Psathyrellaceae 2021

Zur Bestimmung in der Gattung Psathyrella wurden im Wesentlichen die Schlüssel und Artbeschreibungen von Örstadius in Funga Nordica bzw. Örstadius 2015 sowie von Gröger (2014) verwendet. Die Mikrofotos zeigen - sofern nicht anders angegeben - Präparate in KOH.

Nr. 1: Coprinopsis cinereofloccosa (P.D. Orton) Redhead & al.

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2014) und FN (2012) bestimmt. C. saccharomyces (mit Hefegeruch) sollte doch deutlich größere, breitere und gedrungenere Sporen aufweisen. Leichtsinnigerweise habe ich keinen Geruchstest gemacht.

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Funddaten: 25.09.2021; MTB 8533-1-2-3, 1075 m; Koordinaten: 11° 13' 3,3'' E; 47° 28' 31,03'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; Mähwiese über würmzeitlicher Moräne; in der Wiese; gesellig (2 Fk);
Beschreibung siehe Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: Velum: aus globos-blasigen Zellen mit regelmäßigen kleinen Noppen; Pleurozystiden: bauchig fusoid, groß; Basidien: 2-sporig; Sporen: schlank ellipsoid, an der Basis deutlich verschmälert, mit deutlichem Perispor, mit deutlichem KP, schokoladenbraun, Maße: 14,7 x 7,3 (14,0-15,4 x 7,0-7,8), Q=2,02 (1,91-2,20), 10 Sp. gemessen;

Nr. 2: Psathyrella panaeoloides (Maire) Arnolds

Zur Bestimmung: Schon makroskopisch ziemlich unverkennbar.

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Funddaten: 23.05.2021; MTB 7934-1-1-2, 560 m; Koordinaten: 11° 21' 14,17'' E, 48° 5' 48,61'' N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Krailling, KIM, ehemaliges Pionierübungsgelände Krailling; Trockenrasen, Kiesfluren und halboffene Sukzessionsflächen über wümreiszeitlichen Schottern; auf vegetationsarmem, magerem Boden; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: 1,5-2,5 cm breit, jung glockig, dann gewölbt bis flach kegelig, trocken und glatt, am Scheitel oft lebhaft orangebraun bis ockerbraun, sonst rehbraun, stark hygrophan und dadurch von Anfang an marmoriert bis streifig wirkend, nur am Hutrand durchscheinend gestreift, später von der Mitte her beige verblassend, am Scheitel lange orangebraun bleibend; Stiel: bis 4,5 x 0,2 cm, basal gleichdick, apikal bereift, sonst fein längsfaserig und kahl, cremefarben; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt (knapp 30 erreichen den Stiel), bauchig, hell bis dunkel graubraun, Schneiden fein weißflockig, nicht rötlich unterlegt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: banal pilzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: dominiert von keuligen Parazystiden, dazwischen Cheilozystiden; Cheilozystiden: mäßig häufig an der Schneide, utriform, 20-30 x 10-13; Parazystiden keulig, ca. 11-20 x 7-10; Pleurozystiden: sehr spärlich (4 in zwei Präparaten), utriform, 34-44 x 11-13; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 19-24 x 10-11; Sporen: ellipsoid, mit ca. 1 µm breitem, in Seitenansicht oft leicht schiefem KP, in Frontansicht deutlich breiter, sackförmig mit breit gerundeter Basis, dunkelbraun in KOH, Maße (lateral): 9,1 x 5,4 (8,2-10,3 x 5,1-6,0), Q=1,70 (1,54-1,83), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;

Nr. 3: Psathyrella spadiceogrisea (Schaeff.: Fr.) Maire agg.

Zur Bestimmung: Unklar. Mit dem Schlüssel in Melzer (2018, ZfM 84/1) als P. phegophila zu bestimmen. Nach Schlüssel von Voto et al. (2019) kommen nur P. fatua und P. albescens infrage, die aber morphologisch kaum unterscheidbar sind. Die Gesamtheit der Merkmale (helle Hutfarben, teils phaseoliforme Sporen, ungefärbte Lamellenschneide) scheinen besser zu P. albescens zu passen. P. spadiceogrisea ss. Voto et al. hat normalerweise keine Scheinwurzel, dunklere Hutfarben und nicht kopfige Pleurozystiden. Der von Melzer (2018) designierte Epitypus von P. spadiceogrisea hat allerdings dieselbe ITS (99,4%) wie die europäischen Funde von P. albescens.

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Funddaten: 12.06.2021; MTB 8136-3-4-4, 765 m; 11° 44' 26,65'' E, 47° 48' 41,77'' N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Warngau, Waldstück östlich des Geiselbergs und südlich der Teerstraße Reitham-Gotzing; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über risszeitlicher Moräne; am Wegrand auf feuchter Erde, scheinbar terrestrisch, aber tief wurzelnd und möglicherweise in Verbindung mit vergrabenem Holz; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 2 cm breit, kegelig, trocken und glatt, anfangs kaum gestreift und rehbraun, später viel blasser beige und bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, über Nacht durch die Sporenreifung vergrauend, hygrophan, vom Scheitel her beigegrau verblassend, jung mit weißem Velumsaum am Hutrand, bald verkahlend; Stiel: bis 6 cm lang und 2 mm breit, basal mit bis zu 4 cm langer Scheinwurzel, cremeweiß, apikal schwach bereift, sonst glatt; Lamellen: aufsteigend und mäßig breit angewachsen, gedrängt (ca. 26-28 erreichen den Stiel), anfangs cremeweiß und ziemlich lange so bleibend, über Nacht dann graubraun, Schneiden weißflockig und nicht rötlich hinterlegt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: banal pilzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: dominiert von keuligen Parazystiden, Cheilozystiden nur sporadisch eingestreut und meist stark eingebaut; Cheilozystiden: utriform, ca. 33-44 x 14-18; Parazystiden: keulig, 18-41 x 10-19; Pleurozystiden: zahlreich, utriform, oft apikal schwach kopfig erweitert, selten clavat, Maße: 46 x 16 (40-55 x 13-19), Q=2,9 (2,3-3,9), 20 Zystiden gemessen; Sporen: ellipsoid, lateral oft subphaseoliform, nicht selten auch deutlich phaseoliform, in Ammoniak mittelbraun, in KOH dunkelgrau mit schwachem Braunanteil, semiopak, KP deutlich, 1-1,5 µm breit, Maße: 7,6 x 4,6 (6,6-8,3 x 4,2-5,0), Q=1,68 (1,60-1,84), 20 Sporen gemessen;

Nr. 4: Psathyrella spadiceogrisea (Schaeff.: Fr.) Maire agg.

Zur Bestimmung: Passt makroskopisch vernünftig zum Epitypus von P. spadiceogrisea. Mikroskopisch abweichend sind die sehr schlanken Sporen (Q=2,05 vs. Q=1,72) und die fehlenden Cheilozystiden. Nach Voto et al. 2019 als P. albescens zu bestimmen, die aber wohl identisch mit dem Epitypus von S. spadiceogrisea ist. S. spadiceogrisea ss. Voto et al. (2019) hat viel dunklere Hutfarben.

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Funddaten: 14.08.2021; MTB 8429-1-4-1, 905 m; Koordinaten: 10° 32' 27,56'' E; 47° 33' 43,44'' N; D-By-Landkreis Ostallgäu, Gemeinde Pfronten, Steinach, Steinacher Achen; Auwald über holozänen Flussablagerungen; am Wegrand auf vergrabenem Holz und Erde, gesellig (3 Fk);
Hut: bis 3,6 cm breit, kegelig, anfangs beige, stark hygrophan, bald cremefarben, abgetrocknet mit cremegelbem Scheitel und graubeigem Hutrand, jung mit Velumsaum; Stiel: bis 6,5 x 0,3 cm, basal verjüngt, cremeweiß; Lamellen: aufsteigen und breit angewachsen, gedrängt, nicht auffallend schmal, aber fast konkav, nicht bauchig, auch reif relativ hell, graubeige, nicht rötlich unterlegt; Geruch: +/- neutral; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: steril durch dicht gepackte keulige bis blasige Parazystiden, Cheilozystiden fehlend oder sehr spärlich; Pleurozystiden: überwiegend utriform, selten clavat, nur ausnahmsweise schwach kopfig, meist mit mäßig langem schmalem Fuß, selten mit kurzem breitem Fuß, Maße: 45 x 14 (39-56 x 12-17), Q=3,1, 20 Zystiden gemessen; Parazystiden: keulig, ca. 17-40 x 11-15; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 22-25 x 8-9; Sporen: schlank ellipsoid, lateral nicht selten deutlich phaseoliform, basal meist breit abgerundet, kaum abgestutzt, sehr schlank, mittel- bis dunkelgrau, fast ohne Braunton, semiopak, Keimporus deutlich, um 1,5 µm; Maße: 8,4 x 4,1 (7,8-9,5 x 3,7-4,5), Q=2,05 (1,80-2,25), 30 Sp. gemessen;

Nr. 5: Psathyrella pseudogracilis (Romagn.) Moser

Zur Bestimmung: Mit Örstadius (2015) und Melzer (2019) geschlüsselt.

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Funddaten: 29.08.2021; MTB 8134-1-4-3, 720 m; Koordinaten: 11° 22' 34,81'' E; 47° 51' 18,75'' N; D-By-Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Eurasburg, Berg; an der Forststraße von Berg richtung Rohr; Mischwald (Buche, Fichte, Tanne, Eiche) über günzzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei Buchen und Fichte an Ruderasstelle am Wegrand mit viel Schotter und Holzresten, teils direkt Holzresten ansitzend, teils scheinbar terrestrisch; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 2,2 cm breit, kegelig, nicht aufschirmend, glatt, jung orangegelb bis gelb, rasch vergrauend, dann graubraun und bis zum Scheitel durchscheinend gestreift; ohne Velumreste; Stiel: bis 8,5 x 0,2 cm, nicht auffällig wurzelnd, glasig cremefarben, apikal bereift; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, jung weiß und recht lange so bleibend, dann steingrau, Schneiden durchgehend rot unterlegt, am Hutrand bisw. nur schwach; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: dicht stehend an der Schneide, meist subutriform mit kurzem, relativ schmalem Hals, seltener kurzhalsig lageniform oder bauchig fusoid, Maße: ca. 20-43 x 8-14; Parazystiden: unauffällig an der Schneide; Pleurozystiden: mäßig zahlreich, überwiegend (sub)utriform oder bauchig fusoid, seltener kurzhalsig sublageniform, Maße: 49 x 15 (39-62 x 13-17), Q=3,4, 15 Zystiden gemessen; Basidien: 4-sporig, 28-33 x 13-15; Sporen: schlank ellipsoid, ohne Hilardepression, in KOH schokoladenbraun, opak, KP zentral, 2-2,5 µm groß, Maße: 13,2 x 6,7 (12,1-14,5 x 6,2-7,2), Q=1,98 (1,89-2,08), 20 Sp. gemessen;

Nr. 6: Psathyrella spintrigeroides P.D. Orton

Zur Bestimmung: Unkritisch. Vgl. MycBav18 (2017), S. 38ff.

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Funddaten: 10.10.2021; MTB 7446-4-1-1, 335 m; Koordinaten: 13° 25' 58,29'' E, 48° 32' 44,68'' N; D-By-Landkreis Passau, Gemeinde Neuburg am Inn, Neuburger Wald; Mischwald (Eiche, Hainbuche, Buche) über Gneis oder Diatexit; auf morscher, bemooster Wurzel von Laubholz (vermutlich Eiche); gesellig (2 Fk);
Hut: bis 2,8 cm breit; Velum kräftig, am Hut flockig, am Hutrand auch zahnradartig, auch mit angedeuteter Ringbildung am Stiel; Geruch: neutral; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: dominiert von Cheilozystiden, teils aber auch mit recht großen Parazysti-den; Cheilozystiden: überwiegend bauchig fusoid, seltener lageniform, apikal spitz, teil durchge-hend schwach dickwandig, teils dünnwandig; Parazystiden eher spärlich, aber oft recht groß; Pleurozystiden: sehr zahlreich, überwiegend bauchig fusoid, mit spitzem oft etwas gekrümm-tem Apex, von Bauch bis Apex gleichmäßig dickwandig (0,5 µm), blass rosabräunlich pigmen-tiert, Maße: 61 x 13 (52-69 x 10-16), Q=4,8, 20 Zystiden gemessen; Sporen: ellipsoid, lateral oft schwach phaseoliform, Kp deutlich, Maße: 8,0 x 4,2 (7,3-8,4 x 3,8-4,4), Q=1,92 (1,79-2,02), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;

Nr. 7: Psathyrella cf. fibrillosa (Pers.: Fr.) Maire

Zur Bestimmung: Unklar. Makroskopisch gefällt mir P. fibrillosa besser als P. impexa, allerdings sind die Wandverdickungen der Pleuros ziemlich schwach ausgeprägt. Sollte es P. fibrillosa wie in diesem Fall auch mit kaum verdickten Wänden geben, wird die Unterscheidung sehr schwierig. Man müsste mal prüfen, ob man die beiden Arten nicht auch über die Zystidenlänge und -form unterscheiden kann.

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Funddaten: 10.10.2021; MTB 7446-4-1-3, 445 m; Koordinaten: 13° 25' 7,56'' E, 48° 32' 5,67'' N; D-By-Landkreis Passau, Gemeinde Neuburg am Inn, Neuburger Wald; auf der großen Waldwiese "Wüstung Schönplatzl"; Waldwiese über Gneis oder Diatexit; terrestrisch im Gras;
Hut: bis 3,7 cm breit, stark hygrophan; cremefarben ohne Rosaton verblassend; Velum: am Hut grob flockig, am Hutrand zahnradartig überstehend; Stiel: nicht wurzelnd, weiß beflockt; Geruch: aromatisch-pilzig; Im Übrigen siehe Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: dicht gedrängt, überwiegend bauchig fusoid, häufig auch lageniform, apikal sehr schmal bis spitz, ausnahmsweise gegabelt, dünnwandig, Maße: ca. 31-51 x 10-15; Pleurozystiden: überwiegend lageniform, meist mit allmählich verschmälertem Hals, häufig auch bauchig fusoid, mit sehr schmalem oder spitzem, oft verbogenem Apex, basal variabel, lang gestielt bis abgestutzt, teils dünnwandig, teils aber auch mit schwachen Wandverdickun-gen, vor allem im oberen Drittel unterhalb des Apex, farblos oder ganz blass gefärbt, Maße: 58 x 15 (46-67 x 12-18), Q=4,0, 30 Zystiden gemessen; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; ca. 19-24 x 9-10; Sporen: ideal ellipsoid, im Profil bisw. schwach phaseoliform, in Ammoniak kanstanienbraun, in KOH dunkel graubraun, fast opak, Keimporus deutlich, ca. 1-1,5 µm breit, Maße: 9,5 x 5,1 (8,7-10,9 x 4,8-5,8), Q=1,86 (1,67-2,04), 30 Sp. gemessen;

Nr. 8: Coprinopsis canoceps (Kauffman) Örstadius & E. Larss.

Zur Bestimmung: Mit Örstadius 2015 und Gröger 2014 geschlüsselt. Unkritisch. Ein schönes Porträt findet sich in MycBav 19 (2019), S. 27ff.

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Funddaten: 13.08.2021; MTB 8431-1-3-2, 1405 m; Koordinaten: 10° 51' 1,92'' E; 47° 38' 55,04'' N (grob geschätzt); D-By-Landkreis Ostallgäu, Gemeinde Halblech, Buching, Kenzenhütte; Fichtenmischwald über Oberrhätkalk; an der feuchten Wegböschung mit viel Ahorn-Verjüngung, Farnen und krautigen Pflanzen, auf Erde; einzeln;
Hut: 7 mm breit, glockig, gebuckelt, mit flockigem weißem Velum überzogen, von Anfang an sehr hell graubeige, schwach durchscheinend gestreift, milchweiß verblassend; Stiel: 38 x 1,5 mm, weit herab (ca. 1/3) bereift, weißlich; Lamellen: gedrängt (geschätzt 25 erreichen den Stiel), nicht rötlich unterlegt; Geruch: +/- neutral; Exsikkat: Velum am Hut gelblich verfärbt; Mikromerkmale vom Exsikkat: Velum (am Hut): hyphig, Zellen ca. 33-114 lang und 11-19 breit, schwach dickwandig, hyalin, sporadisch mit Kristallen besetzt, vereinzelt mit schwer lokalisierbaren gelben Pigmentflecken; Schnallen vorhanden, klein; Lamellenschneide: Cheilozystiden dicht büschelig gepackt, Parazystiden eher spärlich, an der Schneide unauffällig; Cheilozystiden: überwiegend lageniform oder schlank bis bauchig fusoid, apikal in der Regel schmal gerundet, aber nicht spitz, selten gegabelt; Maße: 32 x 9 (26-41 x 7-13), Q=3,5 (20 Zystiden gemessen); Parazystiden: keulig bis blasig, eher klein, im Quetschpräparat mäßig häufig; Pleurozystiden: fehlend (oder extrem selten, in mehreren Präparaten keine gesehen); Basidien: 4-sporig, 18-21 x 8-9; Sporen: regulär schlank ellipsoid, in der Regel ohne Hilardepression, in Aufsicht schlank ovoid, in KOH graubraun, semiopak, KP deutlich, ca. 1,5-2 µm breit, Maße: 9,3 x 5,1 (8,6-9,9 x 4,8-5,3), Q=1,81 (1,70-1,98), 30 Sp. gemessen;

Nr. 9: Homophron cernuum (Vahl) Örstadius & E. Larss.

Zur Bestimmung: Mit Melzer (2019) und Örstadius (2015) geschlüsselt. Unkritisch. Möglicherweise ein Erstnachweis für die bayerischen Alpen.

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Funddaten: 22.09.2021; MTB 8433-2-1-1, 1205 m; 11° 15' 8,5'' E, 47° 35' 24,18'' N; D-By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Eschenlohe, Sattmannsberg, am Gipfel des Sattmansbergs; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Hauptdolomit, teils leicht bodensauer mit niedrigem Heidelbeerbewuchs; auf der bemoosten Borke einer vitalen, aber etwas schwächelnden alten Buche; gesellig bis in ca. 1 m Höhe;
Hut: bis 3 cm, jung halbkugelig-glockig, dann gewölbt, trocken und glatt, ganz jung rehbraun, bald blass graubraun bis grauocker, stark hygrophan, vom Scheitel her konzentrisch sandgelb verblassend, völlig ohne Velum; Stiel: bis 4 x 0,35 cm, durch das Wachstum am stehenden Holz gebogen, cremeweiß, apikal bereift; Lamellen: aufsteigend und mäßig breit angewachsen, gedrängt, lehmbraun bis rehbraun ohne Grauton, in Hutrandnähe viel heller, Schneiden fein weißflockig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: aromatisch-pilzig; Sporenpulver: dunkelgrau; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: dominiert von echten Cheilozystiden; Cheilozystiden: überwiegend bauchig fusoid, nicht selten auch clavat, mucronat oder subutriform, oft mit spärlichem bis üppigem Kristallbesatz; Maße: 30-53 x 8-11; Parazystiden keulig, sehr unterschiedlich groß; Pleurozystiden: überwiegend bauchig bis schlank fusoid, auch utriform, selten mucronat, oft lang gestielt, bisw. mit spärlichem bis üppigem Kristallbesatz; Maße: 41 x 10 (33-48 x 8-15), Q=3,9 (20 Zystiden gemessen; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, lateral nicht selten phaseoliform, im Umriss oft etwas irregulär eckig, in Aufsicht ovoid, apikal meist etwas verschmälert, in Ammoniak hell rötlichbraun, in KOH blass graubraun, KP klein (0,5-1 µm), in Seitenansicht undeutlich; Maße: 6,9 x 3,8 (5,9-7,9 x 3,4-4,1), Q=1,84 (1,69-1,95), 20 Sp. gemessen;