Mycena 2012
Nr. 1: Mycena laevigata (Lasch) Gillet
Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt.
Funddaten: 02.06.2012; Fundort: MTB 8434-3-2-1, 810 m; D - By - Vorderriss, im Heidebereich mit Fichten, Wacholder, Kiefer an der Böschung zur Forststraße rauf, auf bereits von Jungbäumen bewachsenem, völlig verrottetem Stumpf (sicher Nadelholz), auf bereits stark zersetztem Holz in luftiger Höhe (aber im Schatten von Jungfichten); büschelig;
Hut: 2,1 bis 3,2 cm breit, ausgebreitet, minimal gebuckelt oder ungebuckelt, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, trocken, matt, cremeweiß bis cremegrau, alt zunehmend beige und mit gelben bis rostgelben Flecken; Stiel: bis 5 x 0,25 cm, zylindrisch, glatt, cremeweiß bis cremegrau, durchscheinend genattert, glasig, ziemlich starr und steif, nicht brüchig; Lamellen: sehr gedrängt, schwach aufsteigend bis gerade angewachsen, stark queradrig, jung cremeweiß, später dunkler, satt cremefarben; Schneiden konvex und gleichfarbig, bisw. gelblich verfärbt (wohl an Druckstellen) Fleisch: extrem dünn, cremeweiß; Geruch: blütenartig (Pelargonium), kein Chlor, kein Mehl; Geschmack: mild; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Glatte, sehr lockere bis schwach gelifizierte Cutis, Zellen glatt, ca. 2-8 breit, oft blass quergestreift inkrustiert, mit Schnallen (bisw. Lochschnallen); Stieltrama: Randzellen überwiegend glatt, sporadisch auch mit Auswüchsen, höchstens haarförmige, kaum voluminöse Kaulos zu sehen; Cheilozystiden: lageniform bis spießförmig mit Bauch, apikal verjüngt, oft auch spitz, ab und zu am Hals mit fingerigem Auswuchs, selten geweihförmig verzeigt, bisw. schwach dickwandig, Schnallen vorhanden; Pleurozystiden fehlen; Lamellentrama: schwach dextrinoid; Basidien: überwiegend 4-sporig, mit Schnallen, ca. 20-23 x 5-6; Sporen: hyalin, sehr leicht kollabierend, Wände kaum zusehen, variabel geformt ellipsoid bis subglobos, amyloid, Maße: 6,0 x 4,0 (5,5-7 x 3-4,5), Q=1,51 (1,22-2,00), 20 Sp. gemessen;
Nr. 2: Mycena cf. villicaulis Maar. Geest.
Zur Bestimmung: Unklar. Mit dem Gröger-Schlüssel landet man aufgrund der Stielhaare bei dieser Art. Die Beschreibung stimmt auch weitgehend überein. Eine gewisse Ähnlichkeit haben auch die als H. citrinomarginata bestimmten Aufsammlungen aus dem Zillertal, die auch behaarte Stiel hatten, aber doch andere Farben. Mycena abramsii ist makroskopisch anders und wächst normalerweise nicht auf Nadelstreu.
Funddaten: 05.09.2012; Fundort: MTB 8236-4-4-3, ca. 1300 m; D-By-Tegernsee, Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) auf Raibler Schichten (Mürbkalk, Zellendolomit), an feuchter, krautiger Stelle, unter Fichte, Salweide und Ahorn zwischen Pestwurz auf Nadelstreu; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 1,7 cm, flach kegelig, Oberfläche glatt bis feinst samtig, trocken, am und um den Scheitel braun mit schwachem Olivton, zum Rand hin immer heller bis cremefarben; frisch bis zum Scheitel gestreift, hygrophan; Stiel: bis 6,8 cm x 1 mm, cremegrau, vor allem im oberen Drittel etwas glasig, auf ganzer Länge feinst behaart; Lamellen: ausgebuchtet und meist mit Zahn angewachsen, entfernt, hellgrau, am Grund stark queraderig; Schneiden feinst weißflockig; Fleisch: extrem dünn, cremegrau; Geruch: wie M. abramsii (im Schnitt schwach alkalisch mit Anklängen von Radi); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellen igelig bis korallig verzweigt, ca. 3-5 breit; Stieloberfläche: Rindenzellen dicht noppig bis fingerig, mit Schnallen, keine auffallenden Zystiden beobachtet, aber auf ganzer Länge und besonders in den unteren zwei Dritteln mit ca. 50-500 langen, dickwandigen (skelettisiert wirkenden), unseptierten Haaren, diese ca. 3-4 breit; Cheilozystiden: extrem variabel, keulig, utriform, breit spindelig, lageniform, oft mit fingerförmigem Auswuchs, seltener mit zwei solchen Auswüchsen, glatt, ohne Noppen, mit Schnallen, ca. 22-35 x 9-16; Pleurozystiden: fehlend; Lamellentrama: dextrinoid; Basidien: 4-sporig mit langen Sterigmen (bis über 5), mit Schnallen, ca. 17-23 x 6-7,5; Sporen: schmal ellipsoid bis subzylindrisch, Wände in Kongo gut sichtbar, schwach amyloid, 8,7 x 4,1 (7-10,5 x 3,5-4,5), Q=2,12;
Nr. 3: Mycena inclinata (Fr.) Quél.
Zur Bestimmung: Die Unterscheidung von M. maculata ist nicht ganz einfach, zumal ich hier nicht sicher bin, ob das Substrat nicht doch Fichte ist. Ludwig nennt als Trennmerkmal stärker verzweigte Cheilos bei M. maculata, bei Robich ist das aber gerade umgekehrt dargestellt. Aufgrund des Mehlgeruchs und fehlender rötlicher Flecken bestimme ich als M. inclinata. Meine Kollektionen von M. maculata hatte in der Regel auch dunklere Stiele mit nur kurzem hellerem Abschnitt an der Spitze.
Funddaten: 20.09.2012; Fundort: MTB 7934-4-1-2, 600 m; D-By-München, Forstenrieder Park, Sukzessionsflächen östlich des Eichelgartens, bodensaurer Laubmischwald (Eiche, Buche, Hainbuche, Linde, Zitterpappel, Salweide, Fichte) auf hochwürmeiszeitlichen Schottern (kalkhaltig); auf lose liegendem Strunkteil (unklar, ob Laub- oder Nadelholz); büschelig (>10 Fk);
Hut: bis 1,7x1,7 cm, spitzkegelig mit Papillchen, Scheitel speckig glänzend, trocken, zu 2/3 durchscheinend gestreift, am Scheitel dunkelbraun, sepiabraun, zum Rand hin heller graubraun bis cremegrau (am Fotos etwas zu freudig, evtl. Weißabgleich korrigieren), Rand gezähnelt-fransig; Stiel: bis 8 x 0,25, basal büschelig verwachsen, nicht wurzelnd, starr, nicht besonders brüchig, in der oberen Hälfte hellgrau bis cremegrau, stielabwärts immer dunkler ockerbraun bis olivbraun; Lamellen: steil aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, hellgrau bis grauweiß, zu den Schneiden hin weiß; Schneiden glatt; Fleisch: unter der HDS wässrig grau, über den Lamellen sehr dünn, im Hutkern weiß, im Stiel wie außen; Geruch: schwach nach frischen Gurken; Geschmack: mild, schwach mehlig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: lockere Cutis, schwach gelifiziert, Zellen ca. 2-4 breit, schwach noppig (vereinzelt fingerige Auswüchse bis 8 µm), manche auch glatt, mit Schnallen; in der darunter liegenden Schicht intrazellulär diffus (wolkig) braun pigmentiert; Stielrinde: Zellen überwiegend glatt, vereinzelt schwach noppig, Kaulozystiden im obersten Stielsechstel subzylindrisch, wenn, dann mit spärlichen Auswüchsen und unter 6 µm breit; Lamellentrama: dextrinoid; Cheilozystiden: eingebaut, Schneide heterogen, Zystiden schlank keulig bis birnenförmig, oft auch irregulär subzylindrisch, an der Keule mit noppigen Auswüchsen, die aber irregulär angeordnet sind und oft fast bis zur Basis reichen, kurz, ca. 18-32 x 7-10, mit Schnallen; Pleurozystiden: fehlend; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 23-30 x 7-9, Sterigmen ca. bis 6 lang; Sporen: breit ellipsoid bis subglobos, Wände gut sichtbar in Kongo, schwach amyloid, 7,6 x 5,5 (6,5-8,5 x 5-6), Q=1,38 (1,25-1,60), 20 Sp. gemessen;