Galerina und Hebeloma 2009
Nr. 4: Hebeloma dunense L. Corb. & R. Heim aus der Fröttmaniger Heide (bei Salix); die aufgeführte Beschreibung gehört zur zweiten Kollektion (Fotos 6-8), die in unmittelbarer Nähe der ersten wuchs; die Sporenmaße der 1. Kollektion bewegen sich im Grenzbereich zu H. mesophaeum, die der 2. Kollektion sind deutlich größer;
Funddaten: 05.11.2009; MTB 7735-4-3-2, 490 m; München, Fröttmaninger Heide, am Südrand des Kiefernwäldchens; am Rand eines Weiden-Kieferngebüschs, bei Salix spec. und Pinus spec., fast im Anschluss an Koll. 13, gesellig bis kleinbüschelig (soweit erinnerlich) (>10 Fk); Hut: bis 5,5 cm breit, befeuchtet schwach klebrig, sonst trocken, matt, nicht auffallend zweifarbig, jung am Scheitel rötlichbraun, sonst blass ockerbraun, deutlich hygrophan (fleckig streifig, am Scheitel oft schwarz verfärbt, an C. hinnuleus erinnernd); Velum am Hut glimmerig, am Hutrand auch filzige Faserbüschel; Cortina an jungen Fk deutlich ausgeprägt; Stiel: bis 4,5 x 0,8 cm, zylindrisch, basal ausspitzend, oft breitgedrückt und längsfurchig, nicht selten an diesen Stellen stark aufgeblasen, ockerlich gefärbt, oben dich weißlich überfasert, stielabwärts von goldocker Velum genattert (nur bei älterern Fk, bei jüngeren Merkmal fehlend) oder überfasert, Velumabrisszone bisw. sogar häutig, zur Basis hin immer dunkler braun, bis schwarzbraun; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen und mit Zahn herablaufend, normal gedrängt, jung cremegrau, reif graubraun; Fleisch: im Hut weiß, über den Lamellen wässrig braun, im Stiel oben satt cremefarben, stielabwärts immer dunkler braun; Geruch: schwach rettichartig; Geschmack: -; HDS: -; Cheilozystiden: lageniform, Apex zylindrisch bis schwach kopfig, Maße ca. 35-47 x 5-8 x 7-9 (Länge x Apex x Bauch), Apex im Schnitt um 6,5 breit; Pleurozystiden: -; Kaulozystiden: -; Basidien: -; Sporen: subamygdaloid, frontal schmal ovoid, feinst warzig, sehr blass in KOH, indextrinoid (oder sehr schwach reagierend), O1, P0, D0-1; Maße: 11,3 x 6,2 (10-14 x 5,5-7), Q=1,82 (1,67-2,00), 20 Sp. gemessen; Sporenmaße der Kollektion 1: 10,4 x 6,1 (9,5-13 x 5,5-7,0), Q=1,72 (1,58-1,86), 30 Sp. gemessen; Bestimmung: durch die großen Sporen von H. mesophaeum abgegrenzt, auch die Cheilozystiden sind am Apex merklich breiter und bisweilen kopfig; das Foto in der Vesterholt-Monographie (S. 45) passt gut auf die Kollektion;
Nr. 3: Galerina cf. pumila (Pers.: Fr.) M. Lange var. pumila auf Rytidiadelphus in einem Garten (Magerrasen);
Funddaten: 15.11.2009; MTB 7446-2-2-4, 300 m; Passau, Ortsteil Grubweg, Privatgarten am Bäckerholz; in der Wiese im Moos (Rytidiadelphus squarrosus?); gesellig (>30 Fk), vergesellschaftet mit Rickenella swartzii und Hygrocybe ceracea; Hut: bis 1,8 cm breit, gewölbt, ungebuckelt, Oberläche schmierig bis etwas klebrig, fettig glänzend, frisch bis zum Scheitel durchscheinend gerieft, dunkel honigbraun (Bergblütenh.) bis rostbraun, am Scheitel meist dunkler kastanienbraun; jung durch rasch schwindende Cortina mit dem Stiel verbunden; Stiel: bis 65 x 2,5 mm, zylindrisch, hellbraun (heller als der Hut), an der Spitze bereift, stielabwärts vom cremeweißlichen Velum überfasert; basal kaum weißfilzig; Lamellen: abgerundet bis breit angewachsen, entfernt (ca. 14-19 erreichen den Stiel), honigbraun (etwa hutfarben), Schneiden bauchig und weißflockig; Fleisch: wässrig ockerbräunlich; Geruch: recht kräftig, aber nicht mehlig, sondern etwas kohlrabiartig-raphanoid bis muffig-erdig; Geschmack: mild, etwas kohlrabiartig; HDS: -; Cheilozystiden: schlank lageniform und meist schwach bis deutlich kopfig, Hals bisw. eingeschnürt-wellig, ca. 29-55 x 6-9 x 4-8 (Länge x Bauch x Apex), Hälse meist 4-4,5, kaum schmäler, gelegentlich goldgelb pigmentiert; mit Basalschnallen; Pleurozystiden: keine beobachtet; Kaulozystiden: -; Basidien: 4-sporig, z.B. 32x7, 28x8, 33x8, mit Basalschnallen; Sporen: schmal ellipsoid bis subamygdaliform, subappendiculär oft leicht eingedellt, Apex meist rundlich, seltener verjüngt, dünnwandig, ohne Kallus, feinst punktiert, fast glatt, in KOH ockergelb; 11,3 x 6,3 (10-12,5 x 6-6,5), Q=1,80 (1,67-2,00); Bestimmung: Die fettig glänzenden, fast klebrigen Hüte und die apikal meist etwas gerundeten Sporen passen perfekt zur letztjährigen Aufsammlung aus Unterammergau. Die Cheilozystiden sind jedoch ziemlich konstant lageniform (also bauchig über der Basis, wenn auch nur schwach); Watling erwähnt: "A taxon relatet to G. pumila but with darker colours and broadly clavate lageniform to dumb bell shaped marginal cystidia growing on Rytidiadelphus sp. ... ist recognized an requires formal description" - könnte hinkommen; alternativ käme höchstens noch G. pseudomniophila in Betracht, die aber doch breitere Zystiden und mehr mandelförmige Sporen aufweisen sollte und außerdem makroskopisch anders beschrieben wird.
Nr. 2: Galerina paludosa (Fr.) Kühner (Gesäumter Häubling) aus dem Gebirge;
Funddaten: 01.09.2009; MTB 8332-4-3-1, 1350 m; Unterammergau, Rehbreinkopf, im Rehbreinmoos, im Sphagnum; gesellig (4 Fk); Hut: bis 1,5 cm breit, kegelig, mit hyalin wirkendem, spitzem Buckel, +/- glatt, honigbraun, zu 2/3 oder zur Hälfte gerieft, bisweilen undeutlich, am Hutrand bisw. mit weißen Velumfetzen behangen, bisw. nur mit dünnen Fasern, hygrophan, vom Scheitel her blassocker abtrocknend; Stiel: bis ca. 10 cm lang, zylindrisch, tief im Sphagnum verankert, blass ockerbraun (heller als der Hut), basal etwas heller cremeocker und gleichdick (nicht weißfilzig), meist mit deutlich ausgeprägter, bisw. sogar etwas häutiger Velumzone, stielabwärts von weißen Velumresten längs überfasert; Lamellen: aufsteigend angewachsen, mäßig gedrängt (>20 erreichen den Stiel), hutfarben; Schneiden konvex und fein weißflockig; Fleisch: wässerig braun, dünn; Geruch: im Schnitt und zerrieben nach Mehl; Geschmack: deutlich mehlig; HDS: -; Cheilozystiden: lageniform und fast stets kopfig, ca. 28-36 x 5-8 x 4-7 (Länge x Bauch x Apex), Schnallen vorhanden; Pleurozystiden: keine beobachtet; Kaulozystiden: im oberen Stielbereich zahlreich und büschelig, meist schlank keulig oder subzylindrisch und kopfig, z.B. 70x7x9, 55x12; Basidien: 4-sporig, ca. 24-28 x 7-9, Schnallen vorhanden; Sporen: mandelförmig, Enden bisweilen etwas ausgezogen, dünnwandig, mit unscheinbarem Kallus, schwach punktiert, in KOH ockerbraun, 10,0 x 6,3 (9-11,5 x 6-6,5), Q=1,60 (1,64-1,77), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: mit Funga Nordica und Watling geschlüsselt;
Nr. 1: Galerina embolus; eine "Galerina" aus dem montanen Nadelwald, Ruderalstelle auf Erde, die recht nahe an der Gattung Tubaria zu stehen scheint; zwei ziemlich sicher identische Aufsammlungen vom November; die Beschreibung bezieht sich auf die Kollektion 2
Funddaten: 28.11.2009; MTB 8135-2-4-4, 690 m; Kleinhartpenning, Buch, im Fichten-Tannenwald, an der Böschung einer Fahrspur, auf Erde; gesellig bis kleinbüschelig (10 Fk); Hut: bis 2 cm breit, jung halbkugelig, später flach gewölbt und meist mit deutlich abgesetztem, rundlichem Buckel, trocken, matt, bis zum Scheitel durchscheinend gerieft, dunkel honigbraun bis kastanienbraun, am Scheitel bisw. schwarzbraun; hygrophan, ockerbraun ausblassend; Stiel: bis 37 x 2,5 mm, zylindrisch, schlank, basal gleichdick oder schwach erweitert, gerne etwas exzentrisch inseriert, apikal bereift bis beschürfelt, stielabwärts weißlich überfasert, meist +/- hutfarben, zur Basis hin dunkler, bis schwarzbraun; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt (>20 erreichen den Stiel), ockerbraun bis haselnussbraun; Schneiden konvex, weißlich beflockt; Fleisch: cremeocker und bräunlich marmoriert, in der Stielspitze oft wässrig dunkelbraun, im Hut dünn, Stiel voll!; Geruch: unauffällig; Geschmack: mild, +/- neutral bis etwas unangenehm ranzelig; Sporenpulver: 3a nach Gerhard, Nr 21 oder 27 in PDS; ockerbraun; HDS: Dünne Cutis aus 4-6 breiten Zellen, darunter dickere, hypodermartige Zellen (bis 30 breit), Pigment inkrustierend (ockerbraun), Schnallen vorhanden; Hutfleischzellen ca. 40-130 lang und bis 15 breit; Cheilozystiden: zylindrisch-wellig, bisweilen etwas kopfig oder schlank keulig, ca. 30-50 x 6-10, Schnallen vorhanden; Pleurozystiden: sehr sporadisch oder fehlend (?): lediglich in der Nähe der der Schneide findet man aus dem Hymenium herausragende Zellen, im Lamellenquerschnitt nur eine einzige sterile Zelle, die länger als die Basidien ist, gesehen (53x9); sonst sporadisch zystidenartige Zellen, die aber die Basidien kaum überragen; Lamellentrama: regulär, Zellen ca. bis 120 lang und 8-12 breit, schwach inkrustiert; Schn+; Basidien: 4-sporig, ca. 26-36 x 7-8; Schn+; Sporen: ellipsoid bis mandelförmig (an den Enden häufig verjüngt und auf der Apiculus-Seite breiter, bisw. auch regulär ellipsoid); völlig glatt, mäßig dickwandig; nicht oder sehr schwach dextrinoid; ohne KP oder Kallus; oft mit vielen Tröpfchen, in Wasser blass ocker; Maße: 8,5 x 5,4 (7,5-9 x 4,5-6), Q=1,58 (1,36-2,00), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Galerina embolus (Fr.) P.D. Orton;