Cortinarius 2007
5. Oktober, Pratomagnogebirge/Italien
Nr. 1: Ein "weißer Calochrous" aus dem Laubmischwald:
Funddaten: 05.10.2007; Fundort: Pratomagnogebirge, ca. 800 m; Laubmischwald in feuchtem Nordhang, in feuchtem, dunklem Graben, bei Kastanien; gesellig; im selben Graben standen weiter unten massenhaft gewöhnliche Calochroi; Hut: bis gut 5 cm breit, bei Trockenheit klebrig, auf kalkweißem Grund ockerbräunlich gefleckt, Cortina weiß; Stiel: weißlich, gerandet knollig, oberer Knollenrand ockerlich, Gesamtvelum weiß; Lamellen: jung weiß oder lila, alt grau mit schwachem Lilastich; Fleisch: weiß, in der Basis ockerlich verfärbend; Geruch: schwach, +/- neutral; Geschmack: -; Chemie: KOH (20%): auf der Huthaut blutrot, auf Hutfleisch zunächst negativ, dann blassbräunlich; HDS: -; Sporen: (in KOH) schlank mandelförmig bis subcitriform, Enden bisweilen schwach papilliert, suprahilär deutlich abgeflacht (im Profil), grobwarzig bis kleinschollig ornamentiert, 10,35 x 5,85 (9,5-11 x 5,5-6,5), Q=1,77 (1,6-2), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Cortinarius albertii
Nr. 2: Ein Phlegmacium aus dem Laubmischwald:
Funddaten: 05.10.2007; Fundort: Pratomagnogebirge, ca. 750 m; in feuchtem Nordhang am Wegrand bei Hasel, Hopfenbuche, Salweide und Kastanien, gesellig; die letzten drei Fotos zeigen eine separate, hier nicht beschriebene Kollektion! Hut: bis 8 cm breit, bei Trockenheit klebrig, Hutfarben violett, lila, fuchsig fleckend, altrosa, Rand eingerollt, mit weißer Cortina; Stiel: längsfaserig, Spitze intensiv lila, darunter silbrig überfasert, Knolle gerandet, oberseits lila, Rand olivgrün oder rotbraun fleckend, Gesamtvelum weißlich bis blass lila; Lamellen: jung und alt olivgrün; Fleisch: weiß, im Stiel grau (graugrün), im unteren Bereich der Knolle rötend; Geruch: süßlich aromatisch (wie getrocknete Pilze), mit leichter Kakaokomponente; Geschmack: -; Chemie: KOH (20%): auf Hutfleisch olivgrün, auf Huthaut olivgrün bis olivbraun, später rostbraun; HDS: -; Sporen: schlank citriform, Enden durchweg deutlich papilliert, grobwarzig bis schollig ornamentiert, 12,1 x 6,6 (11-12,5 x 6-7), Q=1,83 (1,7-2); Bestimmung: Cortinarius rufoolivaceus
Nr. 3: Ein Phlegmacium aus dem Esskastanienwald:
Funddaten: 05.10.2007; Fundort: Pratomagnogebirge, ca. 700 m, im Laubmischwald (Kastanie, Eiche, Hopfenbuche), bei jungen Kastanien; gesellig; Hut: bis knapp 6 cm breit, klebrig, lila, am Scheitel ockerbraun verfärbend; Stiel: weißlich, Spitze lila, gerandet knollig (eingepfropft), am Knollenrand lila; Lamellen: lila; Fleisch: im Hut weiß, im Stiel mit Lilastich, in der Knolle cremeocker; Geruch: schwach süßlich; Geschmack: -; Chemie: KOH: auf Hutfleisch erst negativ, dann blassbraun; auf der Huthaut grell pinkfarben, ebenso am Basalmyzel; HDS: -; Sporen: amygdaliform bis subcitriform (Enden bisweilen recht deutlich ausgezogen), mäßig bis grob warzig; 10,5 x 5,9 (10-11 x 5-6), Q=1,8 (1,67-2,0); Bestimmung: in der Nähe von C. sodagnitus, evtl. C. parasuaveolens (vermutl. Synonym zu sodagnitus);
2. Oktober, Pratomagnogebirge/Italien
Nr. 4: Cortinarius phaeosmus Rob. Henry aus dem montanen Buchenwald:
Funddaten: 02.10.2007; Fundort: Pratomagnogebirge, ca. 1400 m, im Buchenhochwald; gesellig bis büschelig; vergesellschaftet mit C. cinnabarinus; Hut: bis 4,5 cm breit, trocken, fast glatt, schokobraun bis purpurbraun, grauweiß bereift durch Velumreste an Scheitel und Hutrand, hygrophan; Stiel: bis 11 x 1,5, zylindrisch, basal büschelig verwachsen, verbogen, braun, dicht grauweiß überfasert, Basis weißfilzig; Lamellen: graubraun bis dunkel graubraun; Fleisch: schmutzig weiß, braun durchwirkt, ohne Lilaton in der Stielspitze; Geruch: fruchtig, etwas säuerlich; Geschmack: nach Radi; Chemie: KOH auf Hutfleisch etwas nachdunkelnd, auf Huthaut schwarzbraun; HDS: (am Exsikkat in KOH beobachtet): Epicutis aus stark gelifizierter, ca. 75-120 µm dicken Schicht +/- paralleler, aber auch stark verflochtener, ca. 4-8 µm breiten Hyphen, mit sehr großen Schnallen, Pigment intrazellulär gelöst (in KOH), darunter gut ausgeprägtes Hypoderm mit Dickwandpigment, Zellen polymorph, iso- aber meist heterodiametrisch, Zelldicke ca. 10-25 µm (z.B. 35x20); Sporen: ellipsoid, im Profil Unterseite stark abgeflacht, mäßig warzig, nur am Sporenende mit gröberen Warzen, keine Plage beobachtet, 8 x 5 (7,5-9 x 4,5-5,5), Q=1,58 (1,45-1,70); Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzierung bestimmt.
14. Oktober, Andechs
Nr. 5: Kleiner Wasserkopf aus dem Birken-Fichten-Moorwald:
Funddaten: 14.10.2007; Fundort: MTB 8033/1/3/4, 700 m Erling, Seachten; in moorigem Birken-Fichtenwald, bei Birke und jungen Fichten; gesellig; Hut: bis 2,6 cm breit, spitz gebuckelt, liegend fein befasert, seidig glänzend, jung schokoladenbraun und am Rand mit flaumigen grauweißen Velumresten etwas heller wirkend, Rand durch Cortina mit dem Stiel verbunden, Hut später völlig kahl, (hygrophan) ziemlich vielfarbig ausblassend: ziegelbraun, rotbraun, ockerbraun, dabei streifig und fleckig werdend; Stiel: ca. 6 x 0,4, zylindrisch, auf dunkelbraunem Grund dicht grauweißlich überfasert, kaum genattert oder gegürtelt, Ringzone (Cortinaabriss) schwach ausgeprägt, Basis weißfilzig; Lamellen: breit angewachsen, mäßig gedrängt, jung honigbraun mit weißlich abgesetzten Schneiden, später zimtbraun; Fleisch: im Hutkern schmutzig weiß, über den Lamellen wässerig dunkelbraun, im Stiel schmutzig graubraun; Geruch: unangenehm muffig-erdig; Geschmack: -; Chemie: -; HDS: (am Exsikkat in KOH beobachtet): Epicutis dünn, Zellbreite ca. 4-12 µm, körnig inkrustiert, Zellen bisweilen dickwandig und mit membranärem körnigem Pigment, Hypoderm vorhanden, relativ dünn, mit membranärem körnigem Pigment; Sporen: schmal ellipsoid, warzig, 8,8 x 5,1 (8-10 x 4,5-5,5), Q=1,75 (1,6-2), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Cortinarius umbrinolens; erdiger Geruch, Standort bei Birken und die schmalellipsoiden Sporen sprechen für diese Art.
1. September, Tegernseer Berge
Nr. 6: Cortinarius fuscoalbus Kytöv., Niskanen & Liimat. Wahrscheinlich ein Synonym zu dem geläufigeren C. depressus Fr. Ein kleinsporiger Wasserkopf im Buchenwald:
Funddaten: 01.09.2007; Fundort: MTB 8225/4/2/2, 850 m, Marienstein; Buchen-Tannen-Fichten-Mischwald; nur Buchen am Standort; gesellig (>5 Fk); Hut: 1,8 - 7,5 cm breit, stumpf oder warzenförmig gebuckelt, Rand alt bisweilen flatterig, Färbung schokoladenbraun, Rand deutlich heller abgesetzt, jung fast weiß durch grauweißen Velumbelag, jung durch weißliche Cortina mit dem Stiel verbunden; Stiel: bis 5 x 1, zylindrisch, auf dunkelbraunem Grund dicht mit grauweißem Velum längs überfasert, auch Stielspitze silbrig-grau überfasert; Lamellen: mäßig gedrängt, ausgebuchtet angewachsen, jung zimtbraun mit weißlich abgesetzter, leicht flockiger Schneide, alt dunkler rotbraun und rostfleckig; Fleisch: wässerig dunkelbraun, im Stiel- und Hutinneren schmutzig weiß; Geruch: schwach, uncharakteristisch; Geschmack: -; Chemie: -; HDS: dünne Epicutis aus 3-10 µm breiten Zellen, mit Schnallen, Hypoderm gut ausgeprägt, Zellbreite ca. 15-30, Pigment membranär (Dickwandpigment), vor allem im Hypoderm; Sporen: ellipsoid, mäßig warzig, 7,1 x 4,5 (6,5-7,5 x 4-5), Q=1,57 (1,4-1,8); Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzierung bestimmt.
25. August, Puppling
Nr. 7: Ein mittlerer Wasserkopf im Buchenlaub:
Funddaten: 25.08.2007; Fundort: MTB 8034/4/1/4, 580 m, Puppling, im Buchenlaub bei Buche und Fichte; gesellig (ca. 5 Fk); Hut: bis 4,5 cm breit, jung kegelig, später gewölbt bis ausgebreitet, Oberfläche ganz leicht fettig, trocken, glatt, nur ganz am Rand bis 0,5 cm durchscheinend gerieft, Färbung schokoladenbraun, hygropan, ockerbraun ausblassend, Hutrand vor allem bei jungen Fk auffallend weiß abgesetzt (durch Cortinareste), auch bei älteren Fk graulich abgesetzt; Stiel: bis 7,5 x 1 cm groß, zylindrisch, meist gebogen, basal gleichdick, bei jungen Fk vollständig mit weißem Velum überfasert, Ringzone nach dem Aufschirmen mäßig ausgeprägt, Oberfläche später braunstreifig, an der Basis schmutzig weißlich; Lamellen: aufsteigend bis ausgebuchtet angewachsen, mäßig gedrängt, jung graubraun, bals zimtbraun, alt satt rotbraun (kastanienfarben), mit +/- ebender, schwach flockiger, weiß abgesetzter Schneide; Fleisch: im Hutinnern schmutzig cremefarben, sonst wässerig dunkelbraun; Geruch: schwach, uncharakteristisch; Geschmack: mild, uncharakteristisch; Chemie: KOH-Reaktion (20%): auf Fleisch und Huthaut schwarzbraun; HDS: dünne (2-4 Lagen) Epicutis aus parallelen Hyphen, ca. 3-7 µm breit, Septen mit Schnallen, Pigmente in den Zellwänden, nicht inkrustierend; Sporen: ellipsoid, dicht feinwarzig, 7,2 x 4,1 (6,5-7,5 x 4-4,5), Q=1,76 (1,6-1,9); Bestimmung: Cortinarius spec.
Nr. 8: Ein kleiner Wasserkopf bei Kiefer, Weide, Fichte:
Funddaten: 25.08.2007; Fundort: MTB 8034/4/1/4, 580 m, Puppling, direkt an Weiher, auf sehr schottriger, lichter Stelle, bei Kiefern, Weide und sehr jungen Fichten; vergesellschaftet mit Inocybe fuscomarginata; gesellig (>10 Fk); Hut: bis 1,7 cm breit, stumpf bis warzenförmig gebuckelt, jung durch ockergraues Velum filzig und mit Cortinaresten am Hut, dann bald verkahlend und zum Rand hin durchscheinend gerieft, Färbung schokoladenbraun (vor allem am Buckel sehr dunkel) bis kastanienbraun, hygrophan; Stiel: ca. bis 4 cm lang, dünn, oft drehwüchsig, braun, glänzend silbergrau bis ockerlich-grau überfasert, jung mit schnell vergänglicher Ringzone durch Cortinareste, Basis gleichdick; Lamellen: entfernt bis mäßig gedängt, untermischt, aufsteigend und schmal angewachsen, zimtbraun bis rostbraun, Schneiden schwach weiß beflockt; Fleisch: wässerig schokoladenbraun bis (trocken) ockerbraun; Geruch: null; Geschmack: mild, uncharakteristisch; Chemie: -; HDS: Epicutishyphen körnig inkrustiert; Sporen: ellipsoid, unterm Apiculus abgeflacht, stark warzig, vor allem an den Enden mit auffallenden weit vorstehenden Warzen/Stacheln, 8,25 x 5,5 (8-9 x 5-6), Q=1,5 (1,4-1,7); Bestimmung: Cortinarius spec.
18. August, Grasleiten
Nr. 9: Cortinarius albovariegatus. Ein Wasserkopf im Mischwald:
Funddaten: 18.08.2007; Fundort: MTB 8232/4/1/1, 650 m, Grasleiten; im feuchten Mischwald, an einem kleinen Hang (zur Feuchtwiese runter) bei Tanne, Fichten und jungen Buchen; gesellig (3-4 Fk); Hut: 1,5-2,5 cm breit, jung glockig, später konvex bis kegelig, Oberfläche glatt, mit silbrigen Velumspuren besetzt, Färbung kastanienbraun, hygrophan, frisch am Rand schwach durchscheinend gerieft, vom Scheitel her striemig orangebraun bis ocker ausblassend, Hutrand jung durch Cortinareste weißlich; Stiel: bis 5 x 0,9 cm, zylindrisch, basal verjüngt, auf ockerbraunem bis rötlichbraunem Grund dicht weiß überfasert, Basis cremefarben bis cremegelb; Lamellen: mäßig gedrängt, breit angewachsen, jung orangebraun, später satt rotbraun, Schneiden bisweilen schartig bis gesägt, und weißflockig; Fleisch: im Hut gekammtert, im Stiel hohl, im Hut blass ocker, über den Lamellen und im oberen Stieldrittel (Rinde) rotbraun bis kastanienbraun, in den unteren zwei Stieldritteln orangebraun (Rinde), in der Basis cremegelb; Geruch: schwach nach Rettich; Geschmack: mild, rettichartig; Chemie: KOH auf Huthaut und Hutfleisch, dunkelbraun bis schwarzbraun; HDS: Epikutishyphen (5-10 µm breit) und darunter liegende Zellschichten an den Hyphenwänden überwiegend braun inkrustiert, auch in tieferen Schichten; Sporen: ellipsoid, 7,2 x 4,9 (6,5-8 x 4,5-5), Q=1,47 (1,4-1,6); Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzanalyse bestätigt.
4. August, Tegernseer Berge
Nr. 10: Sieht aus wie ein variecolor, passt aber nicht recht:
Funddaten: 04.08.2007; Fundort: MTB 8236/3/1/1, 840 m; Marienstein; in der Streu bei Fichte und Buche; gesellig (2 Fk); Hut: bis 4 cm breit, trocken, nur am Rand schleimig-klebrig, lederig, im Zentrum oft schollig aufreißend, feinst dunkler striemig, Rand stark nach innen gebogen, Hutfarbe braun, am Rand durch Cortinareste heller; Stiel: bis 4 cm lang, bis 1,8 cm breit, an der Spitze blass lila, unterhalb der Cortina ziemlich bunt, auf blasslila Grund ockerliche Velumreste, bei Handling deutlich rotbraun fleckend, zur Basis hin auch intensiv lila durchscheinend, Basis verjüngt; Lamellen: schmal, gedrängt, gerade angewachsen, jung grauweißlich, ohne Blautöne, Schneiden weißlich abgesetzt; Fleisch: cremeweiß, schmutzigweiß, in der Stielrinde intensiv lila, im Schnitt etwas bräunend; Geruch: schwach, vielleicht porlingsartig, irgendwie undefinierbar; Geschmack: -; Chemie: KOH auf Hutfleisch cromgelb bis orangegelb, auf der Huthaut orangebraun; HDS: ; Basidien: -; Sporen: schlank mandelförmig, fein warzig, 9,3 x 5 (8-10 x 4,5-5,5), Q=1,86 (1,6-2,2), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: C. spec.; Sektion Phlegmacioides
18. August, Grasleiten (Pfaffenwinkel)
Nr. 11: Cortinarius brunneotinctus Niskanen, Liimat., Ammirati, A. Paul & Lebeuf. aus dem Kiefernmoor
Funddaten: 18.08.2007; Fundort: MTB 8232/4/1/1, 650 m, Grasleiten; im Kiefernmoor; gesellig (2 Fk); Hut: 5,5 cm breit, Hutrand nach innen gerollt, trocken, auch befeuchtet höchstens etwas schmierig, weder klebrig noch schleimig, glatt, jung durch silbriggraues Velum graubraun, später rötlichbraun, dunkel lederfarben mit schwachem Rosaton; Stiel: 7,5 cm lang, 2 cm breit, schwach keulig, lila, stellenweise rostfleckig, in der oberen Stielhälfte seidig glänzend, lilafarben, im unteren Drittel von blauviolettem Velum gestiefelt; Lamellen: gerade angewachsen, mäßig gedrängt, schmal, jung violett, beim reifen FK violett mit rostbraunen Verfärbungen, Schneiden schwach wellig, +/- glatt; Fleisch: in Hut und Stiel jung violett, später lila ausblassend, in der Basis violettbraun bis rosabraun; Geruch: aromatisch-pilzig; Geschmack: mild, fad; Chemie: KOH auf Hutfleisch: negativ, auf Huthaut dunkelbraun; Velum: -; HDS: Epikutis dünn, aus ca. 5 µm dicken Hyphen, Septen mit Schnallen; Basidien: -; Sporen: elliptisch, dicht feinwarzig, 8,2 x 5,9 (8-8,5 x 5,5-6), Q=1,39 (1,30-1,45); 2. Sporenmessung am Exsikkat: 7,9 x 5,7 (7,5-8,5 x 5,5-6), Q=1,39 (1,33-1,45);; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe sequenziert.
8. September, Isarwälder Puppling
Nr. 12: Ein Schleimfuß aus dem Mischwald, vielleicht C. emunctus?
Funddaten: 08.09.2007; Fundort: MTB 8034/4/1/4, 600 m, Puppling, bei Fichte, Buche und (weiter entfernt) Kiefer; gesellig; Hut: bis 6,5 cm breit, konvex, stark schleimig, glatt, besonders am Rand eingewachsen faserig, Hutfärbung durch hellgraues Velum (?) insgesammt sehr blass, am Scheitel und stellenweise auch zum Rand hin rötlich braun (hier fehlt der graue Belag), sonst lilagrau, am Rand intensiver lila gefärbt, alt vom Scheitel her ockerlich ausblassend; Hutrand bei jungen Fk deutlich durch vom Schleim überzogene Cortina mit dem Stiel verbunden; Stiel: bis 6 x 2 cm, keulig, basal spitz zulaufend (Basis insgesamt also spindelig), alt hohl, direkt an der keuligen Basis trocken, darüber bis zu einer deutlichen Ringzone schleimig, lilagrau, Velumbelag an und überhalb der Basis hellgrau und ockerlich umfärbend, Stielspitze über der Ringzone blass lilagrau; Lamellen: breit angewachsen, mäßig gedrängt bis entfernt, jung lilabraun, später hellbraun, alt rostbraun, Schneiden glatt und gleichfarbig, bei sehr jungen Fk heller abgesetzt; Fleisch: schmutzig cremefarben, in der Stielspitze lilagrau, in der Basis cremeocker, über den Lamellen praktisch bis zur Huthaut wässerig braun; Geruch: aromatisch-pilzig; Geschmack: mild, fad; Chemie: -; Velum: Hyphen des Stielvelums: mit Schnallen, einzelne Hyphen inkrustiert (siehe Fotos); HDS: Epicutis aus ca. 5 µm breiten Zellen, Septen mit Schnallen, oberste Hyphen meist inkrustiert wie manche Stielvelumzellen; Basidien: -; Sporen: rundlich, dicht und ziemlich grob warzig, 7,2 x 6 (6,5-8 x 5,5-6,5), Q=1, 2 (1,2-1,3), 10 Sp. gemessen; Bestimmung: Cortinarius emunctus Fr., Stahlblauer Schleimfuß; scheint dasselbe zu sein, wie der in der Photoflora beschriebene Pilz; der bei Consiglio (B55) als C. emunctus dargestellte Pilz (1. Foto) scheint etwas anderes zu sein, da er sehr helle, tonfarbene Lamellen und größere Sporen besitzt, folgt man Consiglio und Moser müsste der Pilz wohl C. epipoleus genannt werden; C. salor sollte wohl lebhafter violett sein und größere Sporen haben.
7. September, Isarauen München
Nr. 13: Im Kalkbuchenwald, bei Grünwald:
Funddaten: 07.09.2007; Fundort: MTB 7935/3/1/2, 550 m, Isarauen Grünwald, im Kalkbuchenwald bei Grünwald; bei Buchen, versesellschaftet mit Herbsttrompeten und Lactarius blennius; Hut: bis 4,5 cm breit, konvex, stark schleimig, am Rand (halber Radius) bald runzelig, jung kastanienbraun und mit hauchzartem bläulichem Schimmer im Velum, später haselnussbraun ausblassend und am Rand schwach durchscheinend gerieft; Stiel: bis 6,5 x 1,8 an der Ringzone am dicksten, zylindrisch und zur Basis hin deutlich ausspitzend, voll, unter der dicken Schleimschicht filzig bis glatt, zur Basis hin bisweilen flockig aufreißend, schmutzig weiß, im Velum mit minimalem Lilaton, über der Ringzone längsrillig, schmutzig-weiß und ohne Lilatöne; Lamellen: mäßig gedrängt, aufsteigend und relativ breit angewachsen, schon bei noch geschlossener Cortina beige bis hellbraun ohne Blautöne, Schneiden +/- glatt bis etwas schartig und gleichfarben; Fleisch: unter der Huthaut wässerig braun, sonst schmutzig cremefarben bis blass ockerlich, auch in der Stielspitze ohne Blautöne; Geruch: in der Stielbasis schwach bis deutlich nach Honig, sonst neutral; Geschmack: mild, +/- neutral; Chemie: -; Hymenialzystiden: -; HDS: -; Basidien: -; Sporen: grobwarzig, überwiegend citriform (mit deulicher Papille), bisw. auch oval; 12,8 x 7,4 (12-14 x 7-8,5), Q=1,73 (1,5-1,9); Bestimmung: Cortinarius lividoochraceus Langstieliger Schleimfuß
1. September, Tegernseer Bergland
Nr. 14: Im Bergmischwald, auf ca. 850 m:
Funddaten: 01.09.2007; MTB 8225/4/2/2, 850 m, Marienstein; Buchen-Tannen-Fichten-Mischwald; bei Fichte, Buche und Tanne; einzeln; Hut: 5,5 cm breit, konvex, schleimig, violett, feinsamtig mit silbriggrauem Velum (im Schleim) überzogen, Hutrand jung eingerollt und durch weiße Cortina mit dem Stiel verbunden; Stiel: ca. 6 x 3 cm, schwach keulig, nicht knollig, schmutzigweiß, Stielvelum lilablau, an der Basis ockerlich verfärbend (schwach gestiefelt); Lamellen: schmal, jung hellgrau mit mimimalem Lilaton (?), Schneiden wellig bis gekerbt; Fleisch: grauweiß, schmutzigweiß, in der Stielspitze blass lila, in der Basis schmutzig ocker; Geruch: -; Geschmack: -; Basidien: -; Hymenialzystiden: -; HDS: -; Chemie: KOH auf Hutfleisch negativ, auf Huthaut intensiv rotbraun; Sporen: mandelförmig (noch fast keine reifen vorhanden), ca. 10-10,5 x 5-5,5; Bestimmung: Cortinarius cumatilis Taubenblauer Schleimkopf
Nr. 15: Im Bergmischwald, auf ca. 850 m:
Funddaten: 01.09.2007; MTB 8225/4/2/2, 850 m, Marienstein; bei großen Tannen, Buchen und Fichten; gesellig; Hut: 5,5-6,5 cm breit, halbkugelig bis konvex, schleimig, abgetrocknet feinsamtig bis feinst schuppig, lebhaft orangebraun, alt zum Rand hin etwas blasser gefärbt, jung etwa ab der Hutmitte mit blassockerlichen Velumschüppchen besetzt, Hutrand nach dem Aufschirmen mit üppigen weißen Cortinaresten behangen (am Hutrand auch alt Cortinareste vorhanden); Stiel: 6-12 cm lang, bei "Schlangenfüßen" ca. 1,5 cm dick, bei jungen kernigen Exemplaren auch 2-3 cm dick, zylindrisch, oft sehr lang und im Substrat wurzelnd, Basis meist zugespitzt und häufig wurzelnd, schmutzig cremeweiß, nach dem Aufschirmen mit kranzartiger Ringzone aus üppigen Cortinaresten, darunter vom schmutzigweißen Velum mehrfach gegürtelt, Velum im Alter ockerbraun bis rostbraun verfärbend; Lamellen: mäßig gedrängt, ausgebuchtet angewachsen und mit Zahn herablaufend, jung graubeige, alt hellbraun, Schneiden gekerbt, alt rostfleckig; Fleisch: weiß, im unteren Stieldrittel gilbend; Geruch: aromatisch-würzig bis schweißfuß-käseartig; Geschmack: -; Basidien: -; Hymenialzystiden: -; HDS: -; Chemie: KOH auf Hutfleisch negativ, auf Huthaut rotbraun; Sporen: vorwiegend elliptisch (Enden breit abgerundet), bisweilen auch etwas schmaler zulaufend, dicht feinwarzig, 11,6 x 7 (11-13 x 6,5-7,5), Q=1,67 (1,5-2), 10 Sp. gemessen; Bestimmung: Cortinarius vulpinus/ophiopus, Fuchs-Dickfuß ss. Photoflora und Consiglio
12. August, Unterammergau, Hörndlegebiet
Nr. 16: Cortinarius illuminus. Im feuchten Fichtenjungwald:
Funddaten: 12.08.2007; MTB 8332/3/2/1, 1050 m, Unterammergau, am Waldrand oberhalb von Mahdwiesen, im Fichtenjungwald (weiter entfernt Erlengruppe); gesellig bis büschelig; Hut: 3,5-6,5 cm breit, jung halbkugelig, später polsterförmig ausgebreitet, Oberfläche glatt, schwach schmierig, weder schleimig noch klebrig, Rand auch alt meist etwas nach innen über die Lamellen gebogen, glatt, Färbung schön kastanienbraun, stark hygrophan, zonig bis striemig fuchsig bis ockerlich ausblassend; Stiel: 4-5,5 cm lang, in der Mitte 1-1,5 cm dick, Basis meist keulig und bis gut 2 cm dick, Oberfläche schmutzig-weiß, seidig glänzend, bei jungen Fk unterhalb der Cortina mit ockerlichen Velumresten besetzt, in der unteren Hälfte oft braunfleckig, Cortina weiß, Stiel oft zu 2-3 büschelig verwachsen und ansatzweise mit wurzelartigem Fortsatz; Lamellen: schwach ausgerandet und breit angewachsen, gedrängt, schon jung zimtbraun, Schneiden glatt; Fleisch: kompakt, ganz jung schmutzig-weiß bis schmutzig-braun, in der Stielspitze mit Lilaton, bei älteren Fk im Hut wässerig rotbraun, im Stiel wässerig blassbraun; Geruch: schwach pilzig-aromatisch; Geschmack: mild, eher unangenehm; Basidien: -; Hymenialzystiden: -; HDS: -; Chemie: KOH auf Hutfleisch: schokoladenbraun-schwarzbraun, auf Huthaut dunkelbraun; Sporen: rundlich, grobwarzig, 5,6 x 4,8 (5-6 x 4-5), Q=1,17 (1,1-1,25); 10 Sp. gemessen; Bestimmung: Cortinarius illuminus, Braungestreifter Wasserkopf
Nr. 17: Cortinarius armeniacus (Schaeff.: Fr.) Fr.. Im feuchten Fichtenjungwald:
Funddaten: 12.08.2007; MTB 8332/3/2/1, 1200 m, Unterammergau; im Fichtenjungwald in der Streu (weiter entfernt auch Erlengruppe); gesellig (>5 Fk.) bis büschelig; Hut: 4-6,5 cm breit, jung halbkugelig, später konvex, Rand lange schwach nach innen gebogen, Oberfläche glänzend, etwas schmierig, aber weder klebrig noch schleimig, glatt, Färbung satt rotbraun, durch Hygrophaneität schon bald mit hellerer "Scheibe" (und wieder dunklerem Scheitelzentrum); Stiel: bis 6 cm lang, extrem keulig, mit angedeutet wulzelndem Fortsatz, Oberfläche weißlich, seidig glänzend, dicht längsbefasert, unterhalb der Cortina bisweilen mit blassockerlichen Velumresten besetzt, im untern Stieldrittel ockerlich bis bräunlich fleckend (schwach ausgeprägt); Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, jung blass orangebraun, später ockerbraun bis zimtbraun, Schneiden glatt; Fleisch: weißlich, im Hut wässerig orangebraun, jung im oberen Stieldrittel blassbraun mit schwachem Lilaton; Geruch: pilzig aromatisch (wie frische Steinis); Geschmack: mild, eher unangenehm, fad; Basidien: -; Hymenialzystiden: -; HDS: -; Chemie: KOH auf Hutfleisch: langsam und schwach schokobraun; Sporen: elliptisch, feinwarzig, etwas gröber warzig am Sporenende, 7,7 x 5,4 (7-8 x 5-5,5), Q=1,43 (1,4-1,5), 10 Sp. gemessen, Nachmessung am Exsikkat: 7,9 x 5,4 (7,5-8,5 x 5-5,5), Q=1,48; 10 Sp. gemessen; Bestimmung: Cortinarius armeniacus (Schaeff.: Fr.) Fr. Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzanalyse bestätigt.
Nr. 18: Im feuchten Fichtenjungwald:
Funddaten: 12.08.2007; MTB 8332/3/2/1, 1200 m, Unterammergau; im Fichtenjungwald in der Streu (weiter entfernt auch Erlengruppe); gesellig (4 Fk.), vergesellschaftet mit dem darüber beschriebenen Fund; Hut: bis 2,2 cm breit, halbkugelig bis konvex, mit meist schwach nach innen gebobenem Rand, schleimig und klebrig, orangegelb bis orangeocker, hygrophan, zonig ausblassend (ocker); Stiel: bis 6,5 cm lang, ca. 0,8 cm breit, zur Basis hin oft keulig verdickt (dann über 1 cm breit), Basis wurzelnd ausspitzend, Färbung schmutzig-weiß, bisweilen blass ockerbräunlich überhaucht oder fleckig, Oberfläche im oberen Drittel stark schmierig, aber nicht dick schleimig oder klebrig; Lamellen: breit angewachsen, gedrängt, cremefarben, Schneiden schartig; Fleisch: im Hut wässerig orangegelb, im Stiel cremefarben, in der untern Stielhälfte im Kern orangeocker; Geruch: süßlich-aromatisch-würzig, zumindest im Antrocknen stark an Honig erinnernd; Geschmack: extrem bitter (Berührung mit der Zugenspitze genügt vollauf); Basidien: -; Hymenialzystiden: -; HDS: -; Chemie: KOH auf Hutfleisch: orangebraun nachdunkelnd; Sporen: elliptisch, mäßig warzig, 7,4 x 4,8 (6,5-8 x 4,5-5), Q=1,53 (1,4-1,6), 10 Sp. gemessen; Bestimmung: Subgenus Myxatium, Sectio Vibratiles, C. vibratilis agg.