Pluteaceae 2016

Nr. 1: Pluteus cervinus (Schaeff.) P. Kumm.

Zur Bestimmung: Etwas ungewöhnlich sind die blassen Farben und der fehlende Geruch. P. petasatus wächst eher büschelig und hat nur verstreut Cheilozystiden an der Lamellenschneide.

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Funddaten: 17.08.2016; MTB 7146-1-1-4, 560 m; 13.357031 E, 48.878405 N; Spiegelau, Rehbruck, NWR Rehberg; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) an südostexponiertem, recht trockenem Steilhang, auf saurem Boden über Granit/Gneis; auf einem morschen, starken, liegenden Buchenstamm; einzeln;
Hut: 5 cm breit, gewölbt, schwach gebuckelt, am Scheitel filzig, sonst glatt, radialfaserig, blass graubeige; Stiel: 5 x 0,5 cm, basal etwas erweitert, auf cremeweißem Grund blass graubraun genattert (zur Basis hin); Lamellen: frei, gedrängt, sehr bauchig, blass cremerosa; Fleisch: weiß; Geruch: schwach, unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Basidien: 4-sporig, ohne Schnallen; Pleurozystiden: als Hakenzystiden ausgeprägt; Cheilozystiden: keulig, dicht stehend; HDS: Cutis, Endzellen apikal meist etwas verjüngt, ohne Schnallen;

Nr. 2: Pluteus cf. pouzarianus Singer

Zur Bestimmung: P. brunneoradiatus wäre möglich, die Unterscheidung ist aber unklar.

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Funddaten: 19.08.2016; MTB 6945-2-1-1, 930 m, 13.266813 E, 49.09306 N; By-Regen-Zwieslerwaldhaus; östlich vom Waldhaus am Wanderweg, der vom Kreuzstraßl nach Norden führt, an der Steinbachbrücke; Mischwald (Buche, Fichte, Tanne, Lärche) auf saurem Boden; auf vergrabenem morschem Holz (vermutlich Buche);
Hut: 4,2 cm breit; Stiel: 5 x 0,8 cm, basal schwach keulig, auf cremefarbenem Grund braun überfasert; Geruch: schwach rafanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: steril durch dicht gepackte keulige Cheilozystiden, diese ca. 42-58 x 18-30; Basidien: 4-sporig, gelegentlich mit Schnallen; Schnallen auch in der Lamellentrama und im Subhymenium vorhanden, aber nicht sehr häufig; HDS: Cutis, Schnallen fehlend oder sehr selten (keine gesehen); oberste Lage intrazellulär braun pigmentiert; Sporen: subglobos, Maße: 7,6 x 6,0 (7,1-8,5 x 5,4-6,5), Q=1,27, 10 Sp. gemessen;

Nr. 3: Pluteus semibulbosus (Lasch) Quél.

Zur Bestimmung: Mit Gröger und FN geschlüsselt. Unkritisch. Meine erste Kollektion auf Nadelholz. Im Gröger unter dem Synonym P. depauperatus aufgeführt.

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Funddaten: 19.08.2016; MTB 6945-2-1-1, 740 m, 13.250698 E, 49.093664 N; By-Regen-Zwieslerwaldhaus; oberhalb des Waldhauses am Steinbach; Mischwald (Buche, Fichte, Tanne, Lärche) auf saurem Boden; auf Nadelholzast;
Hut: 2,6 cm breit, hygrophan, Stiel: 3,6 x 0,3, basal kleinknollig, weißlich überfasert, ohne Schuppen, aber fast bis zur Basis fein weiß bereift;; Lamellen: gedrängt, rosabeige, sehr bauchig; Geruch: schwach; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Trichoderm, mit langgestreckten, fusoiden oder keuligen, teils intrazellulär braun pigmentierten Zellen; Maße der Endzellen: ca. 68-103 x 16-28, Q=3,9 (10 Zellen gemessen); Sporen: subglobos, 7,4 x 6,2 (6,7-8,6 x 5,6-7), Q=1,20 (20 Sp. gemessen);

Nr. 4: Pluteus cinereofuscus J. E. Lange

Zur Bestimmung: Mit Gröger und FN geschlüsselt. P. pallescens ist dunkler braun, kaum hygrophan, hat fast kugelige Sporen und keine so breiten Pleurozystiden. Aufgrund der ziemlich überdimensionalen Pleurozystiden käme vielleicht auch P. inquilinus infrage, der jedoch fast weiße Hüte und zwar lange, aber nicht so voluminöse Pleuros sowie kleinere Sporen haben soll.

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Funddaten: 04.09.2016; MTB 8235-3-3-2, 800 m; 11.52262 E, 47.720053 N; Bad Tölz, Wackersberg, Lehen, Steinbachtal, direkt am Steinbachufer; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) mit Auwaldeinsprengseln (Ahorn, Grauerle) am Bachufer in der Flyschzone; am Wegrand, auf feuchtem, etwas sandigem Boden bei Ahorn und Grauerle; einzeln;
Hut: 3 cm breit, trocken, etwas radialrunzelig, schwach glimmerig, graubeige, am Scheitel gelblich; Stiel: 5,6 x 0,35 cm, basal schwach keulig erweitert, weiß, längsfaserig, sonst glatt; Lamellen: aufsteigend und sehr schmal angewachsen, gedrängt, sehr bauchig, grau, graubeige; Schneiden weißflockig (Zystiden mit der Stereolupe auch an der Fläche erkennbar); Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: unauffällig, schwach; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: zellig, ausschließlich aus rundlich-blasigen Zellen, sehr kompakt (einzelnen Zellen nur schwer freizuquetschen); Cheilozystiden: bauchig fusoid, utriform oder keulig, auffallend große, den Pleurozystiden ähnelnde Cheilos ebenfalls an der Schneide vorhanden, ca. 36-94 x 13-49; Pleurozystiden: zahlreich, meist sehr groß und voluminös, utriform, bauchig fusoid, ca. 88-118 x 27-46; Sporen: breit ellipsoid, Maße: 8,1 x 6,5 (7,1-9,0 x 5,8-6,9), Q=1,26 (20 Sp. gemessen;

Nr. 5: Pluteus chrysophaeus (Schaeff.) Quél.

Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt. Unkritisch.

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Funddaten: 04.09.2016; MTB 7934-4-4-4, 570 m; 11.478232 E, 48.004858 N; D – By – Baierbrunn, Klosterwald, Isar-Westufer; Buchenmischwald auf meist kalkhaltigem Boden (Geologie kleinteilig, Nagelfluh, Rutschmassen, aber auch Tertiärflinz und Seetone); auf schmächtigem, sehr morschem Laubholzstumpf, einzeln;
Hut: 1,6 cm breit, feinsamtig, zu 2/3 durchscheinend gestreift, gelb; Stiel: 3,5 x 0,15 cm, cremefarben, glasig, fein silbrigweiß überfasert; Lamellen: frei, mäßig gedrängt, cremegelb, reif mit Rosaton; Fleisch: im Hut gelb durchgefärbt, im Stiel wie innen; Geruch: unbedeutend; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: zellig, ausschließlich aus blasigen Zellen bestehend, diese teils intrazellulär braun pigmentiert; Pleurozystiden: oft gestielt, bauchig fusoid, langeniform, subutriform, stets mit verschlanktem Apex;

Nr. 6: Pluteus podospileus Sacc. & Cub.

Zur Bestimmung: Aufgrund einer Fehlinterpretation der HDS-Struktur beim jüngsten, stark samtigen Fk bin ich hier im Schlüssel zunächst bei P. umbrosus herausgekommen, was aufgrund der braunen Schneiden und auffallend pigmentierten Pleurozystiden (!) auch gar nicht so unplausibel ist. Allerdings haben diese kleinen Pilzchen im Sand weder makroskopisch noch ökologisch auch nur das Geringste mit dieser Art zu tun. Bei korrekter Interpretation der sehr variablen HDS kommt man recht schnell zu P. podospileus, der durchaus braune Lamellenschneiden und einen fast glatten Stiel haben darf.

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Funddaten: 15.10.2016; MTB 8430-1-3-4, 800 m; Koordinaten: 10.689201 E, 47.558118 N; Österrreich – Tirol – Füssen, Lechau; Weidengebüsch auf Sand am Lechufer; 3 Fk im Sand (kein Holz ersichtlich);
Hut: 1,2-1,8 cm breit, samtig, auch etwas runzelig, schokoladenbraun; Lamellen: bei zwei Fk mit braunen Schneiden und teilweise braun punktierten Flächen; Stiel: cremegrau, längsfaserig, nur in Basisnähe bisw. schwach braunschuppig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Trichoderm, Zellen sehr variabel geformt, überwiegend bauchig fusoid, utriform, gestielt keulig, lageniform, nie blasig; Pigment intrazellulär dunkelbraun, typisch „wolkig“; Pleurozystiden: häufig, keulig bis utriform, oft braun pigmentiert; Cheilozystiden: extrem variabel in Größe und Form, keulig, lageniform, utriform; Sporen: subglobos;