Strophariaceae 2013
Nr. 1: Gymnopilus fulgens (J. Favre & Maire) Singer
Zur Bestimmung: Mit FN und Watling bestimmt. Dank eines Querverweises (fehlende Plage!) im Galerina-Schlüssel von Watling bin ich auf die Bestimmung gekommen. Stimmt gut mit der Beschreibung in FN und mit dem Fund von Markus Wilhelm (PDS 5, Nr. 143) überein.
Funddaten: 09.11.2013; Fundort: MTB 8332-2-2-1, 660 m; D - By - Uffing, Obernach, Staffelsee, Tannenbach-Filz am Rand zum Obernacher Moos, im Niedermoor, auf nasser Moorwiese, zwischen Heide und Moos (an dieser Stelle wohl kein Sphagnum, aber nur ein paar Meter weiter reichlich); gesellig (>5 Fk);
Hut: 1,2-2,4 cm breit, jung flach gewölbt, reif im Zentrum auch schwach niedergedrückt mit minimalem oder ohne Buckel, Oberfläche glatt (höchstens schwach grieselig, nicht faserig), trocken, speckig glänzend, ungestreift, jung lebhaft orangebraun mit minimal hellerem Rand, später etwas matter braun, rehbraun bis kupferbraun; hygrophan, Stiel: bis 3 x 0,2 cm, ziemlich steif, basal gleichdick, im oberen Drittel jung gelb, stielabwärts immer dunkler orangebraun bis rotbraun, nur sporadisch und schwach silbrig überfasert; Lamellen: aufsteigend und meist ausgebuchtet angewachsen, mäßig entfernt, jung honiggelb, später dunkler braun, hutfarben; Schneiden weißlich, kaum flockig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach pilzig, eher minimal säuerlich als mehlig; Geschmack: schwach bitter und angedeutet mehlig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellen ca. 3-7 breit, ziemlich dickwandig, mit Schnallen; Pigment interparietal gelb, stellenweise eher bernsteinfarbenes, körneliges und schwach inkrustierendes Dickwandpigment (vielleich auch außen?); zusätzlich intrazellulär, vakuolär braun (kleine rundliche Pigmentflecken); kein Hypoderm ausgeprägt; Stieloberfläche: ohne Kaulozystiden; Zellen mit gelbem, schwach inkrustierendem Wandpigment; Lamellenschneide: steril; Cheilozystiden tibiiform bis kopfig lageniform, selten lageniform mit zylindrischem Hals, mit Schnallen; Maße: ca. 25-41 x 6-12 x 2,5-6 (Länge x Bauch x Apex); Pleurozystiden: im Präparat der Lamellenschneide zwei gesichtet; in separatem Präparat ohne Schneide keine vorhanden; Lamellentrama: interparietal gelb pigmentiert, nicht inkrustiert, Basidien: 4-sporig, in der Mitte auffallend oft eingeschnürt, mit sehr langen Sterigmen (5-7 µm lang), mit Schnallen; Maße ca. 28-33 x 7-9; Sporen: überwiegend citriform, Apex schwach ausgezogen und abgerundet, gelbbraun in KOH, extrem grob ornamentiert, Ornament aus groben Warzen , Graten und dicken Schollen (wie bei Phlegmacien z.B. C. praestans), bis 0,5 µm überstehend; Plage fehlend oder schwach ausgeprägt; etwas inhomogen, aber kräftig dextrinoid in Melzer; Maße: 9,7 x 6,2 (8,8-10,5 x 5,8-6,5), Q=1,56 (1,47-1,64), 20 Sp. gemessen;
Nr. 2: Hyphloma udum (Pers.: Fr.) Quélet
Zur Bestimmung: Mit FN und FE13 bestimmt. Unkritisch. Die letzten drei Bilder zeigen weitere Aufsammlungen vom selben Tag und aus demselben Gebiet.
Funddaten: 31.08.2013; Fundort: MTB 8040-3-3-1, 530 m NN; Bad Endorf, Hemhofer Seenplatte (würmeiszeitliche Relikte mit flachen Moränenhügeln), Moor zwischen Blasssee und Schlosssee; zwischen Sphagnum-Polstern am nackten, nassen Moorboden auf faulenden Erlenblättern mit etwas Nadelstreu; gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: bis 1,8 cm breit, konvex, nicht gebuckelt, Oberfläche glatt, etwas schmierig, jung ungestreift und mit dünnen Velumfasern am Hutrand, später verkahlend und bis zur Hälfte durchscheinend gestreift, jung rötlichbraun, kupferbraun, später blasser lehmbraun, hygrophan; Stiel: bis 7 x 0,2 cm, zylindrisch, basal gleichdick, im oberen Bereich beige, zur Basis hin immer dunkler braun, jung mäßig, später spärlich mit weißem Velum überfasert; Lamellen: aufsteigend und meist schmal angewachsen, mäßig gedrängt (l=3), olivgrau; Schneiden etwas heller, kaum flockig; Fleisch: wässerig beigebraun, im Stiel weiter unten dunkler; Geruch: schwach pilzig; Geschmack: mild; Mikromerkmale vom Exsikkat: Pleuroystiden: als Chrysozystiden, keulig, mucronat, ca. 40-60 x 10-15, meist mit fingerförmigem, aber bisw. auch irregulärem Auswuchs; Cheilozystiden: lageniform, kopfig lageniform, sublageniform mit welligem Hals, ca. 25-53 x 5-8 x 4-6 (Länge x Bauch x Apex); untermischt mit meist mucronaten Chrysozystiden (ca. 32-44 x 10-15); alle Zystiden an der Schneide bisweilen knallgelb; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 28-33 x 8-9; Sporen: subamygdaloid, bis fast fusoid, Apex schmal bis mittelbreit gerundet, im Umriss feinst rau, sehr dickwandig (Wand bis über 1 µm), intensiv olivgelb (grüngelb) in KOH, mit relativ kleinem KP (bis ca. 1 µm breit), hin und wieder mit leichter subapikulärer Depression; Maße: 14,1 x 7,3 (13-15,4 x 6,9-7,6), Q=1,93 (1,80-2,07), 20 Sp. gemessen;
Nr.3: Hyphloma elongatum (Pers.) Ricken
Zur Bestimmung: Mit FN und FE13 bestimmt. Die Sporen sind arg klein, was möglicherweise an den doch noch etwas unreifen Fk liegt. Im Übrigen aber passt das perfekt, vor allem makroskopisch zu den Bildern in FE13. Die Leptocheilos habe ich nicht gesehen, dazu betont Ludwig, dass sie zwischen den Chrysos schwer zu sehen sind.
Funddaten: 31.08.2013; Fundort: MTB 8040-3-3-1, 530 m NN; Bad Endorf, Hemhofer Seenplatte (würmeiszeitliche Relikte mit flachen Moränenhügeln), Moor zwischen Blasssee und Schlosssee; zwischen Sphagnum-Polstern am nackten, nassen Moorboden auf faulenden Erlenblättern (mit etwas Nadelstreu); gesellig (ca. 4 Fk);
Hut: bis 7 mm breit, stumpf kegelig bis glockig, stumpf gebuckelt, glatt, ungerieft, rapsgelb, jung am Rand mit feinsten Velumresten; Hutrand jung durch cortinaartiges Teilvelum mit dem Stiel verbunden; Stiel: bis 4 x 0,18 cm, zylindrisch, basal +/- gleichdick, verbogen, oben cremegelb, stielabwärts mehr beige bis blass braun, mit weißem Velum überfasert; Lamellen: aufsteigend (abgerundet) und schmal angewachsen, gedrängt, konvex, jung cremegelblich; Schneiden fein weißflockig; Fleisch: im Hut oben cremefarben, sonst wässrig gelb; Geruch: schwach pilzig; Geschmack: mild; Mikromerkmale vom Exsikkat: LS: steril, ausschließlich mit dicht stehenden Chrysozystiden, diese mit ausgezogenem Hals bis mucronat; Pleurozystiden: als Chrysozystiden, spindelig-bauchig mit ausgezogenem schmalem Hals und verjüngtem Fuß, auch submucronat, ca. 44-56 x 10-17; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: schlank ellipsoid bis subamygdaloid, meiste mit etwas verschmälertem Apex, dünnwandig, blass ocker in KOH, mit kleinem KP (ca. bis 0,5 µm), Maße: 9,5 x 5,5 (9-10,1 x 5,2-6,1), Q=1,72, 10 Sp. gemessen;
Nr.4: Phaeonematoloma myosotis (Fr.: Fr.) Bon
Zur Bestimmung: Mit FN und Strophariaceae-Monografie geschlüsselt. Unkritisch. Erstaunlicherweise zeichnet Noordeloos die Sporen ohne KP und bezeichnet denselben als undeutlich. Sowohl Ludwig also auch PDS 4 zeichnen ihn überdeutlich und Ludwig gibt eine Breite bis 1,5 µm an! Die beiden letzten Bilder zeigen eine weitere Aufsammlung aus demselben Gebiet.
Funddaten: 29.08.2013; Fundort: MTB 8040-3-3-3, 540 m NN; Bad Endorf, Hemhof, Langbürgner See Nordwest, am Rand des Moors zwischen Thaler See und Langbürgner See, dicht neben Sphagnum auf nassem Boden, unter Erlen und (weiter entfernt) Buchen, wohl terrestrisch (auch ein Holzstückchen und Graswurzeln im Basalbereich), einzeln;
Hut: 3,2 cm breit, flach konvex, mit stumpfem Buckel, glatt, schwach, aber deutlich klebrig, bis zur Hälfte durchscheinend gestreift, am Scheitel lehmbraun, sonst olivgelb bis olivgrün/grünbraun, Hutrand mit weißlichen Velumfasern und -flöckchen gesäumt (vergänglich); Stiel: 16 (!) cm lang, 0,5 cm breit, gekniet, tief im Substrat steckend, schmutzig beige, mit bräunlicher Überfaserung, apikal bereift-beschürfelt; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, graubeige bis mittelgrau, Schneiden weiß, feinst flockig; Fleisch: im Hut olivgelb bis grüngelb; im oberen Stielbereich außen weißlich, sonst im Stiel hellbraun bis ockerbraun; Geruch: säuerlich pilzig; Geschmack: mild; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixocutis mit trichodermalen Elementen, Zellen locker angeordnet und teilweise gelifiziert, vermutlich dadurch teils sehr bruchstückhaft, ca. 4 µm breit, mit Schnallen; Pigment fein bis grob inkrustierend, lebhaft gelb, womöglich teilweise auch intrazellulär; Lamellenschneide: steril, Cheilozystiden zylindrisch bis lageniform und sehr stark wellig bis fast gekräuselt, ca. 36-55 x 7-9, mit Schnallen; Pleurozystiden: als Chrysozystiden ausgeprägt, meist etwas eingeschnürt keulig mit einfachem, fingerigem Auswuchs, sehr dünnwandig und im Quetschpräparat leicht kollabierend; Basidien: 4-sporig mit Schnallen, z.B. 32x9, 37x9; Sporen: amydaloid, sehr dickwandig, mit relativ kleinem KP (ca. bis 1 µm), ockergelb in KOH, Maße: 15,1 x 8,6 (14,3-15,7 x 8,1-9,1), Q=1,74, 10 Sp. gemessen;
Nr.5: Pholiota lucifera (Lasch) Quél.
Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt und im Kompendium verglichen.
Funddaten: 17.09.2013; Fundort: MTB 7735-4-3-2, 490 m; Fröttmaniger Heide Südost (Schotterheide, Magerwiese, von Schafen beweidet), im großen Kiefernwald; scheinbar terrestrisch, aber stets auf vergrabenen Ästen und Ästchen vermutlich von Laubholz; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: 2,2-4 cm, flach gewölbt, schleimig und abtrocknend deutlich klebrig, zitronengelb und mit anliegenden, kleinen, rostbraunen Schüppchen besetzt; Stiel: bis 3 x 0,5 cm, basal meist gleichdick oder schwach verjüngt, über dem Ring cremegelb, blassgelb, darunter rostgelb und mit rostbraunen Schüppchen besetzt; Ring schmal, rostbraun und bisw. unvollständig oder etwas zerrupft; Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt, grünbeige (RAL), olivebeige, zuletzt honiggelb; Lamellenansatz und Schneiden oft rostbraun gesprenkelt; Schneiden weißflockig; Fleisch: cremefarben, im Hutkern meist wässrig ockerbraun, im untersten Stieldrittel vor allem am Rand lebhaft orangebraun bis rostbraun; Geruch: schwach; Geschmack: bitter; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: lockere Ixocutis, Zellen nur schwach oder nicht gelifiziert (jedenfalls keine zusammengeschnurrten zu finden), aber sehr locker angeordnet und im Präparat weit auseinanderdriftend, sehr variabel breit, gelegentlich kurz und etwas aufgeblasen, sonst normal zylindrisch und schlank, mit Schnallen; Pigment gelb, fein inkrustierend, in den obersten Lagen auch intrazellulär (vakuoläre, Nekropigment?), in der Subkutis scheinbar auch mit schwachem Wandpigment; Pleurozystiden: fehlend, keine Chrysos vorhanden; Cheilozystiden: polymorph, keulig, utriform, lageniform, oft irregulär, auch mit Auswüchsen, ca. 23-46 x 7-16; mit Schnallen; Basidien: sehr schlank, oft mit Hals, 4sporig, ca. 29-35 x 6-8; Sporen: ellipsoid, im Profil oft schwach bohnenförmig, ohne KP (höchstens Kallus), dickwandig, ockergelb, Maße: 8,1 x 5,0 (7,4-8,9 x 4,5-5,5), Q=1,62, 20 Sp. gemessen;
Nr.6: Deconica crobula (Fr.) Romagn.
Zur Bestimmung: Mit FE13 bestimmt und im Kompendium verglichen.
Funddaten: 29.08.2013; Fundort: MTB 8040-3-3-3, 540 m NN; Bad Endorf, Hemhof, Langbürgner See West, im Nadelwald (Fichte, Tanne, Buche eingestreut) auf Reisig (nicht auf Nadeln) und 1 Fk auf Buchenblatt; gesellig (ca. 6-8 Fk);
Hut: ca. 5-9 mm breit, jung flach gewölbt mit stumpfem Buckel, Rand später etwas aufgebogen,+/- trocken, schwach runzelig, unterhalb des Scheitels konzentrisch mit weißen Velumflöckchen besetzt, auch Hutrand anfangs behangen; braunbeige bis ockergelb, hygrophan, vom Scheitel her sandgelb ausblassend; bis zum Scheitel schwach durchscheinend gestreift; Stiel: bis 2,5 cm lang, bis 1 mm breit, zylindrisch, basal gleichdick, im oberen Bereich ockerbraun, stielabwärts dunkler braun, apikal bereift bis beschürfelt, unterhalb der Velumabrisszone dicht mit weißen Velumflöckchen besetzt; Lamellen: schwach ausgebuchtet bis gerade angewachsen, bisw. mit Zahn herablaufend, gedrängt (l=3-5), schwach konvex, braunbeige; Schneiden weißflockig; Fleisch: im Hut satt creme; im Stiel dunkler braun; Geruch: schwach pilzig, unauffällig; Geschmack: mild mit bitterlichem Nachgeschmack; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixocutis, Zellen stark gelifiziert, kaum differenziert; Cheilozystiden: überwiegend lageniform, gelegentlich mehr fusoid, immer mit schlankem Apex, ca. 20-32 x 4-6; mit Schnallen; Basidien: 4-sporig; Sporen: deutlich abgeplattet, lateral schlank ellipsoid bis subamygdaloid, in Aufsicht mitraförmig bis schwach rhomboid, dickwandig, blass ocker in KOH, mit relativ großem KP (bis ca. 0,8 µm), Maße: lateral 6,3 x 3,6 (6-6,7 x 3,4-3,8), Q=1,75; frontal 6,5 x 4,2 (6,1-7,0 x 3,9-4,5), Q=1,55; insgesamt 6,4 x 4,2 x 3,6 (6,0-7,0 x 3,9-4,5 x 3,4-3,8); jeweils 10 Sp. gemessen;