Psathyrellaceae 2012
Nr. 1: Psathyrella prona (Fr.) Gillet
Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt. Wg. der Würzelchen kommt auch die Corrugis-Ecke in Betracht, deren Arten aber normalerweise 4-sporige Basidien und nicht so breite Sporen besitzen. Ob wirklich identisch mit der Kollektion vom 06.08.2011???;
Funddaten: 02.06.2012; Fundort: MTB 8434-3-2-1, 810 m; D - By - Vorderriss, sandig-schottriger Schwemmbereich der Isar mit Weiden- und Erlenbewuchs; auf sandigem Boden im Weidengestrüpp, wohl auf Debris (vermutlich faulende Weidenblätter), terrestrisch; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 1,1 x 0,8 cm, kegelig bis glockig, wohl nicht aufschirmend, dunkelbraun, am und nahe dem Hutrand mit flockigem, weißem Velum besetzt (das ganz am Rand länger erhalten bleibt),bis zum Scheitel durchscheinend gerieft, stark hygrophan, vom Scheitel her cremefarben ausblassend; Stiel: bis 5 x 0,15 cm, zylindrisch, basal wurzelnd (bisw. mit mehreren Würzelchen, aber nicht mit langer Scheinwurzel), cremegrau, im oberen Fünftel bereift; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, graubraun, Schneiden schwach weißlich (kaum flockig), deutlich rot unterlegt (nicht immer durchgehend, oft lückenhaft); Fleisch: cremefarben; Geruch: banal pilzig; Velumzellen: zylindrisch, gestreckt, ca. 3-9 breit, sporadisch mit Schnallen; Mikromerkmale vom Exsikkat: LS: unterbrochen rot unterlegt (auch mikroskopisch so), Cheilozystiden vom 2 Typen; Typ1: dominierend, keulig, ca. 15-27 x 8-14; Typ2: breit fusoid oder bauchig lageniform mit fast spitzem Apex, ca. 28-39 x 10-11; Pleurozystiden: wie die Cheilos (Typ2) geformt, ca. 35-55 x 11-13, meist nicht über 45 lang; Hymenialzystiden mit Schnallen; Basidien: 2-sporig, mit Schnallen, z.B. 19x10; Sporen: schmal ellipsoid, nicht selten mit leichter Depression, am Apex oft kurz konisch abgeknickt (nur leicht), doppelwandig, dunkel schokobraun, KP um 2 µm groß, nicht verflacht, Maße: 13,9 x 7,0 (12,5-15 x 6,5-7,5), Q=1,98;
Nr. 2: Psathyrella psammophila A.H. Sm.
Zur Bestimmung: Vgl. CHRISTAN J, HUSSONG A, DONDL M (2021) – Beiträge zur Familie Psathyrellaceae III
Funddaten: 07.07.2012; Fundort: MTB 8236-4-4-3, ca. 1140 m; D-By-Tegernsee, Sagfleckl, Bergmischwald in der kalkalpinen Zone, bei großer Buche zwischen Ahorn- und Buchenverjüngung an krautiger (mit Bärlauch) Stelle, terrestrisch in Verbindung mit sehr morschen Holzresten, einzeln;
Hut: 1,1 cm breit, kegelig, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, graubraun, am Rand mit faserigen, weißen Velumresten, hygrophan, vom Scheitel her ocker bis beige ausblassend (nicht rosa); Stiel: 6 x 0,15, zylindrisch, basal schwach verdickt, nicht wurzelnd, cremefarben, im oberen Drittel recht stark bereift, sonst weißlich überfasert; Lamellen: aufsteigend angewachsen, gedrängt, graubraun, Schneiden weißflockig, nicht rötlich unterlegt; Geruch: schwach pilzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: steril, mit zwei Typen von Cheilos. Bei einem Präparat TypB dominierend, bei einem anderen TypA, bei einem dritten ausgewogen verteilt;-) TypA: stumpf fusoid, manchmal mit kurzem, Hals, Apex gerundet, ca. 32-55 x 10-12; untermisch mit TypB: keulig, kleiner; Pleurozystiden: sehr zahlreich, wie die Cheilos, aber in der Regel ohne Hals, breit bis schlank fusoid mit gerundetem Apex, nie kopfig oder utriform, ca. 50-61 x 10-13; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: ellipsoid, lateral oft bohnenförmig, in Aufsicht eher ovoid als sackförmig, Wand meist doppelt, blass grau, KP klein, ca. 0,5, oft undeutlich, Maße: 7,7 x 4,6 (7-8,5 x 4,5-5), Q=1,70;
Nr. 3: Psathyrella fibrillosa (Pers.: Fr.) Maire
Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt.
Funddaten: 24.08.2012; Fundort: MTB 6945-1-2-2, 720m; D - By - Mittelsteighütte, unberührter Mischwald (Buche, Fichte Tanne), in gemischter Laub-Nadelstreu; gesellig bis kleinbüschelig;
Hut: 1,5-4 cm, flach gewölbt, jung komplett mit weißen Faserschüppchen besetzt, graubraun; Stiel: bis 5 x 0,3 cm, basal gleichdick und mit auffallenden "Myzelfetzen", etwa auf halber Länge mit auffallender, grobflockiger Ringzone, darüber und darunter stark beflockt, weiß; Lamellen: schwach aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt bis mäßig gedrängt, frisch mittelgrau, später dunkel graubraun, Schneiden weißflockig, nicht rötlich unterlegt; Fleisch: im Hut wässrig grau, im Stiel cremeweiß; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: Cheilozystiden von TypA und TypB etwa gleichmäßig verteilt; TypA: fusoid bis sublageniform (kurzhalsig), Apex stumpf gerundet bis fast spitz, ca. 35-54 x 10-14; TypB: keulig, ca. 25-30 x 11-13; Pleuroyzystiden: fusoid bis lageniform, Apex meist abgerundet, aber seltener auch fast spitz, komplett dickwandig und gelblich, ca. 50-63 x 10-17; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, z.B. 21x10; Sporen: ellipsoid, selten schwach phaseoliform, in Aufsicht eher ovoid (nicht sackförmig), ohne Depression, sehr dickwandig (doppelt), dunkelgrau in KOH, KP ca. 1-1,5, manchmal etwas unauffällig (blass abgesetzt), Maße: 8,0 x 4,6 (7,5-9 x 4,2-5) Q=1,73;
Nr. 4: Psathyrella pygmaea (Bull.: Fr.) Singer
Zur Bestimmung: Mit FN und Kompendium bestimmt.
Funddaten: 26.08.2012; Fundort: MTB 8135-4-1-3, 750 m; D - By - Dietramszell, Zeller Wald, im Mischwald (Fichte, Tanne, Buche, Esche auf Würmmoräne); in feuchtem, stickstoffreichem Waldstück, wo E. sarcitum und pleopodium wachsen, auf Laubholzstumpf (vermutlich Esche); gesellig;
Hut: bis 12 mm breit, jung beige, reif graubraun, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, hygrophan, vom Scheitel her weißlich ausblassend; Stiel: grau, hyalin, auf ganzer Länge fein weiß bereift; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, mäßig gedrängt, jung cremeweiß, reif graubraun; Schneiden weißflockig; Geschmack: unangenehm bitterlich; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: steril, ab und an mit grünen "Exsudattropfen" wie bei Ps. narcotica, Cheilozystiden von zwei Typen, fast ausgewogen verteilt; TypA: utriform bis stumpf und breit fusoid, bisw. mit grünlichen Auflagerungen am Apex, ca. 25-30 x 10-12; TypB: keulig blasig, ziemlich zahlreich; Pleurozystiden: wie die Cheilos TypA; öfter mit grünlichen Auflagerungen; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht schwach sackförmig, Maße: 6,8 x 3,7 (6,5-7,5 x 3,5-4), Q=1,81;
Nr. 5: Psathyrella spadiceogrisea (Schaeff.: Fr.) Maire
Zur Bestimmung: Mit FN bestimmt. Aufgrund der kräftigen Fk, kräftiger Färbung und doppelwandigen Sporen von P. fatua abgegrenzt.
Funddaten: 28.04.2012; Fundort: MTB 8136-4-2-2, 635 m; D - By - Thalham, Gotzing, Mangfalltal, an der Eschenalle am Mangfall-Westufer an recht sonnenexponierten, offenen Stellen, teils direkt am Pfad, meist mäßig bis stark büschelig, immer in mehreren Büscheln, terrestrisch bei Eschen und Fichten, bisw. in der Nähe von Strünken, aber nie direkt auf Holz;
Hut: bis 4 cm breit (kräftiger Habitus), jung kegelig-glockig, dann flach gewölbt mit schwachem Buckel, glatt, trocken bis etwas schmierig, dunkelbraun (fast schokobraun bis dattelbraun, bisw. auch mehr kastanienbraun), vom Scheitel her ockerbraun bis creme ausblassend; Velumreste vor allem am Hutrand, seidig, kaum flockig; Stiel: bis 8 x 0,5 cm, zylindrisch, basal verjüngt, höchstens minimal wurzelnd, hohl, cremeweiß, apikal bereift; Lamellen: breit angewachsen, sehr gedrängt, bis 4 mm breit, jung hell graubraun, später dunkler graubraun, Schneiden weißflockig; Fleisch: cremeweiß; Geruch: pilzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: LS: steril, dominiert von blasig-keuligen Zellen, dazwischen utriforme bis stumpf fusoide Cheilozystiden; Pleurozystiden: überwiegend utriform, bisw. breithalsig lageniform, ca. 41-58 x 11-18, nie pigmentiert, inkrustiert oder gegabelt; Sporen: schlank ellipsoid, lateral nicht selten leicht bohnenförmig, frontal basal verbreitert und sackartig abgeflacht, mit deutlich doppelter Wand, in KOH dunkelgrau, Maße: 7,7 x 4,2 (6,8-8 x 3,5-4,5), Q=1,84, 20 Sp. gemessen;