Gomphales 2020

Alle Ramaria-Aufsammlungen wurden mit den Schlüsseln aus der Monographie von Joseph Christan (2008) bestimmt. Die Messungen und Mikrofotos beruhen auf Exsikkatmaterial. Gewebeuntersuchungen erfolgten in Kongorot/NH3, die Sporenornamente wurden in Baumwollblau analysiert.
Die geografischen Koordinaten wurden anhand einer interaktiven Luftbildkarte näherungsweise ermittelt.

Nr. 1: Ramaria longispora Marr & Stuntz

Zur Bestimmung: Wohl unkritisch.

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Funddaten: 13.09.2020; MTB 8533-1-2-3, 1075 m; Koordinaten: 11° 12' 54,57'' E; 47° 28' 29,98'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; feuchter Fichtenwald über Würmmoräne; gesellig (ca. 5 Fk);
Fk klein bis mittelgroß, Strunk glatt, Äste gelb mit minimalem lachsrosa Ton, Astspitzen gelb, Fleisch in den Ästen gelatinös; Mikromerkmale vom Exsikkat: Basidien: 4-sporig, ohne Schnallen; Basalmyzel: Zellen völlig glatt, ohne Kristalle und nicht gelifiziert, Schnallen fehlend; Sporen: schlank spindelig, oft mit supraapikularer Depression, apikal meist leicht verjüngt, im Umriss rau, Ornament warzig, Warzen isoliert, nur sporadisch zu kurzen Wulsten verbunden; Maße: 14,4 x 4,3 (12,3-17,6 x 3,6-5,1), Q=3,35 (2,67-4,89), 20 Sp. am Hymenium gemessen;

Nr. 2: Ramaria spinulosa (Per.: Fr.) Quél.

Zur Bestimmung: Auch makroskopisch bestimmbar.

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Funddaten: 19.09.2020; MTB 8434-4-1-4, 905 m; Koordinaten: 47°31'57.48"N; 11°26'38.95"E; D-By-Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Lenggries, Vorderriß, Reitsteig; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) in der kalkalpinen Zone (würmzeitliche Lokalmoräne); in einem von Buchen dominiertem Hang, bei Buchen und einzelner Fichte; gesellig, verges. mit Lactarius pallidus;
Fk bis 9 cm breit und 10 cm hoch, Strunk unterteilt, stark verwachsen, weißlich bis beige, bis weit herunter mit Ästen, ohne rosa Zone; Äste eher filigran, dunkel milchkaffeebraun bis rauchbraun; Fleisch bräunlich durchwirkt (siehe Schnittbild); Mikromerkmale vom Exsikkat: Basidien: 4-sporig, ohne Schnallen; Basalmyzel: Zellen glatt, ohne Schnallen, nicht gelifiziert, ohne Kristalle; Sporen: ellipsoid, im Umriss sehr grob rau, Maße: 9,3 x 5,1 (8,4-11,1 x 4,5-5,5), Q=1,83 (1,60-2,07), 20 Sp. am Hymenium gemessen;

Nr. 3: Ramaria flava var. flava (Schaeff.: Fr.) Quél. ss. Schild

Zur Bestimmung: Da bin ich mir nicht ganz sicher. Ungewöhnlich scheinen mir die recht warm gelben Farben mit leuchtend gelben Astenden. Außerdem sind die Sporen im Umriss nicht 100%ig glatt und zudem oft apikal etwas verdickt, was ich bei R. flava so noch nie gesehen habe. Eine Alternative im Schlüssel finde ich aber nicht, und da längsgerichtete Sporenornament ist auch typisch für R. flava.

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Funddaten: 13.09.2020; MTB 8533-1-2-3, 1070 m; Koordinaten: 11° 13' 8,5'' E; 47° 28' 31,11'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; Bergmischwald über Würmmoräne, bei Fichte, Buche und evtl. auch Tanne; gesellig (2 Fk);
Fk : große Art (13 cm hoch), Strunk stark unterteilt, Äste gelb mit minimalem (am Foto nicht sichtbarem) lachsrosa Ton, Astspitzen leuchtend gelb; Mikromerkmale vom Exsikkat: Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, z.B. 69x11; Asttrama: Schnallen zahlreich vorhanden; Basalmyzel: Zellen mit länglichen kristallinen Anlagerungen, glatt, Wände nicht gelifiziert, Schnallen weitgehen fehlend (nur 1 im Präparat gesehen); Sporen: zylindrisch, selten mit Depression, apikal oft schwach erweitert und breit abgerundet, Ornament ausgeprägt warzig-wulstig, mit vielen länglichen Wulsten, sehr niedrig, Sporen im Umriss feinst rau bis glatt; Maße: 12,5 x 3,9 (11,0-14,3 x 3,2-4,4), Q=3,23 (2,80-3,88), 20 Sp. am Hymenium gemessen;