Verschiedene Gattungen 2009
Nr. 7: Rhodocybe tillii bzw. Arrhenia roseola;
Funddaten: Fundort MTB 8332-3-2-4, 1530 m; Unterammergau, am Stierkopfgipfel, am steilen Schattenhang; auf Erde, zwischen Moosen; einzeln; FK: 7 mm breit, mit rudimentärem Stummelfüßchen am Substrat angewachsen, Anwachsstelle weißfilzig, Oberseite grauweißlich flaumig-filzig überzogen, Färbung rosagrau, ungerieft, trocken; Stiel: fehlend; Lamellen: entfernt, stark untermischt, nur wenige erreichen den "Stiel", sehr dick; weinrot; Fleisch: -; Geruch: -; Geschmack: -; HDS: aus +/- parallelen Hyphen, mit zylindrischen, bisw. etwas aufgerichteten Zellen, Zellbreite ca. 3-7 µm, Pigment deutlich inkrustierend und evtl. zusätzlich blass intrazellulär (diffus); Schnallen reichlich vorhanden; Cheilozystiden: keine Hymenialzystiden vorhanden; Pleurozystiden: -; Lamellentrama: regulär, Pigment inkrustierend; Basidien: nur 4-sporige beobachtet, z.B. 36x8, mit Basalschnallen; Sporen: breit ellipsoid bis tropfenförmig (am Apikulus verschmälert), glatt, hyalin, Wände leidlich gut erkennbar, Apiculus groß, kaum oder nicht amyloid (?); Maße 8,7 x 5,7 (7-10 x 4,5-7), Q=1,52 (1,36-1,8); Bestimmung: Mit Gröger-Schlüssel bestimmt; passt auch perfekt auf die Beschreibung von Rhodocybe tillii in ÖZP 7 (1998), natürlich abgesehen vom Standort;
Nr. 6: Seltene Röhrlinge aus dem Gebirge: Boletus torosus und Boletus fechtneri;
Nr. 5: Pholiota squarrosoides, der Bleiche Schüppling, wuchs auf einem morschen Buchenstamm vor den Toren Münchens:
Funddaten: 27.07.2009; Fundort MTB 7934-4-4-1, 630 m, Baierbrunn, im Buchenhochwald, nahe der Stockschwammerlbuche, auf liegendem, morschen Buchenstamm; büschelig; Hut: bis 5,3 cm breit, gewölbt, ohne Buckel, sparrig beschuppt, Grundfarbe sehr hell, am Rand fast cremeweiß, dann cremegelb bis blassgelb, am Scheitel durch dichte angedrückte Schüppchen ockerbraun bis rostbraun, Schuppen meist spitz, deutlich und oft leicht gebogen abstehend, rostbraun, bisweilen an der Spitze dunkelbraun verfärbt, Hutoberfläche anfangs schleimig, später trocken wirkend, aber befeuchtet deutlich klebrig; Stiel: bis 5 x 1,3 cm, wg. seitl. Ausrichtung zum Substrat stets nach oben gebogen, jung durch häutiges cremegelbes Teilvelum mit dem Stiel verbunden, später mit krausenartiger Ringzone, über dieser Zone cremeweiß, darunter blassgelb und stark und dicht sparrig schuppig, basal zu mehreren verwachsen und orangebräunlich striegelig; Lamellen: ausgebuchet angewachsen, sehr gedrängt, schmal mit konkaven Schneiden, jung cremegrau, später hell graubraun; Fleisch: weiß, mit hyaliner Zone über den Lamellen, im Stiel schmutzig cremefarben, in der unteren Stielhälfte orangebräunlich durchwirkt; Geruch: intensiv aromatisch-würzig, a bissl nach Fruchtbonbon; Geschmack: mild; HDS: Ixocutis aus ca. 2-5 µm breiten Zellen, Schnallen vorhanden, Pigment inkrustierend; Cheilozystiden: polymorph, zylindrisch, keulig oder lageniform, oft mit zipfelförmigem Auswuchs, ca. 33-44 x 8-10, vereinzelt mit gelblichem Inhalt; Pleurozystiden: ähnlich den Cheilos; Lamellentrama: -; Basidien: -; Sporen: in Seitenansicht oft bohnenförmig, sonst ellipsoid bis subzylindrisch, ohne KP, dünnwandig, 5,1 x 3,2 (4,5-5,5 x 3-3,5); Q=1,58 (1,43-1,67); Bestimmung: Pholiota squarrosoides (Peck) Sacc.;
Nr. 4: Ein Saftling: Hygrocybe calciphila
Funddaten: 13.06.2010; Fundort MTB 7734-4-2-2, 480 m, Karlsfeld, Schwarzhölzl, auf einer kleinen Waldwiese über Kalkschotter; Hut: 1,2 cm breit, gewölbt, schwach genabelt, im Zentrum filzig, sonst radialfaserig, völlig trocken, orangebräunlich bis orangeocker; Stiel: 30 x 25 mm, zylindrsich, nach oben hin schwach erweitert und abgeplattet, schwach längsfaserig, trocken (leicht wachsig), lebhaft orange, zur Basis hin etwas heller; Lamellen: schwach ausgebuchtet oder gerade angewachsen und mit Zahn herablaufend, eher entfernt (20 erreichen den Stiel), orangegelb; Fleisch: blass gelb, über den Lamellen wässerig orangebraun, in der Stielrinde kräftig orange; Geruch: unauffällig; Geschmack: mild; Cheilozystiden: -; Pleurozystiden: -; Lamellentrama: aus parallelen Hyphen, kurz septiert, Zellen zylindrisch bis spindelig, ca. 50-150 lang, ca. 15-22 breit; HDS: Cutis aus 4-10 breiten Zellen; Endzellen blass bräunlich pigmentiert und relativ schmal, kaum trichodermale Strukturen festgestellt; Basidien: 4-sporig, ca. 42-43 x 7-9; Schn+; Sporen: breitellipsoid bis subzylindrisch, sehr variabel geformt, aber nie eingeschnürt, 9,4 x 5,6 (8-11 x 5-6,5); Q=1,68 (1,45-2,00), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Hygrocybe calciphila, Kalkliebender Filzsaftling;
Nr. 3: Weiße Winzlinge in der Wiese: Clitopilus scyphoides var. scyphoides
Funddaten: 13.06.2009; Fundort: MTB 7734-4-2-2, 480 m, Karlsfeld, Schwarzhölzl, auf einer kleinen Waldwiese, auf Erde zwischen Gräsern; gesellig (ca. 8 Fk); vergesellschaftet mit Hygrocybe persistens; Hut: bis 9 mm breit, schon jung flach ausgebreitet und nabelingsartig vertieft, alt Rand auch aufgebogen und etwas flatterig, trocken, matt, nicht gerieft, nicht hygrophan, mehlweiß, Oberfläche glatt, irgendwie bereift wirkend; Stiel: bis 4 x 1 mm, kurz, zylindrisch, basal gleichdick, bisw. verbogen, oft exzentrisch inseriert, weißlich bis cremefarben, weißlich bereift (Lupe!); Lamellen: mäßig gedrängt, untermischt, ca. 10 erreichen den Stiel, deutlich herablaufend, cremeweiß, alt satt cremefarben, Schneiden gleichfarbig; Fleisch: weiß, dünn; Geruch: unauffällig; Geschmack: mild, dann schwach bitterlich; Cheilozystiden: fehlend; Pleurozystiden: fehlend; Stieloberfläche: -; HDS: Trichoderm aus 2,5-5 µm breiten, zylindrischen Zellen, Endzellen zahlreich und mit abgerundeten Enden; Schn-; Basidien: vorwiegend 4-sporig, bisw. mit 2-sporigen untermischt, ohne Basalschnallen, ca. 19-23 x 7-7,5; Sporen: ellipsoid bis subamygdaliform, inamyloid, indextrinoid, glatt, hyalin, grünlich-körnelig gefüllt, ohne erkennbare Längsrippen (auch in der Aufsicht), oft (nicht immer!) dickwandig (an der Sporenwand mit zweiter Linie, könnte man mit viel Phantasie auch als Rippen interpretieren, 7,4 x 4 (6-9 x 3,5-4,5), Q=1,84 (1,56-2,25), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Clitopilus scyphoides;
Nr. 2: Ein Kahlkopf auf einer Rinderweide bei Fichte im Gras: Psilocybe cf. subviscida var. subviscida
Funddaten: 23.05.2009; Fundort: MTB 8337-2-1-4, 850 m, Geitau, untere Almen, bei solitärer Fichte, im Gras, nicht direkt auf Dung, aber an bliebtem Rinderscheißplatz; gesellig (4 Fk); Hut: bis 1,8 cm breit, gewölbt, schwach oder nicht gebuckelt, zur Hälfte oder zu 2/3 durchscheinend gerieft, kahl, frisch leicht fettig glänzend, dann matt, schokobraun, hygrophan, vom Scheitel her blass cremeocker ausblassend; Stiel: bis 38 x 15 mm, dünn, zylindrisch, basal schwach verdickt, gegen die Basis oft verbogen, rötlichbraun, kahl, etwa von der Mitte abwärts schwach weißlich überfasert; Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt (ca. 24 erreichen den Stiel), untermischt, hutfarben (schokobraun), Schneiden deutlich weißflockig; Fleisch: blass cremeocker, dünn; Geruch: schwach, am ehesten leicht pilzig; Geschmack: mild, fad ranzig bis schwach bitterlich; Cheilozystiden: überwiegend flaschenförmig, auch utriform oder spindelig-bauchig, bisw. etwas kopfig, Spitze oft grünlich gefüllt, ca. 24-38 x 8-10, Schn+; Pleurozystiden: fehlend; Stieloberfläche: Kaulos fehlend, Septen mit Schnallen; HDS: Extrem dünne Cutis aus ca. 3 µm breiten Zellen, die meist stark gelifiziert sind, darunter spindelig aufgeblasenen, irrgulär verwobenen Zellen, Pigment nicht inkrustierend; Basidien: 4-sporig, keulig, utriform oder sackförmig, z.B. 13x6, 19x7, 16x7, Schnallen fehlend oder schlecht zu sehen; Sporen: frontal submitraförmig bis sublimoniform, lateral ellipsoid, mäßig stark abgeplattet, in H2O auffallend blass ocker, mäßig dickwandig, KP ca. 1 µm breit und zentral; Maße: 6-7 x 4-5 x 4-4,5; (17 Sp. gemessen); Bestimmung: Psilocybe subviscida var. subviscida;
Nr. 1: Leccinum lepidum und Sarcosphaera coronaria aus der Toskana, gefunden bei Steineiche (Quercus ilex):
Funddaten: 30.04.2009; Fundort: Castiglion Fiorentino, Toscana, Steineichenwald;