Russula 2006
26. Oktober, Marienstein
Auf einer Schafweide bei Fichte und Tanne:
Funddaten: 26.10.2006, MTB 8235/4/2/2, 800 m Marienstein, Schafweide; bei Fichte und Weißtanne; gesellig (3 Fk); Hut: bis 8 cm breit (der Große bis 9), Rand rillig gerieft (der Große nur schwach), glatt (der Große feinsamtig); Stiel: apikal erweitert, Basis verjüngt, längsrillig bis grob längsfurchig, wattig ausgestopft, weiß, alt grauend oder bräunend; Lamellen: mit "Schweißnaht" angewachsen, cremefarben mit buttergelbem Reflex, alt orangegelb; Fleisch: weiß, im Schnitt schwach gilbend; Geruch: angenehmst und intensiv obstartig (Birne!); Geschmack: Hutfleisch sehr scharf, bald brennend, Lamellen genauso; Basidien: -; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: PZ zylindrisch bis schlankkeulig, sehr vereinzelt mit Divertikeln, ca. 50-110 lang, 5-8 breit, meist mehrfach septiert (1-4fach), Endstücke ca. 12-50 µm lang; Haare polymorph, ca. 2-5 µm breit, oft wellig bis knorrig, verzweigt, schwach divertikuliert, mit körnigen, punktförmigen Inkrustationen (?), verschieden eng septiert; Sporen: rundelliptisch, 10,2 x 8,3 (9-11,5 x 7,5-9), Q=1,23 (1,1-1,3); Ornamentierung: isoliert stachelig, ohne Verbindungen, Stacheln meist dicht stehend, 0,8-1,8 µm hoch, Plage amyloid; Sporenpulver: IVc (gelb); Chemie (Reaktion auf Stielrinde): -; Bestimmung: Untersektion Urentes, Russula firmula
8. Oktober, Isarauen Grünwald
Einzelfund im Buchenlaub:
Funddaten: 08.10.2006, MTB 7935/1/3/4, 550 m Isarauen Grünwald; bei Amanita-phalloides-alba-Platz, bei Fichte und Buche; einzeln; Hut: 4 cm breit, klebrig, Hutrand schwach gerieft, blass rosa, oliv, braun und ocker getönt; Stiel: 9 (!) cm lang; wie R. velutipes feinflockig und feinrillig, hohl; Lamellen: cremefarben, mit orangegelbem Reflex; Fleisch: -; Geruch: obstartig wie R. fellea; Geschmack: Lamellen scharf, Stielfleisch: schärflich, aber nicht nachhaltig; Basidien: -; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: Pileozystiden: sehr zahlreich, in SV deutlich und einheitlich grauend, subclavat, sehr lang, meist einfach septiert, ca. 60-120 x 6-10; Haare: meist einfach gabelig verzweigt, ca. 2-4 µm breit, oft recht spitz, bisw. auch abgerundet zulaufend, ohne Divertikel, nicht knorrig, mäßig eng septiert; Primordialhyphen: keine gesehen; Sporen: 8,6 x 7,4 (8-9 x 7-8), Q=1,16 (1,1-1,2); 10 Sporen gemessen; Ornamentierung: isoliert stachelig, Verbindungslinien nur sporadisch vorhanden, Stacheln 1-2 µm hoch; Plage amyloid; Sporenpulver: IVc (gelb); Chemie (Reaktion auf Stielrinde): FeSO4 blassrosa; Guajak sofort intensiv blaugrün; Phenol: hell rosabraun; Bestimmung: Untersektion Urentes, Art unklar
20. Oktober, Westerham, Pfaffensteig
Die beiden hier vorgestellten Kollektionen von R. sanguinea wuchsen nur wenige Meter voneinander entfernt, gehören vermutlich zur selben Kiefer (nur eine in der Nähe) und möglicherweise zum selben Myzel. Die ist insofern bemerkenswert, als Kollektion 1 durchgehend knallrot, Kollektion 2 aber durchgehend entfärbt ist.
Funddaten: 20.10.2006, Westerham, Pfaffensteig; auf einer Waldwiese am Waldrand bei Buche, Fichte, Kiefer und Eberesche; gesellig (ca. 8 Fk); Hut: 6-8 cm breit, schwach glänzend bis matt, auch angefeuchtet nur minimal klebrig-schmierig, sonst trocken, feinsamtig, im Zentrum bisweilen etwas vertieft und runzelig, Rand glatt oder kurz rillig gerieft, Hutfarben: rorarot, karminrot, stellenweise ocker bis olivocker ausblassend; Huthaut nicht oder nur ganz am Rand abziehbar; Stiel: ca. 5-7 cm lang, bis 2,5 cm dick, zylindrisch bis spindelig, voll, Basis konstant verjüngt bis zugespitzt, Oberfläche feinrillig bis apikal netzflockig (wie velutipes), weiß bis schmutzigweiß und stets stellenweise rosaviolett geflammt, beim Liegen gilbend; Lamellen: mäßig gerängt, gerade angewachsen, bis zum halben Radius oft gegabelt, am Grund stark queraderig, cremeweiß, in der Aufsicht mit buttergelbem Reflex; Fleisch: weiß, fest, im Schnitt nicht verfärbend; Geruch: angenehm obstartig (Birne); Geschmack: Hutfleisch zunächst mild, dann schärflich, Lamellen sofort brennend scharf; Basidien: -; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: mit langen zylindrischen bis schlankeuligen Pileozystiden (in SV grau), die bisweilen unseptiert, bisweilen auch 2-3fach septiert sind; Haare spärlich verzweigt, fädig, wenig septiert, häufig mit Divertikeln; Sporen: 7,8 x 6,3 (7,5-8 x 6-6,5), Q=1,23 (10 Sp. gemessen);; Ornamentierung: isoliert warzig (Ornament niedrig); Sporenpulver: IId-IIIa; Chemie (Reaktion auf Hutfleisch): FeSO4 rosa; Guajak sofort blaugrün; Bestimmung: Russula sanguinea
Kollektion 2:
Funddaten: 20.10.2006, Westerham, Pfaffensteig; auf einer Waldwiese am Waldrand bei Buche, Fichte, Kiefer und Eberesche; gesellig (ca. 10 Fk); Hut: 6-8 cm breit, in der Mitte etwas vertieft und unregelmäßig runzelig-höckerig, schwach glänzend bis matt, schwach klebrig (angefeuchtet), sonst trocken, Rand jung glatt, alt bisweillen kurz rillig gerieft, Hutfarben generell sehr blass, ockergrau, zum Rand hin zunehmend mit blass grüngelblicher Tönung; Huthaut zu ca. 1/3 abziehbar; Stiel: ca. 5-9 cm lang, zylindrisch bis schwach keulig, basal schwach verjüngt, voll bis wattig ausgestopft, Oberfläche längsrillig, weißlich, graubräunlich bis grüngelblich verfärbend; Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt, in Stielnähe oft gegabelt, cremeweiß, in der Aufsicht mit buttergelbem Reflex, Schneiden glatt; Fleisch: weiß, fest, brüchig, im Schnitt kaum verfärbend, beim Eintrocknen grauend, in der Stielrinde leicht cremefarben; Geruch: angenehm obstartig (Birne); Geschmack: Hutfleisch scharf, aber nicht brennend, bald nachlassend; Lamellen brennend scharf; Basidien: -; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: Haare 3-4 µm breit, knorrig, kurz septiert, stark verzweigt und stark divertikuliert, spitz oder rund zulaufend; Pileozystiden zylindrisch bis schlankkeulig 0-3fach septiert (meist 1 oder 2fach), ca. 80-160 lang, ca. 6-8 µm breit (am Kopfende); Sporen: rundelliptisch, Plage amyloid, 7,7 x 6,4 (7-8 x 6-6,5), Q=1,2 (10 Sp. gemessen); Ornamentierung: isoliert warzig (völlig ohne Verbindungen), niedrig, max. 1 µm vorstehend; Sporenpulver: IIIa (hellocker); Chemie (Reaktion auf Hutfleisch): FeSO4 rosa (relativ kräftig), Guajak sofort blaugrün; Phenol langsam rosabraun; NH3 negativ;; Bestimmung: Russula sanguinea, entfärbte Form
9. September, Taubenberg, Steingraben
Gesellig im Mischwald:
Funddaten: 09.09.2006, Taubenberg, Steingraben; bei Fichte, Tanne und Buche; gesellig (2 Fk); Hut: 4,5 - 11,5 cm breit, alt aufgebogen, bei trockener Witterung klebrig und speckig glänzend, Hutrand stark gerippt, am Rand ockerbraun, zum Zentrum hin über olivgrün nach olivocker ausblassend, ganz im Zentrum wieder dunkler bräunlich; Stiel: 5,5-9 cm lang, bis 3,5 cm dick, zylindrisch bis etwas spindelig aufgeblasen, längsrillig, an der Spitze feinst bereift, weiß, vor allem im unteren Drittel schwach bräunend (graubraune Verfärbung); Lamellen: am Stielansatz oft gegabelt, reif buttergelb; Fleisch: weiß, im Schnitt nicht verfärbend; Geruch: angenehm fruchtig, obstartig (Birne); Geschmack: Fleisch zuerst mild, nach wenigen Sekunden deutlich scharf, Lamellen genauso; Basidien: -; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: Pileozystiden in SV dunkelgrau, gut differenziert, mehrfach septiert (2-5), sehr unterschiedlich lang, Enden zylindrisch bis keulig, 7-18 µm breit, oft mit kurzen Divertikeln an den Endzellen; Haare stark verzweigt und kurz septiert, aus tönnchenförmigen, teils etwas aufgeblasenen Zellen (etwa bis 12 µm), Endzellen lang ausgezogen unn spitz oder abgerundet zulaufend (3-5 µm breit), häufig mit Divertikeln; Sporen: rundelliptisch, 11,1 x 9,3 (9,5-12,5 x 8-11), Q=1,18 (1,1-1,3); Ornament: isoliert spitzstachelig, in der Regel um 1,5, aber nicht selten 2-2,5 µm vorstehend; Sporenpulver: gelb (IVc); Chemie (Reaktion auf Stielrinde): FeSO4: blass rosa; Guajak: intensiv dunkel blaugrün; Phenol: langsam violettbraun; Bestimmung: Russula urens
Freitag, 1. September, Andechs, Goaßlweide
Gesellig bei Eiche, Buche, Fichte und (weiter weg) Kiefer:
Funddaten: 01.09.2006, Andechs, Goaßlweide (Feld 2), bei Eiche, Buche, Fichte und Kiefer; gesellig; Hut: ca. 5,5-8,5 cm breit, trocken, matt, Huthaut etwa zur Hälfte abziehbar, gewölbt, alt vertieft, Hutrand jung glatt und scharf, alt bisweilen stark kammartig gerieft, Hutfarben insgesamt blass, blassocker, ockerbraun, fleischbräunlich, rosabraun, bisweilen auch cremeweiß ausgeblasst; Stiel: bis 4,5 cm lang, 2 cm breit, voll bis wattig ausgestopft, längsrillig, Basis zugespitzt, weiß, schmutzigweiß, beim Liegen vor allem zur Basis hin ockerbraun fleckend, sonst schwach ockergrau verfärbend; Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt, einige gegabelt, auf ganzer Länge am Grund mit starken Queradern, jung cremefarben, reif lebhaft buttergelb; Fleisch: sehr hart, kompakt, weiß, im Schnitt kaum verfärbend, höchstens ganz blass ockergrau; Geruch: im Schnitt angenehm fruchtig, obstartig (wie Apfelkompott); Geschmack: Hutfleisch mild, aber beim Kauen leicht schärflich, Lamellen schärflich bis bitterlich, aber nicht brennend; Basidien: -; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: Pileozystiden in SV nur zum Teil, aber intensiv dunkelgrau, sehr zahlreich, zylindrisch bis spindelig oder schwach keulig (8-12 µ breit), an der Basis oft eingeschnürt, nicht oder nur basal septiert; Haare sehr schmal (2-4 µm), rundlich oder spitz zulaufend, septiert, ohne Divertikel aber wellig, verzweigt (nicht stark); Sporen: rundelliptisch, meist mit amyloiden Plageflecken, 8,5 x 7,2 (8-9 x 7-7,5), Q=1,2 (1,1-1,3); Ornament: aus dicken, teils verlängerten, meist isolierten Warzen, bisweilein mit feinstrichigen Verbindungen oder perlschnurartig aneinandergereiht, aber nur sporadisch ein unvollständiges Netz bildend; Sporenpulver: gelb, IVb-c; Chemie (Reaktion auf Hutfleisch): FeSO4: blass orangerosa; Guajak: intensiv dunkel blaugrün; Phenol: langsam violettbraun; Bestimmung: Russula decipiens Subsektion Urentes
Freitag, 18. August, Taubenberg
Einzeln bei großer Fichte und jungen Erlen, ca. 720 m:
Funddaten: 18.08.2006, Taubenberg, am Bachlauf, an anmooriger Stelle, bei großer Fichte und jungen Erlen; Hut: 10 cm breit, Rand schwach gerieft, Huthaut glatt, matt bis schwach glänzend, erreicht nicht ganz die Lamellen, nur am Rand abziehbar; Stiel: 8 cm lang, bis 3 cm breit, zylindrisch, Basis verjüngt bis zugespitzt, stark längsrillig, an der Basis braunfleckig; Lamellen: reif lebhaft ockergelb; Fleisch: weiß, nicht auffallend verfärbend; Geruch: unauffällig; Geschmack: in allen Teilen völlig mild; Basidien: -; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: Pileozystiden in SV grau, gut zu sehen, sehr lang (ca. 100 µm) und mehrfach septiert, schlangkeulig, 4-7 µm breit; Haare meist spitz zulaufend, dünn (3-4), verzweigt, septiert, bisweilen divertikuliert, Primordiahyphen wenn überhaupt vorhanden, dann spärlich, weder PZ noch PH mit säurebeständigen Inkrustationen nach CF-Passage; Sporen: rundelliptisch, meist mit großen amyloiden Plageflecken, 9 x 7,2 (8-10 x 6,5-8), Q=1,25 (1,1-1,4); Ornament: isoliert und dicht stachelig, Stacheln meist 0,8-1,2 µm hoch, vereinzelt auch länger; Sporenpulver: ockergelb, IVa; Chemie (Reaktion auf Hutfleisch): FeSO4: sofort blassrosa; Guajak: sofort blaugrün; Phenol: langsam rötlichbraun; Bestimmung: um Russula integra???
Gesellig im Bergnadelwald (Fichte, Tanne), ca. 720 m:
Funddaten: 18.08.2006, Taubenberg, im Nadelwald, bei Tanne (dominierend) und Fichte; Hut: 6-8 cm breit, in der Mitte etwas vertieft, am Rand bisweilen rillig gerieft, Huthaut speckig glänzend und schmierig, ockerbraun bis ockergelb, in der Mitte blasser, nach längerm Liegen mit deutlichen Olivtönen, Huthaut knapp zur Hälfte abziehbar; Stiel: bis 8 cm lang, bis 3 cm breit, zylindrisch bis spindelig aufgeblasen, Basis verjüngt bis zugespitzt, weiß, längsrillig, an der Basis braunfleckig, sonst bisweilen blass graubraun verfärbend; Lamellen: dicht stehend, oft gegabelt, eher dünn, reif butter- bis dottergelb; Fleisch: weiß, im Hut nicht verfärbend, im Stiel alt etwas graulich; Geruch: angenehm obstartig; Geschmack: nach wenigen Sekunden deutlich scharf (Stielfleisch und Lamellen); Basidien: -; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: Pileozystiden in Wasser mit blass gelblichgründem Inhalt, in SV grau, gut sichtbar, schlankkeulig, ca. 30-60 µm lang, 5-9 breit, meist nicht oder einfach septiert, bisweilen auch mit 2-3 Septen; Haare verzweigt und septiert, Enden abgerundet oder spitz zulaufend, selten mit knorrigen Auswüchsen, 2-4 µm breit; Sporen: rundelliptisch, meist mit großen amyloiden Plageflecken, 10,6 x 8,6 (9-11 x 8-9), Q=1,2 (1,1-1,4), gemessen an 10 Sporen; 2. Messung an 20 Sporen: 10,6 x 8,7 (9-12 x 7,5-9,5), Q=1,2 (1,1-1,3) ; Ornament: isoliert und dicht stachelig, Stacheln ca. 1-1,8 µm hoch; Sporenpulver: gelb, IVd-IVe; Chemie (Reaktion auf Hutfleisch): FeSO4: ganz blass rosa, fast negativ; Guajak: sofort und intensiv (sehr) dunkel blaugrün; Phenol: hell rosabraun, nach längerem Liegen dunkel violettbraun; Bestimmung: Russula urens
Montag, 7. August, Forstenrieder Wald bei München
Gesellig im bodensauren Mischwald (Buche, Fichte):
Funddaten: 07.08.2006, Forstenrieder Wald bei München; bei jungen Fichten und alten Buchen; Hut: 3,5 - 8 cm breit, schwach glänzend, nicht so samtig matt wie lepida, zinnoberrot bis rosa, vor allem im Zentrum mit hell ockergelben Ausblassungen, Rand schwach gerieft, Huthaut mindestens zur Hälfte leicht abziehbar, Fleisch darunter stellenweise rosa überhaucht; Stiel: 3-9 cm lang, bis 2,4 cm dick, weiß, nicht rötlich überhaucht, feinrillig, apikal leicht verbreitert und fließend in die Lamellen übergehend, apikal feinstflockig bereift, schwammig bis wattig ausgestopft, basal verjüngt; Lamellen: dicht stehend, zum Stiel hin oft gegabelt, Schneiden glatt, weiß bis cremeweiß; Fleisch: weiß, nur im Stiel im unteren Drittel im Schnitt sofort graubraun verfärbend, fest, aber nicht hart wie lepida; Geruch: schwach, leicht streng pilzig-säuerlich; Geschmack: 100% mild in den Lamellen eine Spur bitterlich, sonst +/- neutral; Basidien: -; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: Primordialhyphen stark inkrustiert, bisweilein verzweigt und septiert, 3-4 µm breit; Pigment fleckig, intrazellulär; Haare zylindrisch, wellig, relativ lang septiert, bisweilen verzweigt oder mit Auswüchsen, seltener etwas knorrig, 2-3 µm breit; Sporen: rundelliptisch, meist mit großen amyloiden Plageflecken, 7,1 x 6,1 (6,5-8 x 6-7), Q=1,16 (1,08-1,25), aus 20 Messungen; Ornament: niedrige (-0,5 µm vorstehend), +/- isolierte Warzen und Grate, die nur stellenweise miteinander verbunden sind, aber nie ein vollständiges Netz bilden, höchstens lockere Muster oder Streifungen, nur mit wenigen feinen, maschenartigen Verbindungslinien; Sporenpulver: cremefarben (Ib-IIa); Chemie (Reaktion auf Hutfleisch): SV auf Stielrinde vom Frischpilz: sehr blass rosa, auf Exsikkatmaterial leuchtend johannisbeerrot; FeSO4: sehr blass rosa, fast negativ; Guajak: schmutzig olivbraun, erst nach längerem Liegen blaugrün; Phenol: langsam, aber intensiv violettbraun; Bestimmung: Russula velutipes.
Freitag, 4. August, Mangfalltal, Westerham
Gesellig im Mischwald (Buche, Fichte, Tanne):
Funddaten: 04.08.2006, Mangfalltal, im Mischwald (Buche, Fichte, Tanne) auf einem Waldpfad, bei alten Buchen; gesellig; Hut: 6-8,5 cm breit, bei nassem Wetter schmierig bis schleimig, Hutrand kammartig gerieft, verschiedene Rottöne von rosaviolett über Pink bis lachsrosa, im Zentrum durchweg ockerlich ausgeblasst und bisweilen mit rostbräunlichen Flecken, Huthaut zur Hälfte leicht abziehbar; Stiel: bis 7 cm lang, bis 3 cm breit, weiß, nur an wenigen Stellen rosa überhaucht, apikal feinflaumig bereift, sonst schwach längsrillig, voll, zur Basis hin bisweilen wattig ausgestopft; Lamellen: zum Stiel hin oft gegabelt, ziemlich dick und dicht stehend, am Grund mit Anastomosen, weiß bis cremeweiß; Fleisch: weiß, ziemlich hart, im Schnitt weder grauend noch gilbend; Geruch: unauffällig, +/- neutral; Geschmack: völlig mild, auch in den Lamellen; Basidien: -; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: Pileozystiden in SV nur schwach grau bis negativ, schlecht zu sehen, bisweilen septiert; Haare zylindrisch mit meist abgrundeten Enden, stark septiert und oft verzweigt, 3-5 µm breit, querseptierte zylindrische (Primordial?)Hyphen mit in HCL unlöslichen mit CF anfärbbaren Inkrustationen; an anderem, bereits exsikkatiertem Exemplar konnten keine Pileozystiden festgestellt werden, die Inkrustationen an den PrH waren aber bereits in Wasser gut erkennbar; Sporen: 8,3 x 7,4 (7,5-10 x 6,5-9), Q=1,13 (1,1-1,2), Plage amyloid; eine Zweitmessung an anderem bereits exsikkatiertem Exemplar bei der HDS-Untersuchung in Kongo hat ergeben: 7,9 x 6,7 (7-8,5 x 6-7), Q=1,2; Ornament: aus niedrigen Warzen (0,5-0,8 vorstehend), die mit feinen bis gratigen Verbindungen zu einem meist engmaschigen Netz verbunden sind; Sporenpulver: cremeweiß (Ib); Chemie (Reaktion auf Hutfleisch): FeSO4: blassrosa; Guajak: nur sehr schwach, teils braun bleibend, stellenweise sehr langsam schmutzig blaugrün verfärbend; Phenol: sehr langsam violettbraun; KOH: negativ; SV auf Exsikkat-Stiel: leuchtend rot; Bestimmung: Russula spec.
Montag, 31. Juli, Taubenberg
Gesellig im Mischwald:
Funddaten: 31.07.2006, Taubenberg, auf einem Waldpfad, an relativ lichter Stelle; bei großen Fichten, eine junge Buche in ca. 6-7 Meter Entfernung; Hut: -; Stiel: -; Lamellen: Schneiden alt rotbraun beflockt; Fleisch: -; Geruch: süßlich, aber nicht direkt widerlich, eher nach überreifem Obst (Birnen); Geschmack: in den Lamellen schärflich; Basidien: -; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: ; Sporen: 7,6 x 6 (7-8,5 x 5,5-6,5), Q=1,3 (1,2-1,4) Ornament: isoliert grobwarzig, Warzen sporadisch etwas verlängert, sehr unterschiedlich dicht stehend, praktisch ohne Verbindungen, 0,3-1 µm vorstehend, meist kaum über 0,5; Sporenpulver: IIa; Chemie: KOH auf Stielspitze und Hutfleisch negativ (nur blass gelblich); Bestimmung: Russula spec (foetens oder illiota vielleicht?)
Sonntag, 23. Juli, Taubenberg
Gesellig im Bergnadelwald:
Funddaten: 23.07.2006, Taubenberg, an einem Hohlweg meist aus der Böschung wachsend, bei Fichte (etwas weiter entfernt auch Tannen und Lärchen, keine Laubbäume); Hut: 4-5 cm breit, Rand lange eingerollt, ockergelb bis ockerbraun, mit zahlreichen Erdresten besetzt; Stiel: zylindrisch, ca. 4 cm lang, Basis zugespitzt, weiß, im Schnitt kaum verfärbend, von der Basis her bräunend; Lamellen: cremefarben; Fleisch: weiß, an Fraßstellen gelbbraun verfärbend; Geruch: stinkend; Geschmack: zunächst mild, dann scharf, aber nicht brennend; Basidien: -; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: ; Sporen: rundelliptisch, 7,6 x 6,5 (7-8 x 6-7), Q=1,2 (1,1-1,3), zusätzliche Sporenmessung (ebenfalls an 10 Sporen) am Exsikkat: 7,4 x 6,5 (7-8 x 6-7), Q=1,14 (1,1-1,2); Ornament: aus unterschiedlich großen, dicht stehenden, isolierten Warzen, die teils verlängert sind und an wenigen Stellen feinstrichige oder gratige Verbindungen aufweisen und teilweise perlschnurartig aneinandergereiht sind, nicht über 1 µm vorstehend, meist wesentlich niedriger; Sporenpulver: schwacher Abwurf, cremefarben; Chemie: KOH auf Stielspitze und Hutfleisch chromgelb; Bestimmung: Russula subfoetens
Gesellig im Bergnadelwald bei Fichte:
Funddaten: 23.07.2006, Taubenberg, am Rand eines Waldweges in der Nadelstreu bei großen Fichten und einer jungen Buche, gesellig; Hut: bis 6,5 cm breit, Huthaut samtig matt, violett mit rosa Flecken, im Zentrum ocker, Huthaut etwas zur Hälfte abziehbar (dabei geht aber viel Hutfleisch mit ab); Stiel: bis 3 cm lang, ca. 1,3 cm breit, voll bis wattig ausgestopft, weiß, stelenweise blass rosa überhaucht; Lamellen: dicht stehend, brüchig, an der Anwachsstelle häufig gegabelt, weiter innen einzelne gegabelt, cremeweiß; Fleisch: weiß, unter der Huthaut violettrosa, an Fraßstellen gilbend; Geruch: schwach obstartig; Geschmack: völlig mild, auch in den Lamellen; Basidien: -; Cheilozystiden: zylindrisch bis schwach keulig, bisweilen etwas wellig und mit fingerförmigem Fortsatz; Pleurozystiden: keine beobachtet; HDS: Haare knorrig mit Auswüchsen, unterschiedlich septiert und verzweigt, ca. 3-7 µm breit, in Wasser sind bisweilen belagartige hyaline sowie körnige rötliche Inkrustationen sichtbar, diese sind aber nicht säureresistent, nach CF-Behandlung keine Inkrustationen erkennbar; Sporen: rundelliptisch, 6 x 5,4 (5-6,5 x 5-5,5), isoliert feinwarzig punktiert, Ornament kaum vorstehend, keine Plageflecken zu erkennen; Sporenpulver: schwacher Abwurf, cremeweiß (ca. Ib-IIa); Chemie: (auf Huttrama) FeSO4: sofort orangerosa; Guajak: intensiv dunkel blaugrün; Phenol: violettbraun ; Bestimmung: Russula spec.
Montag, 17. Juli, Isarauen Grünwald
Gesellig im Buchenwald:
Funddaten: 17.07.2006, Isarauen Grünwald, im Buchenwald, in sonniger, eher trockener Hanglage, direkt an Buchenwurzel; gesellig; Hut: 4,8-7,5 cm breit, matt, feucht schwach klebrig, Rand schwach bis ungerieft, zinnoberrot bis rosarot, zum Scheitel hin ocker bis blassgelb, bisweilen mit bräunlichen Sprenkeln, Huthaut maximal zur Hälfte abziehbar, jung nur am Rand ablösbar; Stiel: zylindrisch, bis 5 cm lang, bis 1,8 cm breit, weiß, stellenweise rötlich überhaucht, von der Basis her deutlich bräunend; Lamellen: relativ elastisch, gedrängt, gerade angewachsen, einzelne gegabelt, cremefarben bis buttergelb, nach längerem Liegen rostfleckig; Fleisch: weiß, an Fraßstellen gelbbraun bis rostfleckig verfärbend; Geruch: angenehm obstartig; Geschmack: zunächst mild, nach ca. 15 Sek. schärflich bis scharf, Lamellen sofort deutlich scharf; Basidien: -; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: Pileozystiden in SV grauschwarz und gut erkennbar, teilweise ein- bis mehrfach septiert, teils unseptiert, sehr unterschiedlich lang, meist schwach keulig verdickt und 4-9 mm breit, Haare septiert und teilweise verzweigt, teils abgrundet, teils relativ spitz zulaufend, keine säureresistenten Inkrustationen auf den HDS-Hyphen; Sporen: rundelliptisch mit großen amyloiden Plageflecken, 9,3 x 8,1 (8,5-10 x 7-9), Q=1,15 (1,0-1,3); Sporenpulver: IV-b, gelb; Chemie: FeSO4 auf Stieltrama negativ, nach einiger Zeit blass graugrün, Guajak auf Stielrinde blaugrün aber langsam, Phenol dunkelbraun; Bestimmung: Russula maculata, Gefleckter Täubling
Sonntag, 16. Juli, Forstenrieder Wald bei München
Einzeln bei Buche:
Funddaten: 16.07.2006, Forstenrieder Wald/Oberdill, einzeln bei alter Buche am Rand der Forststraße; Hut: 6,3 cm breit, Mitte schwach vertieft, Oberfläche matt, trocken, blutrot bis purpurrot, am Rand mehr orangerot, Huthaut zur Hälfte abziehbar; Stiel: 6,5 cm lang, bis 1,5 cm dick, zylindrisch, wattig ausgestopft, Stielrinde hell zitronengelb; Lamellen: brüchig, am Grund aderig verbunden, mäßig dick, cremefarben, Schneiden leuchtend zitronengelb; Fleisch: weiß, im Schnitt schwach gilbend, unter der Huthaut und in der Stielrinde zitronengelb; Geruch: schwach, unauffällig; Geschmack: mild, +/- neutral (auch Lamellen); Lamellentrama: -; Huttrama: -; Basidien: -; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: keine Pileozystiden, die in SV grauschwarz verfärben, HDS-Hyöhen homogen, 3-5 mm breit, unterschiedlich lang septiert, bisweilen verzweigt, teils abgerundet, teils ziemlich spitz zulaufend, ohne Inkrustationen; Sporen: rundelliptisch bis rund, 8,1 x 7,1 (7-9 x 6-8), Q=1,1 (1,0-1,2), Ornament aus groben Warzen, die Teilweise mit verschieden dicken Graten verbunden sind, kaum mit feinnetzigen Verbindungen, Grate bilden ab und zu netzige bis zebrastreifige Muster, ca. 0,5-1 µm vorstehend, ; Sporenpulver: IIIa-IIIc, ocker; Chemie: (auf Stieltrama) FeSO4: rosa, Guajak: intensiv blaugrün, Phenol: violett braun; Bestimmung: Russula aurea
Montag, 10. Juli, Leutstetten, Wildmoos
Einzeln im Sphagnum bei Fichte und Birke:
Funddaten: 10.07.2006; Leutstetten, Wildmoos, einzeln im Sphagnum bei Fichte und Birke; Hut: 3,6 cm breit, schmierig bis schwach klebrig, Rand schwach gerieft, Huthaut leicht und fast ganz abziehbar, Färbung rot bis rosarot, im Zentrum ockerlich verblassend; Stiel: 5,5 cm lang, voll, schwammig, weiß bis cremeweiß, Stielrinde schwach grauend; Lamellen: weiß; Fleisch: weiß; Geruch: schwach obstartig; Geschmack: brennend scharf; Lamellentrama: -; Huttrama: -; Basidien: ; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: -; Sporen: rundlich, Ornament spitzwarzig mit bisweilen nicht ganz vollständigem Netz, 7,1 x 6,2 (6-8 x 6-7), Q=1,15 (1,0-1,3); Sporenpulver: weiß, Ia bzw. 10Y; Chemie: FeSO4 auf Stieltrama: sofort rosa; Bestimmung: Russula emetica var. emetica
Sonntag, 9. Juli, Isarauen Grünwald
Im Isarauwald gesellig bei Buche:
Funddaten: 09.07.2006; Isarauen Grünwald, im Buchenwald, gesellig, das kleine entfärbte Exemplar unter einem kleinen Felsblock; Hut: 2,5-7 cm breit, etwas schmierig bis schwach klebrig, Huthaut schlecht ablösbar, nur am Rand, maximal bis zur Hälfte, rot, vor allem im Zentrum ockerlich ausblassend, das junge Exemplar creme bis blassocker und nur rötlich überhaucht; Stiel: bis 7 cm lang, bis 3 cm breit, jung voll, alt wattig ausgestopft, weiß, bisweilen deutlich rötlich überhaucht und stellenweise rostfleckig; Lamellen: gedrängt, ziemlich dick, am Grund aderig verbunden, jung cremeweiß, alt cremegelb, in der Aufsicht mit orangeockerfarbenem Schein; Fleisch: weiß, an Fraßstellen bräunend; Geruch: angenehm obstartig; Geschmack: Hutfleisch mild, angenehm obstartig, nach längerem Kauen pikant, aber nicht brennend, Lamellen sofort deutlich scharf; Lamellentrama: -; Huttrama: -; Basidien: 4-sporig; Cheilozystiden: keine beobachtet, vielleicht übersehen, wenn: unauffällig; Pleurozystiden: keine beobachtet; HDS: Pileozystiden: in SV dunkelgrau, schlangenförmig, meist mit keulig verdickten Enden, manchmal 1-2x septiert, 60-110 x 4-8; Haare: zylindrisch, an der Spitze verjüngt, aber abgerundet, verzweigt, bisweilen etwas knorrig, wellig, Länge der Endzellen 9-35 µm, intrazellulär orangerot pigmentiert (fleckig, keine Inkrustationen); keine Primordialhyphen mit Inkrustationen beobachtet; Sporen: rundelliptisch, isoliert grobwarzig, mit wenigen kurzen Graten und vereinzelten feinnetzigen Verbindungen, in Melzer mit auffallender, grauer (amyloider) Plage, Ornament ca. 0,5-0,8 vorstehend, 9,3 x 8,4 (8-10 x 7,5-9), Q=1,1 (1-1,2); Sporenpulver: dottergelb, IVc bzw. 60Y28M; Chemie: FeSO4 auf Stieltrama: negativ, beim Eintrocknen blass graugrünlich verfärbend; Bestimmung: Russula maculata (mit etwas Bauchweh, denn die FeSO4-Reaktion funktioniert nicht und die Hutfärbung ist untypisch, allerdings tun sich in den Schlüsseln auch Alternativen auf.
Im Isarauwald einzeln bei Buche:
Funddaten: 09.07.2006; Isarauen Grünwald, im Buchenwald, einzeln; Hut: 4 cm breit, Rand schwach gerieft, cremeweiß bis cremegelb, im Zentrum etwas stärker gefärbt, Huthaut speckig, klebrig, etwa zur Hälfte ablösbar; Stiel: 4,5 cm lang, bis 1,8 cm breit, spinnwebenartig längs überzogen, wattig ausgestopft bis gekammert, weißlich bis cremeweiß, an der Basis schwach blassbraun verfärbend; Lamellen: weißlich bis cremefarben; Fleisch: weißlich bis cremefarben; Geruch: nach gekochten Meeresfrüchten; Geschmack: brennend scharf; Lamellentrama: -; Huttrama: -; Basidien: -; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; HDS: Pileozystiden in SV grauschwarz, 42-82 x 6-9, keulig, auch zylindrisch und wellig; Haare 48-80 x 1,5-3, lang und dünn, Septen spärlich; Sporen: grobwarzig mit gratigen Verbindungen und +/-vollständigem Netz, bis ca. 0,8 µm vorstehend, 7 x 5,9 (6,5-7,5 x 5-6,5), Q=1,2 (1,1-1,4); Sporenpulver: cremeweiß , Ia (Rom.), bez. 10y (PDS), (frisch auf Papier nicht weiß, sondern creme!); Chemie: FeSO4 auf Stieltrama: rosa; Bestimmung: Russula raoultii, der Blassgelbe Täubling