Russulaceae 2019

Bestimmungsliteratur: Sarnari (Russula in Europa), Gröger 2014, Einhellinger 1985, Marxmüller (Russlarum Icones), Funga Nordica (2-bändig, FN), Bresinsky A.: Russula-Bestimmungsschlüssel in Regenburger Mykologische Schriften 18 (2018), für Lactarius Gröger 2014, Fungi of Northern Europe Vol.2 (FNE2) und Fungi Europaei 7 (FE7) sowie Flora Agaricina Neerlandica 7 (FAN7 2018).
Die Mikrofotos der Sporen entstanden aus Abwurfpräparaten in Melzer.

Nr. 1: Lactarius azonites (Bull.) Fr.

Zur Bestimmung: Makroskopisch mit Flora Agaricina Neerlandica 7 als L. azonites bestimmt. Mikroskopisch weichen die realtiv kleinen, doch recht hoch (gelegentlich auch über 1,5 µm) ornamentierten Sporen ab. Die potenziellen Verwechslungskandidaten L. pterosporus und L. fuliginosus haben nach FAN7 jedoch niemals netziges Sporenornament. L. pterosporus hat überdies doch noch höher Grate und L. fuliginosus keinen so weißen Stiel und meist einen gekerbten Hutrand. Mit Gröger (2014), der auch kleinere Sporen angibt, problemlos zu schlüsseln. Auch Basso FE7 gibt bis 1,5 µm hoch ornamentierte Sporen an.

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Funddaten: 23.08.2019; MTB 7934-2-3-4, 600 m; 11° 26' 20'' E, 48° 2' 59,49'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park, Eichelgarten; magere Mähwiese mit lockerem Baumbestand (überwiegend alte und junge Eichen, einige Fichten) über hochwürmeiszeitlichen Schottern; an grasiger Stelle bei Eiche; gesellig (6 Fk);
Hut: bis 7,5 cm breit, trocken, fein samtig, wildlederartig, ziemlich einheitlich graubeige bis graubraun, schwach „wolkig“; Stiel: basal verjüngt, kompakt, cremeweiß, ockerlich fleckend; Lamellen: herablaufend, normal gedrängt, bisw. irregulär und mit Ansätzen von Anastomosen, anfangs cremeweiß, später viel dunkler, ockergelb; Milch: weiß, mäßig reichlich, isoliert nicht verfärbend, an den verletzten Lamellen und am Fleisch langsam rosa verfärbend, scharf; Fleisch: cremeweiß, im Schnitt langsam blass rosa anlaufend; Geschmack: Fleisch mild, Lamellen pikant, Milch scharf; Sporenpulver: ockergelb (III); Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: subglobos bis globos, klein; Ornament aus hohen, teils flügelartigen Graten und einzelnen Warzen, meist unvollständig netzig mit wenigen vollständigen Maschen, seltener zebriert, Grate fast bei allen Sporen über 1 µm hoch, meist zwischen 1 und knapp 2 µm erreichend, selten 2 µm hoch und nie darüber; Maße: 7,2 x 6,3 (6,5-8,0 x 6,0-7,0), Q=1,13, 10 Sp. von Hand gemessen;

Nr. 2: Russula anthracina var. insipida Romagn.

Zur Bestimmung: Wohl unkritisch.

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Funddaten: 17.08.2019; MTB 8336-4-2-2, 1150 m; Koordinaten: 11° 49' 54,57'' E; 47° 38' 39,77'' N; D-By-Landkreis Miesbach, Gemeinde Rottach Egern, Suttengebiet, Schwarzmösel; Bergmischwald (Fichte, Buchen, wenig Tanne, Bergahorn) über Kalk (Lias-Kieselkalk, Rätkalk und Kössener Schichten) auf oberflächlich teils etwas abgesauertem Boden; bei Fichten an recht feuchter Stelle; gesellig;
Hut bis 10 cm breit; Lamellen gedrängt, in der Aufsicht mit lachsrosa Schein, cremegrau, auf Berührung stark und rasch grauend; Fleisch im Schnitt innert weniger Sekunden grauend, nicht rötend; Geschmack: Lamellen und Fleisch vollständig mild; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: ohne Pileozystiden, ausschließlich aus septierten Haaren, mit vakuolärem und diffusem braunem Pigment, Endzellen oft schlank auslaufend, apikal schmal gerundet bis fast spitz; Sporen: breit ellipsoid, Ornament aus feinen bis mittelgroßen Warzen, schmalen Graten und feinstrichigen Verbindungen, die regelmäßig Maschen und ein fast vollständiges Netz bilden, im Gesamteindruck netzig, deutlich erhaben, bis ca. 0,5 µm hoch; Maße: 8,1 x 6,8 (7,0-9,2 x 5,7-8,1), Q=1,19 (1,09-1,26), 20 Sp. gemessen;

Nr. 3: Russula cf. rhodopus Zvara

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2014) und Sarnari geschlüsselt. R. rhodopus sollte eigentlich saures, feuchtes Habitat bevorzugen - in den relativ trockenen Schneeheide-Kiefernwald auf Kalk passt sie nicht wirklich. Auch die negative Guajakreaktion weicht ab, allerdings hat auch Marxmüller eine schwache Reaktion beobachtet. Abbildungen mit schwarzer Hutmitte findet man kaum, Sarnari schreibt aber: bisw. schwärzlich in der Hutmitte. Die Mikroskopie würde wohl auch R. torulosa nicht ausschließen, die ich allerdings nur aus Italien kenne. Diese ist normalerweise sehr stattlich und hat meist mehr ins Violette tendierende Hutfarben, ist aber äußerst farbvariabel. Sarnari zeigt auf Seite 647 eine Kollektion von R. torulosa mit recht ähnlichen Farben. R. sanguinea glänzt nicht, hat eher herablaufende Lamellen sowie mehr warzig-kurzgratige Sporen, mehrfach septierte Pileozystiden und schlankere HDS-Haare. Zu erwägen wäre noch eine Bestimmung als R. sardonia f. pseudorhodopoda, wie sie H. Marxmüller auf Seite 295 links oben gemalt hat.

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Funddaten: 27.09.2019; MTB 8533-4-1-1, 1035 m; 11° 15' 21,15'' E, 47° 26' 54,15'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Mittenwald, Kranzberggebiet; Schneeheide-Kiefernwald mit Buchen über Hauptdolomit; bei Kiefer im relativ hohen Gras; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 7,5 cm breit, jung gewölbt, dann im Zentrum vertieft, fein runzelig, am Standort speckig glänzend und schwach klebrig, rubinrot mit schwarzem Zentrum, am Rand ungerieft; Huthaut nur knapp 1 cm weit abziehbar; Stiel: bis 7 x 1,6 cm, voll, komplett rotviolett, nur an der Basis heller; Lamellen: leicht aufsteigend oder gerade angewachsen, gedrängt, jung cremeweiß, reif cremefarben, brüchig; Fleisch: rein weiß, unter der Huthaut und unter der Stielrinde rosa durchgefärbt; Geruch: angenehm obstig, nach säuerlichem Apfel; Geschmack: Lamellen brennend scharf; Chemie (am Stielfleisch getestet): FeSO4 (Kristall gerieben) fast negativ (sehr blass cremefarben); Guajak negativ (lange bräunlich, dann schmutzig grün); Phenol langsam purpurbraun; Ammoniak auf Lamellen negativ; Sporenpulver: frisch und trocken IIb-c; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Pileozystiden extrem zahlreich, in der Regel unseptiert (1 Septe in 3 Präparaten gesehen), apikal zylindrisch oder schlank keulig und ca. 4-7,7 µm breit, oft mit einem oder mehreren kleinen Divertikeln, sehr unterschiedlich in der Größe, viele kurz und relativ schmal, andere extrem lang (über 300 µm) und breiter, in SV schwach schwärzend; Haare schwach verzweigt, bruchstückhaft wirkend, selten mit vielen Septen, Endzellen sehr unterschiedlich lang, aber meist eher kurz, Basalabschnitte kaum breiter, Endzellen apikal stumpf gerundet und ca. 2,5-5 µm breit; Sporen: breit ellipsoid, am Apikulus oft etwas ausgezogen wirkend, Ornament aus kräftigen, oft etwas verlängerten Warzen und meist kurzen, kräftigen Graten sowie wenigen feinstrichigen Verbindungen, nur sporadisch ganze Maschen bildend, im Gesamteindruck warzig-gratig bis teilnetzig, bis ca. 0,8 µm hoch; auffallend sind viele Sporen mit sehr schütterem, aber umso kräftiger ausgeprägtem Ornament (sehr dicke Warzen und Grate), Plage amyloid; Maße: 7,4 x 5,8 (6,7-8,5 x 5,4-6,7), Q=1,27 (1,16-1,37), 20 Sp. gemessen;

Nr. 4: Russula romellii Maire

Zur Bestimmung: Der Pilz sieht exakt so aus wie die Kollektion von R. romellii f. alba, die Helga Marxmüller in den Russularum Icones auf S. 585 abgebildet hat, und stimmt auch mikroskopisch mit dieser überein. Abweichend ist jedoch die Sporenpulverfarbe, die mit IVb generell für R. romellii zu hell ist. Man könnte deshalb auch an R. pseudoromellii denken – Sarnari zeigt auf S. 997 eine ähnlich weißlich gefärbte Kollektion. Diese Arte sollte jedoch merklich schlankere Sporen mit höheren Stacheln aufweisen. R. curtipes hat voluminösere, nicht so spitz zulaufende HDS-Haare. Diese fast völlig entfärbten kräftigen Gelbsporer sieht man in den Buchenwäldern am Kranzberg immer wieder mal.

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Funddaten: 27.09.2019; MTB 8533-2-3-3, 1100 m; 11° 15' 14,33'' E, 47° 26' 58,63'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Mittenwald, Kranzberggebiet; Buchen-Hutewald über Hauptdolomit; in relativ dichtem Bestand mit alten Buchen in der Laubstreu; einzeln;
Hut: 12,8 cm breit, matt, mit schwach gerieftem Rand, ockergelb, blass olivgelb, am Rand mit einem Hauch Rosa; Huthaut zu 2/3 abziehbar; Stiel: 8 x 2,5 cm, weiß, wattig ausgestopft; Lamellen: cremegelb; Fleisch: weiß, in der Stielbasis grauend; Geruch: schwach obstig; Geschmack: Lamellen völlig mild; Chemie (an der Stielrinde getestet): FeSO4: beige mit blassem Orangeton; Guajak: eher langsam, nach ca. 30 Sekunden grün, nach 60 Sekunden blaugrün; Phenol: sehr langsam purpurbraun; Sporenpulver: frisch IVb; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Haare: mäßig stark verzweigt, bisw. recht stark septiert; Endzellen schlank, fast fädig, ziemlich lang und meist apikal verjüngt, oft spitz, ca. 2-4 µm breit; Basalabschnitte regulär zylindrisch, sehr unterschiedlich lang, ca. 2,8-4,5 µm breit; Pileozystiden mäßig häufig, einzellig, oft auffallend quer gebändert, nicht so homogen gefüllt wie normal, meist kurz, ca. 22-53 x 3,5-5, gelegentlich bis 7 breit, bisw. auch länger, in SV kaum schwärzend und ziemlich unauffällig; Sporen: breit ellipsoid bis subglobos, Ornament aus variablen Warzen, Graten und feinstrichigen Verbindungen, die oft ganze Maschen bilden, im Gesamteindruck teilnetzig, meist 0,5-1 µm hoch, selten auch etwas höher; Maße: 7,7 x 6,5 (7,2-8,6 x 6,2-6,8), Q=1,19 (1,14-1,26), 20 Sp. gemessen;

Nr. 5: Russula parodorata Sarnari

Zur Bestimmung: Mit Gröger 2014 geschlüsselt. Die wesentlichen Unterschiede zu R. odorata: matter Hut, schwacher Geruch, etwas helleres Sporenpulver (IVb), größere und vor allem breitere Sporen, HDS-Haare, die nicht selten über 4 µm breit sind, sowie teils einzellige oder eher spärlich septierte Pileozystiden. Bemerkenswert an dieser Kollektion sind vielleicht die oft über 10 µm dicken keuligen Endzellen der Pileozystiden.

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Funddaten: 06.10.2019; Koordinaten/Höhe: 43°21'13.06"N, 12° 0'20.60"E, 440 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Santo Stefano; im Eichenwald direkt oberhalb von Santo Stefano; gesellig (5 Fk);
Hut: bis 4,8 cm breit, zerbrechlich, am Rand stark gerieft, vorwiegend rosa gefärbt; Huthaut zu 2/3 abziehbar; Stiel: bis 3,5 x 1 cm, weiß, zerbrechlich, wattig ausgestopft; Lamellen: cremegelb, gedrängt, sehr brüchig; Fleisch: - Geruch: schwach obstig; Geschmack: Lamellen völlig mild; FeSO4 (Kristall gerieben am Stiel): blass orangebeige; Sporenpulver: exsikkiert IVb; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Haare banal zylindrisch, wenig verzweigt, über der ersten Verzweigungsstelle relativ gleichmäßig 2-3 fach septiert, Endzellen zylindrisch, apikal bisw. schwach verjüngt und meist schmal abgerundet, selten fast spitz, Basalabschnitte meist wenig dicker, selten etwas erweitert; Endzellen ca. 15-30 x 2,5-4,5, Trägerzellen darunter ca. 15-21 x 3-5,5, selten breiter (bis 7,5); Pileozystiden: sehr zahlreich, meist kurz, 0 bis 3-fach septiert, apikal meist keulig aufgeblasen und oft ziemlich kurz abseptiert, gelegentlich aber auch zylindrisch, Endzellen ca. 18-31 x 3-13, meist zwischen 5 und 10 µm breit, nicht selten aber auch über 10 µm erreichend; in SV schwach grauend; Sporen: subglobos bis breit ellipsoid, Ornament aus isolierten Warzen, kurzen und langen Graten sowie wenigen feinstrichigen Verbindungen, die nur gelegentlich ganze Maschen bilden, im Gesamteindruck meist warzig-gratig, gelegentlich auch etwas zebriert und selten teilnetzig; Warzen meist um 0,5 µm hoch, selten bis 1 µm erreichend und nie darüber; Maße: 8,2 x 6,9 (7,4-9,1 x 6,3-7,6), Q=1,18 (1,10-1,23), 30 Sp. gemessen;

Nr. 6: Russula globispora (J. Blum) Bon

Zur Bestimmung: Unkritisch. Mit Bresinsky (2018) und Gröger (2014) geschlüsselt. Mit dem Schlüssel von Bresinsky leichter zu bestimmen, da bei Gröger im Teilschlüssel Q der Hinweis auf milde Formen von R. globispora fehlt. Dass es diese völlig milden Formen gibt, betont nicht nur Sarnari, sondern auch Helga Marxmüller, die konstatiert, dass ihre sämtlichen weißlichen oder ockerfarbenen Aufsammlungen dieses Täublings mild schmeckten. Die auf Seite 657 von ihr abgebildete Kollektion wurde auch genetisch als R. globispora bestätigt und entspricht sehr gut der vorliegenden Aufsammlung aus der Toskana. Einzige Abweichung: Marxmüller gibt die Sporenpulverfarbe mit IVa an, unsere hat IVe, Sarnari gibt IVd an.

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Funddaten: 06.10.2019; Koordinaten/Höhe: 43°21'13.06"N, 12° 0'20.60"E, 440 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Santo Stefano; im Eichenwald direkt oberhalb von Santo Stefano; gesellig (8 Fk);
Hut: bis 8,5 cm breit, etwas runzelig, matt, am Rand stark gerieft, auf cremegelbem bis cremefarbenen Grund bisw. orangerosa überlaufen bis scheckig; Huthaut nur zu ¼ abziehbar; Stiel: bis 8,5 x 2,2 cm, kräftig, zylindrisch, weiß, an der Basis ockerbräunlich fleckend, voll bis schwach wattig; Lamellen: gerade bis schwach ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, normal brüchig, ockergelb; Fleisch: weiß, voll, kaum verfärbend, an Fraßstellen bräunend; Geruch: obstig; Geschmack: Lamellen und Fleisch völlig mild; FeSO4 (Kristall am Stiel gerieben): blass beige; Sporenpulver: exsikkiert IVe; Mikromerkmale vom Exsikkat: Haare: banal zylindrisch, fädig, Endzellen meist lang und schlank, apikal schmal abgerundet bis fast spitz, oft etwas irregulär wellig, ca. 22-48 x 2-3, Basalabschnitte kaum breiter, bis 3,5; Pileozystiden: spärlich, oft nur bruchstückhaft, glatt, meist einzellig, mit 0-1 Septe, Endzellen meist zylindrisch, bisw. schlank keulig, 3,5-6,5 breit, in SV grauend; Sporen: subglobos, isoliert stachelig, mit sehr kräftigen 1-1,5 µm hochen stumpf- bis spitzkegeligen Stacheln, Plage amyloid, Maße: 10,4 x 8,8 (9,0-12,0 x 8,0-10,5), Q=1,19 (1,11 – 1,29), 20 Sp. von Hand gemessen;

Nr. 7: Russula laeta F.H. Moeller & Jul. Schäff.

Zur Bestimmung: Mit Sarnari und Gröger (2014) geschlüsselt. Die nur schwach differenzierten Primordialhyphen sind offenbar typisch für die Art. Interpretiert man diese nicht als solche, so müsste man Sarnari folgend bei den Paraintegrinae schlüsseln, dort findet sich jedoch keine passende Art.

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Funddaten: 09.10.2019; Koordinaten/Höhe: (grob geschätzt) 43°20'13.05"N, 12° 0'23.43"E; 560 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Cantalena; an der Forststraße am Nordhang des Nestortals zwischen den Ortschaften Toppo Moro und Panchigiano; im Eichenwald (3 Fk);
Hut: bis 5,4 cm breit, matt, rot, Huthaut zu 2/3 abziehbar, Fleisch darunter zart rosa; Hutrand gerieft; Stiel: bis 4 x 1,5 cm, weiß; wattig ausgestopft; Lamellen: cremegelb; Fleisch: siehe Schnittbild; im Stiel grauend; Geruch: obstig; Geschmack: Lamellen und Fleisch komplett mild; FeSO4: beige mit Orangeton; Sporenpulver: exsikkiert IVb; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Haare banal zylindrisch, bisw. stark verzweigt, Endzellen sehr unterschiedlich lang, apikal oft etwas keulig erweitert, ca. 14-37 x 2-4; Pileozystiden nicht divertikuliert, in Kongo bisw. mit Anlagerungen, oft sehr lang und schlank, 0-3fach septiert, apikal meist zylindrisch, aber nicht selten auch keulig erweitert, bisw. auch abrupt aufgeblasen und dann wie ein Tennisschläger aussehend, Endzellen ca. 22-60 x 3,5-7,5, in SV grauend, nach Karbolfuchsin-Passage mit säureresistenten, tropfigen Inkrustationen, besonders im unteren Teil, aber auch oft apikal; Primordialhyphen (?): In Kongo finden sich von den Haaren deutlich unterscheidbare, septierte Hyphen, die nicht die für Pileozystiden typische dichte granuläre Füllung, jedoch Anlagerungen aufweisen und insofern als Primordialhyphen interpretiert werden könnten. Es scheint aber Übergängen zwischen den beiden Hyphentypen zu geben. Zudem scheinen alle von den Haaren unterscheidbaren Zellen in SV +/- deutlich zu grauen, was die Trennung zwischen Primordialhyphen und Pileozystiden in Frage stellt. Basidien: 4-sporig, ca. 36-47 x 9,5-11,5; Sporen: breit ellipsoid bis subglobos, isoliert stachelwarzig, Stachelwarzen nur sporadisch zu kurzen Graten verbunden, zylindrisch bis konisch, 0,5-1 µm hoch, apikal meist stumpf, Plage amyloid; Maße: 7,8 x 6,3 (6,9-8,6 x 5,7-7,1), Q=1,24 (1,13-1,31), 20 Sp. gemessen;