwach ausgezogen; Ornament aus ziemlich hohen, feinen bis mittelgroben, stumpfen Warzen, die oft schollig oder kurzgratig verschmolzen sind und am Umriss bis ca. 0,3 µm überstehen, unterm Apikulus abgeflacht und mit deutlich ausgeprägter Plage; Maße: 11,4 x 6,8 (10,3-12,9 x 6,3-7,7), Q=1,69 (1,61-1,84), 30 Sp. vom Abwurf gemessen (im Abwurf viele unreife, hellere, nur ganz schwach warzige Sporen, die natürlich nicht berücksichtigt wurden);