Russula 2008
Nr. 3: Komischer Täubling im Bergmischwald (Ficht, Tanne, Buche), ist nichts anderes als R. badia;
Funddaten: 06.08.2008, MTB 8136-4-3-1, 750 m, Warngau, Taubenberg, Sulzgraben; Bergmischwald; bei Fichten, Tannen und (weiter entfernt) jungen Buchen; gesellig; Hut: bis 8 cm breit, Mitte vertieft, Rand bisw. kurz kanelliert, deutlich bis schwach glänzend, Farben fleischbräunlich, rötlichbraun, im Zentrum stellenweise schwarzbraun, Rand oft ockerbräunlich verblasst; Stiel: bis 7,5 x 2,7; zylindrisch bis spindelig, basal zugespitzt und schwach braunfleckig, weiß; Lamellen: abgerundet angewachsen, gedrängt, spröde, cremefarben; Fleisch: kompakt (Stiel hohlgefressen) weiß, im Schnitt unveränderlich; Geruch: angenehm obstartig (Birne); Geschmack: Lamellen brennend scharf, Fleisch: scharf; Chemie: (Reaktion auf Hutfleisch) FeSO4: sofort blassrosa; Guajak: mäßig rasch blaugrün; Phenol: langsam violett (keine Brauntöne beigemischt); HDS: Haare: lang, dünn, fädig, glatt bis leicht wellig, wenig verzweigt, TZ immer zur Spitze verjüngt, Enden oft spitz, Maße an den Septen ca. 2-4 µm, Pigment unauffällig; Pileozystiden lang (oft >100), plurisettati (ca. 1-4 Septen), zylindrisch-schlangenförmig, Endzellen bisw. auch keulig, Köpfe ca. 6-10 breit, auffallend marmoriert (siehe Fotos in Wasser), in SV (beim Exsikkat) nicht reagierend; Sporen: breitellipsoid, 7,7 x 6,6 (7-9 x 6-7,5), Q=1,17 (1,08-1,23), 20 Sp. gemessen; Ornamentierung: isoliert warzig, Warzen stumpfkeglig und grob, bisw. verlängert und zu kurzen Graten verbunden, seltener dünne Stege vorhanden, keine netzigen Verbindungen oder Maschen, ca. 1 µm vorstehend; Plageflecken relativ klein und mäßig amyloid (grau); Sporenpulver: (trocken) IIIa-b; Bestimmung: Russula badia; Sporenpulver zwar arg hell und Sporen recht klein, doch Arten aus der Subsektion Sardoninae scheiden wg. der stark unterteilen PZ oder den isoliert warzigen Sporen aus; alle anderen Arten der Subsektion Urentes müssten gelbes Sporenpulver besitzen;
Nr. 2: Im Buchenwald auf Kalk, R. pseudoaeruginea;
Funddaten: 16.07.2008, MTB 7934-4-4-2, 550 m, Baierbrunn, Isarleite, im Buchenwald bei großen Buchen; einzeln; Hut: 5 cm breit, konvex, Mitte schwach vertieft, trocken, Farben ocker, grünlich-ocker, blass cremeocker, schwach rostfleckig, am Rand kurz gerieft, Huthaut zu knapp 2/3 abziehbar; Stiel: 5,5 x 2 cm, zylindrisch, voll, weiß bis cremeweiß, schwach längsrillig, basal bisweilen rostfleckig; Lamellen: gedrängt, gerade angewachsen, kaum gegabelt, cremeweiß, fast so speckig und elastisch wie bei R. cyanoxantha; Fleisch: weich (vor allem im Stiel), weiß, im Schnitt unveränderlich; Geruch: schwach, aber angenehm obstartig; Geschmack: Lamellen ganz leicht schärflich, Fleisch mild, +/- neutral; Chemie: (Reaktionen auf Hutfleisch) FeSO4: schlagartig rosa; Guajak: schlagartig blaugrün; Phenol: langsam violettbraun; KOH auf Stielbasis negativ; HDS: Haare aus tönnchenförmigen Zellen, die ca. 3-6zellige Ketten bilden, mit verlängerten, verjüngt zulaufenden Terminalzellen, Pigment körnig, Breite der Tönnchen ca. 5-10 mm, Breite der Terminalzellen ca. 4-6 µm; Pileozystiden: einzellig, keulig, oft mit zipfeligem Auswuchs an der Spitze, Breite ca. 6-10 µm, in SV teilweise grauschwarz; Sporen: breitelliptisch, 6,5 x 5,5 (6-7,5 x 5-6), Q=1,17 (1,08-1,20); Ornamentierung: aus isolierten, bisweilen verlängerten bzw. ineinanderfließenden Warzen und kurzen Graten ohne netzige Verbindungen, bis 1 µm vorstehend, Plage amyloid (als relativ kleiner, runder Fleck ausgeprägt); Sporenpulver: ca. IId; Bestimmung: R. pseudoaeruginea.
Nr. 1: Im Mischwald, R. romellii;
Funddaten: 27.06.2008, MTB 7934-4-1-4, 620 m, Oberdill, im Mischwald bei großen, alten Buchen und schmächtigen Fichten; einzeln; Hut: 12 cm breit, Mitte schwach vertieft, trocken, am Rand lila, teils ziemlich verwaschen und mit cremefarbenen Streifen und Flecken, im Zentrum olivocker, blassocker; Huthaut etwa zur Hälfte abziehbar; Stiel: 10 x 3,5 cm, +/- zylindrisch, basal ausspitzend, schwach rillig, cremefarben, von der Basis her bräunend; Lamellen: gedrängt, gerade angewachsen, satt cremegelb; Fleisch: weiß, weich, im Stiel gekammert hohl bis wattig ausgestopft, im Zentrum unter der Huthaut hell zitronengelb, vor allem im Stiel grauend (graubraun verfärbend); Geruch: uncharakteristisch, vielleicht ganz schwacher Jodoformgeruch; Geschmack: Fleisch und Lamellen mild (ausgewachsenes Exemplar); Chemie: (auf Hutfleisch) FeSO4: rasch fleischrosa; Guajak: blaugrün; Phenol: langsam violettbraun; KOH auf Stielbasis +/- ohne Reaktion; HDS: Haare sehr lang und fädig, ca. 1,5-3 µm breit, Enden meist sehr dünn, aber abgerundet, seltener spitz, bisw. mit einzelnen Divertikeln, wellig, verzweigt, Basalabschnitte ca. 3-5 µm breit; Pileozystiden (Primordialhyphen?!) zylindrisch, bisw. septiert, inkrustiert (in Kongo und SV deutlich zu sehen, Inkrustierung nicht säureresistent), ca. 3-4 µm breit, mit einzelnen Divertikeln; in SV meist nicht reagierend, einzelne schwach grauend; Sporen: breitelliptisch bis rundlich, 7,2 x 6,3 (6,5-8 x 6-7), Q=1,14 (1,1-1,25); Ornamentierung: unvollständig amyloid, aus Stacheln und kurzen Graten, die bisweilen durch feinstrichige Verbindungen ansatzweise netzig sind, ganze Maschen aber eher sporadisch vorhanden; Plage fleckig und schwach amyloid; Stacheln meist stumpf kegelig, bis ca. 1 µm vorstehen; Sporenpulver: ca. IIIc (vielleicht eine Spur dunkler, da spärlicher Abwurf); Bestimmung: R. romellii;