Psathyrellaceae 2020

Zur Bestimmung in der Gattung Psathyrella wurden im Wesentlichen die Schlüssel und Artbeschreibungen von Örstadius in Funga Nordica bzw. Örstadius 2015 sowie von Gröger (2014) verwendet. Die Mikrofotos zeigen - sofern nicht anders angegeben - Präparate in KOH.

Nr. 1: Coprinellus xanthothrix (Romagn.) Vilgalys et al.

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2014) geschlüsselt. C. radians hat etwas größere Sporen und wächsts direkt auf Holz.

Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 21.06.2020; MTB 8034-1-2-3, 650 m; Koordinaten: 11° 22' 36,61'' E, 47° 58' 37,59'' N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Berg, Martinsholzen, am Bachjägerweg gegenüber von Martinsholzen; Mischwald (Buche, Fichte) über Würmmoräne; am Waldrand unter großer Buche in der Laubstreu, teils an recht offener Stelle; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: aufgeschirmt bis ca. 2 cm breit, jung walzenförmig, beige, jung komplett mit weißen Velumflöckchen besetzt, die ihrerseits zum Großteil braun beflockt sind; Stiel: basal keulig verdickt und mit "Söckchen", weiß, auf ganzer Länge fein bereift; Lamellen: gedrängt, über Nacht zerfließend; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: zellig; Velum: aus farblosen globosen, im Exsikkat-Präparat meist kollabierten Zellen und dickwandigen, braun pigmentierten Zellen, die subglobos, ellipsoid, spindelig oder subzylindrisch geformt sind, Letztere ca. 20-42 lang und 10-20 breit; Cheilozystiden: blasig-mukronat, subutriform oder lageniform, ca. 22-32 x 12-24; Basidien: 4-sporig, ca. 17-28 x 6,5-8; Sporen: lateral schlank ellipsoid, bisw. auch phaseoliform, deutlich abgeplattet, frontal ovoid, basal meist breit gerundet, nicht abgestutzt, KP lateral oft schief, bis 2 µm breit; Maße: lateral 8,8 x 5,1 (7,3-9,6 x 4,6-5,8), Q=1,75 (20 gemessen), frontal 8,7 x 5,4 (8,0-9,4 x 4,9-5,8), Q=1,61 (10 gemessen); insgesamt 8,8 x 5,4 x 5,1 (7,3-9,6 x 4,9-5,8 x 4,6-5,8);

Nr. 2: Panaeolus reticulatus Overh.

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2014) geschlüsselt.

Foto Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 11.10.2020; MTB 8234-1-3-3, 620 m; 11° 21' 0,83'' E, 47° 45' 41,75'' N; By – Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Penzberg, Huber See; in der gemähten Feuchtwiese auf der Südseite des Sees; gesellig im Moos (3 Fk), kein Dung ersichtlich;
Hut: bis 1,8 cm breit, glockig bis kegelig, glatt, schokoladenbraun, fast bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, schokoladenbraun; Stiel: bis 8,5 x 0,15 cm, brüchig, olivbraun bis (unten) schwarzbraun, auf ganzer Länge bereift und apikal mit Guttationströpfchen besetzt; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, sehr gedrängt, graubraun, marmoriert, Schneiden fein weißflockig; Geruch: fehlend; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: zylindrisch wellig bis lageniform, über der Basis meist schwach bauchig und apikal schwach kopfig, Maße: ca. 29-43 x 4,3-6 x 3,8-5,7 (Länge x Bauch x Apex); Pleurozystiden: fehlend; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: deutlich linsenförmig abgeplattet, in Frontansicht mitraförmig, nicht eckig, in Seitenansicht schlank ellipsoid, KP zentral und bis ca. 1,5 µm breit, Maße: in Frontansicht 9,2 x 7,0 (8,6-9,9 x 6,7-7,6), in Seitenansicht viel schmäler, ca. 5,2-5,8 breit;

Nr. 3: Panaeolus reticulatus Overh.

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2014) geschlüsselt.

Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 17.10.2020; MTB 7934-1-1-1, 560 m; Koordinaten: 11° 21' 6'' E, 48° 5' 41,97'' N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Krailling, ehmaliges Pionierübungsgelände Krailling; Trockenrasen, Kiesfluren und halboffene Sukzessionsflächen über würmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei Kiefern in der mageren Wiese, nicht auf Dung; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 3,5 cm breit, glockig, trocken, glatt, dunkel graubraun bis schokoladenbraun, bis knapp zur Hälfte durchscheinend gestreift; hygrophan, vom Scheitel her graubraun ausblassend; Stiel: bis 10 x 0,3 cm, dunkelbraun, auf ganzer Länger dicht weißlich bereift, apikal mit Guttationströpfchen besetzt; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, gedrängt, dunkel graubraun bis schokoladenbraun, typisch marmoriert, Schneiden fein weißflockig; Fleisch: siehe Schnittbild, im Stiel wässrig; Geruch: fehlend; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: zylindrisch wellig bis lageniform, apikal oft schwach kopfig, meist 30-35 µm lang; Sporen: deutlich linsenförmig abgeplattet, in Frontansicht mitraförmig, in Seitenansicht schlank ellipsoid, KP bis ca. 1,5 µm breit, Maße in Frontansicht 9,3 x 6,8 (8,5-9,9 x 6,3-7,4), 10 Sp. gemessen, in Seitenansicht immer unter 6 µm breit;

Nr. 4: Parasola cf. leiocephala (P.D. Orton) Redhead & al.

Zur Bestimmung: Aufgrund der mittleren Sporenlänge über 11 mit FN als P. plicatilis zu schlüsseln. Die in Frontansicht sehr breiten, fast herzförmigen Sporen und der Standort im Wald passen aber besser zu P. leiocephala: P. plicatilis hat schlankere Sporen und wächst normalerweise an offenen Stellen im Grasland. Auch der Schlüssel in Szarkandy et al. (2017, The genus Parasola: phylogeny and the description of three new species) hilft hier nicht weiter. Gröger (2014) betont die Unterschiede in der Sporenform, gibt für P. leiocephala aber auch ein Sporenlängenmittel unter 11 an. P. lilatincta sollte jung Lilatöne aufweisen, P. schröteri hat größere Sporen und wächst auf Dung. In der zitierten Arbeit von 2017 ist P. leiocephala mit P. lactea synonymisiert.

Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 23.08.2020; MTB 7934-4-4-1, 660 m; 11° 27' 43,36'' E, 48° 0' 50,16'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park, Baierbrunn; am Charlottengeräumt südwestlich von Baierbrunn; Buchenmischwald über Rissmoräne mit Lösslehmauflage; zwischen alten Buchen auf einem steinigen Erdhaufen mit Buchenkupullen und Holzresten, terrestrisch oder Holzstückchen ansitzend; gesellig (über 20 Fk);
Hut: jung walzenförmig, reif flach gewölbt, aufgeschirmt bis 2,2 cm breit, im Übrigen siehe Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: zellig, ohne braune, dickwandige Haare; Lamellenschneide: steril, Cheilozystiden variabel, keulig, subzylindrisch oder utriform, ca. 34-59 x 9-21, durchsetzt mit kurz gestielten blasigen Marginalzellen (ca. 23-30 x 17-24); Pleurozystiden: zahlreich, breit utriform, 55-65 x 23-32; Basidien: 4-sporig, 26-34 x 8-10; ohne auffallenden granulären Inhalt (der aber bei Exsikkaten ohnehin schwer festellbar sein soll); Sporen: stark linsenförmig abgeplattet, in Frontansicht hexagonal mit abgerundeten Ecken bis abgerundet triangelförmig oder herzförmig, in Seitenansicht schlank ellipsoid, in KOH dunkelgrau, undurchsichtig, KP exzentrisch in Seitenansicht schief, ca. bis 1,5 µm breit, Maße in Frontansicht 11,8 x 9,2 (10,8-12,9 x 8,2-10,1), Q=1,27 (1,18-1,37), 20 Sp. gemessen, in Seitenansicht viel schmäler, ca. 6,8-7,6 breit;

Nr. 5: Parasola plicatilis (Curt.: Fr.) Redhead et al.

Zur Bestimmung: Mit den Schlüsseln in Gröger (2014), FN sowie Szarkandy et al. (2017, The genus Parasola: phylogeny and the description of three new species) bestimmt. In letzterer Arbeit sind im Schlüsselpunkt 13 offenbar die Q-Werte der Sporen vertauscht. P. plicatilis-similis sollte breitere Sporen mit einem Q-Wert von 1,1-1,4 aufweisen. Für die Waldart P. leiocephala (= lactea) sind die Sporen der vorliegenden Kollektion wohl definitiv zu groß.

Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 05.09.2020; MTB 7031-4-2-1, 490 m; 10° 58' 17,31'' E, 48° 56' 17,69'' N; D – By – Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Gemeinde Pappenheim, im Hangwald oberhalb der Altmühlschleife nördlich der Stadt; Eichen-Hainbuchenwald mit Waldkiefer über Kalk (Dickbankkalke, Jura); terrestrisch in der Laubstreu, gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 2,5 cm breit, jung walzenförmig, dann aufgeschirmt, ohne Velumreste; Stiel: cremefarben und glatt; Lamellen: frei, gedrängt, dunkelbraun, Schneiden weißlich; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: zellig, ohne Seten; Hymenialzystiden: am Exsikkat kollabiert, eine Cheilozystide subzylindrisch; Sporen: stark linsenförmig abgeplattet, in Frontansicht mitraförmig bis hexagonal mit extrem stark vorgewölbtem, exzentrischem großem KP, in Seitenansicht schlank ellipsoid mit schiefem KP, Maße in Frontansicht: 12,9 x 8,5 (11,4-14,3 x 7,7-9,4), Q=1,51 (1,44-1,58), 20 Sp. gemessen;

Nr. 6: Psathyrella olympiana A.H. Smith

Zur Bestimmung: Mit Örstadius (2015) und Gröger (2014) geschlüsselt. Unkritisch.

Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 16.08.2020; MTB 8335-3-3-4, 865 m, Koordinaten: 11° 32' 16,41'' E, 47° 36' 35'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Jachenau, Röhrmoostal; Bergmischwald (Buche, Tanne, Fichte, Bergahorn) in der kalkalpinen Zone (Übergangsbereich zwischen Würmmoräne und Bachablagerungen); auf Sägespänen und anderen Holzresten an einem Holzlagerplatz; gesellig bis büschelig;
Hut: bis 4,5 cm breit, stumpf kegelig, trocken und glatt, alt stark radialrunzelig, jung schokoladenbraun, dann rasch heller rehbraun, stark hygrophan, zuerst vom Scheitel her ockerbraun bis ockergelb, später komplett beige verblassend, ohne Rosatöne; Universalvelum weißlich, jung feinst faserig bis flockig am ganzen Hut, rasch flüchtig; Teilvelum fehlend; Stiel: bis 9 x 0,5 cm, hohl, basal schwach verjüngt (auch minimal spindelig) und ohne Scheinwurzel, cremeweiß, apikal (ca. zu 1/5tel) dicht bereift und deutlich rillig, stielabwärts dann grob weiß überfasert; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, jung graubeige, reif dunkel olivbraun mit wenig Grauanteil; Schneiden fein weißflockig und nicht rötlich unterlegt; Fleisch: siehe Schnittbild, in der Stielbasis meist auffallend dunkelbraun verfärbt; Geruch: schwach aromatisch-pilzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Pleurozystiden: sehr zahlreich, überwiegend keulig oder bauchig fusoid, seltener subutriform, basal oft lang gestielt, meist mit Kristallbesatz, dickwandig, vor allem an der Basis, Maße: 39-49 x 11-18, Wandstärke 0,5-1,5 µm; Cheilozystiden: sehr dicht gepackt und an der Schneide dominierend, überwiegend bauchig fusoid, mit Kristallbesatz, insgesamt etwas kleiner, schlanker und schwächer dickwandig als die Pleurozystiden, Maße: 27-45 x 9-15, Wände bis 1 µm dick; Parazystiden eher spärlich, mittelgroß, keulig bis blasig; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: in Seitenansicht schlank ellipsoid bis subzylindrisch, oft mit supraapikularer Depression und dann phaseoliform, in Frontansicht etwas breiter, kartoffelsackförmig bis ovoid, mit gut erkennbarem, knapp 1 µm großem KP in KOH graubraun, in Ammoniak ockerbraun; Maße (lateral): 8,7 x 4,5 (7,8-9,4 x 3,9-4,8), Q=1,95 (1,72-2,21), 20 Sp. vom Stiel gemessen;

Nr. 7: Psathyrella fagetophila Örstadius & Enderle

Zur Bestimmung: Mit Örstadius (2015) und Gröger (2014) geschlüsselt. Bei dieser Kollektion ist die Lamellenschneide gleichfarbig; die unterm Mikroskop gelblich unterlegte Schneide zeigt aber, dass diese Art makroskopisch zu rötlich unterlegten Schneiden neigt.

Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 25.10.2020; MTB 8034-1-1-4, 650 m; Koordinaten: 11° 22' 16,03'' E, 47° 58' 39,14'' N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Berg, Manthal; Mischwald (Buche, Fichte) über Würmmoräne; gesellig im Buchenwald in der Laubstreu (4 Fk);
Hut: bis 3,8 cm breit, flach kegelig, am Scheitel abgerundet, ohne Buckel, glatt, trocken, bis zum halben Radius durchscheinend gestreift, olivbraun, hygrophan, am Hutrand mit weißem Velumsaum; Stiel: bis 9 x 0,5 cm, basal gleichdick, nicht wurzelnd, cremeweiß, apikal bereift, sonst weiß überfasert; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, graubraun; Schneiden kaum abgesetzt und nicht rötlich unterlegt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: von Cheilozystiden dominiert, blass gelb unterlegt; Cheilozystiden: dicht stehend, überwiegend lageniform mit kurzem Hals, seltener bauchig fusoid oder utriform, Maße: 29-44 x 10-13, im Mittel 39 x 11, Q=3,47; Parazystiden: mäßig zahlreich, keulig, ca. 17-33 x 9-13; Pleurozystiden: überwiegend lageniform mit mittellangem bis kurzem Hals, nicht selten auch halslos bauchig fusoid, apikal fast immer schmal gerundet, nur ausnahmsweise gegabelt, Maße: 54-77 x 12-19, im Mittel 68 x 15, Q=4,42; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 24x9, 23x9; Sporen: in Seitenansicht ellipsoid bis subamygdaloid, basal meist etwas verschmälert, mit zentralem, ca. 1,5 µm großem KP, in Ammoniak ockerbraun, in KOH dunkelgrau, subopak, Maße: 9,7 x 5,6 (9,1-10,4 x 5,3-6,2), Q=1,73 (1,65-1,82), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;

Nr. 8: Psathyrella corrugis (Pers.: Fr.) Konrad & Maubl.

Zur Bestimmung: Mit Örstadius (2015), Gröger (2014) und Melzer (2019) geschlüsselt. Makroskopisch auffallend sind die hellen Hutfarben, die im ersten Moment gar nicht an eine Psathyrella denken lassen. Auf der Website von Deschuyteneer findet sich ein Porträt, das makroskopisch völlig identische Aufsammlungen zeigt.

Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 30.09.2020; MTB 7934-3-1-4, 630 m; 11° 21' 50,61'' E, 48° 2' 0,52'' N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Starnberg, Leutstetten, Burgstall-Karlsburg-Ruine; direkt am Waldrand (Radlparkplatz) an der Rinderweise; Eichenmischwald über würmzeitlicher Endmoräne; bei Ulme und Eiche, auf einem vergrabenem, morschem Lauholzastfragment; kleinbüschelig (3 Fk);
Hut: bis 1,7 cm breit, flach kegelig mit warzenförmigem Buckel, glatt, ohne Velumreste, am Scheitel lebhaft orangebraun, zum Rand hin beige, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, über Nacht durch Nachreifung vergrauend, Scheitel behält die lebhafte Färbung; Stiel: bis 6 cm lang und 1,5 mm breit, cremebeige, apikal bereift, sonst glatt, vor allem in der unteren Hälfte weißlich überfasert; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, normal gedrängt, grau, Schneiden weißflockig, nicht rötlich unterlegt (aber mikroskopisch stellenweise mit gelb unterlegten Zonen an der Schneide); Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: dicht gepackt und an der Schneide dominierend, überwiegend lageniform oder bauchig fusoid und zum Apex hin allmählich verschmälert, apikal schmal gerundet bis fast spitz, dazwischen auch einige subzylindrische bis bauchig fusoide Zystiden mit breit gerundetem Apex, gelegentlich auch mukronat, Maße: 36-55 x 8-12, im Mittel 46 x 10; Parazystiden: an der Schneide unauffällig, meistens irregulär, kaum keulig, ca. 22-30 x 6-9; Pleurozystiden: mäßig zahlreich, überwiegend bauchig fusoid und zum Apex hin allmählich verschmälert, oft lang und schmal gestielt, apikal schmal gerundet bis fast spitz, seltener apikal abrupt verschmälert und dann fast mukronat wirkend, dünnwandig, Maße: 57-85 x 10-15, im Mittel 67 x 12; Basidien: 4-sporig, 23-28 x 12-13; Sporen: regulär und schlank ellipsoid mit zentralem, ca. 2 µm breitem KP, in Ammoniak hell schokoladenbraun, in KOH dunkel graubraun und fast opak, Maße: 12,2 x 6,7 (11,1-13,2 x 6,3-7,3), Q=1,81 (1,66-1,91), 20 Sp. gemessen;

Nr. 9: Psathyrella corrugis (Pers.: Fr.) Konrad & Maubl.

Zur Bestimmung: Mit Örstadius (2015), Gröger (2014) und Melzer (2019) geschlüsselt. Auf der Website von Deschuyteneer findet sich ein Porträt, das makroskopisch völlig identische Aufsammlungen zeigt. Wie bei dieser und bei der Aufsammlung aus Leutstetten (Kollektion Nr. 9) zeigen die Porträts auf der Website Kollektionen mit jung sehr hellen, lebhaften, maximal ockerbraunen Hutfarben und praktisch ohne Velum. Auch Örstadius (2015) betont diese Merkmale.

Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 17.10.2020; MTB 7934-1-1-1, 560 m; Koordinaten: 11°21'7.01"E, 48° 5'42.27"N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Krailling, ehmaliges Pionierübungsgelände Krailling; Trockenrasen, Kiesfluren und halboffene Sukzessionsflächen über würmzeitlichen Schmelzwasserschottern; auf einer stickstoffreichen, gemähten Wiese, auf teils verholzten Pflanzenresten; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 1,8 cm breit, glockig, trocken, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, anfangs orangeocker, dann rasch vergrauend, graubraun; stark hygrophan, vom Scheitel her cremefarben verblassend; ohne auffällige Velumreste; Stiel: bis 7 x 0,15 cm, basal gleichdick, nicht wurzelnd, cremefarben, apikal bereift, in der unteren Hälfte sporadisch weißlich überfasert; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 20 erreichen den Stiel), graubraun, Schneiden am Hutrand rötlich gefärbt, sonst gleichfarbig und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: in Hutrandnähe fast ausschließlich mit keuligen bis subzylindrischen Parazystiden, diese schwach dickwandig mit gelb pigmentierten Wänden, dadurch gelb unterlegt, weiter innen recht abrupt durchsetzt oder dominiert von Cheilozystiden und ohne gelbe Unterlegung; Cheilozystiden: bauchig fusoid bis (sub)lageniform, zum Apex hin allmählich verschmälert oder mit kurzem schlankem Hals, bisw. auch mukronat, apikal immer schmal, aber nicht spitz, Maße: 32-52 x 9-12; Parazystiden: keulig bis subzylindrisch, schwach dickwandig mit gelbem Wandpigment, in der Regel 26-30 x 9-12, ausnahmsweise bis 50x16; Pleurozystiden: bauchig fusoid bis (sub)lageniform, zum Apex hin allmählich verschmälert oder mit kurzem schlankem Hals, bisw. auch mukronat, bisw. irregulär wellig, apikal immer schmal, aber nicht spitz, Maße: 55-90 x 11-17, im Mittel 68 x 13 (15 Zystiden gemessen); Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: regulär schlank ellipsoid, mit zentralem, knapp 2 µm breitem Keimporus, in Ammoniak kastanienbraun, in KOH schokoladenbraun und opak; Maße: 12,2 x 6,3 (11,1-13,8 x 5,8-7,0), Q=1,93 (1,74-2,10), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;

Nr. 10: Psathyrella multipedata (Peck) A. H. Smith

Zur Bestimmung: Makroskopisch klar. Die in Ammoniak grün verfärbenden Tropfen sind wie in diesem Fall an Exsikkaten nicht immer auffindbar, insofern ist das kein gutes Schlüsselmerkmal.

Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 17.10.2020; MTB 7934-1-1-1, 560 m; Koordinaten: 11° 21' 6'' E, 48° 5' 41,97'' N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Krailling, ehmaliges Pionierübungsgelände Krailling; Trockenrasen, Kiesfluren und halboffene Sukzessionsflächen über würmzeitlichen Schmelzwasserschottern; unter großer Salweide und auf einer Fettwiese in mehreren Büscheln;
Beschreibung siehe Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: dicht gepackt, lageniform mit langem schlankem Hals; weder in KOH noch in Ammoniak mit auffälligen Tropfen oder Anlagerungen Sporen: ellipsoid, mit deutlichem Kp, Maße: 7,9 x 4,3 (7,3-8,4 x 4,1-4,4), Q=1,84, 10 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;

Nr. 11: Psathyrella candolleana (Fr.: Fr.) Maire

Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt.

Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 21.06.2020; MTB 8034-1-2-3, 620 m; Koordinaten: 11° 22' 26,96'' E, 47° 58' 53,1'' N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Berg, Manthalhammer, Manthal, am Manthalhammerweg direkt am Weiher nördlich des Hammers; Mischwald (Hainbuche, Fichte, Buche) über Würmmoräne; an der nackten Weiherböschung rund um eine wohl abgestorbene oder absterbende Hainbuche, auf Erde, kein direkter Holzkontakt ersichtlich; gesellig bis kleinbüschelig (über 20 Fk);
Hut: bis 5,5 cm breit (sehr variabel in der Größe), jung halbkugelig, dann stumpf kegelig, reif gewölbt bis ausgebreitet und ungebuckelt, jung in Hutrandnähe spärlich mit flockigen weißen Velumresten, Hutrand jung durch häutiges Teilvelum mit dem Stiel verbunden und nach dem Aufschirmen von Letzterem behangen, reif verkahlend; jung sehr variabel gefärbt, hell ockerbraun bis rehbraun, reif schokoladenbraun bis olivbraun, nach dem Abtrocknen cremefarben verblasst; Stiel: bis 7 x 0,6 cm, basal gleichdick, hohl, cremefarben, apikal bereift, stielabwärts ziemlich grob überfasert, stellenweise leicht aufschuppend; Lamellen: leicht aufsteigend und breit angewachsen, sehr gedrängt (über 40 erreichen den Stiel), schmal (bis 4 mm breit), jung cremebeige, reif graubraun mit Purpurton; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: angenehm aromatisch-pilzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: an der Schneide absolut dominierend, überwiegend utriform mit breitem Hals, seltener breit fusoid, in Ammoniak vereinzelt mit Kristallen am Apex, Maße: 32-54 x 11-18, im Mittel 43 x 14 (10 gemessen); Pleurozystiden: fehlend; Parazystiden: spärlich, keulig, sehr unterschiedlich groß; Sporen: lateral ellipsoid, selten subphaseoliform, frontal ovoid, mit deutlichem gut 1 µm breitem Keimporus, in KOH blass hellgrau, Maße: 7,2 x 4,1 (6,3-7,9 x 3,7-4,4), Q=1,75 (1,61-1,88), 20 Sp. gemessen;