Übrige Gattungen 2020

Nr. 1: Amanita cf. vaginata var. vaginata (Bull.: Fr.) Lamarck

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2014) geschlüsselt.

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Funddaten: 05.09.2020; MTB 7031-4-2-1, 490 m; 10° 58' 17,31'' E, 48° 56' 17,69'' N; D – By – Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Gemeinde Pappenheim, im Hangwald oberhalb der Altmühlschleife nördlich der Stadt; Eichen-Hainbuchenwald mit Waldkiefer über Kalk (Dickbankkalke, Jura); bei Buche und Hainbuche; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 5,5 cm breit, ziemlich einheitlich olivgrau; Stiel: bis 12 x 1 cm, gekammert hohl, fein rau, ohne Natterung, cremeweiß; Volva: hoch angesetzt (ca. 2 cm über der Basis), ziemlich stabil, innen und außen weiß, außen schwach gilbend; Lamellen: frei, gedrängt, cremeweiß; Schneiden ungefärbt; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: globos, 10,5 x 9,7 (8,8-11,7 x 8,5-10,8), Q=1,08 (0,99-1,27), 30 Sp. gemessen;

Nr. 2: Atheniella spec.

Zur Bestimmung: Unklar. Aufgrund der teils orangegelben Hutfarben eigentlich eine typische M. floridula s. auct. bzw. rosa Form von A. flavoalba, allerdings 2-sporig und mit einem Q-Wert unter 1,8, was mikroskopisch für A. adonis spricht. Vgl: Aronsen A, Larsson E (2016). "Studier i släktet Mycena - 2. Mycena floridula –en färgvariant av Mycena flavoalba (gulvit hätta)". Svensk Mykologisk Tidsk. 37 (3): 26–31.

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Funddaten: 13.09.2020; MTB 8533-1-4-1, 1040 m; Koordinaten: 11° 12' 39,89'' E; 47° 28' 25,13'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; feuchte Mähwiese über Würmmoräne im Übergangsbereich zu Raibler Kalk; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 1,7 cm breit, normal bis flach kegelig und fast spitz gebuckelt, ganz jung rot bis rotorange, später am Scheitel orange zum Rand hin immer heller, bis cremefarben; Stiel: bis 4 x 0,2 cm, cremefarben bis cremegelblich, apikal stark bereift, stielabwärts zumindest stellenweise feinst und eher unauffällig weißlich bereift; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, mäßig gedrängt, stark queraderig (vor allem am Grund), cremefarben, Schneiden gleichfarbig; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Hymenialzystiden: groß und lageniform; Basidien: 2-sporig, ohne Schnallen; Sporen: ellipsoid bis zylindrisch, sehr variabel mit extrem streuenden Q-Wert, oft basal etwas verschmälert und apikal breit gerundet, Maße: 8,4 x 4,8 (7,6-9,3 x 3,9-5,7), Q=1,76 (1,46-2,22), 30 Sp. gemessen;

Nr. 3: Crepidotus mollis (Schaeff.: Fr.) Staude

Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt.

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Funddaten: 04.07.2020; MTB 8335-3-3-1, 730 m, Koordinaten: 11° 30' 47,83'' E, 47° 37' 2,41'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Jachenau, Raut, im Jachental; Auwald (Fichte, Erle) über quartären Ablagerungen, auf ca. 3 cm starkem, morschem Laubholzast (höchstwahrscheinlich Grauerle); gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: bis 2,5 cm breit, milchweiß, über Nacht graubraun nachgedunkelt, am Hutrand durchscheinend gestreift; Stiel: fehlend bis rudimentär, an der Anwachsstelle weiß flaumig bis striegelig; Lamellen: gedrängt, bräunlich beige, dunkler fleckig; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis aus quergestreift inkrustierten Zellen, darunter eine dicke gelatinöse Subpellis aus fädigen, locker verflochtenen Zellen, die in ein weißes Gel eingebettet sind; Cheilozystiden: dicht gepackt an der Schneide, überwiegend lageniform, spindelig oder subzylindrisch; Basidien: 4-sporig, ohne Schnallen; Sporen: ellipsoid, apikal gerundet, bisw. auch angedeutet zugespitzt, dickwandig, aber nur blass gelblich gefärbt, Maße: 8,0 x 5,4 (7,3-8,8 x 5,1-5,9), Q=1,49, 10 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;

Nr. 4: Flammulaster carpophilus (Fr.) Earle

Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt. Wohl unkritisch.

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Funddaten: 04.07.2020; MTB 8335-3-3-2, 880 m, Koordinaten: 11° 32' 16,59'' E, 47° 36' 49,18'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Lenggries, Röhrmoostal; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) über Plattenkalk; auf Buchenlaub, gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: bis 4 mm breit, glockig, trocken, matt, feinst körnelig, ungestreift, beige; Stiel: bis 2 cm lang, und kaum 1 mm breit, basal verdickt, in der oberen Hälfte bereift, in der unteren mehr flockig, hutfarben; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, entfernt (ca. 12 erreichen den Stiel), beige, Schneiden fein weißflockig; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: dicht gepackt an der Schneide, brennhaar- bis flaschenförmig mit langem irregulär knorrigem schlankem Hals und zugespitztem Apex (immer unter 4 µm breit), ca. 34-43 x 3,5-6,5; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: amygdaloid, in Frontansicht ovoid, sehr dünnwandig und praktisch farblos, im KOH-Präparat großteils kollabiert und teils mit Keimfäden, Maße: 8,6 x 5,1 (7,1-10,0 x 4,6-5,7), Q=1,7, 10 Sp. gemessen;

Nr. 5: Leccinellum pseudoscabrum (Kallenb.) Mikšik

Zur Bestimmung: Makroskopisch klar.

Foto Foto Foto Funddaten: 19.08.2020; MTB 7934-4-2-3, 630 m; 11° 27' 27,24'' E, 48° 1' 54,16'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park; nahe dem Karolinengeräumt; junger Mischwald (Eiche, Hainbauch, Laubwaldsukzession) über Rissmoräne mit Lösslehmauflage; bei Hainbuche und Eiche; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 6 cm breit, wie gehämmert, warm schokoladenbraun; Stiel: auf cremegrauem Grund mit schwarzen Schüppchen; Röhren und Poren: cremegrau; Fleisch: im Hut rasch grauend; im Stiel rasch schwärzend, in der Stielbasis schwarzblau verfärbend;

Nr. 6: Leccinum scabrum (Bull.: Fr.) Gray

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2006) und FAN7 (Flora Agaricina Neerlandica) geschlüsselt. Die Sporen sind mit Q=2,82 gedrungener als in FAN7 angegeben (>3). FE2 (Munoz) gibt sogar Q=3,4-3,8 an!

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Funddaten: 22.10.2020; MTB 8332-2-1-4, 660 m; 11° 7' 23,36'' E, 47° 40' 55,6'' N; By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Uffing am Staffelsee, Obernacher Moos; Moorwald im Übergangsmoor (Birke, Kiefer); bei Birke am Waldrand; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 10,5 cm breit, etwas klebrig, kastanienbraun; Stiel: bis 10 x 2,7 cm, sehr massiv (wie der ganze Fk), ohne blaugrüne Verfärbungen an der Basis, mit schwarzbraunen kleinen Schüppchen, die deutlich zum cremeweißen Grund kontrastieren; Poren: beigebräunlich; Fleisch: weiß, unveränderlich im Schnitt; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Trichoderm, Zellen sehr variabel, teils kurz und gedrungen, teils lang und schlank, mit vielen kurzen gedrungenen, aber stets unter 10 µm breiten meist braun pigmentierten Zellen; Kaulozystiden: zahlreich, überwiegend spindelig-bauchig, spindelig, utriform oder keulig, ca. 43-73 x 9-20; Sporen: boletoid, dickwandig, 15,2 x 5,4 (13,7-16,7 x 4,8-5,9), Q=2,82 (2,55-3,16), 20 Sp. am Hut gemessen;

Nr. 7: Lentinus suavissimus Fr.

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2006) geschlüsselt.

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Funddaten: 11.06.2020; MTB 7834-3-3-4, 560 m; Koordinaten: 11° 21' 19,49'' E, 48° 6' 0,97'' N;D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Krailling, ehmaliges Pionierübungsgelände Krailling; Trockenrasen, Kiesfluren und halboffene Sukzessionsflächen über wümreiszeitlichen Schottern; im Laubwald (Eiche, Linde, Ahorn, Birke, Eberesche), auf ca. 2 cm dickem, am Boden liegendem Laubholzast, gesellig (2 Fk);
Hut: bis 2,6 cm breit, trocken, feinst samtig, stellenweise feinst bereift, ungestreift, gelb bis orangegelb, am Hutrand teils feinfransig behangen; Stiel: kurz und knubbelig, mit stark anastomosierenden Lamellen überzogen; Lamellen: am Stiel anastomosierend herablaufend, mäßig gedrängt (ca. 17 erreichen den Stiel), cremeweiß, Schneiden und Flächen fein bewimpert; Fleisch: sehr zäh, dünn, wässrig cremefarben, unter der Huthaut gelb durchgefärbt; Geschmack: mild; Geruch: deutlich nach Bittermandel; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis (?), in der obersten Lage aus dicht verflochtenen, nur schwach dickwandigen liegenden Zellen, darunter ein Geflecht aus diesen Zellen und dickwandigen Skeletthyphen, die teilweise bis zur Dickschicht reichen und diese bisw. abgebrochen durchstoßen; Trama monomitisch aus teils schwach, teils stark dickwandigen Skeletthyphen; Schnallen zahlreich vorhanden; Lamellenschneide: steril, besteht aus dichten Büscheln schlank zylindrischer, dünnwandiger, wohl direkt aus der Trama entspringenden Hyphen ("Hyphenpflöcke", deren Endzellen ca. 40-100 µm lang sind und bei Ludwig als Marginalhaare bezeichnet werden; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: subzylindrisch, ventral oft konkav und dadurch phaseoliform, glatt, inamyloid, nicht kongophil, Maße: 5,7 x 2,7 (4,8-6,8 x 2,4-3,0), Q=2,09 (1,71-2,38), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;

Nr. 8: Simocybe reducta (FR.: Fr.) P. Karst

Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt. Hausknecht (in ÖZP 21, 2012) schlüsselt die Art mit meist deutlich sichtbarem KP aus, während Senn-Irlet in FN "at times with a visible pore" angibt und Ludwig im Kompendium "KP nicht sichtbar" schreibt. Ausschlaggebend für meine Bestimmung sind die deutlich amygdaloiden, apikal meist spitzen und in KOH kräftig gelb gefärbten Sporen, die sich von jenen aller meiner bisher untersuchten Simocybe-Kollektionen deutlich unterscheiden. Übereinstimmend mit der Beschreibung von Hausknecht sind die kleinen, auf morschem Holz gewachsenen Fk sowie die deutlich gestreiften, eher blass gefärbten Hüte; er gibt allerdings etwas kürzere Cheilozystiden an.

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Funddaten: 05.09.2020; MTB 7031-4-2-1, 490 m; 10° 58' 17,31'' E, 48° 56' 17,69'' N; D – By – Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Gemeinde Pappenheim, im Hangwald oberhalb der Altmühlschleife nördlich der Stadt; Eichen-Hainbuchenwald mit Waldkiefer über Kalk (Dickbankkalke, Jura); auf morschem, Laubholzast (Hainbuche, Eiche oder Buche); gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: bis 1,2 cm breit, konvex, trocken, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, auffallend bereift, olivgrün mit Grauanteil; Stiel: bis 2 x 0,15 cm, basal gleichdick oder keulig und weißfilzig, etwas heller oliv wie der Hut, auf ganzer Länge bereift; Lamellen: leicht aufsteigend oder gerade und breit angewachsen, entfernt, hutfarben; Schneiden weißflockig; Geruch: pelargoniumartig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: am ehesten eine Cutis aus recht breiten Zellen, mit zahlreichen aufrecht stehenden Pileozystiden, Pileozystiden überwiegend lageniform oder zylindrisch, apikal nicht selten kopfig oder keulig erweitert, ca. 33-70 x 4,5-12, farblos oder diffus braun pigmentiert; Trägerzellen querstreifig inkrustiert; Cheilozystiden: dicht gepackt, überwiegend zylindrisch-wellig oder lageniform mit schwach ausgeprägtem Bauch, apikal oft am breitesten und schwach keulig oder kopfig erweitert, ca. 42-59 x 5-7,5; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: amygdaloid, bisw. mit Bauchdelle und dann nierenförmig (exakt wie bei Inocybe flocculosa), apikal konisch, ohne Keimporus, höchstens mit Kallus, dickwandig und in KOH intensiv gelb, Maße: 8,3 x 4,6 (7,3-9,1 x 4,2-4,8), Q=1,83 (1,73-1,95), 20 Sp. vom Hut gemessen;